Ich habe mir letztes Jahr ein bisschen was durch Gigs zusammengespart und mir vorgenommen, das Thema InEar 100% durchzuziehen. Tinnitus wird immer lauter bei mir und seit dem letzten Gig vor 2 Wochen höre ich auch (hoffentlich temporär) schlechter auf einem Ohr, weil keine Zeit war für InEar bzw. ich nichtmal einen Monitor Mix hatte. Ich will mich also auf jeden Fall selbst überzeugen, damit ich mir das Gehör nicht noch weitere ruiniere und dementsprechend war ich bereit, eine Menge Geld auszugeben.
Bei "Hearing Berlin" im Prenzlauer Berg macht Dirk Henken den Vertrieb von Ultimate Ears und InEars von Fischer Amps (die ja wiederum auch bei UE-Hörern involviert sind). Ich war letztes Jahr einmal vor Ort und durfte mir alle Hörer durchhören, natürlich nicht angepasst, aber für den Vergleich wars schonmal super. Hab damals auch mein HX Stomp mitgenommen und die Hörer direkt an den Kopfhörerausgang angeschlossen, einfach um mal zu schauen, wie sich mein Bass so anfühlt. Ein paar Monate später durfte ich (von mir) ausgewählte Hörer sogar für ein Probewochenende zum Testen mitnehmen, was natürlich nochmal deutlich näher an einer Bühnensituation dran ist. Die UE11 waren auf jeden Fall mein Favorit, da basst es so geil wie noch nie zuvor gehört, also nicht à la Dr. Dre Kopfhörer, sondern auf eine Weise, wo man den Bass richtig fühlen kann, während er gleichzeitig total aufgeräumt ist. Für Mucke hören auch ein Träumchen. Bei aktuell 1600€ leider ein bisschen aus dem Budget, aber wen solche Zahlen nicht stören, empfehle ich wärmstens, mal bei diesem Modell reinzuhören.
Letztendlich sinds bei mir die Fischer Amps FA-666 geworden, angepasst. Leider auch fast vierstellig, aber war grade noch in dem Budget, was ich mir gesetzt hatte.
Ich hatte schon länger die Shure 215, auch mit verschiedensten Aufsätzen und sogar angepassten Otoplastiken. Leider sind sie immer wieder rausgerutscht, mit allen Lösungen - und das mehrmals während eines Songs. Liegt wohl an meinem Gehörgang, aber die Shures wollten bei mir einfach nicht funktionieren. Ich bin auch kein Fan von dem stiffen Kabel, das hat bei mir gefühlt noch mehr dazu geführt, dass die Hörer rausgerutsch sind. Bei Backing Vocals ist der linke teilweise einfach komplett rausgefallen, selbst mit den angepassten Otoplastiken.
Wie dem auch sei, ich bin sehr zufrieden mit den FA-666. Sind super Hörer, gebaut in Deutschland, ich kann sie auch fürs Abmischen verwenden und ich hab jetzt einen geilen InEar-Mix, mit dem ich mich sehr komfortabel fühle. Wer sich mit dem Thema InEar ein bisschen auseinandersetzt, stellt schnell fest, dass die ganze Geschichte einen langen Rattenschwanz hat (Monitor Mixer, autarke Systeme, Ambient Mics, Kabel oder Funk etc. etc.). Aber ich kann mir sicher sein, dass die Hörer dabei nicht im Weg sind, außerdem sitzen sie super fest in meinen Ohren - endlich! Kann aber jede und jeden verstehen, dem das viel zu teuer ist. Es gibt auch günstigere angepasste Fischer Amps-Modelle und im Gegensatz zu UE gibt es - soweit ich weiß - auch alle Hörer in nicht angepasster Version, also könnte man sich die auch mal bestellen und so testen, wenn man damit kein Problem hat. Die nicht angepassten 666er kosten z.B. knapp unter 700€, was natürlich immer noch eine Stange Geld ist.
Summa summarum: Ich rate niemandem dazu, so viel Geld für InEars auszugeben. Ich habe diesen Weg für mich selbst gewählt und bin sehr froh darüber, meine Entscheidungen auf diese Weise getroffen zu haben, entsprechend meiner Vorgeschichte. Vielleicht helfen die Infos ja irgendwem weiter
. Klar ist das immer sehr individuell und wie Du sagst schwer zu beschreiben. Zum Service: bei mir war ein Basstreiber kaputt und sie wurden dann zu FA geschickt und da repariert, hat aber( weil in der Corona-Zeit) auch 3 Wochen gedauert.
