Warum ich Foderas doof finde und warum alle, die Foderas nicht doof finden, dumme Fanboys sind!

Lyons schrieb:
Die Leute benutzen heute die Technik, ohne noch die geringste Ahnung davon zu haben, was sie da eigentlich tun und wie es funktioniert. Das trifft zumindest auf den größten Teil der Menschheit zu.
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:rofl::rofl:Das ist spätesten seit der Industrialisierung so.
Wer aus meiner Generation weiss wie ein CD Player funktioniert? Wer aus der Generation meiner Eltern kann die Funktion eines Vergasers oder Einspritzanlage erklären? Wer aus der Generation meiner Grosseltern kann das Funktionsprinzip der Dampfmaschine erklären?
Nur die welche sich dafür interessiern und sich das Wissen aneignen. War früher so und ist heute nicht anders. Heute hat man aber den Vorteil vom Internet und Smartfone, da ist diese wissen ständig griffbereit wenn mans wissen will.
$Und die heutigen Jugendlcihen sind unsere Zukunft. Durchs internet sind die heute top informiert, wissen Sachen von denen ich bisher nichts wusste und machen sich Gedanken um Themen die mir in dem Alter nicht bewusst waren. Ich empfehle sich möglichst oft mit jungen Menchen zu unterhalten, dann bleibt man selbst auch jung.
 
Stevani Harris schrieb:
Ich empfehle sich möglichst oft mit jungen Menchen zu unterhalten, dann bleibt man selbst auch jung.
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+1
Und ich möchte noch einen draufsetzen: Auch mit jungen Leuten Musik machen eröffnet neue Horizonte. :-)

Edit: jung in dem Sinne bleibt man eigentlich nicht, aber man vermeidet es, verschroben zu werden.
:bier:
 
Geosammler schrieb:
Das trifft aber genauso auf die alte Generation mit Radio, Fernseher, Auto und Verstärker zu... ;-)
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Also ich geb zu, dass ich da wohl auf einer Insel der Glückseeligkeit groß geworden bin, mein Vater war Ingenieur, hat auch wirklich jeden Scheiß wieder zum Laufen gebracht, und ich stand als kleiner Bengel mit offenem Mund daneben und hab ihn mit Fragen gelöchert. Und so bin ich auch Ingenieur geworden und tue es ihm nach, so gut ich kann, meist um festzustellen, dass das doch wieder Hobby war, es lohnt meist nicht, was zu reparieren, wenn Zeit das kostbarste Gut ist. Aber wenigstens weiß ich, wie das Zeugs funktioniert. Und Zeugs selbst zu bauen, ist immer noch die größte Freude überhaupt.
 
Lyons schrieb:
Bassfritsch, Du hast aber auch in der Sache Recht, es stimmt schon, die große Masse der Kiddies ist heute schon noch mal anders, vor allem auch durch das Internet. Wie hat Einstein gesagt:
„Ich fürchte mich vor dem Tag, an dem die Technologie unsere Menschlichkeit übertrifft. Auf der Welt wird es nur noch eine Generation aus Idioten geben.“
Man kann den Eindruck bekommen, dass wir davon nicht weit entfernt sind. Die Leute benutzen heute die Technik, ohne noch die geringste Ahnung davon zu haben, was sie da eigentlich tun und wie es funktioniert. Das trifft zumindest auf den größten Teil der Menschheit zu. Und wie kein anderes Medium führt das Internet dazu, dass die Leute ihre Menschlichkeit vergessen oder ablegen und irgendwelchen abstrusen Ideen religionsgleich folgen auf Gedeih und Verderb. Nur wie sind wir nur von den ollen Foderas hierhin gekommen?
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Genau mein Denken! Es ist schon richtig, daß die ältere Generation immer kopfschüttelnd auf die Jugend geschaut hat, schon vor Sokrates, aber das, was jetzt passiert, ist ohne Vergleich mit anderen Zeiten! Die Digitalisierung verändert die Welt so grundlegend und so schnell, wie kein anderer Innovationsschub bisher, deswegen kann man auch keine Vergleiche zu früher ziehen.
Es entsteht ein neuer Mensch, der Homo digitalicus und wir bekommen gerade die Geburstwehen mit, oft zu unserer großen Verwunderung und zu unserem Leidwesen...
Da sind schon Unterschiede z.B. zwischen einem 20-jährigen und seinem 14-jährigen Bruder zu sehen! Als ob sie in zwei Welten aufgewachsen sind... Erfahrung aus dem Freudeskreis...
Ich mache sehr viel Live-Musik in verschiedenen Besetzungen und ich bin sehr froh, wenn mal ein Kollege jünger als 30 ist.
Übrigens, alle negativen Voraussagen, was das Musikbusiness betrifft, sind schon wahr geworden oder treffen nach und nach zu. Der Drumcomputer hat immer mehr Schlagzeuger überflüßig gemacht genau so wie andere Software Bassisten, Bläser, Streicher oder Chöre immer mehr verdrängt! Es passiert halt nicht auf einen Schlag, aber es passiert. Da können entsprechende Studiomusiker vieles dazu sagen... Und die Charts...
In Osteuropa hießen nach 1990 die meisten Schlagzeuger plötzlich Roland oder waren Japaner und hießen Yamaha. Es wurden viele Witze zu dem Thema gemacht... Da haben massenweise Schlagzeuger zu Sänger oder DJ umgeschult, weil sie keine Jobs mehr hatten, vor allem in der Unterhaltungsbranche, wo jede Mark zählt und jedes eingesparte Bandmitglied bares Geld bedeutet. Jetzt sieht man immer mehr Bands, wo der Keyboarder den Bass macht oder ganz auf Begleitautomatik setzt.
Das musikalische Niveau sinkt, auch wenn das paradox erscheint, weil wir noch nie besser ausgebildete junge Musiker hatten, dank Pop-Akademien und solventen Eltern, die einem Kind eine gute Musikschul-Ausbildung finanzieren. Leider stellt sich aber heraus, daß diese Musiker sehr oft sehr einseitig ausgebildet sind, man verzeihe den Ausdruck Fach-Idioten. Diese Erfahrung habe ich gemacht... Es wird immer schlechter gesungen, ohne Hilfsmittel wie in-ear können viele keinen geraden Ton mehr treffen, die Gehörbildung ist am Ar... Es gibt natürlich Ausnahmen und mit einigen von denen darf ich musizieren, aber so in der Breite ist das Phänomen immer sichtbarer, besser gesagt hörbarer. Es ist nicht zu leugnen, daß Musizieren und Singen fast keine Rolle im Bildungssystem mehr spielen. Da kämpfen mehr oder weniger motivierte Musiklehrer gegen Windmühlen, weil keiner mehr daheim singt, bewußt Musik hört oder freiwillig ein Instrument in die Hand nimmt, außer die Eltern zwingen ihn aus Prestigegründen dazu. Hundertausende von Instrumente werden - oft dank listiger Fach-Beratung viel zu teuer - gekauft, ein paar Jahre lang widerwillig gespielt und landen dann auf oder neben dem Schrank und später weit unter Preis bei Ebay-Kleinanzeigen, zur Freude von Schnäppchenjägern wie mich, damit ich etwas zum Berichten im entsprechenden Thread hier im Forum habe.
 
In Baden-Württemberg zählt die Musik-Note nicht zur Versetzung. Macht also nichts, wenn man 6er schreibt. Gibt es selten, aber es gibt welche, die geben leere Blätter ab. Anders sieht es mit denen aus, die Leistungskurs Musik machen, da gibt es schon auch richtig gute. Es hängt hier extrem von der Schule ab, zu der die Kinder gehen.
 

Stevani Harris schrieb:
Vielleicht bin ich zu jung. Aber früher war doch nichts besser.....auch Foderas nicht
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Nee, da hast Du Recht, es war nicht alles besser. Vieles war sogar schlechter, härter oder ungerechter. Der nostalgische Blick zurück und das Gedächtnis verschönern die Vergangenheit, vor allem wenn sie in großen Teilen gut war. Das Miese, Unschöne oder Peinliche wird meist weggefiltert und kommt nur ab und zu als Uboot hoch. Dennoch fehlt mir im Allgemeinen bei den deutlich Jüngeren manchmal die Verbindlichkeit, Aufmerksamkeit und das Selbstverständnis, auch für was nützlich zu sein oder nützlich sein zu wollen. Auch Respekt, der ist in unserer Gesellschaft im öffentlichen Diskurs schon auch verloren gegangen. Oft mangelt es einfach schon an der Aufmerksamkeitsspanne. Auch Geduld ist weniger ausgeprägt und echtes Interesse an einer Sache, so dass es nur um die Sache geht, und nicht um das, was man dadurch erreichen will. Es wird einfach oft genug auch nicht zu Ende gedacht, sondern in der Oberflächlichkeit verharrt. Dazu gibt es Fälle gnadenloser Selbstüberschätzung, die wegplatzt wie nichts, wenn es mal drauf ankommt. Das kommt in den Fällen, wo ich das beobachtet habe, von einer großen Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdbild. Wir hatten in der Schulklasse und bei Gleichaltrigen und beim Studium ein gnadenloses Korrektiv, das funktioniert meist auch noch heute. Aber es gibt krasse Ausreißer und das schlimme ist, die Coronaisolation hat das in weiten Bereichen verschärft. Wenn die Eltern dieses Korrektiv nicht bieten, wird es das Leben hinterher umso grausamer tun. Das ist für die Betroffenen sehr schwer, weil dann das Gefühl überwiegen kann, dem Leben nicht gewachsen zu sein. Zum Glück gibt es das nicht ganz so oft, aber wir beobachten es in den letzten Jahren verstärkt auch bei Neueinstellungen auf der Arbeit. Das krasse ist, die jungen Leute haben ein Selbstbewusstsein, die denken, sie sind “der Käs“ wie man so schön sagt. Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, und dann hätte ich mich das früher einfach auch nicht getraut, so aufzutreten. Vielleicht fallen diese lauten Ausreißer auch einfach nur stark auf, wie gesagt, es gibt auch die ruhigen, fleißigen und verantwortungsvollen, aber gefühlt werden die seltener, sie sind sehr schwer zu finden. Vieles kommt, wie Bassfritsch schon sagte, auch daher, dass die brutale Vielzahl neuer Themen schreiend bunt in Form von Videos ständig auf die Handygeneration einprasselt. Es fallen schon in den Schulklassen diejenigen positiv auf, die es schaffen, das Ding tagelang oder wenigstens stundenweise wegzulegen, und die sich statt dessen einer Sache widmen können. Und das ist heute kein Selbstläufer mehr. Erst dann kann ja überhaupt der Schritt vom Konsumenten hin zum Erschaffenden kommen.
 
Ob Fodera-Bässe zum Glück bald nicht mehr gebaut werden, da die "Netflix-Generation" eh nicht kraft oder willens genug ist, überhaupt Instrumente zu erlernen?
Wir sollten nicht vergessen, dass bis vor einigen Jahren in vielen Teilen Deutschlands die Gymnasialzeit um ein Jahr verkürzt wurde bzw. dies z.T. noch so ist. Die Folgen sind ja bekannt: Die Musikschulen etc. haben Kurs um Kurs schließen müssen, da die Schüler durch den geballten Nachmittagsunterricht gar keine Zeit mehr dafür hatten/haben. Wenn ich mir so angucke, was die Abiturienten (und das sind wesentlich mehr als früher) von heute in der Lage sind, sich draufzuschaffen (ich hatte früher z.B. nur 2 und nicht 3 Leistungskurse), mache ich mir auch keine allzu große Sorgen um die Konzentrationsfähigkeit der Jugend. Und das, obwohl viele von denen schon als einjährige Kleinkinder massiv Zeit in überfüllten Gruppen in der Krippe verbracht haben... Eingebildete und arrogante Schnösel gab es in meiner Schulzeit übrigens auch schon en masse: Hochgestellte Kragen am Lacoste-Polo-Shirt, Koffer mit Zahlenschloss und gefühlt schon an der Wallstreet.
Ich spiele übrigens keine Fodera-Bässe, da ich die Funktionsweise dieser Elektronik nicht begreife und ich nichts benutzen möchte, was ich nicht verstehe.8D
 
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