"Wie schlimm sind Shim?" - Revisited

[Shim]

Da kann ich basspekoe nur beipflichten.

Ich meine, dass es kontraproduktiv ist, bei Schraubhalsverbindungen auf eine möglichst große Kontaktfläche hinzuarbeiten. Die Flächen werden nie 100%ig plan zueinander sein. Erst recht nicht, wenn versucht wird, statt eines Shims einen Keil in der Größe der Halstasche einzuarbeiten: Dann wären schon vier nicht-plane Flächen im Spiel. Wir reden hier bei Präzisionsarbeit zwar von geringen Unebenheiten, aber es sind halt Unebenheiten, die der "Ruhe" der Verbindung abträglich sein können.

Interessant auch der Hinweis zu den Brückenkonstruktionen. Auch dort versucht man ja meistens zwei unterschiedliche Materialien plan aufeinander zu bekommen. Da müssten die auf Bolzen oder Schrauben stehenden Konstruktionen möglicherweise besser sein, weil das Problem der Unebenheiten umgangen wird.

@jam_bass: "lummelig" beschreibt es am besten

Shim

 

[Basspekoe]

Zitat:Original erstellt von: jam_bass

Gut, einigen wir uns:
Bei lummeliger Halstaschenpassform und weicher bis wackeliger Verschraubung bringen Shims und die Optimierung des Anpressdrucks eine Verbesserung.
Wenn sie aus solchen Gründen nicht notwendig sind, fährt man besser ohne.

O.K.??

Ein optimierter Anpressdruck bringt immer was und ist meiner Meinung nach Pflicht bei jedem Bolt-On-Instrument. Wodurch auch immer (Shim, andere Schrauben,...)
Eine weiche, wackelige Verschraubung sowieso immer zu vermeiden...

Und ob man mit oder ohne besser fährt, kann man nur ausprobieren. Anders wird man es nämlich nicht herausfinden, weil man's ggf nicht sieht.
Und wie immer: "Alles Geschmacksache" zählt auch noch mit rein...[ooo] Wer Flats auf 'nem Höfner aufzieht, für den ist das hier vielleicht Quatsch, wer Steels auf 'nen aktiven 77er-Jazzy aufzieht findet das evtl wichtig...[]

Mitunter reagieren Instrumente auch nicht unbedingt logisch auf Veränderungen. Jemand anderes hatte mal den Lack in der Halstasche von seinem Bass entfernt, damit er besser klingt. Das genaue Gegenteil war der Fall, der Bass klang schlechter und er konnte die Halstasche wieder lackieren... []

 

[Basspekoe]

Zitat:Original erstellt von: Shim

Erst recht nicht, wenn versucht wird, statt eines Shims einen Keil in der Größe der Halstasche einzuarbeiten: Dann wären schon vier nicht-plane Flächen im Spiel.

...1+ []

...hab ich übrigens schon mal versucht. Ging voll in die Hose...[]

 

[jam_bass]

Zitat:Original erstellt von: Shim
Dann wären schon vier nicht-plane Flächen im Spiel. Wir reden hier bei Präzisionsarbeit zwar von geringen Unebenheiten, aber es sind halt Unebenheiten, die der "Ruhe" der Verbindung abträglich sein können.
Shim

Das war ja auf der vorherigen Seite mein Argument dagegen.

Dann sind wir ja rechtzeitig vor Weihnachten doch noch bei Friede, Freude gelandet. []

 

[Cadfael]

Oder es ist genau anders rum ...

Immerhin schwingt Ahorn anders als der Esche/Erle/+++ des Bodies ...
Um sauber schwingen zu können, muss der Hals zwar "klar gegenüber Sattel und Steg gelagert sein", eine großflächige Lagerung auf einer unterschiedlich schwingenden Fläche kann aber kontraproduktiv sein.

Ein durchgehender Hals ist eine ganz andere Sache, da keine unterschiedlichen "Grundholzsorten" eingesetzt werden. Selbst bei eingeklebten Hälsen wird meistens die gleiche Holzsorte genutzt.

Und das Einkleben von Schraubhälsen bringt ja auch keinen besseren Klang! Sonst wäre das Standard - da billig zu machen.

Ich würde vermute, dass der hier angesprochene "differenziertere Klang" durch die Entkoppelung der Hölzer kam ...

Was ich zu den "Madenbeinchen" meine?
Fender hat 1951 vieles gezielt so konstruiert, dass es BILLIG ist ...
Diese "billigen" Instrumente haben sich durchgesetzt und unser Hörempfunden seit drei Generationen geprägt. Menschen ist egal, was optimal / gut / schlecht / schön / hässlich ist! Jeder von uns dürfte Fender Bässe bereits vor seiner Geburt gehört haben. Es ist also "gewohnt und normal".

Es dürfte ja auch keine SingleCoils mehr gebn, weil Humbucker die technisch bessere Lösung sind. Viele von uns lieben aber den Sound von SCs; egal, ob es Nachteile gibt oder nicht.

Gruß
Andreas

 

[allerbässt]

Zitat:Original erstellt von: Cadfael

...Menschen ist egal, was optimal / gut / schlecht / schön / hässlich ist! ...

Was ist denn das für eine Binsenweisheit?[][]

 

[Cadfael]

Das ist wohl eher eien Weisheit ...
Dass der Mensch von Logik und Vernunft bestimmt wird, mag noch weit verbreitet sein. Das waren aber eher Theorien des 16. und 17. Jahrhunderts, die kaum haltbarer sind, als die Behauptung das Schicksal hinge einzig von Gott ab ...

Ich weise nur auf die Zarlando Werbung hin, die nicht so wirkungsvoll wäre, wenn sie nicht Wahrheit enthielte. Als hochfunktionaler Autist wundere ich mich täglich über das Verhalten "vernunftbestimmter Mitteleuropäer" - im Großen und Kleinen. Abgesehen davon, wie sehr uns unsere Gene uns bestimmen sind neuste Forschungen höchst interessant, die auch Bakterien in unserem Körper (besonders Verdauungstrakt) einen großen Anteil an unserem Verhalten, Handeln und sogar Sein zuschreiben.

Wir sind nicht darauf, dass die Schwingung einer Saite durch Faktor X oder Y ein mit Oszilatoren aufzeigbares optimales Schwingungsverhalten aufzeigt oder ein möglichst perfektes Spektrum aller Frequenzen abgibt. Daher ist es auch völlig egal, ob Brücke Z "objektiv" wesentlich "besser" aufgebaut ist, als dieser einfache Fender Blechwinkel mit den "Madenschraubenreitern".
Einzig wichtig ist, dass der subjektive, von vielem fremdbestimmte Mensch sagt: GEIL! ...

Gruß
Andreas

 

[Shim]

Gehirnforschung sagt: ES GIBT KEINEN FREIEN WILLEN.

Shim sagt: Klang ist Empfindung.

Wir können nur (gemeinsam) versuchen, es zu verstehen.

 

[Cadfael]

Hallo Shim,

wir müssen versuchen gemeinsam zu verstehen, dass wir zu klein sind zu verstehen.

Wir können versuchen, gemeinsam winzige Krusten abzukratzen, um dem meilenweit darunter liegenden Kern der Wahrheit näher zu kommen ...

 

[jam_bass]

Zitat:Original erstellt von: Cadfael

Fender hat 1951 vieles gezielt so konstruiert, dass es BILLIG ist ...
Diese "billigen" Instrumente haben sich durchgesetzt und unser Hörempfunden seit drei Generationen geprägt. Menschen ist egal, was optimal / gut / schlecht / schön / hässlich ist! Jeder von uns dürfte Fender Bässe bereits vor seiner Geburt gehört haben. Es ist also "gewohnt und normal".

Gruß
Andreas

Genau so ist es ...
aber der Effekt der Gewöhnung hört da auf, wo ein Vergleichsklang eben als "besser", angenehmer, länger, reicher empfunden wird.
Und daran arbeiten Fenders Konkurrenten ja nun auch schon eine Weile.
Niemand, der Ohren hat zum Hören ist so dumm, nur wegen dem Namen auch den Klang seines Basses für den weltbesten zu halten, wenn der Nachbar einen frappierend begeisternden Sound auf seinem Bass erzeugt.
Das mit "vor der Geburt" schliesse ich für mich mal kategorisch aus - bin dafür zu alt. []

 

[MrDeluxe]

Habe bei meinem Fender Ami Preci vom Gitarrenbauer einen Holzkeil einpassen lassen, da sich der Saitenreiter vom E nicht mehr weiter runterdrehen ließen. Jetzt habe ich wieder 2-3 mm Spiel, und klanglich ist Alles beim Alten - nur den Bridge PU mußte ich etwas höherstellen.

 

[Lynx Krueger]

Ich habe bei meinem Japan Fender nun auch einige Einstellungsprobleme festgestellt und bin am überlegen ob ichs nicht mal mit shim probiere, Die Frage ist ja nur wie genau.
Es gab doch mal diesen Guide von Cadfeal, nicht wahr?
Konnte den leider nur nirgends finden...

 

[Lynx Krueger]

ich hab rausgefunden dass ich nur den Membernamen falsch geschrieben hab und deswegen nix zu finden war...
habs schon auf seiner Seite gefunden...
danke aber trotzdem!

ich frag mich nur wie ich das jetzt gut hinkrieg mit dem Shim

 

[Lynx Krueger]

http://161589.homepagemodules.de/
hier hab ichs gefunden - steht groß sein Name drüber...

ich werds jetzt mal mit dem alten shim aus meinem Warwix probieren, überschlagsmäßig müsste der passen

 

[Lynx Krueger]

ok das mit dem shim hat noch schlechter funktioniert, vielleicht hab ich auch was falsch gerechnet
aber das Snarren wurde nur ärger statt weniger - naja jetz is er wieder raus und ich werd versuchen mit etwas rotz zu leben

 

[MrDeluxe]

Zitat:Original erstellt von: Lynn Necrlgy

ok das mit dem shim hat noch schlechter funktioniert, vielleicht hab ich auch was falsch gerechnet
aber das Snarren wurde nur ärger statt weniger - naja jetz is er wieder raus und ich werd versuchen mit etwas rotz zu leben

Wende Dich doch mal an einen Instrumentenbauer!
Ich habe auch überlegt hier herumzubasteln, mich schlussendlich aber doch für den Profi entschieden. Mir war es zuwider an einem Bass für 1600 wegen 2,5 % des Kaufpreises mit Kreditkartenschnipseln u dgl. herumzubasteln. Habe auch die "Luxusversion" = eingepasster Holzkeil genommen, und nicht eingelegte Streifen ( die ja gezwungenermassen irgendwo Luft zwischen Korpus und Hals bringen ) - alles Bestens jetzt!

 

[Shim]

Zitat:Original erstellt von: MrDeluxe

… mit Kreditkartenschnipseln u dgl. herumzubasteln. Habe auch die "Luxusversion" = eingepasster Holzkeil genommen, und nicht eingelegte Streifen ( die ja gezwungenermassen irgendwo Luft zwischen Korpus und Hals bringen ) …

Gähn!!!

 

[Lynx Krueger]

Zitat:Original erstellt von: Shim

Zitat:Original erstellt von: MrDeluxe

… mit Kreditkartenschnipseln u dgl. herumzubasteln. Habe auch die "Luxusversion" = eingepasster Holzkeil genommen, und nicht eingelegte Streifen ( die ja gezwungenermassen irgendwo Luft zwischen Korpus und Hals bringen ) …

Gähn!!!

+1
[]

nö also funktioniert hats nicht, und ich würde den bass auch so einstellen können aber die Seitenlage ist dann so hoch das es nicht mehr komfortabel ist, da hab ich lieber ein bisschen Rotz hier und da...

 

[Armint]

Moin Mädels.
Vielen Dank für diesen Thread weil ich nämlich dadurch erst darauf aufmerksam wurde, dass bei meinem Bass vielleicht auch mit Shims gearbeitet wurde.
Fakt: Sandberg California JJ5 Fretless - nach Kundenwunsch (nicht ich!) mit Göldo-Brücke und Häussels ausgerüstet. Anschliessend wieder an den Händler zurückgegeben weil er wohl doch nicht so war wie gewünscht. Logo, rundherum falsche Komponenten (auf Kundenwunsch eben): So passte die Göldo-Brücke überhaupt nicht zu den Häussels die er ebenfalls bestimmte (falsches String-Spacing).
Die Göldo-Brücke passt ausserdem nicht zu dem Sandberg-Standard- (Sandbergbrücken sind flacher). Wieso der Auftraggeber so blöd war entzieht sich meiner Kenntnis, die Sandberg-Jungs hatten auch gut gewürgt bis sie den zusammen hatten und konnten sich noch mit Grausen daran erinnern - Aber der Kunde ist halt König.

Deshalb hatte Sandberg den Hals mittels Shims nach hinten gekippt andernfalls hätte die Brücke im Korpus versenkt werden müssen. Aufgrund dieses Threads schaute ich mal nach und ersparte mir damit einige Einstellarbeit.
Ich habe mir das Trauerspiel mit der falschen Brücke eine Weile gegeben, bis ich wusste, dass der Bass in sich zwar ok ist und gut schwingt, aber eben nicht optimal funktioniert.
Nun hat er endlich "seine" Sandberg-Brücke und konnte 2 von 4(!) Shims loswerden. Jetzt singt er auf Anhieb, der Halswinkel ist m.E. nun optimal.
Es scheint so zu sein, dass Sandberg bei den Fretless-Modellen den Hals mit Shims etwas nach hinten kippt um so den Fretless-Buzz zu unterstützen. Werde ich in den nächsten Tagen bei meinem anderen Sandberg-Fretless überprüfen - der ist "Von der Stange".

Gerade im Hinblick auf Fretless-Bässe sehe ich bei der Arbeit mit Shims eindeutig Vorteile. Der Halswinkel eines Fretted ist ja nicht der Gleiche wie der eines Fretless.
Wenn ich sie selbst mache, dann aus Mahagonifurnier (das liegt in meiner Werkstatt sowieso rum), bei dem oben genanntem Bass sind sie auch aus Holz: Irgendwas mittelhartes, helles.

 

[Lynx Krueger]

lustige Geschichte ^^ aber wers nicht kann solls lassen!

glaubt ihr für sowas eignet sich auch das Funier in dem teurere Zigarren eingepackt sind?
soweit ich weiß ist das Rosenholz...