Werkstattberichte, neues und altes aus meinem Hobbykeller

Beim Entfernen des Furniers stellte sich heraus daß die Oberfläche der Gitarre etwas uneben ist. Ich musste also insgesamt etwas mehr Material entfernen als geplant.
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Den alte Hals konnte ich leider nicht mehr retten, der war einfach schön zu oft geschliffen worden, und ich habe in dann den Rest gegeben.
Ruck Zuck waren Teile des Bindings weg.
Schade, denn dummerweise hatte ich zu dem Zeitpunkt schon ein bisschen arbeiten rein gesteckt.
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Als ich es dann ganz runter geschliffen hatte war der Hals zu schmal 😕 kann man vielleicht noch für eine Cigar Box Guitar nehmen.

Na gut, der war nu hin.
Wenn man mich jetzt fragen würde was ich an dem Bau bereue, würde ich sagen, das ich mich drauf eingelassen habe einen Hals bei eBay zu bestellen anstatt ihn selbst zu machen.
Mein Vater hatte den rausgesucht und meinte der tut's, und ich soll mir nicht so viel Arbeit machen.
Tja was soll ich sagen, er tut's, mehr aber auch nicht. Meiner Meinung nach wird er der Gitarre nicht gereicht, wird irgendwann mal noch erledigt.
 
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Natürlich habe ich den Hals überarbeitet um das schlimmste zu verhindern aber ich finde ihn nach wie vor unpassend.
So ein bisschen ist das aber auch meine Schuld weil das vermutlich ein Replasement zum einleimen war, irgendwie passte der Halsfuß nicht.
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Naja, heute würde ich anders entscheiden, aber ich habe ihn passend gemacht und verbaut.
 
Bis zur Fertigstellung, wahrscheinlich der schönste Moment...
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Kommt auf den Bildern gar nicht so rüber aber das Holz hat eine wunderschöne Farbe und Struktur.
Da kann der gemeine Plantagen Mahagoni leider nicht mithalten.
Laut meinem Vater war das damals beim Kauf schon ein Recht altes Stück und der Schreiner hat es wohl erst rausgerückt als er erfuhr das daraus eine Gitarre werden soll.
Die Vorstellung hat ihm wohl gefallen.IMG_20230926_180347_978.jpg
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Die Tonabnehmer die sich mein Vater ausgesucht hat sind die Epipohne LP pro bucker, fertig verkabelt und die jeweils mit Pusch Pull im single coil betrieben werden können.
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Die große Stecker der Elektronik passten dabei nicht durch die gebohrten Verbindungslöcher.
Gefahrlos die Löcher größer bohren war nicht an allen Positionen möglich, somit musste ich sie teilweise trennen und neu verlöten.
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Noch ein paar Hardware Teile
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...
 
Tja, 30 Jahre nach Baubeginn,
der Moment als ich meinem Vater die fertige Gitarre überreichte war schon was besonderes.
Er hatte zwar die ganze Bauzeit Mit verfolgt, (immer das erste wenn meine Eltern mich besuchen kamen, ging er los um nach dem aktuellen Stand zu schauen) somit war es keine wirkliche Überraschung, und doch war es eine.
 

whitewater schrieb:
Erle, Ahorn, Esche?? Das Ahorn ist 'ne Halskantel, soweit klar. Aber die anderen beiden?
Zum Vergrößern anklicken....
Richtig, Esche oder Erle für den Korpus. Bin mir noch nicht in allen Details sicher wie ich es machen möchte, daher habe ich beides bestellt (wird ja nicht schlecht)
Eigentlich Esche mit einem dunklen Deckholz... :confused:
Fest steht, dieses Mal ein durchgehenden Hals und kein deckender Lack.
 
Noch ein Quickie aus dem letzten Jahr. Ich hatte mir eine Bass Ukulele gekauft, wollte so ein Ding schon länger mal testen und dachte mir aufgrund des mittlerweile guten Rufs und geringen Preises probiere ich mal was von Harley Benton.
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Das Teil ist insgesamt ganz ok verarbeiten und macht, wenn man sich an das Format und die Saiten gewöhnt hat echt Spaß. Auch der Sound ist über Verstärker gespielt echt amtlich.
Soweit so gut, aber fällt euch was auf...

...ich sag mal Bundmarkierung...
😐 Wollte ich so nicht lassen, und wo ich schonmal dabei war, das Teil ist ja insgesamt etwas schmucklos.
Also habe ich erst mal ein Binding um das Schallloch geklebt und die Decke geschliffen und geölt. Dann die Inlays rausgebohrt ind durch selbst gedrehte Inlays aus Weinrebenholz ersetzt. Das Loch habe ich mit dem bohrspäne und schleifstaub verschlossen. Aus dem gleichen Holz habe ich noch eine Daumenraste geschnitzt. Auf die könnte ich mal genauer eingehen. An der Stelle nur soviel sie ist abnehmbar und hinterlässt keine Spuren am Holz.
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Daumenstütze:
Ist das so eine Art Zwinge, die auf der Innenseite des Schallochs nochmal eine Backe hat und mit der Schraube festgehalten wird? Die Schraube scheint ja innerhalb des Schallochausschnitts zu liegen.

Ich hab nämlich auch so eine Baßukulele. (Meine ist von Folkfriends, hergestellt in China.) Muß ich mal schauen, ob für mich sowas auch praktisch ist, und ob ich mir sowas baue. Beeinträchtigt das nicht den Klang, wenn man da auf der Decke noch so ein Holzstück hinzufügt?


Der grüne 5-Saiter ist wirklich eine handwerkliche Meisterleistung und ein echtes Schmuckstück. Für das Abnehmen des Griffbretts von dem Pfosten hätte ich wohl keine Japansäge genommen. Das hätte ich mir nicht antun wollen. Da ich auch keine Bandsäge o.ä. habe, wäre ich damit zu jemandem gegangen, wo eine hat. Aber da du wohl sehr gut hobeln kannst, ist das ja dennoch gut gelungen. Hat dann halt was länger gedauert und mehr Mühe gemacht.

Und die Gitarre von deinem Vater ist auch toll geworden - vor allem wenn man bedenkt, was für einen Murks du da als Ausgangslage bekommen hast. Nun ist diese Arbeit nach so vielen Jahren doch noch zu einem guten Abschluß gekommen. Und das schöne alte Brett hat am Ende doch noch eine angemessene Verwendung gefunden.


liebe grüße
triona
 
triona schrieb:
Daumenstütze:
Ist das so eine Art Zwinge, die auf der Innenseite des Schallochs nochmal eine Backe hat und mit der Schraube festgehalten wird? Die Schraube scheint ja innerhalb des Schallochausschnitts zu liegen.
Zum Vergrößern anklicken....
Ja genau so funktioniert das. Einen klangunterschied konnte ich nicht feststellen obwohl ich auch damit gerechnet hätte. Der Sound der Ukulele ich ja aber eh ziemlich mumpfig.
Ich hatte so ein Teil aber auch schon mal für einen Ibanez Akustikbass gemacht, der klang sehr viel offener und auch da ist mir kein gravierender Unterschied aufgefallen.
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