Was macht für euch eine richtig gute Tribute Band aus?

[Basszupfer]

Also bei einer Tribute Band erwarte ich bei der Show schon musikalische Originalität sowie auch ein annähernd authentisches Bühnenbild.

Gute Coverbands gibt es unzählige, aber ein Projekt wie zb The Musical Box, Pink Fraud oder Stahlzeit bringen für mich eben auch ein "wenigstens fast" Gefühl.

 

[win311]

Gute Coverbands gibt es unzählige, aber ein Projekt wie ... ... Stahlzeit bringen für mich eben auch ein "wenigstens fast" Gefühl.

Zu Stahlzeit...
...wer ist bereit 42,90€ für eine Tribute Band zu zahlen von der das Original noch aktiv ist?
Ich mag die Musik nicht, würde dann aber lieber das Original sehen.

 

[EADG]

Zu Stahlzeit...
...wer ist bereit 42,90€ für eine Tribute Band zu zahlen von der das Original noch aktiv ist?
Ich mag die Musik nicht, würde dann aber lieber das Original sehen.

Das ist halt die Billig-Version. Scheint doch zu laufen. Die schneiden sich ihr Stück vom Kuchen ab.

Und wenn ein "Tribute"-Band bewusst ihr eigenes Ding macht - andere Besetzung, andere Instrumentierung mit daran angepassten Arrangements, aber trotzdem noch hohen Wiedererkennungswert?

Ich würde es nicht "Tribute" nennen. Den Begriff finde ich sowieso irgendwie merkwürdig. Man zollt "Tribut"? ...egal...

Ihr spielt doch Sachen von Sting? Musik von Sting in einer anderen Instrumentierung macht er ja auch selbst. Allerdings haben die Leute die "Hitversion" im Ohr. Ich würde eine andere Bezeichnung für das Programm suchen. Sting hat das ja auch gemacht "the secret policeman's concert" So in der Art würde ich das benennen, was aber nicht leicht ist. Die ganzen Tribute-Bands machen ja bei der Benamsung mittlerweile den Frisörsalons Konkurrenz.

 

[daphonque]

Und wenn ein "Tribute"-Band bewusst ihr eigenes Ding macht - andere Besetzung, andere Instrumentierung mit daran angepassten Arrangements, aber trotzdem noch hohen Wiedererkennungswert?

Wie schätzt Ihr sowas ein?

Brauchts dafür einen anderen Begriff als "Tribute"? Was denken Veranstalter Eurer Meinung nach über derlei Ansätze?

dann isses meiner meinung nach keine tribute-band mehr, zumindest nicht im
klassischen sinne - daher würden auch veranstalter und vor allem das publikum eher von anderen tatsachen ausgehen.

cover wäre dafür wohl das richtige wort - aber das wurde ja die letzten jahre fürs nachspielen/reproduzieren verwendet - ich dachte immer das stünde fürs interpretieren von stücken (mag aber auch sein dass ich da ne falsche definition habe).

von bands die bekannte musik mit anderen arrangements/instrumentierung darbieten kenn ich nur so dass sie zu dem wort „cover“ noch was dazuschreiben.

 

[daphonque]

Tribute Band ist halt eher Showbiz als Kunst, mehr Musical-Franchise denn Burgtheater.

jepp

 

[daphonque]

Die ganzen Tribute-Bands machen ja bei der Benamsung mittlerweile den Frisörsalons Konkurrenz.

der ist gut und trifft‘s es voll

 

[beate]

cover wäre dafür wohl das richtige wort - aber das wurde ja die letzten jahre fürs nachspielen/reproduzieren verwendet

Es gibt halt offenbar Leute, für die außer reproduzieren nichts geht. Und manche von denen haben das leider sogar in Paragraphen gegossen.

Als Begrifflichkeit fällt mir bisher vor allem "celebrating the music of {Sting|Weather Report|...} ein ... aber das setzt den Anspruch ans eigene Können doch wirklich sehr hoch

Wenn ich sowas wie unser Tun als "Tribute" auffassen würde, hätte ich mich übrigens nicht eingeklinkt. Tribute geht für mich schon deutlich in die Richtung von "Karajan dirigiert die Berliner Philharmoniker mit Beethovens Vierter" ... und das, was da in der traditionellen E-Musik passiert wäre wohl ein Analog für den Rahmen von "echten" Tribute Bands.

Ihr spielt doch Sachen von Sting? Musik von Sting in einer anderen Instrumentierung macht er ja auch selbst. Allerdings haben die Leute die "Hitversion" im Ohr. Ich würde eine andere Bezeichnung für das Programm suchen.

Wobei das Wiedererkennen bei den Hits eigentlich nicht das Problem ist. Zum Glück sollte man es als Autor ja in Sachen Komplexität nicht übertreiben, wenn man einen Hit landen will Man muss halt versuchen, herauszuarbeiten, was bei dem Stück wesentlich ist, und das soweit herausarbeiten, dass das Publikum es erkennt. Dann den Interpretationsraum zu erfassen, den der Künstler sich selbst "gönnt" und vielleicht auch, ob und in welche Richtung er seine Stücke weiterentwickelt. Und dann beschränkt man sich halt auf die Stücke, bei denen man es schafft, seinen eigenen Ideen in diesen Rahmen einzubringen. Ist halt ein Balanceakt und hin und wieder ziemlich viel Arbeit.

 

[daphonque]

"celebrating the music of {Sting|Weather Report|...}

interpretating… ?

 

[EADG]

Stücke, bei denen man es schafft, seinen eigenen Ideen in diesen Rahmen einzubringen

Sehr schön geschrieben. Das ist für mich der Grund, kein "Tribute" zu machen. Für mich wird es im Lauf dieses threads klarer, dass "Tribute" Tribut, Anerkennung, Ehrung, Ehrbezeugung heißt. Als Jimi Hendrix Dylans "All along the watchtower" interpretiert hat, hat er der Nummer Anerkennung gezollt, aber kein "Bob Dylan - Tribute" gemacht. Übrigens ist seine Version laut Komponist die ultimative.

"Tribute" ist für Fans, die sich entweder die Orginale nicht leisten können oder wollen oder die Orginale nicht mehr erleben können. Das funktioniert auch nur im sehr engen Rahmen. Am besten eignen sich Bands, die man bereits an äußeren Merkmalen erkennen kann. Kiss, ZZ-Top, Beatles einmal in 60er Anzügen und einmal als Sgt. Pepper-Operettengeneräle, Queen mit extrovertiertem Sänger, Police mit blondiertem Stachelhaarsängerbassisten...

Wenn die oben genannte Fleetwood Mac Tribute Band "oh well" oder "Albatros" spielen würde, würde das Publikum vielleicht meutern, aber sie nennt sich auch "Rumors of Fleetwood Mac", bezieht sich also auf eine Schallplatte.

 

[EADG]

interpretating… ?

just playing?

 

[EADG]

"the secret metermaiden's concert"?

 

[whitewater]

Zu Stahlzeit...
...wer ist bereit 42,90€ für eine Tribute Band zu zahlen von der das Original noch aktiv ist?
Ich mag die Musik nicht, würde dann aber lieber das Original sehen

Jetzt bin ich am überlegen, wieweit eine Rammstein-Tribut-Band das Erlebnis der Originalband bietet...(bieten kann? will?)

 

[Masl]

Jetzt bin ich am überlegen, wieweit eine Rammstein-Tribut-Band das Erlebnis der Originalband bietet...(bieten kann? will?)

Ich denke, das geht schon ziemlich weit. Ein Ex-Arbeitskollege von mir spielt bei Feuerengel. Deren Touren sind gefragt wie sonstwas. Die sind mit eigenem LKW unterwegs, haben eigene Pyrotechniker etc. Das ist im Grunde eine Profiproduktion. Das Rammsteinerlebnis für weniger Geld. Aber dafür braucht es Immersion. Neben der 1-zu-1 nachgespielten Musik auch entsprechende Outfits, Bühnenshow, Pyros.



Rammstein-Tribute- und Coverbands gehen weg wie geschnitten Brot.

Letztlich ist es auch das oben genannte, was ich unter einer Tributeband verstehe: Das Nachspielen einer Band als Schauspiel. Neben exakten Covern der Musik auch eine ans Original angelehnte Bühnenshow, Musiker, die den Originalen sehr ähnlich klingen oder ggf. auch aussehen (wenn das Aussehen relevant ist) etc. Ein "Ozzy" der bieder seinen Stoff runter singt oder ein "Flea" angezogen oder mit Stock im Arsch auf der Bühne steht, hat mMn nichts in einer Tributeband zu suchen.

 

[TheBass]

Tributebands wirken auf mich wie Coverbands, bei denen das Covern ins Extrem getrieben wird. Im Idealfall sind sie wie Clone des Originals. Raum für Interpretation bleibt da nicht. Das ist musikalisch ein ziemlich enges Korsett. Ich fühle mich da weder als Musiker noch als Zuschauer wohl.

 

[EADG]

Ich fühle mich da weder als Musiker noch als Zuschauer wohl.

Mich befremdet das ebenfalls. Ich war allerdings mal bei "AB CD", die mit 2 Sängern abwechselnd Bon Scott-Nummern und Brian Johnson-Nummer gespielt haben. Die haben das hinbekommen, das ganze mit einem Schuss Humor zu präsentieren, also auf der einen Seite übertrieben und auf der anderen Seite mit Ironie. Das ging so weit, dass der ein bisschen pummelige Sologitarrist die kurze Hose seiner Schuluniform runtergezogen hat, nachdem das vom Publikum vehement gefordert wurde. Ich würde noch nicht mal diese Schuluniform anziehen, aber in diesem Kontext war es ziemlich lustig.

Das Gegenteil habe ich mal bei einer Dire Straits Tribute Band erlebt. Da hat sich einer wirklich mit Mark Knopfler verwechselt. Sowas finde ich peinlicher.

 

[whitewater]

Mich befremdet das ebenfalls. Ich war allerdings mal bei "AB CD", die mit 2 Sängern abwechselnd Bon Scott-Nummern und Brian Johnson-Nummer gespielt haben. Die haben das hinbekommen, das ganze mit einem Schuss Humor zu präsentieren, also auf der einen Seite übertrieben und auf der anderen Seite mit Ironie. Das ging so weit, dass der ein bisschen pummelige Sologitarrist die kurze Hose seiner Schuluniform runtergezogen hat, nachdem das vom Publikum vehement gefordert wurde. Ich würde noch nicht mal diese Schuluniform anziehen, aber in diesem Kontext war es ziemlich lustig.

Das Gegenteil habe ich mal bei einer Dire Straits Tribute Band erlebt. Da hat sich einer wirklich mit Mark Knopfler verwechselt. Sowas finde ich peinlicher.

Und dann überleg noch, wie verschieden die Vorstellungen davon sind, was lustig ist, und was nicht

 

[bassmansemi]

Ich denke, das geht schon ziemlich weit. Ein Ex-Arbeitskollege von mir spielt bei Feuerengel. Deren Touren sind gefragt wie sonstwas. Die sind mit eigenem LKW unterwegs, haben eigene Pyrotechniker etc. Das ist im Grunde eine Profiproduktion. Das Rammsteinerlebnis für weniger Geld. Aber dafür braucht es Immersion. Neben der 1-zu-1 nachgespielten Musik auch entsprechende Outfits, Bühnenshow, Pyros.



Rammstein-Tribute- und Coverbands gehen weg wie geschnitten Brot.

Letztlich ist es auch das oben genannte, was ich unter einer Tributeband verstehe: Das Nachspielen einer Band als Schauspiel. Neben exakten Covern der Musik auch eine ans Original angelehnte Bühnenshow, Musiker, die den Originalen sehr ähnlich klingen oder ggf. auch aussehen (wenn das Aussehen relevant ist) etc. Ein "Ozzy" der bieder seinen Stoff runter singt oder ein "Flea" angezogen oder mit Stock im Arsch auf der Bühne steht, hat mMn nichts in einer Tributeband zu suchen.

Hmm das Publikum hat ja mächtig Spaß

 

[Mister Mo]

An die Tributebandmitwirkenden unter uns:

Sagt mal, spielt man dann gefühlt vor der Musikerpolizei in Bataillonsstärke, die alles ganz genau so will wie auf einer bestimmten Liveaufnahme am drölften Oktember '71 in New Angeles und mit dem Sound wie man ihn in Reihe 18 Mitte gehört hätte?

 

[win311]

Sagt mal, spielt man dann gefühlt vor der Musikerpolizei in Bataillonsstärke, die alles ganz genau so will wie auf einer bestimmten Liveaufnahme am drölften Oktember '71 in New Angeles und mit dem Sound wie man ihn in Reihe 18 Mitte gehört hätte?

Wir (Ozzy/Black Sabbath Hobby Tribute Band) spielen oft als Anheizer, für eine andere Band. Die Songs kennt das Publikum, kann mitsingen (wichtig!!!) und nach einer Stunde ist der Spuk auch schon vorbei. die Leute freuen sich wenn wir laut und sauber abliefern und trinken nachher Bier mit uns. Der Veranstalter freut sich wenn die Stimmung gut ist und die Getränke laufen.

Die Diskussion was Tribute ist, ob wir einen neuen Namen für etwas brauchen was so Semi-Tribute (wie wir, wie ich hier lernen musste) ist doch völlig Latte. Und zur Musikpolizei: Habe noch nie erlebt, dass jemand gesagt hat das musst du anders spielen. Kommt evtl. ja noch, so lange gibt es uns ja noch nicht.

Wir sind gut gebucht, was will man mehr

 

[Mister Mo]

Kurz zur Erklärung...

Wir arbeiten gerade an der Idee, eine Pearl Jam Tribute als Ergänzung aufzumachen, wir sind eh Fans. Das ist eine der vielen Bands, die kaum jemand "tributet".

Mit Covern kommt man in viele Clubs einfach nicht mehr rein. Die sagen ultimativ: nur Tribute, und zwar nur dann wenn richtig gut. Man will ja keinen Druck machen....