Wer hat eigentlich das letzte Wort beim FOH-(Bass)Sound?

[Rossie Schroeder]

Ihr könnt mich jetzt knüppeln, ich hab Da ne ganz pragmatische Einstellung zu ( fähigen Toni vorausgesetzt).
Für zu Hause möchte ich meinen Wohlfülsound, live Brauch ich den Sound der im Bandmix funktioniert. D.h. ein vernünftiger Toni wird selten einfach nur ein wenig an den Lautstärke- Verhältnissen schrauben, sondern er wird immer schauen das frequenzmässig Platz für alle da ist. Bass vs. Kick oder Keys als Beispiel. Dies wiederum bedeutet das er meinen Wohlfülsound eh verbiegen wird. Deshalb bekommt er von mir einen DI Sound den ich mit unserem Toni ausgetüfftelt habe der passt, in der Hoffnung das er ihn nicht allzu sehr verbiegt ( die faulen hauen meisten einen Limiter drauf drauf und setzen einen Hpf . Da ich den Sound meisten draussen nicht zu höheren bekomme, reicht schon eine mini.ale Änderung der mikropos. Oder ein anderes Mikro das ich deutliche Änderungen im Sound habe, deshalb DI und fertisch

 

[KneffBass]

Für mich ist das Ganze ein Recht weitreichendes Thema.
Zuallererst sei Mal gesagt, dass man den Tec-Rider sowie Catering-Rider als Teil des Vertrages etablieren sollte. Nicht, um bei Kleinigkeiten sagen zu können, dass man so nicht spielt, sondern um sich selbst vor richtigen Schei*situationen abzusichern.

Dann sollte man sich auch mal in die Situaion den "gemeinen" FOHlers begeben. Die meisten müssen den größten Teil ihrer Zeit nämlich nicht mit den ausgecheckten Soundfetischisten mit Bugatti-Amp, Custom-Klampfe und professionellen Soundketten dieser Welt zusammenarbeiten, sondern mit Musikern, die nichtmal ihren eigenen Tellerrand im Blick haben. Diese Jungs gehen immer den einfachen Weg (Bass einfach vor dem Amp per DI Box abnehmen), weil er eben das Schlimmste verhindert. Stichwort: möglichst wenige Fehlerquellen.
Natürlich gibt es dann eben welche, die gemicte Basscabinets aus Prinzip erstmal ablehnen. Viele sind auch einfach zu faul. Aber wenn man anständig mit den Jungs redet, sodass die eben merken, dass man durchaus in der Lage ist, professionell zu arbeiten, dann habe ich bisher höchstens Gegenargumente bekommen, aber kein klares "Nein, weil ich hab hier das sagen."

Zudem ist der FOHler ein Businesspartner und wie wir alle wissen, ist das Musikbusinnes a peoples business. Deswegen ist ein fremder Tonmann oft eine der ersten Anlaufstellen bei Get In. Erstens um die generelle Lage zu checken und Zweitens um herauszufinden, wie man mit dem Dude umzugehen hat.

Ich habe mich recht lange und intensiv mit meinem DI Signal beschäftigt, was ursprünglich daran lag, dass ich viele Gigs hatte, bei denen man über geteilte Backline gespielt hat. Mein Ziel war es den Sound, der mein Equipment verlässt so zu optimieren, dass ich egal auf welcher Anlage für meine Zwecke funktioniere. Und das Ganze hat sich sowas von derbe ausgezahlt. Die Tonler werden dich dafür lieben, wenn sie einfach nur den Fader hochschieben müssen, nachdem sie die PA entzerrt haben.
Und wenn man dann nachträglich noch ankommt und nach einem Mic für den Amp fragt, dann wird das oft und sehr gerne gemacht.

Das A und O war bei mir dann zum Schluss, dass man nach dem Gig noch auf ein Bier und nen kleinen Schnack zum Tonmann geht und nach Kritik fragt. Ob es von seiner Seite aus noch Dinge gab, die man optimieren könnte. Man muss natürlich in der Lage sein mit Kritik umzugehen, auf der anderen Seite aber auch zu merken, wann man Kritik und wann eine eigene Meinung zu hören bekommt. Und zu guter Letzt filtert man sich am Ende das raus, was einen weiterbringt.

 

[Tom Sofa]

Es ist mir von jeher ein Rätsel, dass dort, wo der Sound der Band geformt wird, kein Bandmitglied dafür verantwortlich ist.

na doch deshalb

man kann ja die sache vernünftig besprechen (das sollte man auch, wenn es keine differenzen gibt).

es ist doch kein problem, zeitig genug kontakt zum tonmenschen aufzunehmen und ihm die grundlegenden dinge nahe zu bringen. und zwar sachlich und zwischenmenschlich angemessen. der mischpultmann macht seinen job, wir machen unseren. zusammen machen wir DEN job, den das publikum wahrnimmt.

das hier

tom, (45, 203cm, 105kg) würde deutlich darauf hinweisen, dass es das (eigene) mikro vor der box gibt. entweder als quelle oder in den arsch. das wär es mir wert.

war wirklich rein ironisch gemeint. wir telefonieren möglichst zeitig genug vor jeder mugge mit der technik, klären rider, den bandsound, einzelne besonderheiten (z. b. die mikrofonierung meiner box) ab. und wir sind zeitig genug da um auch dem tonmenschen die möglichkeit zu geben, sich die sache ohne hast anzuhören und evtl. seine ideen zu verwirklichen. und bei uns gibts keine bühnenwumme, die der toni am pult nicht mehr einfangen kann - ich spiele idr mit 17 watt über 15 zoll. das macht auch dem toni spaß.

 

[Tom Sofa]

Für ... einen weiterbringt.

darauf einen

 

[HenrySalayne]

Der einzige Mensch, der dafür verantwortlich ist, wie die Band live klingt, ist der Mensch am Mischpult.

Obwohl beim letzten Bandcontest alle Bands die gleiche Backline hatten, habe ich natürlich eine Band richtig schlecht zurechtgemischt und die anderen vier dafür super gut. Und das es bei den anderen Bands richtig gut war, wurde dann auch noch gleich als Beweis gesehen, dass es ja besser geht und es an mir und meinen unbegründbaren Hass auf diese eine Band liegen muss, dass die Vorstellung so unterdurchschnittlich war. Einige nicht zitierwürdige Beleidigungen eingeschlossen.
Mit Verlaub, aber deine Aussage ist bescheuert. Zwar können schlechte Techniker mehr kaputt machen und gute Techniker in seltenen Fällen noch so manch hoffnungslosen Fall halbwegs retten, aber im Grunde genommen managet man am Pult nur das, was die Band liefert. Ist das scheiße, ist es auch der Sound. Es gibt nicht umsonst das Sprichwort: "Das ist ein Mischpult, kein Klärwerk!"

 

[Mudskipper]

Der einzige Mensch, der dafür verantwortlich ist, wie die Band live klingt, ist der Mensch am Mischpult.

Leider nein; eine Band kann auch echt shyce auf der Bühne bauen - also nicht nur in spielerischer Hinsicht sondern auch wenn sie keinen Plan von Sound und Lautstärkeverhältnisse auf der Bühne hat - alles schon erlebt.
Viel zu laute Gitarren, kacke gestimmte Drums, Keyboarder mit fisseligen Müllsounds, Basser die ihre Billigpreamps am Bass aufreissen...da bekommt man nix gescheites mehr raus.

 

[alexanderjoseph]

Mit Verlaub, aber deine Aussage ist bescheuert.

Danke für das Kompliment.
Natürlich kannst du aus Scheiße kein Gold machen, leider aber aus Gold Scheiße.
Das, was das Publikum hört ist (ab einer gewissen Größe des Veranstaltungsortes) der Sound aus der PA.
Der Mensch, welcher das gelieferte Signal hörbar macht, ist der Mensch am Mischpult.
Ich würde mich Wundern, wenn wir da unterschiedlicher Meinung sind. Wenn ja würde ich mich freuen, wenn du deine Meinung noch einmal erörterst.
Ein guter Mensch am Pult kann mit der Band kommunizieren und mit der Band den Bühnensound verbessern so dass er auch den Saalsound gescheit hinbekommt. Meiner Meinung macht man es sich etwas einfach wenn man:

im Grunde genommen managet man am Pult nur das, was die Band liefert

Dann ist es halt nur ein Job (was auch O.K. sein kann) hat aber nicht unbedingt etwas mit einer künstlerischen Darbietung zu tun.
Es geht, meiner Meinung nach um Zusammenarbeit und nicht das jede Partei stumpf ihren Bereich abarbeitet. Und selbstverständlich gibt es genug Bands die nicht zu einer Zusammenarbeit bereit sind.
Meine Kernaussage sollte eigentlich nicht als rumprügeln auf den Alltagsveranstaltungstechniker verstanden werden sondern als Unverständnis, warum man sich als Band so von einem Fremden abhängig macht. Schade, dass das so anderst rübergekommen ist.
Es sind schließlich nicht alle Menschen am Mischpult gut oder der Richtige für den Musikstil.
Einer der gut Death-metal mischen kann ist vielleicht nicht der Richtige für die Oberkrainer.
Es geht auch um Vertrauen.
Dem Bandeigene Tonmensch vertraut man dann doch eher als einem Fremden und hört hoffentlich darauf, wenn er den Gitarristen um geringere Lautstärke bittet oder um eine andere Einstellung des Amps des Bassisten.
Als Kür habe ich Tonmenschen erlebt, die mit der Band musikalisch gearbeitet haben.
Hat z.B. der Gesang für einen Song ein bestimmtes Echo benötigt konnte er es liefern da er wusste, worum es geht.
Das kann der beste Mischpultmensch nicht leisten, wenn er die Band erst zum Soundcheck kennen lernt.

 

[HenrySalayne]

Natürlich kannst du aus Scheiße kein Gold machen, leider aber aus Gold Scheiße.

Eben. Das ist doch schon eine deutlich andere Aussage, als dass der Tontechniker einzig für den Sound verantwortlich ist.
Machen wir doch mal einen kurzen Exkurs in die Signalverarbeitung. Was kann ein Mischpult eigentlich machen? Übliche Digitalpulte haben pro Kanal folgende Funktion: Ein Gate, einen Kompressor, einen EQ. Das war es; damit muss man arbeiten.
Was man damit nicht korrigieren kann ist klar. Wenn bspw. Bassisten mit massiv komprimierten Signalen kommen, die keinerlei Dynamik enthalten, ist man chancenlos. Genauso bei massiv bassigen Signalen, wo auch die maximal +/- 18 dB des EQs nicht mehr reichen und sämtliche Höhen und Mitten fehlen. Oder eines der häufigsten Probleme ist auch Übersprechen der Bühne. Wie soll man noch einen verständlichen und klaren Gesang hinbekommen, wenn alles auf dem Gesangsmikrofon lauter ist, als die Stimme des Sängers? Gleiches gilt für ein schlecht abgestimmtes Schlagzeug, schlechte Gitarrensounds, miserable Keyboardsounds (leider eher die Regel als die Ausnahme). Zusätzlich hat man bei allen irgendwie abgenommen Signalen immer mit potentiellen Feedbacks zu kämpfen. Leise Sänger mit brutal lauten Monitoren sind eine Garantie für Soundprobleme; selbst dann, wenn man sogar noch ein halbwegs sauberes Nutzsignal hat.
Bei richtig guten Bands sieht der Arbeitsablauf folgendermaßen aus: Kurzer Soundcheck, Fader hochschieben, Bier trinken gehen. Da gibt es keine Notwendigkeit noch groß einzugreifen (ein paar kleine Anpassungen macht man natürlich trotzdem, um den veränderten Bedingungen gerecht zu werden). Meiner Meinung nach könnte man die Qualität einer Band recht objektiv an der Anzahl der Bedieneingaben des Tontechnikers am Mischpult messen.

Um mal zum eigentlichen Thema zurück zu kommen:
Ja, jeder Musiker hätte gerne genau den Sound, den er sich vorstellt. Aber so funktioniert das Ganze nicht. Letztlich muss man am Mischpult dafür sorgen, dass ein Großteil des Publikums mit dem Sound zufrieden ist bzw. ihn akzeptieren kann. Das das niemals in Einklang mit den einzelnen Musikern geschieht, sollte verständlich sein.
Wer jetzt der Meinung ist, er müsse immer auf Mikro und DI bestehen, um seinen hochgelobten und heiliggesprochenen Sound unter das Volk zu bringen, befriedigt damit einzig sein Ego, trägt aber in keinster Weise dazu bei, dass das Ergebnis am Ende gut ist. Solche Dinge gehören zu den letzten 5%, zum Sahnehäubchen und man bekommt so etwas in einer gewissen Liga auch ohne Probleme umgesetzt. Wenn man allerdings mit so einem Schwachsinn in einem Keller bei einem schlechtbezahlten "Mach mal Schnell"-Festival kommt, ist das nur kontraproduktiv.
Und sind wir doch mal ehrlich: Das Publikum interessiert sich für den Bass einen Scheißdreck!

 

[f_luxus]

Das stimmt absolut, aber wenn ich dem Tontechniker 2 Wochen vor dem Gig eine Mail mit dem Patchplan schicke, dann gehe ich, sofern keine Widerworte kommen, davon aus dass das akzeptiert wurde und dann will ich doch nicht noch am Gig darüber diskutieren...
Diese Meinung vertrete ich obwohl ich die Plug and Play Philosophie fahre und mein DI Signal alle deine Kriterien für einen stressfreien Soundcheck erfüllt.
Nicht zu stark komprimiert, nicht zu basslastig, also alle Frequenzen (bis 5-6kHz) noch vorhanden.
Meine Soundchecks sind idR in 2min erledigt.

 

[zeppo3000]

Ich sehe den Live-Mischer als Handwerker, nicht als Künstler (auch wenn ich schon welche erlebt habe, die ich als Künstler bezeichnen würde). Seine Aufgabe ist es, das was die Band abliefert in maximaler Qualität in die Ohren der Zuhörer zu transportieren, nicht mehr und nicht weniger. Und wenn eine Band schlecht klingt oder schlecht spielt, ist kann der Toni, wenn er nicht gerade der Tourmischer ist und bei den Proben vor der Tour dabei ist, wenig machen. Es ist auch nicht seine Aufgabe, das sollte die Band schon selbst ausklamüsern.

Und, doch: das Publikum interessiert sich für den Bass, wenn auch nicht immer bewusst. Wenn die Booties wackeln, dann nicht zuletzt wegen uns.

 

[alexanderjoseph]

Der einzige Mensch, der dafür verantwortlich ist, wie die Band live klingt, ist der Mensch am Mischpult.

Das war schon ein bischen falsch Formuliert.
Ich hoffe, so ist meine Aussage treffender und verständlicher. Wenn nicht kann ich es ja auf die späte Stunde schieben. :

Der wichtigste Mensch für den Klang der Band im Saal ist der Mensch am Mischpult, den er ist derjenige, der alle Signale am Ende "zusammenmontiertund poliert" und der Einzige in der Kette der für den Klang verantwortlichen, welcher hört, was im Saal ankommt und so letztendlich durch das zusammenmischen den Bandsound kreirt.*
Mein Punkt/Problem: Ich verstehe nicht warum man dass dem Zufall überläst.

*Irgendwie erinnert mich das gerade an einen Koch, der aus den Zutaten ein hoffentlich gutes Mahl kreirt. Sind die Zutaten schlecht hat er es schwierig.

 

[Gast27578]

Nun ich glaube die fundamentalen Unterschiede zur Einstellung Tonis gegenüber rührt hier fast ausschliesslich von der Proffessionalität des Betrachters her.

Ick als Amateur habe lange jeregelt bis mir der Sound umme Oan floch den ick wollte. Wenn nu so ein Amateur Aushilfs-Toni kommt und mir den Ton vabiegt, denn vabieg ick anschliessend ihn, fastehste?

Wenn aber der geschätzte Profi Muccker seinerseits einen Tec-Rider vorrausschickt, der Profi-Tonmeister-Redlich seinerseits eben diesen auch in Vorbereitung bereits gelesen und verstanden hat, um dann letztendlich mit dem Pult nur zu helfen, den präferierten Sound des Instrumentalisten auch möglichst angenehm in das Auditorium zu transportieren, ja dann ist alles fein.

 

[Ochsenblut]

[...]
Ick als Amateur habe lange jeregelt bis mir der Sound umme Oan floch den ick wollte. Wenn nu so ein Amateur Aushilfs-Toni kommt und mir den Ton vabiegt, denn vabieg ick anschliessend ihn, fastehste?

Einfache Lösung: Keene Jigs mit Amateua Aushilfs Toni spielen.

 

[Gast27578]

Einfache Lösung: Keene Jigs mit Amateua Aushilfs Toni spielen.

Klingt ja jut, det Problem iss ja nur die Juten wolln nüsch mit die Amateuer wie wo ick eener bin. Und eijentlisch hamse ooch Recht damit.

 

[Gast74634]

Das große Problem im Amateurbereich ist doch: wir können uns den Toni nicht aussuchen und die sich uns auch meistens nicht. Kleinclub/Kneipe XYZ bookt Hobbyband ABC, konnte sich eine halbwegs passable PA leisten und hat eine Barkraft/einen Techniker, der auch das Pult bedient, wenn's Live Mukke gibt. Da kannst du sonst wie schöne Ausführungen im Tech Rider machen - was nicht ist, ist nicht. Mit etwas Glück wird ein Veranstaltungstechniker gebucht, der seinen ganzen Krempel ankarrt. Das ist aber definitiv schon wieder ganz andere Sahne und meistens ein Typ, mit dem sich super arbeiten lässt solange mit einem selbst auch gearbeitet werden kann.

Einfache Lösung: Keene Jigs mit Amateua Aushilfs Toni spielen.

Würde demnach bedeuten, gar keine Gigs mehr zu spielen. Also arrangiert man sich miteinander. Ich versuch dem Zuständigen also ein Signal zu liefern, das ich auf die Band und meine Bedürfnisse angepasst habe und im Gegenzug sorgt er dafür, dass das brauchbar (also angepasst für den Raum und nicht so wie er sich den Klang eines jeden E-Basses vorstellt) im Publikum landet. Soweit die Absprache. Sich da dran zu halten, find ich persönlich nicht allzu schwer.

 

[bassilisk]

Das einzige Mal, als ich "so richtig" mit Toni über PA gespielt habe, war ich noch sehr jung: Da kam einer auf die Bühne, zog mir den Stecker ausm Amp (keine Effekte davor), hängte meinen Bass an eine DI-Box und dann wieder in den Amp. Als ich das geschnallt hatte, wars zu spät: Er hatte, ohne mir irgendwas dazu zu sagen, meine komplette Klangregelung (verschiedene Sounds, Chorus, Kompressor...) ausgehebelt. Dann hat er mir (hoffentlich) einen guten Sound zurecht gemixt (?). Leider ohne jede Kenntnis dessen, was wir eigentlich wollten, machten, uns im Vorfeld erarbeitet hatten.
Das ist nun 30 Jahre her, ich hab's inzwischen verschmerzt.
Dennoch ist das bis heute prägend für mein Verständnis dessen, was da so abgeht: Ich empfinde das immer noch als extrem respektlos!

Sollte ich jemals wieder in diese Situation kommen, bin ich vorbereitet:
Ich gehe jetzt mit meiner Effekt-Kette in einen (Sound-formenden) Preamp. Dann kann ich per DI zum Mixer und per Klinke auf meinen Amp. Damit sollten doch alle Beteiligten zufrieden sein?
Wenn der Toni während des Soundchecks feststellt, dass mein Sound für ihn nichts taugt und mir das erklärt, dann bin ich der letzte, der auf stur schaltet - dann wir das verbässert!
Wenn er damit nicht zufrieden ist und mir beleidigterweise einen Scheiß-Sound zusammen mixt, dann werde ich das hoffentlich nie erfahren.

Eines ist für mich klar: Ich habe verschiedene Sound-Variationen zusammen mit der Band erarbeitet. Diese sind so ausgewählt, dass sie die Band, den Gitarristen und den Song tragen. Uns als Band ist das wichtig und ich will das so haben.

 

[viersaitling]

Für gewöhnlich sind wir mit "unserem" Toni am Start, sind aber auch schon mal bei fremden gelandet, mal war gut und mal war sch...... Is klar, ist unser Mann dabei, bin ich Zwecks dem Sound beruhigt, ich weiss dass er gut is....Auf der anderen Seite habe ich schon (neben wirklich klasse Typen!!!) leider schon das fleischgewordene Arschloch kennenlernen dürfen. Wir hatten noch Zeit und fragten ihn, ob wir ihm irgendwas helfen könnten- wir durften sogar das Mu-core verlegen. Später beim Line/Soundcheck war irgendein Kanal im Monitorpult "tot" oder brummte. Unser Toni und ich machten uns unabhängig vom "Godfather of Veranstaltungstecchnik" auf Fehlersucheund waren irgenwann sicher, dass der Fehler irgendwo zwischen Stagebox und Monitorpult liegen muss."Godfather o.V." war immer noch damit beschäftigt, die Netzkabel unserer Backline zu "überprüfen"Wir sagtem ihm, was unserer Meinung nach Grund der Störung war und wurden abgekanzelt wie zwei kleine Schulbuben.Nach ca 45Minuten hat er selbst rausgefunden dass ein Kanalzug des Moni-mixers kaputt war........Kein Wort der Entschuldigung oder sonst eine Rektion uns gegenüber, ich war froh dass unser Toni FoH gemischt hat und "Godfather o.V." nur unseren Monitormix. Viel Mühe hat er sich nicht damit gemacht. Leider sind in der professionellen Verleiherszene noch viele solche Idioten und Profilneurotiker unterwegs-- schade eigentlich, ich dachte immer dasdie einen erstrebenswerten Job hätten, wo sie`s nich nötig hätten, so das "Arschloch" zu geben.

 

[Ochsenblut]

Das große Problem im Amateurbereich ist doch: wir können uns den Toni nicht aussuchen und die sich uns auch meistens nicht. [...]

Genau das wollte ich damit sagen. Verkürzt: Wer Kreisliga (so wie ich auch) spielt muss eben oft Kompromisse machen. Oder aufhören zu spielen. Oder aufsteigen.
Kein Mikro an der Box auf'm Kirmesfest? So what!

 

[Doc]

Wichtig ist die Kommunikation von Band und Toni und die sollte im gegenseitigen Interesse auf Augenhöhe stattfinden. Toni macht seinen Job, wir unseren, jeder so gut wie möglich. Bei uns läuft das so, dass wir den Mischer erst mal machen lassen. Beim Soundcheck wandere ich bassenderweise zum Toni, höre mir von dort aus das Ergebnis an, falls was nicht passt, teile ich das dem Toni höflich aber bestimmt mit. In 99% der Gigs war dann alles zur allgemeinen Zufriedenheit.

 

[KneffBass]

Dennoch ist das bis heute prägend für mein Verständnis dessen, was da so abgeht: Ich empfinde das immer noch als extrem respektlos!

Also eins sollte klar sein. Einfach hingehen und irgendwelche Kabel ziehen empfindest du völlig zurecht als respektlos. Ob das jetzt ein stinknormales Klinkenkabel vor dem Amp ist oder sonst was. Per se lässt man erstmal die Finger vom Equipment anderer.