Xarfai rüstet seine Preci Kopie auf

[Xarfai]

Hi allerseits,

ich hab mir vor etwa einem dreiviertel Jahr einen neuen Bass gekauft, der nun mein Hauptbass ist. Seitdem verstaubt meine Preci Kopie von der Firma Chester den ich mal für sagenumwobene 30,- erworben (und für weitere 30 vom Gitarrenbauer repariert) hab in der Ecke.

Verkaufen geht nicht, zum verschenken ist er zu schade und außerdem ist mir der Kerl ans Herz gewachsen. Darum wird das jetzt mein Bastelbass. Und er wird ordendlich aufgemöbelt.

Hier ein paar Fotos vom Urzustand:
[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/1.JPG[/url]
[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/2.JPG[/url]
[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/3.JPG[/url]
[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/4.JPG[/url]
[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/5.JPG[/url]
[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/6.JPG[/url]
[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/7.JPG[/url]
[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/8.JPG[/url]

Und so hört er sich an:
[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/Vorher_Blues.mp3[/url]
[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/Vorher_Chord.mp3[/url]

Schritt 1: Die alten warwick reds runter

muss man echt nicht viel zu sagen oder?

Schritt 2: Ein Frettless soll es werden

Ich wollte schon lange einen Frettless haben. Geld hat leider nicht so ganz gereicht, und weil ein knurrender Preci als FL noch geiler kommt kommen die Bünde mit dem Schraubenzieher raus und die S[chlitze werden mit einem Holzkitt abgedichtet.

Hier zu sehen mit Holzkitt:

[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/9.JPG[/url]
[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/10.JPG[/url]

Jetzt noch schön mit Schmirgelpapier abgeschliffen und voila:

[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/11.JPG[/url]
[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/12.JPG[/url]
[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/13.JPG[/url]
[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/14.JPG[/url]

Schritt 3: Thomastik Flatwounds aufziehen

Um einen schönen groovenden Preci Sound zu bekommen, zieh ich meine 7 Monate alten Thomastik Flats auf. Außerdem wird der Hals und die Saitenreiter neu eingestellt.

Das Ergebnis kann man hier höhren:
[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/Nachher_Blues.mp3[/url]
[URL]http://xarfai.xa.funpic.de/Nachher_Chord.mp3[/url]

Schritt 4:
Als nächstes sollen neue Pickups und neue Elektronik rein. Ins Auge gefasst hab ich die hier von Dimarzio. Was meint ihr dazu?

[URL]https://www.thomann.de/de/dimarzio_dp127.htm[/url]
[URL]https://www.thomann.de/de/dimarzio_dp127_wh.htm[/url]

PS: Die Aufnahmen sind ohne EQ und ohne Verstärker gemacht

 

[Oli Wan]

sehr schön, so ähnlich hab ichs ja mit dem blade gemacht, hat allerdings wesentlich mehr als 30€ gekostet..
allerdings würde ich keine dimarzios nehmen, eher seymour duncan oder gleich fender, aber das kommt drauf an, was du erreichen willst, soundmässig?
hier meine favoriten: https://www.thomann.de/de/seymour_duncan_sspb3_ebasspickup.htm?sid=8efe71985121c5dc56d9129eae6ee1e8
oder: https://www.thomann.de/de/fender_vintage_pbass_pickup.htm
ich hab für den blade fretless die fender vintage genommen, und bin sehr zufrieden. an saiten hab ich da la bellas drauf, aber die thomastiks sind auch eine gute wahl, klingt ja auch auf deinem file gut.
ausserdem nutze ich ja nur thomastiks oder la bellas..[]

 

[Xarfai]

die Fender Vintages kommen für mich nicht in Frage. Ich will einen modernen, warmen frettless Sound. Aber die seymour überleg ich mir.

Warum würdest du keine dimarzios nehmen? liest sich doch gut mit dem Humbucker Effekt und stärkeren Bässen. Ich dachte mir das hat doch nur Vorteile.

Die La Bellas würd ich nehmen wenn ich in Richtung James Jamerson wollte. Aber dafür kauf ich mir lieber mal nen richtigen Fender. Ich will mehr in Richtung Kontrabass. Ich spiel (so lustig das auch klingt) den E-Bass manchmal upright und schlag am 12. Bund an. Da haben die Saiten ein anderes Obertonverhalten und klingen bei entsprechendem EQ und Thomastik Flats fast wie ein Kontrabass.

 

[El Rabino]

hab ich mit meinem ersten bass auch gemacht. auch ne precikopie, aber von quintus. ein echt tolles ding,...NICHT!!! []
ich war aber faul und hab mir nen hals von collins gekauft und den dranmontiert; danach flatwounds von dáddario drauf und fertig war ein fretlessbass vom feinsten!!

hörprobe? da...

 

[Xarfai]

mir gehts auch so ein bischen um den Spaß beim basteln. Wollte das mit dem Griffbrett abschleifen mal selbst machen. Und jetzt les ich mich in die ganze Gitarrenelektroniksache ein. Kann man auch viel lernen dabei.

@El Rabino: klingt geil. Schön funky

 

[Oli Wan]

für einen kontrabassartigen sound kommt halt eher ein singlecoil-artiger ton gut, ein fetter humbucker passt da nicht so, deshalb eher nicht der dimarzio, und weil ich schon mal pickups von dimarzio hatte..[**/]
für den kontrabassigen ton sind sicher die thomastiks geeigent, klar, hab ich auch auf dem höfner drauf und jahrelang auf dem rick gespielt.
letztlich ist aber die höheneinstellung des pickups fast noch wichtiger, als das modell. trotzdem würde ich einen mit einer durchsichtigen soundcharakteristik vorziehen für dein vorhaben, das klingt natürlicher, und du willst ja holz hören, also nicht zu "pushig" das geht mehr in richtung elektrisch.

 

[jam_bass]

Ich habe rund um einen Preci-Hals einen Fretless neu gebaut ("Havanna" auf meiner HP). Nach zwei Wochen Spielen bin ich von dem State Variable Filter ziemlich begeistert, den mir Lemme dafür empfohlen hatte. Ich habe Delanos davor. Da gibt's auch Preci-PUs. Der Pickup ist aber tatsächlich beim SVF nicht so wichtig, da er selbst die Frequenzlagen beliebiger PUs realisiert und eine Menge an singender Fretlesssounds zur Wahl stellt. Speziell das Schnurren wird deutlicher, was man beim Runterdrehen des SVF feststellen kann. Zu den Saiten auf'm Fretless kann ich nicht so viel Erfahrungen aufweisen. Ich benutze auf meinem D'Addarios XL170 Rounds. Die sind knurrig genug und Abnutzungsbefürchtungen habe ich nicht.
Ansonsten Danke für die gute Doku und viel Erfolg.

 

[Xarfai]

hast du nen Link zu dem SVF?

@all: ihr macht mir die Entscheidung nicht gerade einfach werde wohl noch ein bischen drüber schlafen

Edit: hab jetzt gefunden was das SVF ist. Ich brauche weder einen Vorverstärker noch einen höheren Output. Und ob ich mir jetzt den Seymour oder den Dimarzio nehme überleg ich mir noch, aber das Argument von Oli das mir durch den Humbucker des Dimarzio der Charakter des Holzes verloren geht seh ich irgendwie schon ein.

 

[morry]

Der Seymour duncan Preci-PU ist sehr zu empfehlen, der liefert einen richtig geilen growl.

 

[victor9000]

Bei den DiMarzios kann ich Oli nur zustimmen. Die sind gut, wenn Du einen fetten, glockigen Metal-Bass-Sound haben willst. Für fretless sind sie nicht so toll. Die SD's sind dafür wesentlich besser. Alternativ wären vielleicht noch Häussel-PU's eine gute Idee.

 

[jam_bass]

Weiss nicht, ob's dir zur Entscheidungsfindung noch hilft, habe aber auch aus Interesse am soundfilebasteln mal was gedudelt auf meinem Havanna. Du findest den File direkt am Anfang von der Havanna-Beschreibung auf der HP. Ist direkt über line-in in den Rechner gespielt ohne preamp. Der SVF steht hier auf beiden Reglern mittig, zu hören ist von den PUs nur der bridgenahe.

 

[Oli Wan]

gut für einen sauberen ton, vielleicht auch zu sauber, aber das ist geschmackssache, sollen die bartolinis sein, aber die kenn ich nicht.
ich finde, seymour duncan haben zudem ein sehr gutes preis-leistungs-verhältnis, wenn man so vergleicht. häussels sind sicher auch sehr gut, aber vom preis...fast doppelt so teuer wie die sd..
denk dran: wenn du ihn mit neuen pickups ausgerüstet hast, dann nimm dir viel zeit für die richtige höhe des pickups, da kommt es auf einen halben mm an! ich hab an die zwei stunden damit zugebracht..

 

[Xarfai]

So, hat ne Weile gedauert aber ich hab mich entschieden. Und Zwar für die Seymour Duncan SPB-3. (danke Oli)

Ich hab auch mal meinen Bass aufgemacht und mir die jetztige verdrahtung angesehen. Die weicht ziemlich von dem ab was ich im I-net so an Preci Standartschaltungen gefunden hab. Darum hab ich sie mal abgemalt:

http://xarfai.xa.funpic.de/Schaltung_vorher.GIF

Der Tone Regler soll gegen einen C-Switch ersetzt werden, dann sähe das ganze folgendermaßen aus:

http://xarfai.xa.funpic.de/Schaltung_nachher.GIF

Ich weiß nur noch nicht ob ich einen 500er oder 250er Poti nehmen soll. Was mein ihr?

 

[Jerry Fretless]

Hallo Xarfai,
nein, ich werde nicht schon wieder mit meiner Meinung nerven, alte Pickups erstmal drinzulassen und mit ein klein bisschen "gewußt wie" noch was rauszukitzeln []. (Falls Dich das trotzdem interessieren sollte, kannst Du mit Hilfe der Suchfunktion in meinen Beiträgen schmökern, so viele sind's ja nicht.) Du hast Dich jetzt für Pickups entschieden, die sicher nicht schlecht sind und da will ich Dir nicht wieder reinreden.
Aber noch ein Wort zu der Aussage über den Humbuckereffekt der DiMarzios: P-Pickups haben immer einen Humbuckereffekt, weil es ja 2 entsprechend zusammengeschltete Tonabnehmer sind. Wenn DiMarzio das besonders hervorhebt (weil die Pickups 2 "rails" haben) und damit suggeriert, daß andere P-Pickups keine Humbucker seien, ist das mal wieder die typische Werbeverdummung, die davon ausgeht, daß Musiker sowieso keine Ahnung von Elektrotechnik haben. Nur mal so nebenbei.
Bei den Potis in einem passiven Baß gilt: je höher der Wert, desto weniger wird die charakterbestimmende Resonanzspitze bedämpft. Also besser ein 500er als ein 250er, vorausgesetzt es spielt sich dann nicht der gesamte wirksame Regelweg auf dem ersten Millimeter ab. Und ich würde für den Volume ein lineares empfehlen. Wo wir schon dabei sind: falls du den Volume sowieso immer ganz offen hast, ist es (elektrotechnisch) sogar besser, ihn wegzulassen - hab ich die Tage schonmal geschrieben, nur zur Erinnerung [^]. Wenn Du den Baß in Spielpausen stummschalten mußt, tut's dann ein Schalter.
Die "Schaltung vorher", die Du aufgezeichnet hat, ist übrigens die ganz normale Standard P-Baß-Verkabelung. Die "Schaltung nachher" finde ich eine gute Idee, aber der C-Switch hat noch eine Masseverbindung, sonst funktioniert's nicht [].
Der Vollständigkeit halber: ein C-Switch ist ja so ungefähr das passive Pendant des SVF, den jam-bass empfohlen hat.

Viel Spaß nun beim Basteln, Gruß, Jerry F. !!

 

[Xarfai]

vielen Dank für die hilfreiche Antwort. Ich wusste nicht wie das mit dem Humbucker Effekt bei P-Pickups läuft.

Nun, es ist ja mein Bastelbass. Ich bin mit dem Sound von dem Ding im Moment eigendlich schon sehr zufrieden. Aber mir gehts in erster Linie auch darum mal so ne Elektronik selbst auszusuchen und zu verlöten. Eben um etwas dagegen zu tun, keine Ahnung von Elektronik zu haben. Keine Angst, die Masseleitung vergess ich nicht, hab ich nur vergessen einzuzeichnen.

Das mit dem Volume Poti weglassen hab ich mir auch überlegt, aber ich mach manchmal beim Spielen so eine Art Einblend-Effekt. Und den will ich manuell machen und über meinen Fuß-volume-Regler krieg ich das erstens nicht so gefühlvoll hin und zweitens steh ich nicht immer an einem Punkt. Trotzdem danke für die Info über die Ohm Zahl.

Aber warum soll ich einen linearen nehmen? Ich dachte die logarithmischen sind dazu da beim Aufdrehen eines solchen Potis einen relativ gleichmäßiger Anstieg der Lautstärke so wie das menschliche Ohr es empfindet zu bekommen. Das währe ja für meinen Slow-Gear Effekt ziemlich wichtig. (Quelle: Rockinger Workshop)

Und danke, den Spaß werd ich haben... werde das Zeug noch Ende der Woche bestellen.

 

[Jerry Fretless]

Linear aus folgendem Grund:
Um die Resonanz wenig zu dämpfen wählt man einen hohen Ohm-Wert. Das kann dazu führen, daß sich auf dem letzten Stück Regelweg am meisten tut und am Anfang kaum. Das gleicht man dann wieder aus, indem man eben kein logaritmisches nimmt, wie sonst bei Audioanwendungen üblich.
Aaaaber: Die Wirkung ist letzlich abhängig von Deinen Pickups, der Eingangsstufe des Verstärkers und nicht zuletzt von deinem Geschmack. Also nimm am besten zwei 500er, eins lin. und eins log. (sind ja nicht teuer) und probier aus, womit Du persönlich besser zurechtkommst. Gerade wenn Du so Einblendeffekte machst, könnte Dir auch das log. besser gefallen.
Lin. ist nur eine EMPFEHLUNG, 500kOhm dagegen fast schon ein MUSS [].

Gruß,
Jerry F. !!

 

[Oli Wan]

das klingt ja alles schon mal recht interessant..so selbst gemacht mit entgräten und so so hab ich noch nicht, aber ich hatte auch keinen 30€ bass zur vefügung, sondern den blade..[]
meiner erfahrung nach sind die einfachsten schaltungen meist die besten, gerade beim prezi braucht man ja nicht viel, aber auf volume würde ich auch nicht verzichten: man braucht es selten, aber wenn, dann meist in einer unvorhergesehenen situation..[]
denk beim fretless auch an eine völlig andere halseinstell-philosophie als beim fretted! leichte biegung ist da nicht zwingend vorgesehen..[]

 

[Xarfai]

Jup, dann werde ich wie gesagt die Woche mal bestellen und wenns dann fertig ist kommt das Stundenlange ausprobieren mit den Pickupschrauben.

Ihr glaubt gar nicht wie sehr ich mich darauf freue meinen Idealsound zu suchen. Ich werde bestimmt Tage beschäftigt sein. Immer wieder einstellen, aufnehmen, Meinungen von Freunden einhohlen usw.

Aber zum Schluss gibts nochmal mindestens drei Soundfiles, versprochen

 

[Oli Wan]

ja, die arbeit daran, einstellen, optimieren, das macht richtig spass! [^]

 

[Oli Wan]

und wer sagt, dass niemand den sound kennt? []
und wie du schon selber schriebst: für fretless...um was anderes gehts hier ja nicht.