so still hier geworden...
ich wollt mal hören lassen was ich so zuhause zusammen gebraut hab letztens. ich hatte einen freund zu besuch. wir treffen uns regelmäßig zum aufnehmen. er hat immer einen arsch voll Ideen, spielt ziemlich gut gitarre und bass und kann auch passabel schlagzeug spielen. bedeutet für mich; ich kann mich aufs "produzieren" konzentrieren, die Ideen in form bringen, mich um den sound kümmern usw.
wie bin ich vorgegangen?
bass: in den omnilooper. die bässe kräftig komprimiert, die höhen mit dem Kasza angehoben und das fullrangesignal mit einer billigen behringer gittaren-zerre "veredelt" das zerrpedal ist für seinen eigentlichen einsatzzweck eine ziemliche Vollkatastrophe, klaut bässe
und höhen. für diesen zweck aber perfekt. vom omnilooper in den Paranoia, komischerweise bei 340Hz leicht angehoben, dann in einen Tube-preamp (gp lightstone) und zum Schluss in den vong, Submüll entrümpeln und klirrige höhen einfangen. den letzten schritt könnte man in der DAW sicherlich feiner vornehmen. ich komm so besser klar.
der bass war mein frankenjazzbass. im Zwischenpart nur der Brücken PU mit (über c-switch) ziemlich weit zurück genommenen höhen, ansonsten beide PUs auf und die höhen nur ganz leicht (über c-switch) bedämpft. haben noch mit verschiedenen plecs bzw. mit der Position der rechten Hand beim Fingerpart gearbeitet. das macht Freude wenn man bei solchen vorschlägen (Anweisungen würde es eher treffen) auf offene Ohren stößt und einem vertraut wird auch wenn es für meinen Kumpel zum teil ungewohnt war (hat halt sein lieblingsplec, bzw. spielt er mit fingern normalerweise weiter am hals).
gitarre war meine john5 Signatur-tele von squier, die hat humbucker, die man aber auf singlecoil umstellen kann. die unverzerrten teile mit beiden PUs als singlecoil, die zerrparts dann mit dem Steg PU humbucker. fürs monitoring über einen Palmer eins über eine boxensimulation (nachts. Mietwohnung, Kopfhörer). parallel aber noch ein DI signal von der gitarre aufgenommen.
am nächsten tag die DI spuren sortiert, editiert, zugeordnet bis ich dann die die spuren gut vorliegen hatte, also gitarre links clean, rechts clean, zerre links, rechts, Mitte usw.
die spuren hab ich dann einzeln durch meinen minimarshall in eine 112 geschickt, diese mit einem sm57 und einem sennheiser e906 abgenommen, also ganz klassisches re-amping. aufnähme starten, raus aus dem Zimmer und hoffen das die Nachbarn keinen stress und keinen lärm machen (1watt Vollröhre ist laut...).
schlagzeug war erst in toontrack programmiert, da bin ich (trotz inzwischen beachtlicher Sammlung) mit keinem sound richtig warm geworden, also hab ich selbst erstellte samples genommen. als ich mal in hannover bei meinem Kumpel im Proberaum schlagzeug aufgenommen hab wurde die Gelegenheit genutzt von den einzelnen teilen in verschiedenen Artikulationen einzelne schläge aufzunehmen. die hatte ich zuhause dann alle gnadenlos in Phase gebracht (2 overheads, 2 raummicros, 2x snare, 2x kick, Toms ge 1x micro usw.) also zum teil (zB snare) 6 microsignale. ein Profi hätte die raummicros vermutlich nicht so stumpf korrigiert, ich hab da keinen sweetspot gefunden, deshalb hab ich zugunsten der Phase auf ein wenig Lebendigkeit verzichtet. die einzelnen samples hab ich relativ trocken (wenig EQ, kein Kompressor) abgemischt.
die samples hab ich in den logic-eigenen drumsampler geladen, anschlagsstärke usw. angepaßt und dann ziemlich kräftig bearbeitet, damit es zu der Nummer paßt.
zwei tage pause gemacht und mich dann ans mischen gemacht, tags darauf dann gemastert.
klar geht das alles noch geiler, aber ich bin ein wenig stolz auf das Ergebnis: ausser logic-stock plugins nichts anderes benutzt. und bei allen Instrumenten soweit wie möglich analog geblieben. microfonierte gitarre über röhrenamp, bass mit komplett analogen Pedalen, schlagzeug selber microfoniert. war dann quasi so eine persönliche Challenge für mich.
Anhang anzeigen 523030
ich danke für die Aufmerksamkeit.
ps.: die wirre groß/kleinschreibung ist der Autokorrektur geschuldet. aus Bequemlichkeit schreib ich eigentlich alles klein...
im Gegensatz zu mir ... 
