Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.
Es ist doch jedem selbst überlassen was er veröffentlicht oder eben nicht.
Und das wir im Internet noch anonym unterwegs sein können glaubt ja wohl niemand mehr oder?!
genau diese art der ignoranz macht mir sorgen. is´halt so, ich kanns eh nicht ändern...und füge mich achselzuckend dem system? und ist es wirklich noch jedem selbst überlassen, was er veröffentlicht (bzw. über ihn veröffentlicht wird?). ich frage mich, bei allem respekt, wer von uns beiden da blauäugiger ist.
vielleicht sollte es uns ermöglicht werden frei und anonym im netz unterwegs zu sein, sowas wie ein persönlichkeits- und datenbestimmungsrecht zu haben. wie auch schutz des geistigen eigentums, was uns muckern ja auch nicht ganz unwichtig sein dürfte.
ich denke die diskussion steht gerade am anfang, das netz ist eine relativ neue erfindung, "neuland" wie bundes-angie es nicht ganz unrichtig ausdrückte. die ethik, grundrechte (menschenwürde, meinungsfreiheit, personelles selbstbestimmungsrecht, bis hin zum briefgeheimnis...), die wir uns z.b. in jahrhunderten zumindest lokal/national erkämpft haben, müssen in den nächsten jahren/jahrzehnten ihre analogie im globalen netz finden. es gibt ja auch menschenrechte, die mittlerweile international anerkannt sind und für die es jahrhunderte kampf brauchte. momentan schauen wir der datenkrake zwar noch apathisch zu (ungläubig oder fassungslos oder einfach nur eingeschläfert?). aber wo menschenrechte mit füßen getreten werden, regt sich erfahrungsgemäß irgendwann widerstand.
und es geht auch nichtmal generell ums anonyme surfen. selbst anonym erhobene daten können ausgewertet werden. das zusätzlich bei bedarf deine/unsere reale identität zugeordnet werden kann, ist ja nur noch die krönung des perfiden. und das eigentlich keine schranken mehr bestehen ist spätetsens seit snowden kein geheimnis mehr. aber selbst wenn wir nicht den überwachungsstaat herbeiunken:
keiner muss deine identität kennen, wenn er dir gezielt suchergebnisse, werbung usw. schalten will und die von dir wahrgenommene (netz)realität manipuliert. der name ist erstmal unwichtig, ist schall und rauch. dein profil sagt mehr. irgendwann kriegt jeder die informationen / nachrichten / angebote, die er bekommen möchte (oder soll, oder darf!), usw. "oh sie wollen eine krankenversicherung? tut uns leid, ihre mailadresse im antrag wurde leider einem risikofreudigen suchtrisko-profil und relativer bildungsferne zugeordnet. was im widerspruch zu ihrem wohnortprofil steht, was widerum dafür spricht, dass sie kriminell sind."
wenn dazu dein profil bei jemandem, der nach was auch immer sucht, ins raster fällt, kriegen die deinen namen schon raus, wenn nötig. an erster stelle steht aber dein profil, wenn das nichts hergibt, ist auch dein name uninteressant. und profile werden durch die datenkraken gugel, fb, aber auch kundenkarten (die schlauerweise direkt personalisiert sind) usw. gefüttert. und da darf doch die frage erlaubt sein, inwieweit bassic da mitspielt. welche cookies wohin gehen. wie die verknüpfung mit den social media plattformen läuft,. ob die offenkundige, zumindest foreninterne weitergabe des individuellen nutzerverhaltens an andere nutzer evtl. auch nach außen gelangt usw.
Nun könnte man meinen, man sei ja schlauer, kenne die tricks und könne dem sytem durch gezielte desinformation, software, hackerqualitäten ein schnippchen usw. bullshit. auch oma kasulke, die die tricks nicht kennt, also das schwächste fädchen im netz, muss vor solchen machenschaften sicher sein.
ich denke jedenfalls, dass netz hat soviel gutes potenzial und mittlerweile einen so existenziellen stellenwert für die zivilisation ("Das Internet und der Zugriff auf seine vielfältigen Inhalte ist von zentraler Bedeutung für die Lebenshaltung" sagt das BGH! ein funktionierender internetanschluss ist mittlerweile quasi ein grundrecht) , dass das soziale (ja, ich bin optimist) wesen mensch auch hier regeln des zusammenlebens finden muss. zwangsläufig global, weil das netz global ist.
auch wenn es für uns momentan zugegebenermaßen düster aussieht. jeden dienst zu boykottieren, der unsere persönlichkeitsrechte aushöhlt, ist schlicht unmöglich. aber den kopp in den sand zu stecken, weil man mutmaßlich eh nichts mehr ändern kann, ist der falsche weg, finde ich.