Was ist ein "Edelbass"

[disssa]

Immer wieder taucht der Begriff "Edelbass" auf. Und immer wieder frage ich mich, was ist überhaupt ein "Edelbass"? Ist er besonders teuer und deshalb edel? Oder verwendet man beim Bau besonders edle Materialien? Was hebt einen Edelbass gegenüber einem "stinknormalen" Bass hervor?

Tlw. wird für solcherart betitelte Bässe nicht alltägliches Holz verwendet. Tlw. wird dieses Holz seinen (hohen) Preis haben. Aber steigt mit diesem Holz außer der mal etwas anderen Optik auch die Qualität des Sounds?

 

[vintage]

Für mich liegt das eigentlich nur im Auge des Betrachters, sprich rein subjektiv.
Ja, mein neuer Fender Classic 60 Special Precision Bass (MIJ) ist für mich ein Edelbass. Und mein Fender AV `64 Jazz Bass sowieso.

 

[Gast68070]

Bei Edelbass denk ich immer an diese Schimmelkäsedecken (jedenfalls sehen se so aus)

 

[disssa]

Jepp, i.d.R. kommen "Edelbässe" im Natur-Finish (á la Omas Schrankwand) und mit sehr gewagter Formgebung daher.

 

[Gast17510]

Bei Edelbass denk ich immer an diese Schimmelkäsedecken (jedenfalls sehen se so aus)

ja, und an schwarze hardware und zu viele knöpfe und hässliche kopfplatten ...

 

[4low]

... ich denke Du wirst dafür keine allgemeingültige Definition finden... so wie mit Autos: was ist denn eine "Nobelkarosse"? Für den Einen geht das vielleicht schon beim Passat los, während für einen Anderen ein 7er noch lange nicht in der Liga spielt...
Ich denke das hängt wohl vor allem mit persönlichen Möglichkeiten und Wertmaßstäben zusammen...
Materialien sind eine Sache... vor allem schwer erhältliche, ausgesuchte Holztops sind wohl ein Kriterium... andererseits habe ich einen K Bass Jazzy, der neu so um die 2,7 K gekostet hat, und einen Alleva Coppolo Prezi, der neu knapp 5K gekostet hat, und die haben einen Erlebody, einen Ahornhals, ein Pali Griffbrett (ok - in beiden Fällen Rio), sind blau bzw. grün deckend nitrolackiert... trotzdem edel, irgendwi...
Und dann: ein pre-CBS ist nochmal mehr wert... ist das jetzt ein Edelbass... sicherlich wurde er nicht als solcher gebaut...

 

[alice d.]

edelbässe werden doch von der firma hk auf ebay verkloppt...

edelbässe sind keine precis aus erle mit schraubhals, passiver elektronik und halb abgeschubberter vergilbter lackierung. deshalb sind sie uninteressant.

 

[vintage]

Für den Einen geht das vielleicht schon beim Passat los, während für einen Anderen ein 7er noch lange nicht in der Liga spielt...

Eben.
Das Wort "Edel" symbolisiert ja nur eine gewisse Wertigkeit und die ist meines Erachtens mehr wie subjektiv.
Aber auch ein "Edelbass" sollte ein Gebrauchsgegenstand sein und abgerockt werden dürfen.​

 

[Mudskipper]

Wenn ich Edelbass höre, denke ich an durchgehende mehrstreifige Hälse, Naturfinish, Knöppe Knöppe Knöppe, usw. An einen Preis nicht mal, für mich persönlich ist das ein Sammelbegriff für diese Art von Bässen.
Als zweites habe ich da einen bzw mehrere bestimmte Sounds im Ohr, womit ich "Edelbass" verknüpfe. Was in den Mags gerne mit blumigen Adjektiven dann ausgeschmückt wird, oder was dann immer noch "modern" genannt wird - obwohl das ja eigentlich voll der 80s Sound ist.
Und wenn ich an Marken denke sind das:
Fodera, Alembic, Ken Lawrence, F-Bass, MTD, Zon Tobias, Human Base, Marleaux, Ritter...so nen Kram halt.
Es gibt ja auch noch K-Bass, Suhr, Lull und Konsorten aber das sind für mich (ganz subjektiv) irgendwie keine Edelbässe sondern hochwertige Malocher. Jaichweiß, mit nem Ken Schmitz kann man auch malochen, aber so ein Suhr ist dann eher edel schnörkellos - und das ist dann mehr meine Geschmacksrichtung, falls ich mal (noch) mehr Geld für den Quatsch ausgeben mag.

 

[Kong]

Wenn ich "Edelbässe" höre, denke ich an mehrschichtig verleimte Edelholzbässe mit aktiver Elektronik, wahlweise mit teurer "Schimmelkäsedecke" (ich liebe dieses Wort, danke, Prepy) und oft auch Hälsen aus mehreren Streifen Edelhölzer.

Die Bässe werden gerne in kleinen Stückzahlen produziert und bilden die Top - Modellreihe des Herstellers. Somit also die guten Alembics, Foderi Fodera, Ken Smith, und wie sie alle heissen. Auch den Lado Falcon Professional, den ich mal um über DM 3.000,-- angeschafft habe, fiel für mich in die Kategorie "Edelbass". Das war 1979 auch viel Geld, das Doppelte von dem, was ein Fender gekostet häte. Der Bass durfte etwa ien halbes Jahr bei mir bleiben.

Der Sound der Dinger ist imho meisst das, was man mit "charakterlos" umschreibt. Die Korpi und Hälse sind meisst so steif und hart, dass sie nicht oder nur wenig miutschwingen, der Sound wird nur von der Elektronik gemacht.

Eine Ausnahme sind für mich die Wal - Bässe, die ich auch zu den Edelbässen zähle, die aber einen ab - ge - fah - ren - en Sound auswerfen.

Der Preis ist nicht der ausschlaggebende Punkt, es gibt sehr teure Erle / Esche / Ahorn - Bässe, die für mich nicht zu den "Edelbässen" gehören. Sadovski, der Ying-Yang von Foderi Fodera, jum nur zwei zu nennen. Das sind teure, "gut gearbeitete" Handwerkszeuge. So wie ein guter Music Man.

 

[Nymi]

Der ist so "edel", dass er schon fast Karikatur ist.

 

[Kong]

Wenn ich Edelbass höre, denke ich an durchgehende mehrstreifige Hälse, Naturfinish, Knöppe Knöppe Knöppe, usw. An einen Preis nicht mal, für mich persönlich ist das ein Sammelbegriff für diese Art von Bässen.
Als zweites habe ich da einen bzw mehrere bestimmte Sounds im Ohr, womit ich "Edelbass" verknüpfe. Was in den Mags gerne mit blumigen Adjektiven dann ausgeschmückt wird, oder was dann immer noch "modern" genannt wird - obwohl das ja eigentlich voll der 80s Sound ist.
Und wenn ich an Marken denke sind das:
Fodera, Alembic, Ken Lawrence, F-Bass, MTD, Zon Tobias, Human Base, Marleaux, Ritter...so nen Kram halt.
Es gibt ja auch noch K-Bass, Suhr, Lull und Konsorten aber das sind für mich (ganz subjektiv) irgendwie keine Edelbässe sondern hochwertige Malocher. Jaichweiß, mit nem Ken Schmitz kann man auch malochen, aber so ein Suhr ist dann eher edel schnörkellos - und das ist dann mehr meine Geschmacksrichtung, falls ich mal (noch) mehr Geld für den Quatsch ausgeben mag.

Da sind wir ja nahe beieinander gelandet.

Wobei ich aber auch einfache F-Bässe und Zon und so nen Kram halt gibt. Handwerkzeuge eben.

 

[Mudskipper]

Wobei ich aber auch einfache F-Bässe und Zon und so nen Kram halt gibt. Handwerkzeuge eben.

Klar, es wird auch genug Leute geben, für die ein "Edelbass" einfach Werkzeug ist - alles super subjektiv.

Der Sound der Dinger ist imho meisst das, was man mit "charakterlos" umschreibt.

Da gibt es aber schon welche die einen ganz bestimmten Charakter haben wie z.B. Ken Schmitz, die Singlecuts von Oli und andere auch.

 

[Kong]

Ken Smith sind einfach nur ultra - clean und linear. Und die von Oli, das sind tolle Instrumente.

Aber keine Edelbässe. Das sind Player / Werkzeuge.

 

[Fledermaus]

Ich hasse dieses Wort. Da bemüht man sich immer möglichst keine Glitzer-Bässe zu bauen und trotzdem schreibt die Presse immer "Edelbass-Hersteller". Den Stempel bekommt man glaub ich automatisch, wenn man in Deutschland fertigt und dadurch recht hochpreisig liegt.

 

[alice d.]

Der ist so "edel", dass er schon fast Karikatur ist.

nur fast???

in mannheim hab ich mit meiner treffsicherheit für fettnäpfchen mal einem kumpel und einem zufällig da mit seiner kamera herumstehenden typen erzählt, was ich von den dingern halte. beim nächsten durchblättern der fachpostillen erfuhr ich dann, wer der typ war...
egal, der hat das ohne mit der wimper zu zucken weggesteckt. ich bin halt nicht stanley clarke...

 

[Mudskipper]

Und die von Oli, das sind tolle Instrumente.

Aber keine Edelbässe. Das sind Player / Werkzeuge.

Und für mich sind die Limes z.B. ganz klar Edelbässe - alles subjektiv.

Ken Smith hat ein ganz typisches Mittentimbre - ich empfinde das als keinen hacken linear.

 

[Meypelnek]

Was ist eine Edelnutte?

 

[Kong]

@Fledermaus:
und @Mudskipper:

Am Ende ist es Definitionssache, sprich, ich sehe es mit den Edelbässen eben so.

Das Mittentimbre der Smiths wird bei den Produktionen, bei denen ich weiß, dass es ein Smith ist, gerne so weit zur Badewanne weggedreht, dass er nur noch dick bassig unten `rum klingt. Und er klingt dann auch in manchen Produktionen ganz gut.

Die Smiths, die ich in der Hand hatte, kamen auf neutralen Amps und Boxen...... neutral. Schöner Sound, kein Charakter. Schön abbildende B - Saite.

Wenn ein Bassline etwa so viel kostet wie ein Music Man, dann ist das nur vollkommen gerechtfertigt, siehe Lohnniveau im Herstellungsland usw. Vielleicht spricht dafür, dass jeder Kundenwunsch Beachtung findet und nur kleine Stückzahlen gebaut werden. Für mich sind die Bassline Bässe sehr tolle Instrumente, aber keine Edelbässe.

Wobei aus dem CS von WW sehr wohl Edelbässe kommen. "Sound of wood", Ha! Komplett steril, zwar sehr klar und neutral, aber ich erkenne da keinen Unterschied, wenn Irvine und Bosch sich da mit zwei Spitzenmodellen kaputtslappen....

Und auch die Music Männer sind keine Edelbässe. Egal, ob BFR oder Premium Dealer Network oder sonst was. Das sind gut gebaute Großserienbässe, manche mit einer etwas schöneren Decke oder einem ausgesuchteren Hals.

 

[Meypelnek]

'Tschuldigung. Offenbar wurde mein Account gehackt!
Ich denke ein Edelbass ist ein Bass, der mit mehr als Betrag xy zu Buche schlägt. Wenn ich also für einen Prezi 2200 EUR latze, ist das für mich ein Edelbass.

Ich denke, der Begriff "Boutique-Bass" ist das "bessere" Wort. Da kommen dann die Sandwich-Bauweise, die Hölzer, das Top, ggf. eine aufwendige Elektronik zum tragen. Und damit fallen z.B. MusicMan Bässe (die ich schon unter edel einstufen würde) raus. Die sind nämlich nicht "Boutik" sondern halt einfach einen Ticken teurer.