Was mir dabei klar geworden ist:
a) Es gibt nicht so ein Überangebot an Bassisten wie bei anderen Instrumentalisten.
b) Viele Musiker haben keine bewusste Vorstellung, worauf sie bei Bassisten achten sollten.
c) Die tiefen Frequenzen kaschieren mitunter so einiges.
d) Es geht beim Bass (meistens!) mehr (!) um solide Grundkompetenzen als um Virtuosität oder Kreativität.
Ich behaupte jetzt mal dreist, beim Bass zählt noch mehr als bei anderen Instrumenten das überzitierte Paretoprinzip. Das heißt, du kannst mit 20% des Könnens 80% der Anforderungen erfüllen.
Als bekennender "Pareto-Allergiker" muss ich dir leider widersprechen.
Der "Bass" als Instrument oder der "Bassist" als Musiker muss ersteinmal verstanden werden. Der Bass
ist ( nach meiner festen Überzeugung und nach meiner Erfahrung ( jetzt fast 39 Jahre im Amateurbereich )) das "Bindeglied" zwischen Rhythmus einerseits und Melodie andererseits. Somit spielt der Bass eine "wesentliche" Rolle im Bandgefüge ( und sollte auch die Rhythmik und die Melodien, Gesang immer im Hinterkopf haben ). Da der Bass ein so "mächtiges Werkzeug" ist, kann man selbstverständlich die Band schlecht aussehen lassen - aber warum und wozu?
Ein Bassist, der über keine "Kreativität" auf seinem Instrument verfügt, kann durchaus in einer Band (mit)-spielen - EEAAHHEE ( variabel erweiterbar ). Aber wozu sollte ich Bass spielen, wenn ich mich auf dem Instrument kreativ nicht ausdrücken kann ( oder es zumindest versuchen würde ) - oder anders herum: "Eigentlich würde ich lieber Gitarre spielen".
Zum Bassspielen gehört ( zumindest für mich ) auch eine gewisse Einstellung, denn "Bass" alleine reisst (selten) jemandem vom Hocker, aber ein "fätter" Groove reisst ( die gesamte Band und ) das gesamte Publikum mit. Und dafür sind nun einmal Bass und Schlagzeug zuständig ( das merkt man sehr schnell, wenn die Füsse zur Musik mitwippen - zum Beispiel ). Die "Fill-ins" und die Zwischenläufe sind doch die "Perlen", die die Stücke zusammenhalten und die Melodieinstrumente und den Gesang verbinden (und auch sehr häufig gut aussehen lassen). Und genau das lernt man doch erst durch die persönliche Weiterentwicklung. Daher kann es eigentlich nichts wertvolleres geben, als von besseren Musikern zu lernen ( denn die wissen sehr genau, was der Bass (mindestens) können sollte - und wenn die fair sind, sagen die das auch ( wenn man das als "Ansporn" (ohne Druck - "jeder hat mal klein angefangen" und auch die "ganz Grossen" kochen auch nur mit Wasser ) formuliert, ist das doch völlig unproblematisch ).
Was mich aber eigentlich interessiert ist, ob die Leute gemerkt haben, dass ich im Vergleich zu ihnen grottig bin, aber so dringend einen Bassisten suchen, dass sie es in Kauf nehmen, oder aber, dass der Bassanteil an ihrer Mucke so gering ist, dass sie es schlicht und einfach überhören
Dazu nur folgendes:
Unterschätze deine Mitmusiker nicht! Ich gehe, wie meine Vorredner, ebenso davon aus, dass die Band ( wo du dann aus "Bammel" abgesagt hast ) sehr gut erkannt haben, dass du vielleicht noch etwas üben solltest - aber sie wollten es mit dir versuchen ( vielleicht bist du viel bässer, als du glaubst - oder eventuell haben sie dein Potential erkannt ).
Und jetzt ( aus meiner Sicht ) ganz deutlich und ( für mich ) "in Stein gemeisselt":
Es gibt keinen (zu)
geringen Bassanteil ( nichteinmal in "Vocalgroups" )
- niemals nicht, zu keinem Zeitpunkt und neverever.
Versuche doch mal, dein eigenes Selbstvertrauen aufzubauen oder auf deine Fähigkeiten zu vertrauen, denn: Wer sich klein macht, ist klein - wer sich groß machen kann, ist gross.
Also "ran an den Speck" und "Gummi, Gas, Power" und los.
P.
P.S. Es stimmt, Bassisten werden gesucht - also können
wir uns aussuchen, mit welchen Leuten wir spielen oder welche Musik wir machen wollen. Aber der Bass ist ein "großes" Instrument und darf auch gerne "gross" dargestellt werden - wie gesagt, das ist meine (unumstößliche) Meinung.
!!
