Völlige Blockade im Kopf

[f_luxus]

Es gibt halt durchdringendes Verstehen und oberflächliches Dilettieren. Ich vermute mal du sprichst vom Zweiten.

Moin, mal so als jemand der wahrscheinlich ersteres tut, Grundlagen kann man auch ohne Studium verstehen.
Damit meine ich einfache Stufentheorie und die grundlegenden Kirchentonleitern. Das klopfen von Rhythmen und Verständnis von Taktarten etc.
Wäre das nicht so, würde keiner die Aufnahmeprüfungen für Jazz bestehen, weil das schon vor dem Studium vorausgesetzt wird.

Ich erlebe in meinem Alltag als "Profi-Lehrer" allerdings des Öfteren dass sich Schüler sehr schwer damit tun.
Was hilft, ist es von verschiedenen Seiten anzugehen. Ich hab mich seiner Zeit sehr viel mit singen und sprechen vorbereitet.
Wer z.B. die Tonleiter Ionisch singen kann (können wohl die meisten) hat sie verinnerlicht. Dann knöpft man sich als nächstes Dorisch vor etc. pp.
Jeder Jeck is anners und was für mich in dem Fall funktioniert hat, muss für den Nächsten nicht unbedingt funktionieren.
Ich biete meinen Schülern also verschiedene Wege an:

-Aufgezeichnet in Noten und Tabs mit Anmerkungen
-Aufgenommen als Video mit Erklärung
-Aufgenommen als Hörbeispiel

Im Unterricht werden dann die Missverständnisse ausgeräumt und nochmal auf das Erlernte eingegangen.
Theorie zu verinnerlichen dauert aber halt einfach lange, das ist nicht ungewöhnlich.
Ich würde sagen wenn du 6 Monate Bass spielst, brauchst du @Thunderheartwoman dir aber auch noch keinen so riesen Kopf um Theorie zu machen.
Vielleicht reicht es einfach mal mit dem hervorragenden Notenlesekurs von @Tom Bornemann anzufangen, damit du so kleinteilig die Notenwerte kennenlernst. Damit lässt sich die Theorie dann auch irgendwann praxisnah verstehen.

Viel Erfolg! Felix

 

[beate]

Hier ist die Formelsammlung - elementar, aber vielleicht genau deshalb fürs erste ideal: https://ltgprien.de/fileadmin/Redak...schaften/Musik/Dateien/gw-mu-musiktheorie.pdf

Lesen, sich Übungen zum Umsetzen auf den Bass ausdenken, im Sinn meines Alle meine Entchen-Beispiels. Und wenn Dir das zu doof ist, spielste halt Fuchs Du hast die Gans gestohlen. Irgendwelche einfachen Notentexte hernehmen, gucken, was die da so machen (also was Du im Spickzettel wiedererkennst), und spielen. Egal was, das Flötenbüchlein für die Schule, die Volksliedsammlung, das Kirchengesangbuch.

 

[Thunderheartwoman]

Sorry, hab einige Beiträge übersehen...

Ich höre heraus, Dein Hauptschmerz ist, Du hast das Gefühl, damit nicht mit anderen zusammenspielen zu können, was gerade für Bassist*innen natürlich fatal ist.

Zum Einen ja; aber ich höre auch immer wieder heraus, dass ohne die Basics der Musiktheorie einfach unmöglich ist, überhaupt ein Instrument zu beherrschen und Musik zu machen. Das haben einige hier ja schon widerlegt, aber vielleicht sind das auch einfach intuitive Supertalente.

Den Versuch mit einem vernünftigen Lehrer würde ich allemal unternehmen.

Hat das überhaupt einen Sinn, wenn die meisten Musiker (und Lehrer vermutlich erst recht) nicht anders kommunizieren können oder wollen?
Das ist ehrlich gesagt auch neben der Kostenfrage das, was mich bisher am meisten davon abgehalten hat, mir einen Lehrer zu suchen. Ich komme mit dem Entsetzen, das die Leute ob meiner Begriffsstutzigkeit in der Regel zeigen, nicht klar. Hab schon zu viel davon einstecken müssen, zumal ich halt leider gleich in mehreren Bereichen... sagen wir mal, "kognitiv eingeschränkt" bin (bin 42, um damit auch gleich deine Frage zu beantworten).

Ich war schon so verzweifelt, dass ich mal versucht habe, Musiklehrer zu finden, die auf die Arbeit mit geistig Behinderten oder mit sehr kleinen Kindern spezialisiert sind. Aber das, was ich bräuchte, scheint es nicht zu geben.

Du fragtest nach C-Dur, also bleibe erstmal bei C-Dur!

Suche die Töne möglichst zusammenhängend auf dem Griffbrett, beginnend auf der A-Saite im dritten Bund. Wenn du alle Noten auf dem Griffbrett gefunden hast, spielst du das ca 20x rauf und runter, muss nicht am Stück sein. Wichtig, beim Greifen jedes Tons diesen laut (!) sprechend benennen.

Okay, aber wofür genau ist das dann? Ist das eine Tonart? Aber dann klingen ja alle Basslines in dieser Tonart gleich, das kann doch nicht sein. Sorry, die Frage muss jedem anderen so bescheuert vorkommen, dass ihr wahrscheinlich gerade nicht wisst, ob ihr lachen oder heulen sollt.

Wenn "Tonleiter" ein "Problem" ist, spiel doch einfach mal ein paar Kinderlieder auf dem Bass. Zum Beispiel Alle meine Entchen. Das geht zuerst mal die (Dur) Tonleiter ein Stück weit hoch; der erste Ton ist der Grundton und bestimmt die Tonart. Und dann spielst Du den dritten Ton einen Halbton tiefer. Dann hast Du alle meine Entchen in Moll. Kirchentonarten lassen wir erst mal weg...

Die einfachen Tonleitern sind nichtmal das Problem. Aber zum Beispiel sagen viele, auch für Anfänger und Doofe, dass der Ton, der die Tonart bestimmt, nicht unbedingt der erste sein muss, sondern auch mittendrin oder am Schluss sein kann. Und da wird es doch vollkommen willkürlich, wer soll das verstehen? Dann spiele ich also irgendeine Abfolge von Tönen, in der irgendwo ein C vorkommt, und kann einfach behaupten, das ist jetzt C-dur oder meinetwegen C-moll. Und wenn zufällig auch ein D drin vorkommt, nenne ich es ne nach Tagesform D-dur oder D-moll.

@Thunderheartwoman Kannst du mir mal die C-Dur Tonleiter aufschreiben?

Nee, sorry...
Oder war das einfach CDEFGABC...? Das ist bestimmt zu einfach, aber ich glaube mich zu erinnern, dass die erste Tonleiter die ich geübt habe, so hieß.

 

[Thunderheartwoman]

Hier ist die Formelsammlung - elementar, aber vielleicht genau deshalb fürs erste ideal: https://ltgprien.de/fileadmin/Redak...schaften/Musik/Dateien/gw-mu-musiktheorie.pdf

Lesen, sich Übungen zum Umsetzen auf den Bass ausdenken, im Sinn meines Alle meine Entchen-Beispiels. Und wenn Dir das zu doof ist, spielste halt Fuchs Du hast die Gans gestohlen. Irgendwelche einfachen Notentexte hernehmen, gucken, was die da so machen (also was Du im Spickzettel wiedererkennst), und spielen. Egal was, das Flötenbüchlein für die Schule, die Volksliedsammlung, das Kirchengesangbuch.

Wenn das elementar und fürs Erste ist, bin ich verloren... Ich verstehe nur Bahnhof...

 

[f_luxus]

Wenn das elementar und fürs Erste ist, bin ich verloren... Ich verstehe nur Bahnhof...

Guck mal:


Bekommst du das hin was in dem Video gezeigt wird?

 

[Thunderheartwoman]

Du kannst ja versuchen zu lernen wie du willst.
Ich finde Bücher für sowas wie Theorie noch am besten. Da kann man immer nachschlagen, sieht wie die Begriffe geschrieben werden, kann sie sich dadurch besser merken…
Aber wenn du nicht bereit bist dafür etwas zu investieren….
Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen.

Weil ich nicht glaube, dass sich das bei mir lohnt. Ich verstehe es nicht unbedingt besser, weil es geschrieben steht. Was ich bräuchte, wären Erklärungen wie für ein Baby (noch nicht mal Kleinkind), dem über "Mama" und "Kaka" hinaus die grundlegenden Begriffe fehlen. Da es das sogar in der musikalischen Früherziehung nicht zu geben scheint (hab danach gesucht und auch eine Kindergärtnerin gefragt) muss ich davon ausgehen, dass diese Grundlagen, die dazu führen, dass man die anderen Grundlagen versteht, etwas sind, das man entweder von Geburt an "weiß" oder eben niemals erlernen kann.

Sollte es anders sein, freue ich mich auf jemanden, der das bei mir bewerkstelligt.

 

[Thunderheartwoman]

Guck mal:


Bekommst du das hin was in dem Video gezeigt wird?

Wahrscheinlich würde ich es hinbekommen, aber momentan verstehe ich nicht, worum es dabei geht.

 

[Grga]

Wir haben hier eine Koryphäe bei Bassic was die Musiktheorie betrifft. @Drop2 hätte evt. die eine od. andere Idee wie Du Dir selbst helfen könntest. Vlt. einfach mal PMen.

m2c

 

[MauMau]

Findest du denn die Grundtöne auf deinem Griffbrett? Dann würde ich vielleicht einfach mal graphisch anfangen und mir erst danach um das "warum" Gedanken machen.

Beispiel: Du spielst "What's up" von den 4 Non Blondes. Das ganze Stück hat die durchgehende Akkordfolge A-Dur, H-moll, D-Dur, A-Dur. Immer hintereinander, alle Akkorde gleich lang.
Du könntest also nur Grundtöne spielen:
A-A-A-A/ H-H-H-H/D-D-D-D/A-A-A-A, z.B. 5. Bund E-Saite, dann 2. Bund A-Saite, dann 5. Bund A-Saite und wieder 5. Bund E-Saite.
Einen Schritt weiter könntest du auf die 4 Viertel des ersten Akkord=Dreiklang (A-Dur) A-#C-E-#C spielen (5. Bund E-Saite (Grundton), dann 4. Bund A-Saite (große Terz), dann 7. Bund A-Saite (Quinte) und nochmal 4. Bund A-Saite).
Dieses Pattern kannst du auf jeden Dur-Akkord spielen, du musst nur den richtigen Grundton finden (Grundton ->eine Saite höher und einen Bund tiefer ->eine Saite höher und zwei Bünde höher). Die 3 Töne sind der Akkord.
Moll wäre dann (hier H-moll):
(7. Bund E-Saite (Grundton), dann 5. Bund A-Saite (große Terz), dann 9. Bund A-Saite (Quinte, wahlweise auch 2.Bund D-Saite) und nochmal 5. Bund A-Saite). Das ist das Moll-Pattern (Grundton ->eine Saite höher und zwei Bünde tiefer ->eine Saite höher und zwei Bünde höher oder zwei Saiten höher und 3 Bünde tiefer).

Wenn du dir den Text mit Gitarrenakkorden ausdruckst kannst du dazu sicher mitspielen.

 

[Freak on Bass]

Finds cool, dass du dich so "früh" mit dem Thema Musiktheorie beschäftigst.

Wenn du ein Jahr spielst, find ichs gar nicht schlimm das du da noch keinen Durchblick hast.
Ich sag bewusst noch, weil ich mir sicher bin, dass es irgendwann klick macht.

Ich glaub wenn du noch nicht weißt, wobei dir die Thematik Musiktheorie helfen soll ist das ganz normal das da wenig hängen bleibt.

Wenn du jetzt aber mal den Fall hast, wo dir Musiktheorie wirklich helfen kann, machts sicher ganz schnell klick

Wichtig nach einem Jahr spielen, gaaanz viel Spaß haben

 

[f_luxus]

Wahrscheinlich würde ich es hinbekommen, aber momentan verstehe ich nicht, worum es dabei geht.

Na du sollst den blau gefärbten Ton auf dem Bass spielen und zwar in der Länge wie er gezählt wird.

 

[Thunderheartwoman]

Na du sollst den blau gefärbten Ton auf dem Bass spielen und zwar in der Länge wie er gezählt wird.

Woher weiß ich denn, in welcher Länge der gezählt wird?

 

[f_luxus]

Woher weiß ich denn, in welcher Länge der gezählt wird?

Na da zählt doch der Tom Bornemann immer bis 4 und man hört einen Basston.
So lange wie der klingt, spielst du ihn auch.

 

[f_luxus]

Findest du denn die Grundtöne auf deinem Griffbrett? Dann würde ich vielleicht einfach mal graphisch anfangen und mir erst danach um das "warum" Gedanken machen.

Beispiel: Du spielst "What's up" von den 4 Non Blondes. Das ganze Stück hat die durchgehende Akkordfolge A-Dur, H-moll, D-Dur, A-Dur. Immer hintereinander, alle Akkorde gleich lang.
Du könntest also nur Grundtöne spielen:
A-A-A-A/ H-H-H-H/D-D-D-D/A-A-A-A, z.B. 5. Bund E-Saite, dann 2. Bund A-Saite, dann 5. Bund A-Saite und wieder 5. Bund E-Saite.
Einen Schritt weiter könntest du auf die 4 Viertel des ersten Akkord=Dreiklang (A-Dur) A-#C-E-#C spielen (5. Bund E-Saite (Grundton), dann 4. Bund A-Saite (große Terz), dann 7. Bund A-Saite (Quinte) und nochmal 4. Bund A-Saite).
Dieses Pattern kannst du auf jeden Dur-Akkord spielen, du musst nur den richtigen Grundton finden (Grundton ->eine Saite höher und einen Bund tiefer ->eine Saite höher und zwei Bünde höher). Die 3 Töne sind der Akkord.
Moll wäre dann (hier H-moll):
(7. Bund E-Saite (Grundton), dann 5. Bund A-Saite (große Terz), dann 9. Bund A-Saite (Quinte, wahlweise auch 2.Bund D-Saite) und nochmal 5. Bund A-Saite). Das ist das Moll-Pattern (Grundton ->eine Saite höher und zwei Bünde tiefer ->eine Saite höher und zwei Bünde höher oder zwei Saiten höher und 3 Bünde tiefer).

Wenn du dir den Text mit Gitarrenakkorden ausdruckst kannst du dazu sicher mitspielen.

Ganz ehrlich, mir wäre das als Anfänger auch zu kompliziert.
-Was issn ein Pattern?
-Wie Grundton?
-Terz? Quinte?
Das bringt alles nix ohne die Grundbegriffe...

 

[Thunderheartwoman]

Findest du denn die Grundtöne auf deinem Griffbrett? Dann würde ich vielleicht einfach mal graphisch anfangen und mir erst danach um das "warum" Gedanken machen.

Was sind Grundtöne?

Bitte entschuldige, dass ich jetzt deinen Beitrag ziemlich auseinander pflücken werde, aber er eignet sich gerade super, um mein Dilemma (oder einen Teil davon) zu veranschaulichen:

Beispiel: Du spielst "What's up" von den 4 Non Blondes. Das ganze Stück hat die durchgehende Akkordfolge A-Dur, H-moll, D-Dur, A-Dur.

Was ist ein Akkord? (Das ist auch so etwas, was ich tausendmal versucht habe zu verstehen und immer wenn ich glaube, es verstanden zu haben, ist es trotzdem nach 5 Sekunden wieder weg.)

A-Dur, H-moll, D-Dur, A-Dur.

Du könntest also nur Grundtöne spielen:
A-A-A-A/ H-H-H-H/D-D-D-D/A-A-A-A, z.B. 5. Bund E-Saite, dann 2. Bund A-Saite, dann 5. Bund A-Saite und wieder 5. Bund E-Saite.

Also sind Akkorde einfach nur einzelne Töne? Aber warum nennt man es dann nicht so?

(Oh Gott, eines Tages muss ich die Administration bitten, diesen Thread im Nirvana verschwinden zu lassen... )

die 4 Viertel des ersten Akkord=Dreiklang (A-Dur) A-#C-E-#C spielen

Sorry, ich bin komplett ausgestiegen.

 

[Thunderheartwoman]

Na da zählt doch der Tom Bornemann immer bis 4 und man hört einen Basston.
So lange wie der klingt, spielst du ihn auch.

Ich höre den nicht unter dem Keyboard...

 

[f_luxus]

Was ist ein Akkord?

Na eine Terzschichtung mindestens 3er Töne

 

[f_luxus]

Ich höre den nicht unter dem Keyboard...

Nichtmal rhythmisch? Mit Box und nicht nur Handy? Das Keyboard spielt aber den Rhythmus auch mit...
Ich höre den Bass klar und deutlich, sogar über meine Handylautsprecher...

 

[Thunderheartwoman]

Na eine Terzschichtung mindestens 3er Töne

 

[Thunderheartwoman]

Nichtmal rhythmisch? Mit Box und nicht nur Handy? Das Keyboard spielt aber den Rhythmus auch mit...

... Das war der Fehler. Jetzt höre ich ihn. Aber mich verwirrt, dass man den Bass schon hört, lange bevor der erste Ton blau wird. Und er spielt die Töne auch unterschiedlich lang.