Sind teuerste Edelbässe ihr Geld wert ?

[whitewater]

ist jetzt nicht gerade eine Edelklampfe, diese Preise muss dann niemand mehr verstehen. Da latz' ich lieber dem Vinnie oder einem Europäischen Instrumentenbauer einen Zehner für ein schönes Customteil! Das habe ich bereits ein paarmal mit Chris Larkin gemacht - gut, seine Instrumente waren inklusive Freundschaftsrabatt eindeutig günstiger als Foderas und auch z.B. CS/MB Warwicks, aber immer noch nicht billig. (Den Wein, den ich jeweils nach Irland karrte, zähle ich da mal nicht mit )

Das sind Memorabilia, hätte der gute Mark auf Sultans of Swing eine Squire Strat gespielt, würde die ähnliche Preise erzielen.

Das mit dem Customteil hatte ich bislang nur im Fahrradbereich. Ich hab lange Jahre in Bochum, Hermannshöhe gewohnt. Ich kenn grad keinen Instrumentenbauer, der mich wirklich anfixen würde. Nix gegen die üblichen Verdächtigen, aber das geht bei mir wirklich cool nur bei persönlicher Bekanntschaft.

 

[4low]

ist jetzt nicht gerade eine Edelklampfe

Äh … nein: sorry - das ist keine Reissue, sondern eine LP Standard aus dem Jahr 1959.

Das sind Memorabilia

… die gehen, glaube ich, so um die 350K… egal ob sie dem Knopfler gehören oder nicht…

 

[Metalfist]

Ich war letztes Wochenende bei Station Music. Die meinten, dass die Firmen allesamt ganz schön aufgeschlagen hätten und dass sie Bässe im Laden hängen haben, die sie zu dem Preis eigentlich garnicht mehr verkaufen dürften.

Da stand übrigens auch dieses Schnäppchen aus dem Hause Fender rum:

Fender PB 62 NOS Prestige MB-DG OOAK

by Dennis Galuszka - One Of A Kind, Custom Paint, Alder Body, MN, Josefina HW P-Bass Pickup, incl. Case

www.station-musicshop.de

Sorry - Geschmäcker sind natürlich verschieden:
Precis gibt es ja in allen denkbaren Farben und Fertigungen von Hochglanz bis abgefuckten Relic und trotzdem schaut ein Preci - genauso wie BlueJeans - in fast jedem Zustand auch irgendwie ganz cool aus.

Aber DAS ist mit ziemlicher Sicherheit der hässlichste, geschmackloseste Preci den ich je gesehen habe.
Ein Gekrakel, dass man sich am liebsten selbst gleich am nächsten knorrigen Baum aufhängen möchte vor Trostlosigkeit der Zeichnung...

So ein lebensenergie-absaugendes Ding würde ich nicht einmal geschenkt haben wollen. Aber 20k dafür verlangen ist echt nicht schlecht.
Leider kann man nicht einmal den Korpus tauschen, weil die Schmiererei sogar am Hals übergeht.

Ich geh mir jetzt mit Danchlor die Augäpfel auswaschen.

 

[Norskald]

ist jetzt nicht gerade eine Edelklampfe,

Korrekt soweit, ich denke hierbei könnte es auch eine Harley Benton sein - der Preis wäre gleich, wenn Knopfler seine Hits darauf geschrieben hätte...

 

[claudio]

Äh … nein: sorry - das ist keine Reissue, sondern eine LP Standard aus dem Jahr 1959.

… die gehen, glaube ich, so um die 350K… egal ob sie dem Knopfler gehören oder nicht…

schon klar, aber verstehen muss ich das trotzdem nicht. Es ist immer noch „einfach“ eine LP Std. Alt und sicherlich sehr gut, aber das Fünzigfache des aktuellen Neupreises einer guten 59er RI?

Ich schreibe auch mit der Klampfe von Knopfler keinen Hit wie „Sultans of Swing“.

 

[whitewater]

Äh … nein: sorry - das ist keine Reissue, sondern eine LP Standard aus dem Jahr 1959.

… die gehen, glaube ich, so um die 350K… egal ob sie dem Knopfler gehören oder nicht…

Naja, das ist trotzdem keine Edelklampfe, aber was den Preis angeht, Du hast wohl recht, bei Reverb ist eine 60ies für 378.583,- inseriert.50k mehr oder weniger und ein Jahr abzüglich der Phantasie bei den Reverb-Preisen, die grundsätzliche Richtung stimmt wohl. Das sind dann letztlich ebenfalls Memorabilia für die grosse Zeit gibsonscher Gitarrenbaukunst
Da kannste dann spekulieren, wieviel von der halben Million Autionsgewinn (schaun mer mal) auf die 59er Paula und wieviel auf Herrn Knopflers Namen gehen, die Kombi dürfte den Bieterkampf extrem heiß werden lassen

 

[whitewater]

schon klar, aber verstehen muss ich das trotzdem nicht. Es ist immer noch „einfach“ eine LP Std. Alt und sicherlich sehr gut, aber das Fünzigfache des aktuellen Neupreises einer guten 59er RI?

Das sind rein ideelle Werte. Und im Gegensatz zu 'ner Strad werden die Unterschiede zwischen dem Original und einem zeitgenössischen Nachbau minimal sein.

 

[LaFaro]

schon klar, aber verstehen muss ich das trotzdem nicht. Es ist immer noch „einfach“ eine LP Std. Alt und sicherlich sehr gut, aber das Fünzigfache des aktuellen Neupreises einer guten 59er RI?

Ich schreibe auch mit der Klampfe von Knopfler keinen Hit wie „Sultans of Swing“.

Warum nicht? Mach doch einfach…

 

[4low]

Das sind rein ideelle Werte.

Oh nein! Das ist ein knallhartes Geschäft: die meisten Kunstgegenstände, Gemälde, alte Weine, edle Uhren - und eben auch Vintage Instrumente - und sogar Parmesan-Käse werden mittlerweile nicht mehr von richtigen Sammlern gehalten, sondern von Kapitalanlegern, v.a. Versicherungen und Banken. Möglichst breit gestreut - und richtig viel davon, und richtig breit diversifiziert. Angeblich besitzt die Münchner Rück z.B. den teuersten Weinkeller der Welt...
250 - 500K für eine 59er Standard Paula (die Standard war Sunburst-Version als Nachfolger der Gold Top, und daneben gab es nur die Custom mit Mahagoni Top und Gold Hardware) ist selbst ohne prominenten Vorbesitzer ein realistischer Preis - nicht weil sie das objektiv wert wäre, sondern weil der Markt sie so bewertet.
Und diejenigen, die dieses Spiel im Auftrag von Kapitalanlegern mitspielen, werden einen Teufel tun und sich nicht gegenseitig auf neue Rekordpreise hochbieten. Damit steigt nämlich automatisch der Wert der Stücke, die bereits im Bestand sind.
Aber eigentlich geht die Diskussion am Thema vorbei - weil bei Sammlerobjekten ganz andere Regeln gelten, als bei Instrumenten, mit denen Musik gemacht wird...

 

[Mudskipper]

eil bei Sammlerobjekten ganz andere Regeln gelten, als bei Instrumenten, mit denen Musik gemacht wird..

+1, wobei der Player-Vintage Markt schon ein wenig in die Richtung geht. da geht es dann auch schon wie in der Kunst mit Fälschungen los - also die richtigen Fälschungen, kein Fender Decal
auf dem HB .

edle Uhren

OT: gerade tüchtig im Sinkflug. Der Markt ist während der Pandemie völlig irrational abgedreht und normalisiert sich langsam wieder.

 

[Noble]

bei Foderas kommt noch der Standortpreis dazu. NYC ist ein teures Pflaster und muss mit einbepreist werden,

Danke das das endlich mal jemand schreibt.
Miete, Energiekosten, Rohstoffe, Arbeitslohn, Inflation. Wie soll denn da der gleiche Preis bei rumkommen wie pre 2020.... gleichzeitig wird gerne vergessen, dass die Löhne wohl gestiegen sind. Und dann solls noch edle Handarbeit sein. Sicher gibts da die brühmte irrationale Grenze, über der Geld kaum mehr eine Rolle spielen kann, da nicht mehr im Verhältnis...aber das ist ja subjektiv. Ab sagen wir mal (stand heute) 4K wird der potentielle Käuferkreis sehr überschaubar. Ich habe selbst keinen Bass für 6-7k, hatte aber schon welche in der Hand, die das Wert waren.

 

[Mudskipper]

gleichzeitig wird gerne vergessen, dass die Löhne wohl gestiegen sind.

Da wird sich ja auch gerne bei den Euro Spector beschwert, aber da ist in den letzen 5 Jahren auch das Lohnniveau ordentlich gestiegen.
Am Ende ist es gerade für uns Basseusen ein im Vergleich kleiner Markt und da kann ich so manche Preise durchaus nachvollziehen. Ich erschrecke mich eher vor sehr geringen Preisen bei guter Qualität und frage mich wo da der Mensch und die Natur noch bleibt, der die Axt aus so Semi-legalen Hölzern für einen Hungerlohn zusammenkloppen muss.

 

[Noble]

Ich erschrecke mich eher vor sehr geringen Preisen bei guter Qualität und frage mich wo da der Mensch und die Natur noch bleibt, der die Axt aus so Semi-legalen Hölzern für einen Hungerlohn zusammenkloppen muss.

Irgendwo muss der Nachschub fürs ADHS buying ja herkommen

 

[whitewater]

Oh nein! Das ist ein knallhartes Geschäft: die meisten Kunstgegenstände, Gemälde, alte Weine, edle Uhren - und eben auch Vintage Instrumente - und sogar Parmesan-Käse werden mittlerweile nicht mehr von richtigen Sammlern gehalten, sondern von Kapitalanlegern, v.a. Versicherungen und Banken. Möglichst breit gestreut - und richtig viel davon, und richtig breit diversifiziert. Angeblich besitzt die Münchner Rück z.B. den teuersten Weinkeller der Welt...

imho wird Wetten nicht zu einem seriösen Geschäft, nur weil es von manchen Menschen professionell betrieben wird. Auch nicht, wenn es grossen Kapitalanlegern betrieben wird.
Alle die von Dir genannten Werte sind lediglich eine Wette darauf, daß ein späterer Käufer wieder bereit ist diesen Wert zu bezahlen oder natürlich möglichst mehr. Im Vergleich zu Grundbedürfnissen wie Essen, Wohnen und auch nichtsammelwürdigen Konsumgütern, steht dem Sammlerwert keinerlei realer Wert gegenüber, oder zumindest, im Falle eines Musikinstrumentes nur ein sehr geringer, gemessen am Sammlerwert.
Das gilt natürlich auch für Phantasie"währungen" wie Kryptowährungen aber auch für viele Finanzderivate.

 

[Mudskipper]

Alle die von Dir genannten Werte sind lediglich eine Wette darauf, daß ein späterer Käufer wieder bereit ist diesen Wert zu bezahlen oder natürlich möglichst mehr.

So lange es den emotionalen als auch monetären Bezug dazu gibt funktioniert das auch zuverlässig. das trifft auch und gerade auf den Kunstmarkt zu.
Und wenn es um evtl Fälschungen geht werden da so einige Sammler als auch Museen sehr sehr schmallippig und würde mich nicht wundern wenn das auch den harten Vintage-Markt betrifft.

 

[Bassphalanx]

Warum kaufe ich mir einen Bass für über 5K?
Ganz einfach: Weil ich so ein Instrument sonst nirgendwo bekommen könnte
Für einen Standard Preci, Jazzy oder sonstwas würde ich nicht soviel ausgeben.
Ich finde, dass lohnt sich nur, wenn das Instrument fully Custom ist wie meiner, den ich bestellt habe.
Und meine Wünsche sind halt in keinem mir bekannten Bass umgesetzt.

Naja, die Wartezeit kann dann aber auch schonmal zur echten Geduldsprobe werden

Noch nicht fertig:

 

[4low]

imho wird Wetten nicht zu einem seriösen Geschäft, nur weil es von manchen Menschen professionell betrieben wird. Auch nicht, wenn es grossen Kapitalanlegern betrieben wird.
Alle die von Dir genannten Werte sind lediglich eine Wette darauf, daß ein späterer Käufer wieder bereit ist diesen Wert zu bezahlen oder natürlich möglichst mehr. Im Vergleich zu Grundbedürfnissen wie Essen, Wohnen und auch nichtsammelwürdigen Konsumgütern, steht dem Sammlerwert keinerlei realer Wert gegenüber, oder zumindest, im Falle eines Musikinstrumentes nur ein sehr geringer, gemessen am Sammlerwert.
Das gilt natürlich auch für Phantasie"währungen" wie Kryptowährungen aber auch für viele Finanzderivate.

Ganz Deiner Meinung! Ich wollte auch nur zum Verständnis beitragen - und nicht damit ausdrücken, dass ich das ok finde...

 

[Buehlie]

1. Manschettenknöpfe!

Ein schöner individueller Siegelring steht Mann auch

 

[triple b]

Alle die von Dir genannten Werte sind lediglich eine Wette darauf, daß ein späterer Käufer wieder bereit ist diesen Wert zu bezahlen

Gilt das nicht sowieso für alles?

 

[Norskald]

Achtel kloppen im Bassbereich? Ganz schön geile Idee, der Ring...