Wacken säuft ab und noch kein Fred bei bassic?

[TheBass]

funfact abseits dieser thematik:
wusstet ihr dass in deutschland tattoos erst im dritten reich so abgewertet wurden?
das war hier lange zeit für adelige und reiche geschäftsleute zum guten ton „tatauiert“ zu sein.
oder dass selbst die gute sissi tätowiert war?

Vermutlich haben die ihre Tatoos eher an sehr diskreten Stellen gehabt, sodass sie normalerweise nicht zu sehen waren.

Wie auch immer. Für mich zählt der Ewigkeitsaspekt. Und darüber machen sich viele Tatooträger heutzutage zuwenig Gedanken, glaube ich. So ein Tatoo hat man in der Regel eben für immer (bis auf aufwändige, schmerzhafte und narbenbildende Entfernung). Was man mit 20 toll findet, sieht mit 60 meist ganz anders aus.

NB: die Diskusion habe ich auch schon mit meiner 23jährigen Tochter geführt. Die hat sich vor 2 Jahren den Namen ihres Hundes auf dem Arm stechen lassen.

 

[Noble]

Und Teil unserer Kultur sind sie auch nicht, ausser man ist Maori.

Die Kelten waren zum Teil von oben bis unten zutätowiert...was das mit "unserem Kulturkreis" zu tun hat, kannst du dir selbst denken.

 

[daphonque]

Vermutlich haben die ihre Tatoos eher an sehr diskreten Stellen gehabt, sodass sie normalerweise nicht zu sehen waren.

Wie auch immer. Für mich zählt der Ewigkeitsaspekt. Und darüber machen sich viele Tatooträger heutzutage zuwenig Gedanken, glaube ich. So ein Tatoo hat man in der Regel eben für immer (bis auf aufwändige, schmerzhafte und narbenbildende Entfernung). Was man mit 20 toll findet, sieht mit 60 meist ganz anders aus.

NB: die Diskusion habe ich auch schon mit meiner 23jährigen Tochter geführt. Die hat sich vor 2 Jahren den Namen ihres Hundes auf dem Arm stechen lassen.

bei sissi war ein anker auf dem oberarm.
es stimmt, damals waren die nicht so plakativ sichtbar wie heute. es hat sich aber leider auch zu einem extremen modetrend entwickelt bei dem viele vergessen daß es bleibt.
so fragen wie „was sticht man sich denn heute so?“ beantworte ich meist mit „das was man in paar jahren kollektiv covert“

dass es für immer bleibt sollte einem bewusst sein - aber auch keine angst machen. man kann seine tattoos auch im hohen alter noch stolz tragen!
meine älteste kundin kam mit 83 jahren um sich den kompletten unterarm verzieren zu lassen, „das durfte man ja früher nicht“.

entfernung hinterlässt nur narben wenn schlecht gemacht, aber mit hohen kosten und vielen schmerzen verbunden.

 

[Melkor]

Und Teil unserer Kultur sind sie auch nicht, ausser man ist Maori.

Was gehört denn zu unserer Kultur?
Kannst du mal bitte kurz eine kurze Abhandlung darüber geben, was sich für den anständigen und gepflegten deutschen Herren ziemt und was man aus dem Alltag verbannen sollte?
Bitte auch, wie unsere Kultur zu unserer Kultur wurde und warum in diesem Prozess niemand gesagt hat "lass das, das ist nicht Teil unserer Kultur"

 

[daphonque]

Die Kelten waren zum Teil von oben bis unten zutätowiert...was das mit "unserem Kulturkreis" zu tun hat, kannst du dir selbst denken.

die picten sind bekannt für ihre tattoos. germanische stämme eher weniger, oder es ist kaum was überliefert.
und zu den kelten hab ich mal das hier kopiert:
Die Kelten waren weder ein homogenes Volk, noch eine europäische Ur-Gemeinschaft, als die sie bisweilen verklärend bezeichnet werden. Sie waren nie zentral organisiert, hatten nie einen von allen Seiten akzeptierten Führer oder gar einen Staat.

Vielmehr verteilten sich die Kelten auf viele verschiedene Stämme und Stammesverbände, die einige kulturelle Gemeinsamkeiten hatten. In Frankreich lebten viele Stämme, die von Caesar als Gallier zusammengefasst wurden.

In Süddeutschland und der heutigen Schweiz lebten die Helvetier, Sequanen und Rauriker und in der heutigen Türkei die Galater, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.

Die Bezeichnung Kelten kommt vom griechischen "keltoi", das Herodot das erste Mal um 450 vor Christus verwendet. Es soll so viel heißen wie "die Tapferen", "die Kühnen".

 

[Thunderheartwoman]

ich hab (...) dermatologen (...) schon zum verzieren bei mir gehabt.

Echt? Sind die nicht überwiegend sehr gegen Tattoos, weil dadurch das Hautkrebsscreening erschwert wird?

 

[Mudskipper]

bei sissi war ein anker auf dem oberarm

Churchill war tätowiert.

 

[TheBass]

Kannst du mal bitte kurz eine kurze Abhandlung darüber geben, was sich für den anständigen und gepflegten deutschen Herren ziemt und was man aus dem Alltag verbannen sollte?

War mir klar, dass ich damit einige hier getriggert habe. Ist mir aber schnurz. Die schwachsinnige Debatte um kulturelle Aneignung verschiedenster Art halte ich sowieso für geistige Diarrhoe. Tatsache ist jedoch, dass Tatoos in der westlich abendländischen Kultur nicht üblich sind, um es mal diplomatisch auszudrücken. Ob man man das nun gut findet und die Kelten dazuzählt oder nicht. In den allermeisten Jobs mit Kundenkontakt wird das auch heute noch als negativ bewertet. Ist eben so.

 

[Thunderheartwoman]

Ich hab ja eigentlich nichts gegen Tatoos. Manche sind ja auch richtige Kunstwerke. Was mich nur für mich selber stört ist, dass sie quasi endgültig sind. Menschen ändern sich nunmal, sowohl physisch als auch psychisch. Was mit 20 geil aussieht, wird mit 60 zur verzerrten Karrikatur und ist dem/der TrägerIn dann vielleicht nur noch peinlich. Und Teil unserer Kultur sind sie auch nicht, ausser man ist Maori.

Nun, da kommt es wohl drauf an, warum man sich tätowieren lässt. Für die meisten hat ein Tattoo weit mehr Bedeutung als rein oberflächliche Dekoration und dann ist es auch egal, wie das aussieht, wenn man älter wird. Es ist ein Teil der Persönlichkeit und eigenen Geschichte und hat damit in den meisten Fällen (wenn es wirklich gut überlegt wurde) auch ein Leben lang seine Daseinsberechtigung. Himmel, selbst das erste, als Jugendsünde selbst gestochene Knasttattoo behält seine Daseinsberechtigung - diese Erfahrung ist dann eben auch Teil der eigenen Geschichte!

Dem Letzten füge ich noch hinzu "...und in oberflächlichen Vorstellungen von Schönheit bzw überhaupt der Idee, dass Schönheit und Ästhetik Werte seien, die noch dazu über authentischem, persönlichem Ausdruck stehen."

wusstet ihr dass in deutschland tattoos erst im dritten reich so abgewertet wurden?
das war hier lange zeit für adelige und reiche geschäftsleute zum guten ton „tatauiert“ zu sein.

Oh...! Nee, wusste ich tatsächlich nicht.

oder dass selbst die gute sissi tätowiert war?

Ja, sie hatte einen Anker auf der Schulter, das war allerdings auch ein kleiner Skandal. Aber sowas war ihr ja ziemlich egal bzw sie hat sogar ganz gerne provoziert.

Eigentlich wollte ich mich an den hier geäußerten Meinungsdiskussionen nicht beteiligen, möchte an dieser Stelle jedoch darauf verweisen, daß Tätowierungen spätestens seit Ötzi auch in unseren Kulturkreisen bekannt sind.

Und selbst wenn es nicht so weit zurückreichen würde - gehört etwas erst zur Kultur, wenn es seit Tausenden von Jahren besteht? Ich glaube nicht. Und haben die Ötzis damals auch gesagt, daß gehört aber nicht zu unserer Kultur, weil das damals noch nicht so lange her war?
Zu unserer Kultur gehören beispielsweise definitiv und in großem Umfang Smartphones, das bestreitet wohl keiner, auch wenn es gerne kritisiert wird. Tattoos in der heutigen Form gibt es bei uns wesentlich länger als Smartphones.

soweit wollt ich den Fred nicht strapazieren.
Da käme ja jetzt der punkt dass tattoos auch zu heilung/linderung bestimmter krankheiten beitragen können - so wie eben beim Ötzi

Darüber wüsste ich gerne mehr - magst du erzählen oder hast einen guten Link?

 

[daphonque]

Echt? Sind die nicht überwiegend sehr gegen Tattoos, weil dadurch das Hautkrebsscreening erschwert wird?

bin sogar schon von ner dermatologin empfohlen worden - da fühlte ich mich fast geadelt

hautscreening sind etwas erschwert, aber nicht unmöglich.

 

[daphonque]

Churchill war tätowiert.

ja und katarina die grosse.
und und und

 

[EADG]

ab ins Maisfeld.

Das ist ebenfalls Sauerei. Besser in den Wald.

Hier zeigt sich aber, dass Veranstaltungen in dieser Größe nicht wirklich zu organisieren sind. 300 € Eintritt nehmen und dann keine ordenlichen Scheißhäuser für -wie viele? 70- 80- 90.000? Haben die kein Ordnungsamt?

spätestens seit Ötzi auch in unseren Kulturkreisen

Ötzis Kulturkreis ist von unserem so weit entfernt wie der der Maori.

Mittlerweile gehören Tattoos in unserem Kulturkreis dazu, sogar springende Delfine.

@daphonque : Ich weiß, dass es gute und sehr schöne Tattoos gibt.

 

[Melkor]

War mir klar, dass ich damit einige hier getriggert habe. Ist mir aber schnurz. Die schwachsinnige Debatte um kulturelle Aneignung verschiedenster Art halte ich sowieso für geistige Diarrhoe. Tatsache ist jedoch, dass Tatoos in der westlich abendländischen Kultur nicht üblich sind, um es mal diplomatisch auszudrücken. Ob man man das nun gut findet und die Kelten dazuzählt oder nicht. In den allermeisten Jobs mit Kundenkontakt wird das auch heute noch als negativ bewertet. Ist eben so.

Ich weiß nicht wie man das Thema kulturelle Aneignung in meine Nachfrage was für dich zu unserer Kultur zählt und wie es zu unserer Kultur wurde, reininterpretieren kann.
Kann ich davon ausgehen, dass du nichtmal den blassesten Schimmer hast was zu unserer Kultur zählt und wie man das scharf abgrenzt?

Was ist denn deine abendländisch Kultur, und wie begründest du deine sogenannte "Tatsache"?

"Gehört nicht zu unserer Kultur, deswegen ist es hässlich, doof, scheiße und darf man nicht".
Ist eben ein Totschlargument.
Gehört der Islam zu unserer Kultur?
Gehört das Judentum zu unserer Kultur?
Gehört die Gleichberechtigung von Frauen zu unserer Kultur?
Gehört die offene Gesellschaft zu unserer Kultur?
Gehört Heavy Metal zu unserer Kultur?
Gehört Rock'n'Roll zu unserer Kultur?
Gehört Blues oder Jazz zu unserer Kultur?
Gehört überhaupt der E-Bass zu unserer Kultur?
Wärst du vor 80 Jahren mit einem E-Bass aufgetaucht und hättest Rock gespielt, dann hätte dir aber nachdrücklich mitgeteilt, dass dies nicht in unsere abendländische Kultur gehört.
Und was vor 80 Jahren nicht zu unserer Kultur gehörte, kann auch heute nicht dazu gehören und ist somit automatisch doof und abzulehnen.

Kurze Suche zeigt an, dass jeder Fünfte Erwachsene in Deutschland tätowiert ist.
Also alles andere als eine Randgruppe, Außenseiter oder "unüblich".

 

[daphonque]

Die Kelten waren zum Teil von oben bis unten zutätowiert...was das mit "unserem Kulturkreis" zu tun hat, kannst du dir selbst denken.

die kelten werden in keinem buch welches sich ernsthaft mit der tattoogeschichte auseinandersetzt erwähnt.
wohl aber viele andere stämme aus dem heutigen europa.

da wird viel pseudogermanisch aufgeladen, und leider auch von einer nicht so dollen politischen richtung in beschlag genommen.
in dieser nordischen tattooszene bin ich nicht sehr belesen - colin dale oder kai uwe faust sind koriphäen darin und sehr gute freunde von mir.
daher habe ich auch diese infos.

lars krutak - bekannter tattoo antropologist und historiker - ist auch ein guter freund von mir.

 

[TheBass]

Kann ich davon ausgehen, dass du nichtmal den blassesten Schimmer hast was zu unserer Kultur zählt und wie man das scharf abgrenzt?

Nein, kannst Du nicht. Wenn das Dein Diskusionsstil ist, werde ich Dir nicht mehr antworten. Es gibt keinen Grund beleidigend zu werden.

 

[Melkor]

Es gibt keinen Grund beleidigend zu werden.

Es tut mir leid, dass dich Fragen beleidigen, ich werde keine mehr stellen.

 

[daphonque]

Darüber wüsste ich gerne mehr - magst du erzählen oder hast einen guten Link?

leider gibt es dazu nicht viel
literatur.

es gibt bei gicht, artrithis und div. reumatischen erkrankungen zumindest linderung.
neurodermitis kommt definitv an tätowierten stellen nie wieder (kenn ich von eigenen kunden sehr gut).


ötzis tattoos waren an stellen die man heute meridiane nennt platziert, und zwar an denen die zu seinen kranken organen führen

 

[TheBass]

Es tut mir leid, dass dich Fragen beleidigen, ich werde keine mehr stellen.

Wieder falsch. DEINE Art rhetorische Fragen zu stellen ist beleidigend, nicht Fragen ansich. Ist es so schwer respektvoll miteinander zu diskutieren, auch wenn man völlig verschiedene Ansichten hat ?

 

[daphonque]

@Thunderheartwoman
hier mal paar ausschnitte aus dem buch

ich war selber mehrmals auf borneo, allerdings nicht bei den Kayan
sondern bei den Iban - aber auch die weisen dieselben heilenden tattoos auf.

 

[Noble]

die picten sind bekannt für ihre tattoos. germanische stämme eher weniger, oder es ist kaum was überliefert

Ja nee die Kelten schrieb ich ja auch von "Germanen" war nicht die Rede und das das dünnes Fahrwasser ist, ist vollkommen klar. Meiner Kenntnis nach, waren germanische Stämme auch nicht tätowiert. Das mit den Kelten hat mit Pseudogermanisch nix zu tun.

Hier noch ein Link dazu

Magische Körperkunst

Tätowieren liegt im Trend. Dabei wird der permanente Körperkult seit Menschengedenken zelebriert – aus ganz unterschiedlichen Gründen. Die österrei

www.wissenschaft.de

Das habe ich in den 2 Semestern Archäologie gelernt. Da gings auch um den Otzi (Hallstadt Kultur=Zentrum der europäischen Kelten zu der Zeit). Die Kelten waren im heutigen Allgäu, in AT, der Bretagne, Irland und Schottland verbreitet und haben die französische, die britische und die deutsche Geschichte mitgeprägt...oder verkürzt die Geschichte des Europäischen Kontinents. Wollten schon die Nazis nicht wahrhaben mit ihrer Fantasie-Beklopptenidiologie.