Shortys - Im Land der Kurzen

Hallo Leute,

Bin zurück von meiner Shorty-Test-Tour:

Noten von 1 bis 4 für von "sehr gut" bis "schlecht":

- Squier Mikey Way Mustang (Herstellungsland Indonesien) an Markbass Combo:

Gewicht: 4 (wiegt soviel wie mein "grosser" BB-N4)

Korpus-Ergonomie: 3 - keine Shapings. Die Speedstripes hören an den Kanten der Korpusvorderseite auf und nicht "weiter um die Ecke" wie sonst bei den Mustangs üblich. Das ist etwas kurios.

Griffbrett-Handling: 2 - Jassy-Masse, ist ok. Eine Satin-Versiegelung hinten wäre aber noch angenehmer....

Sound: 3 - nur ein Soundcharakter, etwas matschig, schwaches/dumpfes E

- Gibson SG Standard Matt finish (800 Euro-Klasse) aus USA an Markbass Combo:

Gewicht: 3 - eher wegen der Unausgewogenheit Hals/Korpus als wegen des Gesamtgewichts.

Korpus-Ergonomie: 2 bis auf den besch...oberen Gurtpin, der wirklich unnütz ist an der Position

Griffbrett-Handling: 3. Natürlich kopflastig, klar! Bespielbarkeit geht.

Sound: 2 - schöne Soundvariabilität, kann mittig/knurrig klingen, kann aber auch Jazzsounds, aber etwas schwaches E

- Danelectro Hodad 8D in schwarz (ich nenne ihn mal "schwarzer Flamingo" wegen seiner Form), gebaut in Korea, an einem Kustom DE 50 Combo

Gewicht: 1

Korpus-Ergonomie: 4; Erwähnung verdient die komische Brücke, die zwar besser verstellbar ist als beim Longhorn, die aber an drei recht dünnen Zapfen über der "Korpusfläche" schwebend angebracht ist. Erinnert nur entfernt an Gibson, wo die drei Brücken-Schrauben extrem massiv sind. Durch die hohe Position der Brücke (jetzt mit Hinblick auf die vertikalen Ausmasse des Korpus) und das Fehlen jeglicher Shapings (Masonite-Body) leider so schlecht zu handeln wie ein Longscale-Bass.

Griffbrett-Handling: 4 - Hals leider sehr breit (und damit schwer), und somit leider kopflastig. Allerdings etwas weniger als beim SG

Sound: 1 - der absolute Oberhammer!!! Dieses Instrument kann einem am richtigen Amp dermassen die Dunstkiepe föhnen, da kommt mancher 35"er nicht mit! Und das mit gerade mal 29,75" Mensur. Man muss es gehört haben, um es zu glauben! Mein Lieber Scholli!!! Boaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhheyheyhey!!!! Wie kriegen die sowas hin?

- WW Rockbass Corvette basic NT Aktiv 32" aus China an Kustom DE 50 Combo:

Gewicht: 2

Korpus-Ergonomie: 1 klar- der einzige im Test mit modernen Shapings

Griffbrett-Handling: 1 - bis auf die Bünde, welcher vor allem zu den hohen Bünden hin nicht ausreichend verrundet sind.

Sound: 4 - ähhhhh....wo ist denn da der erwartete Single-Coil Mittenbrett-Sound, wo ist das Jazzy-"Schmirgeln"? Viel zu brav, der Klang. Schade!

FAZIT:

Von den vieren ist letztlich der SG der interessanteste für mich. Jedoch gefallen mir die teuereren hochglanzlackierten Modelle noch einen Ticken besser...allerdings bekomme ich für den Preis des 2015er auch einen 820mm-Mensur-Hals an einen neuen Yamaha TRBX-504 gebastelt......und habe dann ein top ergonomisches Instrument mit massivem Mahagonibody und einer innovativen, passablen Elektronik. Es bleibt schwer....Und warum-es ist echt zum Heulen- gibt es keinen ergnomischeren Dano????

Ach ja, noch was: bei voll geöffneter Höhenblende fing der Gibson SG das "Krisseln" an, fängt sich also wohl Störsignale ein (wird besser wenn man die Saiten berührt). Ist das normal so? Kennt ihr das von euren SG's auch?
 
Zuletzt bearbeitet:
und leider klingen viele Bands gleich. Das hat jetzt nichts mit Shortscales zu tun. Ich freue mich wenn ich mal was anderes höre. Musicman, Ricks, Gibson,.... Wenn ich an Kings Of Leon denke macht der T-Bird-Sound schon viel aus. Fast alle lieben Preci und Jazz und das hat natürlich seinen Grund. Wenn man anders klingen will, gibt's Alternativen:bier:
 
Free: Toll.
Aber ganz anderer Bass, Feeling, Klang, Hals...als die heutigen SGs.

Nick Mocshon: Cooler Bassist, vor allem in Kombi mit Ronson, Winehouse. Und (hier schließt sich der Kreis!) spielt einen total modifizierten EB
 
souladdicted schrieb:
Free: Toll.
Aber ganz anderer Bass, Feeling, Klang, Hals...als die heutigen SGs.

Nick Mocshon: Cooler Bassist, vor allem in Kombi mit Ronson, Winehouse. Und (hier schließt sich der Kreis!) spielt einen total modifizierten EB
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So verschieden sind die mal abgesehen vom PU gar nicht, und man kann auch immer wieder nen alten für nen guten Kurs bekommen.

Der Nic hat da nen SB 300. Der war genau so. Aber nah drann am SG ist es trotzdem.
 

souladdicted schrieb:
Naja. Der ergonomischste Danelectro ist und bleibt der Longhorn.
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Ja, der geht aber für mich trotzdem nicht.....da kann ich mich noch soviel bemühen. Wenn man mich nur damit hören würde, OK, aber man sähe mich ja auch damit;..und ich bin halt nicht in einer 50ties/early 60ties Themenband, wo das OK wäre...(der Dano passt doch gut zu einem BMW Isetta oder einem Kabinenroller, möglich auch zu einem schönen ollen Borgward). Leider nicht meine Welt. Genausowenig wie die kopflosen Paddel der 80er Popwelle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo liebe Leute,

So, ich habe heute nochmal nachgetestet:

1) Den Danelectro Hodad wieder am Kustom DE50: Der Sound bleibt einfach super Hammer, das gibt es nix zu sagen...zufällige Passanten im Musikshop waren trotz meiner begrenzten Spielkünste auch platt...Die einzige Shorty-E-Saite, das mich bis jetzt komplett überzeugt. Ich habe mir nochmal genau die Ergonomie-Aspekte in Ruhe vorgenommen. Fazit: geht leider nicht für mich. Die Halsbreite kommt mir jetzt OK vor, da der Hals zum Ausgleich recht dünn ist. Aber die Hochglanzlackierung am Halsrücken geht nicht, da würde ich im Sommer schon mal kleben bleiben. Die Kopflastigkeit blieb auch mit einem breiten, rauhen Gurt ein Punkt. Wegen der Geometrie des Hodad ist der linke Arm genauso weitgestreckt wie bei einem 34"er. Bezüglich der Hardware habe ich mir die Brücke nochmal genau angeschaut: geht nicht für mich. An einen Austausch ist wegen der speziellen Korpuskonstruktion -und Materialien wohl nicht zu denken.

2) die WW Rockbass Corvette Basic Active 32" am Kustom DE50: bezüglich Sound hat sich mein Eindruck bestätigt. Auch am kleinen EBS klingt der Bass nicht besser. Hätte mich aber auch gewundert, wenn ein Bass am Kustom DE50, der ja immerhin eine Röhrenvorstufe hat, nicht klingt, dann wird er an einem "transparenten" EBS Classic Session 30 auch nix bringen. Man hört, das es ein Bass ist, aber sonst nix. Bezüglich der Haptik hat mir der doch recht dicke Hals dieses Mal etwas weniger gut gefallen. Vielleicht bringen die Markneukirchener ja mal Shorty-mässig was Neues, Um- oder überarbeitetes heraus, ich lass mich da gerne überraschen. Ich bin mir sicher, das es da die eine oder andere gute Idee geben könnte, bei der grossen Palette an verschiedenen Modellen.

3) ein gebrauchter Pawn Shop Mustang in Candy Apple Red (neu im Feld) getestet an einem alten SWR Head + Eden D210XLT Box (gute Box!): ein wirklich schöner Bass, sauber verarbeitet, sehr angenehmer Hals. Bleibt das Problem der fehlenden Shapings und -das Wichtigste: der Sound ist nicht für meine Zwecke tauglich.

4) Gibson SG 2014er Modell mit Hochglanzlack (1100 Euro-Kategorie) getestet an einem Eden WTX 264+Eden E110 Box: diesmal in Hippie-Weise umgehängt (Schnürsenkel an der Kopfplatte befestigt und dann zum Gurt): geht für mich gar nicht...entspanntes Spielen geht anders, der Bass gerät zu leicht in die Vertikale. Das hat einfach keinen Sinn. Obwohl mir der Sound nach wie vor gefällt...gekrisselt hat dieser Bass nicht, aber irgendwie fand ich die Potis "eierig" (oder waren's nur die Knöpfe, die unregelmässig aus der Spritzgiessmaschine gekommen sind). Ist für mich vom Tisch.

Was bleibt also: entweder ich bestelle mir tatsächlich mal blind den kleinen Dean Hillsboro Junior (zusammen mit dem Ibanez Mikro und dem Cort Action Junior derzeit der einzige wirklich "modern" gestaltete Serien-Shorty), baue -falls es sich lohnen sollte- einen Seymour Duncan SBP-1 und neue Mechaniken ein oder ich mache das Projekt mit dem Yamaha TRBX-504....
 
Zuletzt bearbeitet:
So langsam bekomme ich das Gefühl, dass Du dem Pawn Shop Mustang zwei Lippenstifte spendieren solltest. Oder beim Gibson SG den Gurtpin so anbringen wie ich es oben gezeigt habe (und ich weiß, warum ich keine SG, sondern den EB-11 (Les Paul Junior DC) gekauft habe - falls Dir sowas mal gebraucht über den Weg läuft: klingt wie der SG, aber einen Ticken substanzvoller, hängt ordentlich am Gurt. Ist halt ein ausgesägtes Brett ohne Shapings in Pelham Blue (und leider nicht in weiß).
 
beate schrieb:
So langsam bekomme ich das Gefühl, dass Du dem Pawn Shop Mustang zwei Lippenstifte spendieren solltest. Oder beim Gibson SG den Gurtpin so anbringen wie ich es oben gezeigt habe (und ich weiß, warum ich keine SG, sondern den EB-11 (Les Paul Junior DC) gekauft habe - falls Dir sowas mal gebraucht über den Weg läuft: klingt wie der SG, aber einen Ticken substanzvoller, hängt ordentlich am Gurt. Ist halt ein ausgesägtes Brett ohne Shapings in Pelham Blue (und leider nicht in weiß).
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Ja, das hast Du ganz gut zusammengefasst...ein Mustang mit offset -Body und zwei High-output- Lipsticks, zwei Humbuckern oder zwei Split-Coil (siehe Blacktop Jass Bass) auf den "Jazz-Positionen" wäre sicher was für mich...
 
Dann mach doch. Wenn man das, was man "braucht" nicht von der Stange bekommt, hilft halt Customizing.

Lipstick-Pickups findest Du zum Bleistift bei Guitar Fetish (die Gitarrenhumbucker passen übrigens und Bässe mit Gibson Spacing). Vielleicht könnte man mit sowas auch einem Squier Bronco Leben einhauchen...
 
beate schrieb:
Dann mach doch. Wenn man das, was man "braucht" nicht von der Stange bekommt, hilft halt Customizing.

Lipstick-Pickups findest Du zum Bleistift bei Guitar Fetish (die Gitarrenhumbucker passen übrigens und Bässe mit Gibson Spacing). Vielleicht könnte man mit sowas auch einem Squier Bronco Leben einhauchen...
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Hallo Beate,

Der Bronco....na ja, Agathis-Body...und wegen der zentralen Position des Stock-PU müssten dann noch ein Hals- und ein Steg-PU dazu wie beim Rascal. Dazu eine neue Brücke...das bekomme ich nicht gebacken...

Nee, ich glaube es wird der Yamaha, und den Dean könnte ich mir noch als Zukunfts-Spassprojekt vorstellen...
 
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