Unterschied Rock - Jazz

[Basshole]

Zitat:Original erstellt von: bassatuba

Ich bin mir da selber gar nicht sicher und beobachte mit Interesse jene jüngeren Kollegen, die an eine meist vergessene Volksmusik anknüpfen. []

Was ist denn in Deuschland echte Volksmusik? Ich meine in den USA ist Blues, Country auch Jazz eigentlich Volksmusik im urspruenglichen Sinne. Was ist das Pendant in Deutschland?

Mir faellt z. Bsp. die alte nicht schriftlich ueberlieferte alpenlaendische Volksmusik ein.... Wikipedia: Erkennbar ist er (der Musikstil Alpenlaendische Volksmusik) unter anderem an der Form der Melodieführung, die häufig bis überwiegend aus Akkordbrechungen (Brechungsmelodik), Zerlegungen von Dur-Dreiklängen besteht, die „auf und ab hüpft wie die Alpenberge“, und an der parallelen Zweistimmigkeit.....

Dazu gehören unter anderem Walzer, Polka, Marsch, Ländler, Boarische, Mazurkas, Schottische, Zwiefache, aber auch Menuette, Tanzstücke, Balladen und die couplethaft vorgetragenen Gstanzln und Schnaderhüpfeln. Im bairisch-alemannischen Raum und in Österreich ist der Jodler verbreitet, Sonderformen sind der im Bayerischen Wald beheimatete Arienjodler oder der in alemannischen Alpengegenden (Schweiz, Allgäu) vorherrschende Naturjodler, der mit seinen eingängigen Harmonien auf Instrumentalbegleitung weitgehend verzichtet. Auch in allen anderen deutschsprachigen Gebieten und bei den traditionellen Minderheiten in Deutschland wird traditionelle Volksmusik gepflegt, vor allem an der Nordseeküste auf Plattdeutsch. Bei den Jugendlichen erfolgte in den letzten fünf Jahrzehnten eine starke Abkehr von traditionellen, mundartlichen Weisen aufgrund der Dominanz der (vor allem englischsprachigen) populären Musik (dazu zählen bes. Rock, Pop etc.). Dieser Trend hat sich in der Schweiz gewendet. Seit 2010 hat eine regelrechte Volksmusikwelle auch urbane Jugendliche erfasst. Volksmusik vermischt sich mit Rap & Pop.


..oder ist es Mozart und Bach??

 

[bassatuba]

Zitat:Original erstellt von: basshole

Zitat:Original erstellt von: bassatuba

Ich bin mir da selber gar nicht sicher und beobachte mit Interesse jene jüngeren Kollegen, die an eine meist vergessene Volksmusik anknüpfen. []

Was ist denn in Deuschland echte Volksmusik? Ich meine in den USA ist Blues, Country auch Jazz eigentlich Volksmusik im urspruenglichen Sinne. Was ist das Pendant in Deutschland?
Mir faellt z. Bsp. die alte nicht schriftlich ueberlieferte alpenlaendische Volksmusik ein.... Wikipedia: Erkennbar ist er (der Musikstil Alpenlaendische Volksmusik) unter anderem an der Form der Melodieführung, die häufig bis überwiegend aus Akkordbrechungen (Brechungsmelodik), Zerlegungen von Dur-Dreiklängen besteht, die „auf und ab hüpft wie die Alpenberge“, und an der parallelen Zweistimmigkeit.
..oder ist es Mozart und Bach??

Welcher Witzbold hat wohl diesen Wiki Eintrag vollbracht?

Über die alte deutsche Volksmusik kann ich nicht mitreden, dafür kenne ich sie zu wenig.

Ein bisschen mehr weiss ich über die alte schweizerische im deutschen Sprachbereich. Sie ist häufig melodiös in harmonisch Moll, im 4/4 oder 3/4 Takt mit rubato Teilen. Einige Lieder wurden sogar verboten weil, wenn sie von den Schweizer Söldnern in fremden Diensten*) gesungen wurden, diese vom Heimweh geplagen wurden und einige auch desertierten. Beispiel "Simeli Bär".
*) Die Schweiz konnte bis vor etwa 160 Jahren nicht alle ihre jungen Leute ernähren und schickte sie ausser Landes zur Arbeit. Mit dem späteren wirtschaftlichen Aufschwung, eingeleitet durch die Trockenlegung grosser Sumpfgebiete und deren Urbarmachung und der Industrialisierung, hat sich der Musikgeschmack den viel fröhlichere klingenden (österreichischen) Oberkrainern zugewandt.

 

[bassatuba]

Zit: E-A-D-G
In Deutschland (und wohl auch in der Schweiz wenn ich nicht irre) gibt's z.B. den Zwiefachen. Eine traditionelle Liedform bei der 4/4 und 6/8 Takt im ständigen Wechsel sind. Und das grooved wie die Sau.

Ja die gab's auch in der Schweiz und die wurden auch in der Gruppe getanzt, nicht im Paartanz - könnt Euch vorstellen wie lebendig das war!

 

[Basshole]

@basstuba:
Gut - dann sind wir beisammen. Ich wusste nicht genau auf welche "Volksmusik" Du Dich beziehst.

Den Wiki-Eintrag kann ich aber nachvollziehen.... zumindest fuer die oesterreichische Alpenregion. Und man muss hier m.E. wesentlich zwischen "deutsschsprachigem" Raum und "alpenlaendische" Musik unterscheiden.

 

[bassatuba]

Zitat:Original erstellt von: basshole
[br
... man muss hier m.E. wesentlich zwischen "deutsschsprachigem" Raum und "alpenlaendische" Musik unterscheiden.

Einverstanden.
Ich meinte die alpenländische Musik im deutschen Sprachbereich, weil ich von der italienischen, der romanischen und der französischen alt hergebrachten Volksmusik in den Alpenländern nur wenig weiss.

 

[bajofurioso]

hmmmm...
für mich liegt der unterschied darin, dass rock strophe, refrain, bridge hat. jazz ist zum grössten teil improvisation über einer mehr oder weniger festgelegten chord-progression.

 

[Winhole]

Ich seh das relativ einfach:

Ein falscher Ton ist "verspielt". Mehrere falsche Töne sind "Jazz".

 

[jam_bass]

Zitat:Original erstellt von: Lancelot

Zitat:Original erstellt von: Winhole

Ich seh das relativ einfach:

Ein falscher Ton ist "verspielt". Mehrere falsche Töne sind "Jazz".

und was genau ist ein falscher ton?

[][]

 

[pesche]

Zitat:Original erstellt von: Lancelot

und was genau ist ein falscher ton?

C# ? []

 

[jam_bass]

Zitat:Original erstellt von: pesche
C# ? []

Wow - Super Tip. []

 

[schokomat]

Zitat:Original erstellt von: pesche

Zitat:Original erstellt von: Lancelot

und was genau ist ein falscher ton?

C# ? []

Hehehe, der ist geil!!!!
Dafür gibts einen Pokal!

 

[Nivi]

Hi,
hab mal nachgeschaut:
Intelligenz (von lat. intellegere 'verstehen', wörtlich 'wählen zwischen...' von inter 'zwischen' und legere 'lesen, wählen') ist in der Psychologie ein Sammelbegriff für die kognitive Leistungsfähigkeit des Menschen.
Wenn man jetzt Intelligenz einfach mit verstehen übersetzt, glaube ich schon das es intelligente Zuhörer und Musiker gibt, die das was und wie gespielt wird, verstehen.
Ich begreife Musik besser, wenn ich über den Kontext bescheid weiss und glaube sie dann auch besser spielen zu können. Genauso kann ich aber nur die Musik genießen. Was aber manchmal komische Blüten treiben kann: Nachdem ich mir den Text von Bloody Sunday (U2) bewußt gemacht habe konnte ich nicht mehr ausgelassen dazu tanzen.
Und ein Satz von Adorno über die "Pop"-Musik, finde ich sehr interesant:
(sehr frei übersetzt) "Der gleichmäßige Takt dieser Musik, schließt natlos an den Takt der Fabriken an, in denen der Arbeiter unterdrückt wird. Diese Musik befreit ihn nicht und regt ihn nicht zum Widerstand an. Er bleibt auch in seiner "freien" Zeit gefangen." Dazu zählte er auch den Rock & Roll.
LG Nivi

 

[jam_bass]

Mir ist zum Unterschied von Rock und Jazz eingefallen,
dass mMn. Jazz die Kreativität des Musikers bei der Umsetzung statt beim Writing in der Vordergrund schiebt.
(Sicherlich gibt es auch andere Musikstile, die das so wollen und tun).

Jedenfalls muss der Zuhörer dabei schon eine gewisse Bereitschaft und Aufmerksamkeit bringen, die er bei der Darbietung von vorgegebenem "Song"-Material so nicht bringen muss (darf).
Vermutlich ist diese Offenheit zum anderen Hören und Warnehmen dessen, was die Musiker aktuell machen mit "Intelligenz" gemeint - auch wenn es nicht das adäquate Wort dafür ist - so ganz daneben ist es aber auch nicht, weil das Goutieren von gründlich vorarrangierten und genauso umgesetzten Werken weniger eigene Leistung erfordert.

Übrigens sehe ich da auch eine Antwort auf die Frage von 2Bassx... nach der Spielweise von Jazz. Es ist ein völlig anderes Herangehen, ob man sich vorbereitet, seine Stücke fehlerfrei und musikalisch zufriedenstellend herüberzubringen, oder ob man sich darauf vorbereitet, das Stück (zu großen Teilen) während des Spielens erst entstehen zu lassen.
Wobei ich auch die Trennung nicht so genau sehe - dieselben Bedingungen findet man auch in anderer Musik (ProgRock, Blues, Latin ...)

 

[Rockjaw]

Jazz und Rock sind zwei Brüder die Ihres Weges gehen. - Und ab und zu treffen sie sich. -

 

[BassHead]

Zitat:Original erstellt von: Rockjaw

Jazz und Rock sind zwei Brüder die Ihres Weges gehen. - Und ab und zu treffen sie sich. -

Wie z.B. bei den Jazz Pistols - Um mal ne geile JazzRock-Truppe zu nennen.

 

[jam_bass]

Zitat:Original erstellt von: BassHead

Zitat:Original erstellt von: Rockjaw

Jazz und Rock sind zwei Brüder die Ihres Weges gehen. - Und ab und zu treffen sie sich. -

Wie z.B. bei den Jazz Pistols - Um mal ne geile JazzRock-Truppe zu nennen.

JazzRock - der Name ist Programm.

 

[seele]

Zitat:Original erstellt von: Joerg

Wiewohl ich sie genial fand, so waren sie mir auch unsympathisch - außerdem konnte ich nie mehr als 3 oder 4 Stücke von solchen Besetzungen hören, dann konnte ich einfach nicht mehr. Ist es jetzt ein Zeichen von Qualität, wenn man sich dauernd derart grenzwertige Musik reinzieht?

Das ist aber auch ein weit verbreitetes Phänomen. Musik ist ja teilweise so etwas persönliches, dass der Gefallen an einer Performance wirklich zum Teil davon abhängig ist, ob man den Interpreten symphatisch findet oder nicht.

Ich bekomm in der Uni recht viel Musik zu hören und immer wieder ist es auch für mich interessant, wie ich auf die "Performance" reagiere. Wenn ich die Leute mag, sprich wenn Freunde/Bekannte spielen, urteile ich meißt teilweise unbewusst milder/positiver, als wenn zum Beispiel irgendwer spielt, den ich nicht leiden kann. Die Fälle in denen ich mich wirklich respektvoll anerkennend vor der Leistung mir unsympatischer Menschen verbeuge gibt es vielleicht zwei, drei Mal unter 50.

Führt im Umkehrschluss auch ein wenig dazu, dass ich mich davor scheue meine absoluten Helden (Juan Alderete, Tony Levin... nur als Beispiel) live kennen lernen zu wollen, ich könnte die Musik ja vielleicht schlechter finden, wenn ich herausfinde, dass die doof sein könnten []

Gerade in der Diskussion Rock & Jazz gibt es so viele soziologisch geprägte Faktoren. Wenn jemand nunmal in einem vielleicht jungen, beeinflussbaren Alter nur arrogante Jazzer kennenlernt, wird er entweder selbst arrogant weil er es geil findet, oder findet es total schrecklich und landet bei den skurillen Rockern, die ihm den Tod mit 27 anhand prostitutionsgestützter Drogen-& Alkoholexzesses und auch noch unter Drogeneinfluss gut spielbarer Musik vorleben bzw. -gaukeln.

[]

 

[Herr K]

Wie wärs mit folgendem Unterschied:
Rock basiert auf Kadenzen, also abgeschlossenen Harmoniefolgen.
Jazz hingegen basiert auf Sequenzen, dem genauen Gegenteil. Harmoniefolgen, die sich endlos wiederholen können.

Außerdem hat Jazz IMMER Improvisation, Rock hingegen (fast) nie.

Grüße,
K

 

[seele]

Zitat:Original erstellt von: Herr K

Außerdem hat Jazz IMMER Improvisation, Rock hingegen (fast) nie.

Definiere Improvisation!

Für den Eierschneider in der Coverband ist es Improvisation, im vorgegeben Soli, noch drei Töne mehr zu spielen als da waren, da er sich schlicht verzockt hat. Für den Jazzer ist Impro, sein vorbereitetes (mehr oder weniger bewusstes) Repertoire über vorgegebene ihm bekannte Changes runterzubeten. Für manche ist es Improvisiation, unauffällig darauf einzugehen, wenn der Klamperich einfach mal das Kapo verplant und deswegen in ner vollkommen anderen Tonart spielt *hust* []

Für andere ist Impro, vorher gar nicht zu wissen, was passiert [].
Nur ein paar Ansätze []

 

[Nymi]

Rockmusik ist Bier, Grill und Titten

Jazz ist Wein, hors d'oeuvres und arrogante Langeweile...