Unmusikalische Obertöne auf E-Saite

[Hannes der Schreckliche]

Wer kennt dieses Phänomen und hat evtl. eine Lösung: Es fällt vor Allem beim Üben ohne Begleitmusik auf, weniger beim Spielen in der Band: Spielt man in höheren Lagen auf der E-Saite, dann gesellen sich zum Grundton ja auch Obertöne, die bei manchen Bässen sehr ausgeprägt sein können und bisweilen ziemlich unmusikalisch klingen. Ich meine damit, dass bei manchen Instrumenten diese Obertöne derart präsent sind, dass der eigentliche Grundton „untergeht“ und man sich manchmal nicht mehr sicher ist, ob man überhaupt den richtigen Ton spielt. Bei einem meiner Bässe gehts schon ab dem 4. Bund dezent los. Vom 7. Bund an gefällt der Sound überhaupt nicht mehr. Was hab ich schon alles probiert? Elektronik auf „Passiv“ schalten: Keine Änderung. Parametrischer EQ: Geht zwar, ändert aber auch den Klangcharakter des Instruments (A-D-G-Saiten klingen in allen Lagen super, und das ändert sich halt leider auch beim EQ-Einsatz). Bässe reindehen: Geht auch, aber manchmal will man halt einen schlanken Sound, besonders beim Üben. Andere Saiten: Dicker, dünner, tapered, Piano Style: Ich habe exakt 8 verschiedene E-Saiten mehrerer Marken ausprobiert, Nickel und Stahl, kein nennenswerter Unterschied außer vielleicht in der Lautstärke. Nun bleiben mir noch die „Balanced Nickels“ von GHS, das hab ich noch nicht versucht. Andere Amps: Ob David Eden, Mesaboogie, Redhead oder preiswerter Bugera: Keine Änderung. Besonders Schlimm: Phil Jones Übungsvertärker double four. Tonabnehmer: Mal näher an die Saiten ran und mal weiter weg: Bringt nichts. Besonders ausgeprägt ist dieses Phänomen beim Jazz Bass mit Erle Body und Ahorn Griffbrett. Ich mag diesen holzig-kehligen Ton, wäre da nicht diese unangenehme Begleiterscheinung. Beim Stingray 5 fällt es nicht auf, beim Ibanez ATK auch nicht. Ich habe noch einen Peavey mit extra langer Mensur, kein Problem hier sind diese Obertöne zwar vorhanden, aber nur dezent. Wer hat auf diesem Gebiet Erfahrung und kann helfen?

 

[Talisker]

Du redest aber nicht von Saitenschnarren? Frett-Buzz?

 

[II-V-I]

Die gegriffene Saite schwingt immer auf beiden Saiten, d.h. auf der angeschlagenen Seite zwischen Finger und Steg, aber auch auf der "abgegriffenen" Seite zwischen Sattel und Finger, gegebenenfalls noch zwischen Sattel und Mechanik.
Das sollte aber in der Regel bei einem E-Instrument kein wirkliches Problem sein. Es gibt Leute, die sich Haarbänder o.Ä. um den Sattel schnallen oder ne Socke über die Kopfplatte schieben.

=> versuche doch mal die Saiten zwischen Finger und Sattel irgendwie abzudämpfen, einen Strumpf drumwickeln und verknoten oder sowas in der Art, und teste, ob die Obertöne verschwinden.

Andernfalls kann es auch eine beschädigte E-Saite sein, Kern gelöst oder so.

Oder: Hast Du ne tapered E Saite? Je nachdem wie groß da der "Überstand" am Steg ist, kann das bei höheren Lagen zu einem Fehl-Oberton führen

Inharmonizität – Wikipedia

de.wikipedia.org

 

[Talisker]

Er hat doch nach seinen Aussagen schon acht Sorten Saiten durch. Ehrlich: Ich weiß nicht, worauf er abzielt.
@Hannes der Schreckliche kannst du das mit einer Aufnahme zeigen, was du meinst?

 

[II-V-I]

Stimmt, so wie es sich liest ist das ja ein Problem, bei dem allem Anschein nach nur der Bassist die einzige Konstante ist. Vielleicht Überempfindlichkeit, persönliches Empfinden. Da ist ein Internetforum ein denkbar ungünstiges Medium um das zu klären, selbst mit Aufnahmen, fürchte ich.

 

[Hannes der Schreckliche]

Da ich das Ganze offensichtlich nicht schlüssig rübergebracht habe: Hier hat jemand das gleiche Thema beschrieben, vielleicht etwas verständlicher:

https://www.bassic.de/threads/aufnahme-bass-nebengeraeusche-oder-ohren-kaputt.14866823/

 

[win311]

Kann sein, dass wir etwas völlig unterschiedliches meinen. Ich hatte vor kurzem das Problem, dass in manchen Bünden der E-Saite eine Art Klingeln den Ton überlagerte. Ich habe dann test weise die Blechwinkel Brücke meines 76er P-Bass gegen eine High Mass Bridge getauscht, mein Problem war damit behoben.

 

[Talisker]

Da ich das Ganze offensichtlich nicht schlüssig rübergebracht habe: Hier hat jemand das gleiche Thema beschrieben, vielleicht etwas verständlicher:

https://www.bassic.de/threads/aufnahme-bass-nebengeraeusche-oder-ohren-kaputt.14866823/

Dort wurde das auch nicht ausdiskutiert. Man hielt es für eine Gemengelage bestehend aus Saiten- und Instrumenten-Resonanzen...
Da du anscheinend aber schon diverse Saitenarten durch hast, bleiben die Bässe....

 

[Hannes der Schreckliche]

Also gut, ich hole erstmal tief Luft und schäme mich ein klein wenig um euch mitzuteilen dass es sich um einen fast neuen Sadowsky handelt. Da klingelt, scheppert und schnarrt gar nichts. Die H-Saite klingt für mein dafürhalten klasse. Ich bin nicht der sehr erfahrene Bassist, aber die gegriffene E-Saite...Möglicherweise sind es ja die Hölzer (Erle Ahorn) und die Graphitstäbe im Hals dieser Instrumente.

 

[Gast19485]

Für mich klingt das nach einem Saitenproblem. Einfach die Saite von der Mechanik lösen und in sich eine halbe bis ganze Umdrehung festdrehen: Also hinten in der Brücke lassen und vorne im Mechanikbereich ein wenig fester -nicht locker- drehen.

 

[Gast19485]

Umgekehrt geht auch- je nach Brücke: Saite lockern, in Mechanik lassen und am Ballend Saite ein wenig festdrehen.

Vielleicht hilfts ja.

 

[Gast27578]

Ich denke, er meint einfach den Klangunterschied. Greife ich die E im 15ten und spiele die leere G dagegen, klingen die Sehr unterschiedlich.

Meinst Du das?

Ich weiss nicht, ob das Obertöne sind? Möglich? Unmuskalisch finde ich das schon gar nicht. Für mich sind das verschiedene Klänge zu verschiedenen Zwecken. Ich überlege wohl bevor ich über den 9ten hinausgehe, ob ich den Sound dann auch haben möchte.

Oder Dein Bässlein ist in den hohen Lagen evtl. nicht ganz bundrein, das gibts leider auch noch. Oder Du neigst in den hohen Lagen beim Greifen immer etwas zum Bending, das gäbs dann auch noch. Oder ich bin ein bisserl doof und rate nur vor mich hin, das gibts auch noch.

Edit hat mich gerade ausgelacht, weil ich oben "Budrein" schrob. Als wenn das Reinheitsgebot auch für Budweiser (Anhheuser Busch) gelten würde..... (hihihi)

 

[StonerGreg]

Komische Obertöne so wie sie hier beschrieben werden kenne ich nur, wenn der Pickup zu nah an der E-Saite ist. Runtergedreht - Problem gelöst (bei mir jedenfalls...)

 

[win311]

Runtergedreht - Problem gelöst (bei mir jedenfalls...)

Hat er ja schon probiert, wenn der Tonabnehmer zu dicht an der Saite ist, merkt man das mMn auch bei Stimmen. Zum Fehler würde die Beschreibung aber passen.

 

[Hannes der Schreckliche]

Hi Madmanjens: Im 15. Bund ist es ja klar, dass dies nicht mehr angenehm klingt, kurze Saitenlänge und dicker Draht . Nein ich rede hier vom 4. - 9. Bund. Das gegriffene C auf der E-Saite z.B. unterscheidet sich hierbei schon deutlich vom gegriffenen auf der A-Saite, dieses klingt sauberer.
Hi Stoner Greg: Hab ich schon versucht, ohne nennenswerten Unterschie. Die Pickups sind nun wieder wie ab Werk eingestellt.
Hi Groove-ATK: In sich verdrehte Saiten, das halte ich für wenig zielführend, wird doch fast in jedem Ratgeber empfohlen die Saiten möglichst verwindungsfrei aufzuziehen.

Was ich oben vergaß zu beschreiben, ich habe auch schon ohne Erfolg eine 110er E-Saite ausprobiert. Ich mache alternativ mal nen Test mit ner 095er E-Saite, wäre einen Versuch wert.

 

[goldbass]

Am besten wäre eine Aufnahme ...

 

[Gast19485]

Ich hatte schon das gleiche Problem, es "sirrte" eben komisch bei einigen Tönen trotz Dämpfen der anderen Saiten. Meine o.g. Methode brachte Abhilfe, danach klangs 1a. Aber mach halt wie du meinst ...
Und an der Brücke und der Mechanik ist auch alles fest? Da kann nichts mitschwingen? Sattelkerbe ist perfekt gefeilt? Keine Security-Locks, die mitvibrieren könnten?

 

[anbra]

Keine Security-Locks

Haha, ... da hab ich mal ausgiebig nach Raumresonanzen und Klapperanzen gesucht, und dann war es tatsächlich das Lock, das mitschwang, weil es beim sitzend Spielen nicht auf Zug belastet war.
Aber das kommt bei Hannes Beschreibung eigentlich nicht in frage.

 

[Hannes der Schreckliche]

Grins, ein ähnliches Erlebnis hatte ich auch mal: Alleine im Proberaum, da wollte ich mal meine beiden 15er Mesa Powerhouse "ausfahren", mal sehen, was die so abkönnen. Schon nach wenigen Tönen ein gewaltiges Geschepper. Tüchtig erschrocken suchte ich ohne Erfolg überall nach der Ursache. - als die Kumpels nach und nach zur Probe kamen staunten die nicht schlecht: Die Uhr war von der Wand gefallen .

 

[Hannes der Schreckliche]

Ich hatte schon das gleiche Problem, es "sirrte" eben komisch bei einigen Tönen trotz Dämpfen der anderen Saiten. Meine o.g. Methode brachte Abhilfe, danach klangs 1a. Aber mach halt wie du meinst ...
Und an der Brücke und der Mechanik ist auch alles fest? Da kann nichts mitschwingen? Sattelkerbe ist perfekt gefeilt? Keine Security-Locks, die mitvibrieren könnten

Ich werde es heute abend ausprobieren (kost ja koa Goüd ned...). Alles bombenfest, nichts klappert. Dieser Bass ist perfekt verarbeitet und eingestellt. Was ich höre ist eindeutig ein Ton und kein Geräusch.

@all: Vielen lieben Dank für Euer Interesse und die Tipps. Ich versuche eine gute Aufnahme zu machen und werde weiter berichten.