Was ist das Besondere an diesen Aguilar Komponenten?

[Sternla]

Hallo,

leider bin ich einige Jahre aus der Materie, suche und finde aber gerade wieder den Einstieg ins Musikerleben. Auf der Suche nach Verstärker und Lautsprecherboxen, die ich leider nicht mehr besitze, stoße ich immer wieder auf den Markennamen Aguilar, der anscheinend ein ziemlich heiß gehandelt wird.
Was ist so besonders daran?
Oder nur eine Mode?

Grüße und Danke!

 

[3-Diddy]

Ich glaub seitdem die zu Korg gehören, sind die einfach präsenter. Marketing. Geben tut es die schon länger.

 

[cpt.claypool]

Hallo @Sternla ,
schön, dass du wieder mehr Musik machen möchtest!
Aguilar bietet gutes Equipment, den Amps wird nachgesagt ein wenig zu „färben“, was durchaus gewollt ist. Nicht vergleichbar mit der typischen Komprimierung durch Röhrenamps wie Ampeg. Und Vertreter sehr klarer Wiedergabe sind z.B. Glockenklang oder Eich. Deshalb solltest du dir - unabhängig von Marken - darüber klar werden, was der Amp mit deinem Basssignal machen soll.

 

[Ratterbass]

typischen Komprimierung durch Röhrenamps wie Ampeg

Röhre komprimiert nicht automatisch, gerade Ampeg kann sehr offen und dynmisch eingestellt/gespielt werden.

Aguilar bietet gutes Equipment, den Amps wird nachgesagt ein wenig zu „färben“

Kommt drauf an. Die AG Baureihe ist so clean wie es nur irgend geht. Der DB751 lässt sich auch sehr neutral einstellen, lediglich dem Tonehammer lässt sich der Charakter nicht so recht austreiben.

 

[whitewater]

Deshalb solltest du dir - unabhängig von Marken - darüber klar werden, was der Amp mit deinem Basssignal machen soll.

Immer ein guter Rat.
Zur eigentlichen Frage, ein Leben ohne Aguilar scheint möglich, ich nehme die eher wenig wahr, und wenn dann mit zum Teil spannender Platzierung im High-End-Preis-Segment. Soll weder heißen, sie seien schlecht, noch sie seien zu teuer.
Insofern tippe ich auf "eher so eine Mode".

 

[Mudskipper]

Insofern tippe ich auf "eher so eine Mode".

Die hält dann aber schon gut 20 Jahre an .

Kommt drauf an. Die GS Baureihe ist so clean wie es nur irgend geht. Der DB751 lässt sich auch sehr neutral einstellen, lediglich dem Tonehammer lässt sich der Charakter nicht so recht austreiben.

Die AGs nicht vergessen, die sind wesentlich cleaner als die THs, klingen eher wie Eich Tops.

Oder nur eine Mode?

Das sind gute Sachen, haben ihre Vor und Nachteile. Ein klarer Nachteil kann z.B. die immer lauten Lüfter sein.
Die TH haben ihren eigenen eher warmen „drivey“ Sound, die anderen eher edel-clean.
Einfach testen ob man das mag oder nicht

 

[Ratterbass]

Die AGs nicht vergessen, die sind wesentlich cleaner als die THs, klingen eher wie Eich Tops.

Meinte ich. GS waren die cabs, meinte den Amp. Danke

 

[bassicer]

Was ist so besonders daran?

Die lauten Lüfter. Mich macht das allerdings nicht an.

 

[Sternla]

Die hält dann aber schon gut 20 Jahre an .

Wie die Zeit vergeht ...

 

[Alex_S.]

Aguilar ist 1995 gegründet worden von einem Bassisten und einem Techniker, der vorher mit Sadowsky zusammen gearbeitet hatte. Klanglich orientieren sie sich an altem Studioequipment (Neve, Telefunken, Fairchils). Nicht super clean aber auch nicht extrem färbend.

Die Lautsprecher der DB-Serie gehören für mich zum Besten, was es zur Zeit gibt. Ähnlich wie die alten Mesa Boogie Diesel. Schwer und teuer aber auch hochwertig verarbeitet und klanglich (für mich) 1A. Hätte ich Roadies wären die für mich zur Zeit konkurrenzlos.

Die SL-112, die ich mal besessen habe war auch klanglich ok, aber nichts, dem ich wirklich nachtrauere. War halt sehr leicht, aber da gibt es inzwischen ja auch sehr viele andere. Wenn ich 2 gehabt hätte wäre mein Urteil vielleicht anders ausgefallen, aber ich fand eine für wirklich fetten Bass nicht ausreichend, obwohl viele Reviewer das meinen. Verarbeitung auch hier 1A, trotz Leichtbauweise.

Die Pickups sind ok, aber da gibt es wirklichviel Konkurrenz, die auch nicht schlechter oder besser sind.

In meinem Spector ist ein Aguilar Preamp, der macht seine Sache auch sehr gut.

Zu den Amps kann ich nichts sagen.

Kooperationen mit anderen Firmen (Spector) und vielen Künstlern aus Jazz, R&B und Rock sorgen für gutes Image.

 

[Gilgamesch]

Das wichtigste wurde eigentlich schon gesagt - ist halt eine hochpreisige US-Marke, insgesamt ziemlich hochwertig und ansonsten Geschmackssache.

Hatte mal ein Doppelpack GS112-Boxen -> damals (vor 20 Jahren) nicht schlecht, aber heutzutage viel zu schwer und es gibt einfach besseres von anderen Herstellern.
Gleiches gilt für die DB-Serie, auch wenn die mir klanglich etwas besser gefällt (mehr Mitten).
Die leichteren/moderneren SL-Boxen haben mich auch nicht so recht überzeugt - zwar nicht schlecht, aber einfach viel zu teuer für das Gebotene.
Die AG-Topteile fand ich immer recht cool - schön clean und trotzdem fett, nur die lauten Lüfter nerven.
Der TH500, den ich kurzzeitig mal besaß, war m.E. furchtbar - viel zu "weicher", undefinierter Klang, überhaupt nicht mein Fall. Und dazu natürlich wieder der laute Lüfter....aber es gibt offenbar genug Leute, denen sowas gefällt.
Zu den Vollröhren-Teilen kann ich überhaupt nichts sagen, nicht meine Baustelle.
Die Aguilar-Pickups find ich allgemein gut, aber eben auch teuer.

 

[bassicer]

Zu den Vollröhren-Teilen kann ich überhaupt nichts sagen, nicht meine Baustelle.

Aguilar Vollröhre? Wie heißen die?

 

[xroads]

Aguilar Vollröhre? Wie heißen die?

DB359

PS: ich finde Aguilar macht gute Sachen, und durch das Marketing spielen viele US-Basser die Marke. Etwas besonderes würde ich aber nicht sehen an den Produkten...

 

[bassicer]

DB359

Aha, interessant. Die sind aber schon etwas älter, oder?

 

[RomanS]

Meine Erfahrung mit Aguilar beschränkt sich auf den Tonehammer 500 - mit dem hab ich meinen Traumamp gefunden, solange der hält (und Aguilar hat bezüglich Zuverlässigkeit ja einen sehr guten Ruf), brauche und will ich keinen anderen Amp.

Räumen wir die Negativpunkte zuerst aus dem Weg:
- Ja, der Lüfter ist laut. Mir egal - weder im Proberaum noch auf der Bühne stört er, und zuhause übe ich ohnehin fast ausschließlich über Kopfhörer.
- Die Bedienung ist nicht sehr intuitiv, wenn man andere Amps gewohnt ist; "alle Regler auf 12 Uhr" ist hier kein guter Ansatz! Vor allem die Drive- und Gain-Potis haben es in sich - sie beeinflussen sich gegenseitig sehr stark (und dann auch noch die Wirkweise der Mittenregelung). Drive ist eben KEIN Poti für die Verzerrung, sondern regelt den "Vintage-Charakter", dreht man drn höher, beschneidet er zunächst die Höhen, räumt dann die tiefen Bässe auf, und fügt irgendwie sowas röhriges in den Obertönen dazu. Und Gain sollte man für ganz cleane Klänge komplett zugedreht lassen (wo andere Amps dann stumm wären); je nach Pickup-Output und Stellung des Drive-Potis beginnt es bei Gain ab 10 oder 11 Uhr zu knuspern, ab ein Uhr zu zerren.

Nun zum Positiven:

Ein Vorposter hat geschrieben, ihm war der Amp zu "weich" - stimmt! Und genau deshalb liebe ich den Tonehammer! Egal wie er eingestellt ist, er hat immer was warmes, wohliges, rundes, cremiges, selbst dann noch, wenn er zerrt. Das ist definitiv kein klar-analytischer Amp, definitiv nicht "in your face" knackig, der Tonehammer ist das diametrale Gegenteil von einem Gallien Krueger oder so. Ein Amp für Bassspieler, die ein tragendes Fundament für die Band liefern wollen.

Ich hatte bisher noch nie einen Nicht-Röhrenamp, der derartig vintage-old schoolig klingt, und vor allem nicht mit dem geringen Gewicht und kleinen Größe. Mit geschlossenen Augen klingt der einfach wie ein Röhrenamp der kleineren (also nicht SVT) und älteren (also pre-1970s) Sorte. B15-, Fender-artiges liefert er perfekt ab.

Ich spiele Preci, Höfner, und ähnliches, ausschließlich Flatwounds, mache und höhere fast nur Musik aus den 1940-70ern (oder neue Bands die so klingen, als seien sie von damals; momentane Lieblingband: LA LOM).
Ich HASSE Slap Bass (ausgenommen Rockabilly Slap am Upright), und mit Metal-Gedengel kann man mich jagen; ich mag Rockabilly, Country, Swing, 60s RnB, und "good ole rock'n'roll", meine Lieblingsbassisten sind Duck Dunn, Duck Dunn, und Duck Dunn (und James Jamerson) - und der Aguilar Tonehammer ist WIE MASSGESCHNEIDERT für mich!

 

[disssa]

Aha, interessant. Die sind aber schon etwas älter, oder?

Ja, werden auch nicht mehr hergestellt.

Zum Thema Aguilar:
In meinen Augen und Ohren können die auch nicht mehr, als Gerätschaften anderer Hersteller können. Und ob der hohe Preis immer mit "die halten auch ewig" begründet ist, ist eigentlich auch Quatsch. In meiner Sammlung gibt es z.B. ein paar Peaveys, die sind 40 Jahre alt und kosten auf dem Gebrauchtmarkt ein Bruchteil dessen, was für einen neuen Aguilar verlangt wird.

 

[Ratterbass]

Die aktuellen Amps sind jetzt aber auch nicht teurer als 80% der Konkurrenz. Viel mehr kann man auch nicht nehmen meines Erachtens nach, wenn man lediglich einen bereits bestehenden preamp mit einem OEM class-D Modul kombiniert.

Zubehör und Cabs sind allerdings recht teuer.

 

[Gilgamesch]

Ein Vorposter hat geschrieben, ihm war der Amp zu "weich" - stimmt! Und genau deshalb liebe ich den Tonehammer! Egal wie er eingestellt ist, er hat immer was warmes, wohliges, rundes, cremiges, selbst dann noch, wenn er zerrt. Das ist definitiv kein klar-analytischer Amp, definitiv nicht "in your face" knackig, der Tonehammer ist das diametrale Gegenteil von einem Gallien Krueger oder so.

Das trifft es ziemlich genau, mein absoluter Albtraum!

Ein Amp soll für mich an den Fingern hängen, Impulse schnell und direkt umsetzen und meinen Bass relativ unverfälscht wiedergeben.
Der Tonehammer war das Gegenteil davon - die Band meinte, "das klingt, als würdest du in ein Kissen hauen" und alle waren heilfroh, dass das "undifferenzierte Gematsche" (Zitat Gitarrist) nach wenigen Proben vorbei war und mich alle im Mix wieder klar raushören konnten...

Aber wie man sieht, existiert eine Zielgruppe dafür.

 

[Alex_S.]

Und ob der hohe Preis immer mit "die halten auch ewig" begründet ist, ist eigentlich auch Quatsch. In meiner Sammlung gibt es z.B. ein paar Peaveys, die sind 40 Jahre alt und kosten auf dem Gebrauchtmarkt ein Bruchteil dessen, was für einen neuen Aguilar verlangt wird.

Das alte Peavey Zeugs ist schon gut und richtig schwer und robust ohne unnötige Features, sexy waren die aber nie wirklich. Da schafft Aguilar mit seinen Endorsern und dem Design schon mehr Anziehungskraft. Außerdem stehen die, was richtig schweres, solides, klassisches Zeug angeht inzwischen fast allein da. Was Peavey heute macht, überzeugt mich nicht (inklusive Trace Elliot von denen). Selbst Boogie macht nur noch Leichtbau (soweit man die hier überhaupt bekommt). Ampeg hat ein etwas angestaubtes Image, Orange und Markbass recht spezielles Design, das mag nicht jeder.

Egal ob man die mag oder nicht, Aguilar ist schon eine Ikone der Bassverstärkung wie seinerzeit Trace Elliot, SWR, Eden. Mal sehen wie lange, bei den vorgenannten ist es ja leider ganz oder teilweise zu Ende. Korg hat mit Darkglass auch Konkurrenz in eigener Reihe. Die werden wahrscheinlich weiter die Heavyszene anlocken, Aguilar die seichteren Genres.

 

[Sternla]

Das alte Peavey Zeugs ist schon gut und richtig schwer und robust ohne unnötige Features, sexy waren die aber nie wirklich.

Also ich hatte mal zu einer 15er EV eine 4x10er Peavy mit einer Zeck Endstufe und einem Vollröhrenvorverstärker und ich fand den Klang ziemlich mächtig. Ist aber lange her und vielleicht ist das heute ja alles ganz anders und besser, wer weiß? Gerade hab' ich lesen müssen, dass die EV 15L für laute und druckvolle Bässe ungeeignet seien. Den Eindruck hatten die band und ich damals nicht.
Ob Peavy sexy ist oder war weiß ich auch nicht und ehrlich gesagt kann ich mir unter einer sexy Box auch so richtig gar nicht was vorstellen ... winkt da ein Pinup aus dem Gehäuse?