Warum eigentlich Preci? (Damit der Dumme das auch versteht)

[jearv]

die meisten Zuhörer interessiert es auch kaum,wie sich jedes einzelne Instrument anhört,dass es dann keinen Einfluss hat,bezweifel ich trotzdem. -zumindest unterbewusst.
viel erschreckender finde ich,wie viele unserer Gitarristen-Kollegen nicht mal in der Lage sind,den wirklichen Klang einer Gitarre aus einem Bandsound zu hören. oder umgekehrt: was sie mit ihrem Gitarrenbrei dem Gesamtsound antun

 

[Oli Wan]

das liegt daran, dass sie sich damit nicht beschäftigen müssen, um sich selbst zu hören..unsereiner muss auf guten klang achten, um differenziert zu klingen.

 

[doubleball]

wie ist der laden sonst so, @doubleball, da war ich noch nie? ich versteh das immer nicht, wenn die sich instrumente für mehrere tausend euro in den laden hängen, aber nicht jedes wenigstens einmal in die hand nehmen und einstellen, die wahrscheinlichkeit eines verkaufs erhöht sich doch dadurch, wenn es gut klingt und gut zu spielen ist! in den kleinen läden früher war das normal..
in berlin bei justimusic hab ich auch nach dem test von zwei rics gesagt, dass einer davon richtig gut ist, aber beide kacke eingestellt und was zu tun wäre, keine ahnung ob das nachher noch jemanden interessiert hat. schrotty hat sich darüber kaputt gelacht, wie ich mit dem verkäufer gesprochen habe..

Solange der Laden noch zu Session gehörte, war die Bass-Abteilung klein aber fein, Verstärker schwerpunktmäßig Markbass, ein wenig Gallien, Fender... Instrumentenauswahl war okay, wenn auch nicht überwältigend, Saiten nur die üblichen Verdächtigen - Foderas zu ungeschlagenen Preisen (6er-Satz Nickels z.B. knapp über 20€). Für mich am wichtigsten aber war immer der Service und die Kompetenz sowie Freundlichkeit der Markfeld-Brüder Olaf (Gitarre und Bass) und Jens (Bass). Die beiden haben immer Zeit für einen Schnack, bei technischen Problemen gucken die sofort nach, wo der Hase im Pfeffer liegt und versuchen möglichst umgehend, Abhilfe zu schaffen. In den seltensten Fällen musste ich das defekte/problematische Teil dort lassen.

Nachdem Session sich auch von der Osnabrücker Dependance getrennt hatte, wurde der Laden Anfang 2014 von Startmusic aus Münster übernommen. War seither noch nicht vor Ort, aber immerhin gehören die Markfeld-Brothers nach wie vor zum Inventar, und Jens ist wiederum der Filialleiter. Die Webseite von Startmusic ist sehr abschreckend, aber wie mir Olaf Markfeld kürzlich erzählte, wird sie gerade überarbeitet, und das Sortiment im Laden bleibt in etwa so wie vorher bei Session.

Also Oli, solltest es Dich mal hier in die Gegend verschlagen, schau' einfach mal dort rein. Kannst ja Bescheid geben, dann können wir vllt. gemeinsam dort "Hallo" sagen.

Und noch war: ich habe dort nie so ein fürchterliches Rumgedudel gehört, wie es z.B. bei MP in Ibbenbüren an der Tagesordnung ist.

 

[ba6]

ich glaube meine weiteren Fragen sind in der angeregten Diskussion untergegangen obwohl die diskussion sehr spannend ist, stelle ich sie nochmal

Heisst beim Preci gut = teuer oder gibt es dort auch erschwingliche Bässe die zu empfehlen wären?

Auch wenn jetzt hier ein Aufschrei durch die Gemeinde gehen wird: auch beim Preci ist es normalerweise so, dass teurere Bässe besser sind als weniger teure. Natürlich kann auch mal ein teures Instrument negativ aus der Serie auffallen, wie auch ein günstigeres Instrument mal positiv aus einer Serie herausragen kann.
Trotzdem klingen nach meiner Erfahrung teure Instrumente besser und vor allem fühlen sie sich besser an. Auch habe ich persönlich lieber einen richtig guten teuren Bass, als 10 billige, von denen keiner richtig gut ist. Wo "teuer" anfängt und "billig" aufhört ist natürlich wieder extrem subjektiv.

 

[jearv]

das liegt daran, dass sie sich damit nicht beschäftigen müssen, um sich selbst zu hören..unsereiner muss auf guten klang achten, um differenziert zu klingen.

ja,das stimmt schon,
erlebe aber des öfteren bei den Soundchecks,wie sich die Gitarristen von irgendwelchen Bands,gegenseitig mit aufgedrehtem Gain- und Bassregler zumüllen und sich wundern,warum sie sich dann nicht raushören. was sich in vielen Fällen, mit zunemender Erfahrung -zum Glück- bessert.

 

[Metalfist]

Auch wenn jetzt hier ein Aufschrei durch die Gemeinde gehen wird: auch beim Preci ist es normalerweise so, dass teurere Bässe besser sind als weniger teure. Natürlich kann auch mal ein teures Instrument negativ aus der Serie auffallen, wie auch ein günstigeres Instrument mal positiv aus einer Serie herausragen kann.
Trotzdem klingen nach meiner Erfahrung teure Instrumente besser und vor allem fühlen sie sich besser an. Auch habe ich persönlich lieber einen richtig guten teuren Bass, als 10 billige, von denen keiner richtig gut ist. Wo "teuer" anfängt und "billig" aufhört ist natürlich wieder extrem subjektiv.

Das wäre auch logisch.

In der Theorie habe ich aber im Lauf der Zeit auch schon andere Dinge erlebt:
ein CS Jazzbass, der einfach nur tot klang (nein, es lag nicht an den Saiten) und den ich klanglich nicht einmal geschenkt haben wollen würde.
Dafür einen superfeinen Mexiko Standard und erst kürzlich einen Roadword Jazzbass, die beide einen sagenhaften Klang hatten.

 

[Gast20213]

Meine Erfahrung ist, dass Gitarristen und Bassisten, je besser sie spielen können, umso weniger mit Firlefanz rumlaborieren. Man kann auf 100 % Spielzeit kommen, ich finde das am Angenehmsten. Der Heckmeck mit dem richtigen Instrument, dem richtigen Verstärker, der richtigen Einstellung ist was für die Anfangszeit und macht da ja auch noch Spaß. Mit der heutigen Technik kann man auch nen Beatlesbass oder Shortscale SG oder ein 99.-- Euro Brett nehmen und keiner würde mit verbundenen Augen drauf kommen, was da gespielt wird.

 

[funkybassman]

Heisst beim Preci gut = teuer oder gibt es dort auch erschwingliche Bässe die zu empfehlen wären?

Achtung! Subjektive Antwort!
Wenn gut = Note 2 ist, dann muss ein Preci nicht teuer sein. Es gibt in verschiedenen Budget-Kategorien erschwingliche Precis, denen ich im Verhältnis zum Preis auch die Note 1 geben würde.

Hier zwei Beispiele, die ich auch persönlich kenne:
Squier Matt Freeman (NP ca. 450 EUR)
Fender 50s Precision (NP je nach Farbe ca. 740-820 EUR) Halsbreite 44,5 mm

Und - EDIT - sorry, aber noch eine persönliche (subjektive, mein neues Lieblingswort) Erfahrung: Ein wirklich sehr guter PU wertet einen erschwinglichen Body mit erschwinglichem Hals nochmal richtig auf. Nicht umgekehrt.

Bässte Grüße

 

[Oli Wan]

naja..wenn pu nicht gut kann man immer tauschen, wenn brett nicht gut, dann alles kacke..
es stimmt halt: bei günstigen bässen wird einfach nicht das beste holz, sprich trocken, verwendet. das führt in späteren zeiten gerne zu veränderten spaltmaßen und verzogenen bünden etc. warum man nicht gleich ein paar hundert euro für einen besseren bass ausgibt statt nachträglich einen billigeren mit teuren ersatzteilen auszustatten hat sich mir nie erschlossen.

 

[garde]

gut=teuer das gilt sicherlich nicht, du findest unter Squier Classic Vibe sehr gute Precis die auch manche von Fender schlagen können, man muss nur suchen, und ich würde einen PJ raten, wenn es schon ein Preci sein muss

 

[alice d.]

that's why.

es ist eine persönliche angelegenheit. wenn man diesen sound will, gibt es nichts anderes. zudem sorgen zu viele knöpfe immer dafür, daß ich nach irgendeinem sound suche anstatt zu spielen. mit dem preci kein problem: plug and play, play, play. und in der band ist das ding eine waffe. jeder style kann bedient werden. kommt breitschultrig durch alles durch. es ist einfach ein no-bullshit-gerät. alles dran, was man braucht, nichts dran, was man nicht braucht. der unterschied entsteht dadurch, WIE man spielt. soul, funk, blues, rock, metal, stoner... und alles ohne einen einzigen regler zu berühren. für jemanden wie mich ist das absolute liebe: eine frau, die alles gibt ohne irgendetwas zu verlangen. egal was ich will, sie besorgt es mir ohne langes vorspiel. sie ist lady und schlampe, sie trägt abendkleid und "likes to give head".

das alles muß einen nicht überzeugen. aber für mich tut es das. I want the bomb, I want the P-funk, I want my funk uncut. wofür mag das "P" da wohl stehen?

 

[alice d.]

Danke für die Antworten.

Ich höre hier fast nur positives über den Preci. Es wird auch über gut und schlecht referiert, heisst hierbei gut = teuer?

und wie sieht es mit der Stimmung aus? Ich spiele privat eher Ska aber in der meiner Band spiele ich Metalcore wir haben ne dropped b stimmung d.h. B, Fis, B, E
Setzt sich der Preci auch in tiefen Tonlagen durch?.

Mein Ltd setzt sich meist nur in den Mitten durch.

ach so, es gibt konkrete fragen...
ein preci muß dir passen. dieser effekt kann sich in jeder preislage einstellen, wenn man bereit ist ein wenig mehr zeit ins suchen zu investieren.
und ein preci setzt sich durch. wenn er sich nicht durchsetzt, liegt entweder ein hundsmiserables instrument vor oder eine grobe fehlbedienung des equipments. tonblende zu, mitten am amp boosten und sich im ton suhlen.

 

[funkybassman]

naja..wenn pu nicht gut kann man immer tauschen, wenn brett nicht gut, dann alles kacke..
...warum man nicht gleich ein paar hundert euro für einen besseren bass ausgibt statt nachträglich einen billigeren mit teuren ersatzteilen auszustatten hat sich mir nie erschlossen.

Bitte lesen. Ich bin von guten, aber erschwinglichen Bässen ausgegangen. Und nicht von nicht-guten.
Wenn man die vielen hundert Euro eben nicht gerade mal parat hat, dann kauft man sich einen guten, aber erschwinglichen Bass und baut einen sehr guten Pickup für 70-90 EUR ein.
So erschließt sich das.

 

[alice d.]

wenn das holz nicht taugt, bringt der beste pickup nichts. das ist dann eher kontraproduktiv. vor allem bei einem preci. die dinger sind nicht so die feinfühligen gntm-schnepfen, da reicht ein rüpeliger seymour-duncan oder fender-classic aus, um das zu tun, was ein preci am besten kann: rumpöbeln.

 

[Mudskipper]

Preci:

einstecken, stimmen, spielen, grinsen.Wenn es vielseitig sein soll:
gebrauchter US/American Standard.Geht von schneidigem Plek-Punk, elegant, rockig pöbelnd bis dickem Soul, Hals ist sehr wetterfest, zwei Knöppe für ein Halleluja.

Es gibt auch zig andere super Bässe, aber ein Preci ist ein Preci ist ein Preci...

 

[Oli Wan]

Bitte lesen. Ich bin von guten, aber erschwinglichen Bässen ausgegangen. Und nicht von nicht-guten.
Wenn man die vielen hundert Euro eben nicht gerade mal parat hat, dann kauft man sich einen guten, aber erschwinglichen Bass und baut einen sehr guten Pickup für 70-90 EUR ein.
So erschließt sich das.

hab ich gelesen.. du meins auch?
erschwinglich ist immer relativ. aus einem miesen bass machst du mit anderem pu keinen guten,ein guter bass kommt auch mit einem nicht so tollen pu klar.
die aussagen bezogen sich auch nicht ausschliesslich auf deinen post,eher allgemein.

 

[alice d.]

Preci: zwei Knöppe für ein Halleluja.

ich hab mir mal erlaubt, alles überflüssige rauszulöschen. so kann das als titel für einen dokumentarfilm a la "it might get loud" stehen bleiben.

 

[lowend05]

Hi!
Tja, warum eigentlich Preci...
Ich kann nur sagen das mich der Sound schon immer angemacht hat. In den 90ern (als ich anfing) waren Fender Bässe aber überhaupt nicht angesagt und ich musste mir erstmal nen tollen 5-Saiter kaufen . Über die Jahre kamen und gingen viele Bässe aber ich war nie richtig zufrieden. Immer hatte ich einen bestimmten Sound im Kopf und habe alles mögliche versucht (Effekte, Amps Saiten etc) um diesen zu verwirklichen. Live konnte ich mich auch nie richtig durchsetzen. Dann stand eine kleine Tour an und ich habe mir als Ersatzbass einen billigen Squier Preci geholt (ich glaube gebraucht für 200 Mark). Und da war er der Sound den ich schon immer haben wollte. Fett und doch nicht zu dumpf und wie schon so oft geschrieben, perfekt im Bandsound. Auf der Tour haben dann sowohl der Tontec als auch die Band darauf bestanden, dass ich nur noch den Preci spiele...
Für mich macht auch der Purismus des Basses seinen Reiz aus. Was brauche ich 27 Tonabnehmer und 111 Knöpfe wenn ich doch nicht den Sound hinkriege den ich will. Und beim Preci ist er einfach da. Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, warum Bässe immer "vielseitig" sein sollen. Wenn man ständig was am Sound verändert wird der Tonmann wahnsinnig und man wird draußen sicher nicht besser gehört. Beim Preci erreiche ich die unterschiedlichsten Sounds durch Spieltechniken und das ist immer musikalisch. Beim Kontrabass vermisse ich ja auch keine Knöpfe.
Viele Grüße
lowend05

 

[kemm47]

P.S. unter uns ... das alles ist eh nur für uns Bassisten wichtig. Für den durchschnittlichen Zuhörer, klingt ein Bass wie ein Bass ... die hören da keinen Unterschied ob Preci, Jazz, RIC, Bird oder gar Alembic ... einfach nur bum, bum, bum ...

Richtig! Unser früherer Leadgitarrist meinte mal bei 'nem Gig, als ich turnusmäßig 4 Bässe mit dabei hatte und oftmals im Set wechselte "Das hört doch eh' keiner raus!". Ich kenne die unterschiedlichen Soundcharakteristiken der eingesetzten Bässe und achte beim Spielen auch darauf (focussiere also mein "GEHÖR" im Bandkontext auf den Basssound). Der Zuhörer wird im Regelfall auf den Gesamtsound und insbesondere auf den im Vordergrund stehenden Gesang sowie die Leadgitarre achten. Bass/Rhythmusgitarre "fügen" sich halt ein und fallen erst dann auf, wenn sie mal nicht mitspielen (da "fehlt" doch irgend etwas....?).

Nach knapp 40 Jahren Basserfahrung kann ich Dir (SKArabeus) nur empfehlen, intensiv zu testen und Dich im Laufe vieler Jahre dann irgendwann "Deinen" Bass(-Sound) gefunden zu haben. KLAUS hat zutreffend erwähnt, dass er durch einen früher gehörten (Rickenbacker-)Sound geprägt wurde und diesen immer noch mag. Wenn das bei Dir auch so ist, musst Du dann halt auch das "richtige" Instrument dafür finden und einsetzen..... Geht mir übrigens genauso. Wenn ich mich auf nur einen Bass bei einem längeren Gig beschränken muss, nehm' ich übrigens i.d.R. meinen 79'er Preci. Bei meiner Zweitband setze ich ausschließlich den GUILD SF ein, weil der da klanglich von meinen Bässen optimal basst (hab' zuvor sowohl MM SR, preci und Ricks ausprobiert....).

Du wirst sicherlich im Laufe Deiner langen Musikerkarriere später dann einige wenn nicht sogar viele Bässe besessen haben.....

PREIS: es gibt schon für wenig Geld relativ gute FENDER Precis.

 

[dumbopop]

der preci:

-ist das erste in serie hergestellte -design. ist quasi die mutter aller e-bässe
-bietet also den klassischen -sound
-hat hörgewohnheiten über generationen geprägt
-ist auf unzähligen legendären platten zu hören
-reagiert extrem dynamisch auf die spielweise, anschlagstärke, spielposition
-passt für fast alle anwendungen und stilrichtungen
-kann bellen, fauchen, knurren, schmatzen, drücken, schieben, knallen, mollig, warm, dumpf, mittig, satt, pappig, holzig,...klingen
-und hat doch nur 1 tonabnehmer, 1 lautstärke-regler, 1 tone-regler
-und klingt daher doch immer nach preci
-ist ein arbeitstier
-wird seit gut 60 jahren unverändert gebaut
-und ist, neben dem jazz bass, das meistverkaufte, -gespielte und -kopierte bassdesign ever ...warum wohl?

der preci:

-machts einem nicht unbedingt leicht
-kann nicht alles, passt auch nicht immer
-klingt immer nach preci (uups, hatten wir oben schon )
-polarisiert,...warum wohl?

der preci:

-lässt durchaus andere neben sich bestehen, ist gesellig, nicht eifersüchtig oder gar verwöhntes einzelkind. hat papa leo ihm doch schnell zwei brüderchen, den jazzy und den stachelrochen, zur seite gestellt.

... aber das ist eine andere geschichte, und die soll (frei nach michael ende) ein anderes mal erzählt werden