Die Zauberworte hier waren Arrangement und Transparenz!
Kann man nicht genug betonen! Gerade die Youngsters wollen viel zu oft zeigen, was sie alles drauf haben. Ergebnis: Soundbrei.
Das Zauberwort beim Zeigen was man drauf hat ist das man es wirklich drauf hat
.
Es gibt ja durchaus auch auf ich sage mal mäßigen Bühnen gut klingende Bands mit dichtem Bandsound und komplexen Arrangements, aber die müssen dann halt supertight zusammenspielen und wissen wie und in welcher Situation ihr Sound warum funktioniert, das am besten mit eigenem Toni.
Selbst so jahrelang mit einer Band so gemacht und auch wertvolle Erfahrungen dabei gesammelt. Von den Erfahrungen und Horizonterweiterungen mit der Kapelle zehre ich heute noch. Auch ein Punkt den ich da gelernt habe:
man kommt irgendwo hin, die Bedinungen sind shyce - was macht man?
Genau, nicht rumheulen sondern Lösungen finden. Meinen "Erweckungsmoment" in Sachen Pragmatismus hatte ich da schon echt früh:
ich spielte mit einer alten Band auf einer Abi-Party. Richtig dick Disco war angemietet und es gab eine kleine aber feine Bühne mit guter fixer PA in einem Bereich. Eine Band, hatte sogar eine weitere Anreise bekam ihren Sound nicht im Griff. Die hatten riesige Effektracks dabei, Tonnen von Equipment, die hätten sich auf der Bühne nicht mehr bewegen können. Ende vom Lied - die haben ihren Sound nicht hinbekommen und sind zickig geworden als vorgeschlagen wurde, spielt doch einfach über die Amps die schon auf der Bühne sind und gut is. Nein wollten sie nicht , riesen Theater und sind schliesslich beleidigt wieder abgefahren. In der Zwischenzeit hatte ich schon mal ne Localhero Band angerufen und gefragt ob sie ernsthaft spontan sein können - in zwei Stunden da, kein Soundcheck, keine eigene Backline möglich. Sänger sagt ich rede mit den Jungs - und nach exakt zwei Stunden standen die Jungs auf der Matte.
Die sind rauf auf die Bühne, einstöpseln, loslegen=geil! Nicht noch verlegen an Knöppen drehen sondern direkt auf "Show-Modus". Der Gitarrist musste ein paar mal grinsen weil der Arme sonst einen völlig anderen Sound fuhr aber da musste er durch.
Das soll jetzt kein Plädoyer dafür sein, das man mit jedem Shyce zwingend zurecht kommen muss, aber wenn man es zumindest auf dem Schirm hat mal Sachen nicht wie geplant durchziehen zu können, kann das ein Segen für alle Beteiligten sein.
