Ich hab das Teil in Frankfurt angespielt.
Das Ding hat keinen Klang. Von daher ist der gedachte Vergleich zu Glockenklang naheliegend. Allerdings finde ich solche Amps öde. Und ich glaube nicht das der LWA dem Blue Sky das Wasser abgraben kann.
Och, ein "klangloser" Amp kann schon seinen Reiz haben - und auf der messe standen doch an vielen Ständen Leih-blue Souls und Skys. ich fand die Hammer(soweit man das auf der MuMe beurteilen kann).
das Warwick Küchenradio habe ich jetzt ein zweites Mal antesten können - diesmal mit potenteren Boxen als den etwas schwachen 4x8 plus 1x12 von Warwick selbst.
Mit einer mittelpreisigen(fragt mich nicht nach Serien) Gallien-Box klang es soweit okay. Guter headroom, neutrales klares Klangbild bzw man hat den typischen 4x10 Bassreflex Charakter der Box hören können, Fame Deuce JB(super Jazzy fürs Geld, eine ganze Hausnummer Bässer als die Fender in der Preiskategorie) als auch Fender Dimension US wurden gut gefeatured.
An einer Glock Take Five dann ein noch mal "neutralisiertes" Klangerlebnis, was den 4x10 Sound angeht(deswegen mag ich ja die Take Five, klingt halt NICHT nach 4x10). Daneben der Blue Sky, das schreit ja nach sofortigem umstöpseln.
Sorry Warwick, keine Schnitte! genau so klar und kräftig aber mit viel viel mehr Wärme, knackiger und subtiler aber schöner eigener Ton ohne arg zu färben.Sollten auch mal Liebhaber des Charaktersounds probieren, der hat was! Und, was der warwick imo nicht hat, einen effektiven und und gut "kapierbareren" EQ.
Beim WW reizen die zwei identischen Kanäle nicht wirklich, da ich den EQ nach wie vor seltsam abgestimmt finde. Dem EQ fehlt im ganz wichtigen Mittenbereich eine Möglichkeit zwischen 100 und 800 Hz was machen zu können - und die Bänder nehmen da auch nicht viel von den Frequenzen in dem Bereich mit. Hier schrieb jemand irgendwo, dass das zusammen mit den aktiven Elektroniken der WW Bässe durchaus Sinn machen könnte, aber trotzdem ist das eine ziemlich einschränkende Geschichte. Gerade wenn ich eine nicht so tolle Raumakustik habe kann ich ja schon mit einem simplen starren EQ was ausrichten, in dem ich z.B. Bässe raus und etwas Tiefmitten reinnehme für die Ortbarkeit in der Kapelle ohne Druck zu verlieren.
Die Hochmitten und Höhen werden dafür gut bei dem Amp gefeatured, dennoch bleibt der Eindruck, dass die Kiste ziemlich am Markt vorbeikonstruiert wurde.Vom Preis her darf man den WW auch gar nicht mit dem Glock vergleichen, aber die Konkurrenz in dem Segment ist groß - und das bei deutlich geringeren Abmessungen.
Der Grundsound ist schon nicht übel und die Power mit tauglichen Boxen fett, aber ob das Konzept mit der exotischen Auftellung 2Kanal Class A aufgeht, wird man in zwei Jahren sehen können, ob er am Markt etabliert ist oder nicht, da finde ich z.B. die neuen Carvin Tops wesentlich interessanter, wenn es um neutral gutklingend und vielseitige Features zum guten Preis geht.
