Wie ist das mit der Mitbestimmung bei Euch?

"Mitbestimmen" (in einer reinen HOBBY-Band) ist nur eine Teilfacette. Ich würde es aus jahrzehntelanger Erfahrung eher "Mitbestimmen und vor allem (gut) Miteinanderumgehen" formulieren. Im Umgang mit Mitmusikern (genauso wie Mitmenschen oder Arbeitskollegen) bin ich durch langes "Schleifen" und gemachten "Alltagserfahrungen" heute ein anderer, als ich es beispielsweise vor 30 oder 40 Jahren war.


Das "Miteinanderumgehen" könnte schon helfen.
Ich bin mal aus einer Band rausgeflogen, weil ich es gewagt habe nach ca. 2 Jahren auch eigene Songideen vorzustellen.
Es ist für mich nicht diskutabel, wenn im Hobby- oder Semi-Pro Bereich einer dominiert und die anderen in der Band gefälligst sein Zeug zu spielen haben.
Denn wenn ich schon den Sessionmusiker machen soll, dann bitte nur bei entsprechender Bezahlung.
Ansonsten: Tschüß.

Am liebsten habe ich es, wenn sich musikalische Ideen dynamisch entwickeln.
Das heißt, man jammt miteinander.
Jemand hat ein Anfangsriff als Ausgangspunkt für neue Ideen.
Musik als Dialog und nicht als Monolog.
Das kann man allerdings nicht mit Leuten machen, die unter narzisstischen Profilneurosen leiden.
 
Hallo @Basserismus , das sehe ich ziemlich ähnlich und ist m.E. auch eine "gesunde" Einstellung.

Deswegen bin ich in den vergangenen Jahren zumeist recht gut verfahren, wenn nach eingehender Sondierung der verfolgten Zielrichtungen erst nach einiger Zeit meine eigenen Song-Vorschläge zielgerichtet eingebracht wurden. Gerade bei länger bestehenden Bands, in denen man eingestiegen ist, muss man m.E. ziemlich "behutsam" agieren.

Bei meiner seit 1964 bestehenden Band (bei der ich seit 3,5 Jahren dabei bin) hat das so ziemlich gut geklappt. Meine (behutsam) eingebrachten Songvorschläge konnten umgesetzt werden, wobei ich aufgrund der im Vorfeld (Bandeinstieg) erfolgten Sondierung einschätzen konnte, welche Stilrichtung realisierbar sein könnte.....
 
Krass.
Nur weil du eigene Songideen vorgestellt hast?
Die anderen hätten doch einfach "Nein" sagen können?
Ich vermute, du hast der Band nicht lange nachgetrauert.


Ich muß zugeben, daß ich nach ca. 15- 16 Eigenkompositionen unseres "Frontmanns" auch nicht mehr besonders
diplomatisch war.
Ich habe Ihm damals gesagt, daß ich bei der nächsten Probe erwarte, daß wir meinen Song, der schon in einer Rohfassung gespielt wurde,
weiter bearbeiten.
Das Ding war schon ein wenig komplizierter, 11 Achtel und so, aber durchaus noch spielbar.
Es waren ja keine Anfänger in der Band.
Nein, es ging letztlich nicht um den Song, sondern darum, daß unser "Frontschätzchen" es nicht ertragen konnte, daß mal etwas nicht von Ihm stammt.
Getrauert hab ich nicht, sondern mich nur geärgert soviel Zeit in ein Projekt investiert zu haben, bei dem letzten Endes nur klar wurde, daß es nicht nur um musikalische Fähigkeiten geht, sondern Charaktereigenschaften in Bands eine ebenso große Rolle spielen.


Deswegen bin ich in den vergangenen Jahren zumeist recht gut verfahren, wenn nach eingehender Sondierung der verfolgten Zielrichtungen erst nach einiger Zeit meine eigenen Song-Vorschläge zielgerichtet eingebracht wurden. Gerade bei länger bestehenden Bands, in denen man eingestiegen ist, muss man m.E. ziemlich "behutsam" agieren.

Bei meiner seit 1964 bestehenden Band (bei der ich seit 3,5 Jahren dabei bin) hat das so ziemlich gut geklappt. Meine (behutsam) eingebrachten Songvorschläge konnten umgesetzt werden, wobei ich aufgrund der im Vorfeld (Bandeinstieg) erfolgten Sondierung einschätzen konnte, welche Stilrichtung realisierbar sein könnte.....


Gut, als Quereinsteiger in einer bestehenden Band würde ich auch so vorgehen.
Da arrangiert man sich erstmal mit dem Repertoire, was sich schon im Laufe der Jahre angesammelt hat.
Das habe ich in meiner momentanen Band Nr. 1 auch so gemacht.
Aber ausgerechnet dort sind die Anderen trotzdem auch neugierig auf meine Ideen und wir spielen dort auch mittlerweile 4 Songs, die hauptsächlich von mir angestoßen wurden.
Das Schöne ist aber, daß ich nicht sagen kann, daß diese Songs komplett meine Kompositionen sind, weil jeder sein Puzzlestück dazu gelegt hat.
 
Wenn alle abstimmen kann das auch in die Hose gehen. Die Tage erst erlebt.
Bei nen Bandnamen sollen schon alle abstimmen. Aber wenn Leute konsequent alles ablehnen bei 50 Vorschlägen, da ein Name ihr Favorit ist, dann hätte man sich die 20 Minuten Abstimmung auch schenken können. Das hatte dann auch was von Schule. Aus Bequemlichkeit den Namen nehmen der bei 2/5 der Band der Favorit ist.

Und Menschen die kreativ sind bei der Musik, sind nicht unbedingt kreativ was Worte angeht...
Egal, wurde überstimmt. Ist bitter, aber wenn die Mehrheit dafür ist...
 
Ich spiele ja nur Trios...das ist einfach.
Organisatorisches braucht eine Mehrheit und wer mit einem Song ankommt, hat dann für die Umsetzung auch den Hut auf. Ob jemand für die anderen Instrumente was im Ohr hat, kann sich von Song zu Song unterscheiden.
Bin ich mir meiner Sache sicher, scheint es gut genug zu sein, bin ich mir selbst unsicher, bin ich für jede Unterstützung dankbar.
Wenn wem was auffällt, sagt er das und dann wird sich damit gewissenhaft auseinandergesetzt. In beiden Bands mosert keiner, nur um zu mosern oder weil er gerne ein Arsch ist. Mit sowas verschwende ich meine Zeit nicht.
Alle wollen das Beste für die Band (oder den Song), das wissen alle und deswegen hört jeder hin.

Ich habe das große Glück, mit Leuten zu spielen, die ihre Neurosen hinter sich haben...selbst der Profi ist völlig geschmeidig. Eifersüchteleien und Rechthaberei habe ich seit Jahren nicht mehr erlebt und bei solcherlei gruppendynamischem Unsinn ist meine Zündschnur auch sehr kurz.
 
Bei uns läuft es weitestgehend demokratisch, was die Songauswahl ( ausschließlich Cover) betrifft. Und organisatorisch bringt jeder seine Stärken ein. Da ist nichts fest gelegt, aber alles funktioniert recht gut. Leider fallen mir etwas zu häufig Proben aus. Ich bin ja der Meinung , dass man auch mit kleinerer Besetzung ne gute Probe haben kann. Das sehen die anderen leider meistens anders. Dann muss ich mich fügen.
Ähnlich verhält es sich in der Kantine. Proben fallen ständig aus, weil wir nicht vollständig sind. Bei 7 Mitgliedern, von denen 6 voll berufstätig sind, kommt das schon vor, dass nicht alle können. Aber dann gleich die Probe ausfallen lassen? Egal, so läuft das schon seit fast 20 Jahren, und wir sind so eingespielt, dass wir auch auftreten können, wenn wir vorher mehrere Monate nicht geprobt haben.

Mitbestimmung im klassischen Sinne kennen wir nicht. Es wird das gemacht oder zumindest probiert, was vorgeschlagen wird, egal von wem. Wenn es mehrheitlich nicht geht, dann lassen wir es, wenn es mehrheitlich geht, aber eine(r) ist partout dagegen, lassen wir es auch.

Und Gigs werden undemokratisch angenommen. Wir führen einen Kalender, in den jeder seiner privaten Termine einträgt. Weiße Flecken dürfen von allen mit Gigs verplant werden, ohne Rückfrage ( obwohl wir meistens die Zusage von allen einholen, allein zur Sicherheit, falls der Kalender Mal nicht aktuell sein sollte )
 
Da arrangiert man sich erstmal mit dem Repertoire, was sich schon im Laufe der Jahre angesammelt hat.
Gerade bei Cover-Bands erkennt man den Charakter ganz gut am bestehenden Repertoire. Wenn mehr als die Hälfte Nummer-sicher-Songs sind, bin ich da schon fertig. Lese ich dann Zombie oder Whats Up z.B., bin ich da sofort raus.

In einer neuen Band fülle ich immer den Platz aus, der mir gelassen wird. Ist der zu wenig bin ich weg - gilt sowohl für Mitbestimmung als auch für den tatsächlichen Raum. Kennt ihr wahrscheinlich auch, den Platz zwischen Schlagzeug und Wand...
 

Ich hab mal bei einem Bewerbungsgespräch für ein Trio erfahren, er mit Gitarre, sein Proberaum in seinem Keller und seine Frau am Schlagzeug. Hab dann dankend abgelehnt.
Ciao @Jack in the green

muss nicht zwingend schlecht sein. Ich spiele ab und zu in einem Trio mit einem Ehepaar. Sie am Flügel und er mit der Harp (keine Bluesharp, sondern chromatische, der Sound ist Jazz), ich am Kontrabass, das macht schon Laune. Die zwei machten schon zusammen Musik als sie noch nicht verheiratet waren, so vor etwa hundert Jahren ;-) und sind ein eingespieltes Team. Da muss ich mit der Hundehütte nur noch draufsitzen und den Groove drunter legen, fetzt!

Gruss
claudio
 
Bandorganisation und -entscheidungsprozesse, hm, das ist von Band zu Band durchaus unterschiedlich:

Punkrockband
- es wird alles im Konsens gemacht. Wenn ein einzelner keinen Bock auf ein Stück hat, fliegt das einfach raus. Ohne Diskussion.
- administratives: mache ich
- Proben: 1 fester Termin in der Woche, der von allen gehalten wird. Per Doodle checken wir im Voraus, wo wir unvollständig sind (Urläube, Dienstreisen, Gigs mit anderen Bands)
- Gigs: wenn eine Anfrage reinkommt, wird sehr zügig über alle gecheckt, ob das geht. Dann Zusage.
- Gage: landet in der Bandkasse

Bluesrockband

- die meisten Songvorschläge kommen vom Gitarristen/Sänger. Er hat die Hauptarbeit, prägt die Musik stark, hat damit ein unausgesprochenes hohes Gewicht bei künstlerischen Entscheidungen, schließlich muss er das alles auch umgesetzt bekommen. Viele Details werden aber einfach durchdiskutiert und Animositäten habe ich in der Band noch nicht erlebt. Es werden keine Entscheidungen einfach durchgedrückt.
- administratives: macht der Drummer
- Proben: 1 fester Termin in der Woche, der von allen gehalten wird. Per Doodle checken wir im Voraus, wo wir unvollständig sind (Urläube, Dienstreisen, Gigs mit anderen Bands)
- Gigs: wenn eine Anfrage reinkommt, wird sehr zügig über alle gecheckt, ob das geht. Dann Zusage.
- Gage: landet in der Bandkasse

in verschiedenen vergangenen Bands gab es auch Unterschiede

10-köpfige Diskoband
- Stückeauswahl orientierte sich am Konzept der Band. Bisweilen Diskussionen bei erheblichen Antipathien (sorry, das Stück geht mir tierisch auf den Senkel) oder technischen Schwierigkeiten (bei aller Liebe, das kriege ich nicht gesungen)
- administratives: Booking wurde von 2 Leuten vorangetrieben (beide auch beruflich Vertriebler), kohletechnisches lag beim Drummer,
- Proben: 1 fester Termin in der Woche, geprobt wurde immer, auch wenn in Extremfällen (Weihnachten) nur 4 von 10 konnten. Probenorga machte ich, es gab klare Ansagen was als nächstes gemacht wird und wie die Proben ablaufen.
- Gigs: professionelles Booking (s.o.), wenn eine Anfrage reinkam, wurde sehr zügig über alle gecheckt, ob das geht. Dann Zusage.
- außerdem gab es noch einen festen Bandroadie und einen festen Mischer
- Gage: wurde ausgezahlt. Jährliche Steuerabrechnung über Steuerberater.

Quartett um Jazzsängerin
- Stücke wurden von der Sängerin vorausgewählt, ggf Diskussion
- administratives: vernachlässigbar
- Proben: 1 fester Termin pro Woche
- Gigs: wenn eine Anfrage reinkommt, wird sehr zügig über alle gecheckt, ob das geht. Dann Zusage.
- Gage: wurde zügig ausgezahlt
 
Ich hab mal bei einem Bewerbungsgespräch für ein Trio erfahren, er mit Gitarre, sein Proberaum in seinem Keller und seine Frau am Schlagzeug. Hab dann dankend abgelehnt.


Bei meiner Band Nr.1 sitzt die Frau vom Gitarristen am Schlagzeug.
Ist dann manchmal schon witzig, wenn sich Beide auf der Eheleutenebene anzicken.
Dann muß ich oder der Sänger die Spannung rausnehmen.
Ist aber nicht dramatisch, eher witzig.
Bei Band Nr.2 ist es sogar noch schräger.
Da steht der Papa der Sängerin an der Gitarre.
Bei meiner 3. und 4. Band herrscht dann wieder Normalität.
Dort ist keiner miteinander verwandt oder verschwägert.
 
Alles schon gehabt:
- Drummer und Sängerin sind seit der Schule ein Paar (hey wir sind alle um die 50 herum), bei den Proben sind die halbwüchsigen Töchter dabei. Alles easy, da alle superprofessionell.
- Im Bläsersatz sind Trompeter und Saxofonistin ein Paar. ab und zu gibt es Ehegezänk und der Rest der Band rollt mit den Augen.
- Band sucht neue Sängerin. Drummer telefoniert mit Sängerin. Noch vor der ersten Probe landen die beiden in der Kiste und sind dann viele Jahre ein Paar. außer dass man manchmal das geturtel aushalten muss aber keine Auswirkungen auf die Band.
- Gitarrist ist verknallt in die Sängerin, die merkt das, geht aber auf Distanz, Spannungen, blabla, Band fliegt auseinander
- Gitarrist war vor Jahren mal mit der Sängerin in der Kiste, aber kein Problem in der Band
- Sänger rammelt sich einmal quer durch den Backgroundgesang
 
Warum viele ihren Sexualtrieb nicht ausschalten können in ner Band...
Sicher, hätte mich eine der bisherigen Sängerinnen verführen wollen, ich hätte nicht nein gesagt. Aber weder arbeite ich daraufhin noch spiele ich mit dem Gedanken. Bandmitglieder sind für mich geschlechtslos.

Hab da aber auch schon böses Blut erlebt in ner Band. Gekränktes Ego da Sängerin nicht in die Kiste mit wem wollte
 
Warum viele ihren Sexualtrieb nicht ausschalten können in ner Band...

1.
Also ich kann meinen Sexualtrieb in der Band gut kontrollieren, vor allen Dingen wenn ich mir vorstelle von was für haarigen Männerärschen ich da meistens umgeben bin.

2.
Sex am Arbeitsplatz sollte man besser lassen.

3.
Außerdem ist der Sex mit der Bassgitarre immer noch am Schönsten.
 
Moin,

wegen der Mitbestimmung bin ich aus zwei Formationen geflogen.

Die erste war die Begleit-Band eines Gospel-Chors, da war ich mit den Übergriffen des Tastenmenschen im Bass-Register nicht einverstanden. Der zweite Hinauswurf erfolgte aus meiner Bluesrock- Combo, wo ich allen Ernstes verlangte, dass der Sänger bzw "Lead"-Gitarrist genauso üben solle, wie Bass, Drums u. Rythmus-Gitarre bevor es ins Studio ging.

Grüße
 
Ob Arbeit, Radverein, Kinderturngruppe, oder Band - es gibt in Teams IMMER 4 Typen von Charakteren:
-) der Initiator/Visionär/Antreiber
-) der Kritiker/Realist/Bremser
-) der Praktiker/Macher
-) die rechte Hand/Teamplayer

A: "Ich habe einen Gig in der Mongolei gecheckt. Es gibt keine Gage, aber immerhin ist es ein Auftritt"
B: "Das geht nicht. Da muss ich mir ja 3 Tage Urlaub nehmen und es springt kein Geld raus"
C: "Ich lege schon mal die Kabel für den Gig zusammen"
D: "Wenn wir alternativ dazu per Anhalter fahren kostet es nichts. Eine Pappmache-Figur bauen, die statt B in der Arbeit sitzt,..."

Wenn ein Typ nicht abgedeckt ist, dann übernimmt meist einer, bei dem die charakterlichen Eigenschaften am ehesten ausgeprägt sind.
Bei Duo oder Trio gibt es natürlich auch Mischtypen.

Teams, nur aus Häuptlingen funktionieren nicht, da zwar tausende Ideen da sind, aber nichts umgesetzt wird.
Teams aus Bremsern funktionieren auch nicht, da die wahrscheinlich nie den Weg in den Proberaum finden werden.

Schlimm ist es wenn jemand nicht seine eigentliche Funktion kennt oder wahrhaben will.
z.B. der musikalische Mastermind, dann doch nicht so gut ist wie er glaubt zu sein.


Ich persönlich fühle mich am wohlsten in der Rolle als rechte Hand/Teamplayer.
 

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