Verständnisfrage Preamps

[scheme]

Hallo zusammen

Ich habe eine Anfängerfrage bezüglich Preamps und Aktivbässen. Mein bisheriges Verständnis ist so, dass Aktivbässe im Gegensatz zu Passivbässen einen OnBoard-Preamp haben, mit welchem sich Höhen/Mitten/Tiefen eben aktiv boosten oder reduzieren lassen. So gesehen macht es für mich absolut Sinn, bei einem Passivbass ein Preamp-Pedal einzusetzen, da diesem von Haus aus diese Möglichkeit fehlt. Gleichzeitig wirft es bei mir die Frage auf, ob ein Preamp bei einem Aktivbass überhaupt Sinn macht, da man hier die entsprechenden Einstellungen direkt am Bass vornehmen kann? Zusätzliche Verwirrung stiftet zudem, dass man ja beim Amp (zumindest bei meiner Übungskiste) nochmals die Möglichkeit hat, Höhen/Tiefen/Mitten zu regeln. Daher meine naive Frage nach dem weshalb, reicht hier nicht ein Ort?


Gibt es unter euch Bassisten, welche Aktivbässe mit Preamps einsetzen? Wenn ja, für welche Zwecke, bzw. was sind die Vorteile einer solchen Konstellation?


Lg
scheme

 

[f_luxus]

Kommt ja ganz drauf an was man unter dem Begriff Preamp versteht.
Zwischen einem neutralen Impedanzwandler evtl. mit aktiver Klangregelung und einem Röhrenpreamp der den Ton formt gibt es schon einen großen Unterschied.

 

[Gast68070]

Hallo zusammen

Ich habe eine Anfängerfrage bezüglich Preamps und Aktivbässen. Mein bisheriges Verständnis ist so, dass Aktivbässe im Gegensatz zu Passivbässen einen OnBoard-Preamp haben, mit welchem sich Höhen/Mitten/Tiefen eben aktiv boosten oder reduzieren lassen. So gesehen macht es für mich absolut Sinn, bei einem Passivbass ein Preamp-Pedal einzusetzen, da diesem von Haus aus diese Möglichkeit fehlt. Gleichzeitig wirft es bei mir die Frage auf, ob ein Preamp bei einem Aktivbass überhaupt Sinn macht, da man hier die entsprechenden Einstellungen direkt am Bass vornehmen kann? Zusätzliche Verwirrung stiftet zudem, dass man ja beim Amp (zumindest bei meiner Übungskiste) nochmals die Möglichkeit hat, Höhen/Tiefen/Mitten zu regeln. Daher meine naive Frage nach dem weshalb, reicht hier nicht ein Ort?


Gibt es unter euch Bassisten, welche Aktivbässe mit Preamps einsetzen? Wenn ja, für welche Zwecke, bzw. was sind die Vorteile einer solchen Konstellation?


Lg
scheme

Ich denke was du meinst is ein Preamp als Bodentreter.
Dann kann man eben den Sound noch feiner einstellen.
Ob man des braucht muss jeder selbst wissen

 

[mightymike]

Jeder Preamp hat anders abgestimmt Frequenzbereiche und Qualitäten. Viele einfache Bass-Preamps (also die im Aktivbass, mit Batterie betrieben) sind Qualitativ nicht so der Hit. Deshalb kann es durchaus Sinn machen, einen "weiteren" Preamp zwischen Bass und Verstärker zu packen. Ganz zu schweigen von Charakter-gebenden Preamps, die z.B. ein Zerren ermöglichen. Ich denke da an Sansamp, Le Bass und co.

Aktuell spiele ich mit meinem aktiven Sandberg (leicht zurück gedrehte Höhen) in einen Le Bass-Preamp zur Färbung. Danach geht's in einen TC 1140 (sehr neutraler Preamp mit vollbarametrischem 4-Band-EQ zur Kontrolle auf der Bühne und als Lautstärkeregler genutzt) und in eine Endstufe.

Edit: hätte einen VT Bass Preamp abzugeben

 

[scheme]

Ich denke was du meinst is ein Preamp als Bodentreter.

Genau, meine Frage bezieht sich auf Pedale wie beispielsweise das MXR M81.

Jeder Preamp hat anders abgestimmt Frequenzbereiche und Qualitäten. Viele einfache Bass-Preamps (also die im Aktivbass, mit Batterie betrieben) sind Qualitativ nicht so der Hit. Deshalb kann es durchaus Sinn machen, einen "weiteren" Preamp zwischen Bass und Verstärker zu packen. Ganz zu schweigen von Charakter-gebenden Preamps, die z.B. ein Zerren ermöglichen. Ich denke da an Sansamp, Le Bass und co.

Ok, das beantwortet meine Frage nach Sinn und Zweck eigentlich schon zu grossen Teilen, vielen Dank dir!
Ich stelle mir dies jedoch nicht ganz einfach vor, bezüglich Wechselwirkung der Einstellung am INstrument und am Pedal. Das benötigt wohl viel Erfahrung und Ausprobieren nehme ich an? Oder wird hier der Preamp am Instrument neutral eingestellt und quasi durch den Treter-Preamp ersetzt?

Edit: hätte einen VT Bass Preamp abzugeben

Hehe, vielen Dank, aber meine Frage ist derzeit (noch) theoretischer Natur

 

[mightymike]

Ich stelle mir dies jedoch nicht ganz einfach vor, bezüglich Wechselwirkung der Einstellung am INstrument und am Pedal. Das benötigt wohl viel Erfahrung und Ausprobieren nehme ich an? Oder wird hier der Preamp am Instrument neutral eingestellt und quasi durch den Treter-Preamp ersetzt?

Erlaubt ist (wie immer), was gefällt. Also ist ausprobieren angesagt.
Beispiel:

• Der VT-Bass klaut durch die Speaker-Simulation ziemlich Höhen, und der "High"-Regler regelt ziemlich tief (schon fast im Hoch-Mitten-Bereich). Hier boostete ich die Höhen am aktiven Sandberg Basic. Oder für Vintage-Sounds spielte ich den Bass passiv.
• Der Le Bass klingt moderner und hat auf dem Klinke-Out keine Speaker-Sim. Daraus ergeben sich deutlich harschere Höhen, die ich am Bass dafür etwas zurücknehme.
• Bei meinem aktiven Samick habe ich die Höhen immer voll aufgedreht, weil die Elektronik nicht so viele liefert...
• Der TC 1140 Preamp ist fast immer neutral eingestellt. Je nach Raum kann ich mit ihm aber gezielt einzelne Resonanzen heraus regeln und bei sehr hohen Lautstärken die Bässe (unter etwa 100 Hz) etwas zurücknehmen.

 

[Mudskipper]

Gibt es unter euch Bassisten, welche Aktivbässe mit Preamps einsetzen? Wenn ja, für welche Zwecke, bzw. was sind die Vorteile einer solchen Konstellation?

ja, aber erst seit dem ich auch Bässe mit wirklich gutem Onboard-Preamp habe.
Dazu würde ich auch an diesen Onboardern nie zu viel bei Gigs herumdrehen, damit kann man selbst gute FoH Leute in den Wahnsinn treiben, besonders wenn man Frequenzen boostet. Ich habe an den aktiven Bässen z.B. eine Lieblingseinstellung. Raumanpassung mache ich beim Gig dann am Amp und regel dann am Bass direkt nur noch minimal nach, was fast immer dann cut bedeutet um z.B. den Sound unterstützend zum spiel weicher zu machen. Das ist eigentlich ähnlich zu dem wie ich es mit passiven Bässen mache, nur dann mit der Tonblende. Die Grundeinstellung wähle ich immer so das ich per Spieldynamik auch bei Vollgas alles abrufen kann was ich brauche. Klar, wen man mal für nen Raggae part voll die Bässe reindreht sollte der Mischmann auch nicht direkt sterben, aber ein Guter checkt dann auch worum es geht. wenn man die ganze zeit am Onboard herumkurbelt macht das nur kirre - und wie gesagt sind die meisten Onboarder auch nicht so cool um damit groß den Sound zu machen, bässer nur kleine Dreher an den Knöppen machen.
Deswegen:
Am Amp machst du deinen Bühnensound, je nach Sound-Philosophie geht dann entweder dein Basssound vor dem Amp raus an die PA oder danach.
Am Bass weniger rumdrehen, lieber spielen.
So jedenfalls meine Erfahrungswerte.

 

[Tonberry]

Ich stelle mir dies jedoch nicht ganz einfach vor, bezüglich Wechselwirkung der Einstellung am INstrument und am Pedal. Das benötigt wohl viel Erfahrung und Ausprobieren nehme ich an? Oder wird hier der Preamp am Instrument neutral eingestellt und quasi durch den Treter-Preamp ersetzt?

Kannst natürlich einen von beiden EQs neutral lassen und nur den einen verwenden. Oder möglicherweise hat dein Amp nur einen 2-Band-EQ und das reicht dir nicht. Ich spiel zum einen meist einen passiven Bass und benutze seit neuestem einen Röhrenpreamp für nen leichten Boost, Röhren-Zerrsound und um trotz Transistor-Amp ein bisschen mehr Dynamik im Anschlag zu haben.

Und dann gibts ja mittlerweile sogar einen Haufen Bassisten die "Rigless" unterwegs sind. Viele Preamps haben eine eigene Effektschleife und DI-Out, können also auf der Bühne gleich abgenommen werden. Sound kommt dann nur aus PA und Monitor.