das thema bewußtsein möchte ich hier nicht diskutieren, es ist einfach zu komplex. wir haben keine möglichkeit, zu kommunizieren, damit fällt jede möglichkeit flach, etwas über die intelligenz und bewußtheit auszusagen. der kleine sohn einer freundin ist sich seiner selbst durchaus bewußt, er erkennt sich im spiegel (was laut entwicklungspsychologen in seinem alter noch nicht der fall sein soll...), aber beim test mit dem punkt im gesicht hat er versagt. er fand den punkt ok bis cool... so viel zur testbarkeit solcher inneren werte. [ ... ] werkzeugbenutzung ist doch eigentlich sache von menschen, menschenaffen, raben, ottern, krabben... moment, das sind ja auf einmal eh schon mehr intelligente tiere, als wir gedacht hätten. beim thema sprache stellen wir gerade erst fest, wie umfangreich die eventuell bedeutsamen modulationen im walgesang sind.
dieser planet ist voll von intelligentem leben. wir können es häufig nur nicht erkennen, weil wir zu sehr auf unsere arten und weisen, "intelligent" zu erscheinen, geeicht sind.
es ist wirklich sehr komplex, ich habe so was ähnliches gedacht. zu komplex für eine schnelle diskussion, und das internet reicht nicht, es müssten bücher her. andererseits, einige tiere haben den spiegel-bewusstseinstest bestanden, so dass ein bewusstsein zumindest dieser tiere wahrscheinlich scheint. und bei den anderen, den rehen zum beispiel, haben wir eben noch nicht gründlich genug gesucht. tiere können denken, tiere handeln
zukunftsbewusst, sie haben
moral und das reh an sich ist halt noch nicht ins zentrum der wissenschaftlichen tierbewusstseinsforschung geraten...
aber hier, halt, literarisch... d.h.lawrence, eine hirschkuh am abend:
ich sah sie an und fühlte ihren blick
ich wurde ein fremdes wesen.
aber die bio-romantik wollten wir ja außen vor lassen...
ich war schon dabei, mich auf bücher- und quellenstudium für die nächsten paar monate einzustellen, habe dann aber das hier gefunden:
http://www.academia.edu/1789651/Tierphilosophie_EWE_DRAFT_2012
leider, leider, kneift auch er, gleich auf seite 2, unter ((5)) :
"Prinzipiell kann man drei Haltungengegenüber (B ) einnehmen (Shettleworth 1998: (i) Kein nicht-menschliches Tier verfügt in einem interessanten Sinn über Bewusstsein. (ii) Vielleicht haben einige Tiere Bewusstsein, doch weil „Bewusstsein“ sich auf subjektive, private Zustände bezieht, die nur sprachlich zum Ausdruck kommen können, kann Tierbewusstsein kein Gegenstand der Forschung werden. (iii) Einige Tiere verfügen offensichtlich über Bewusstsein und die Forschung sollte sich um ein besseres Verständnis dieses Phänomens bemühen. Die meisten Verhaltensforscher scheinen (ii) zu akzeptieren. Vor diesem Hintergrund erklärt sich die Trennung von Denken und Bewusstsein. Obwohl die alltägliche Zuschreibung bewusster Zustände wie Schmerzen oder Furcht in Richtung (iii)weist und die in ((1)) erwähnte primäre Intuition sicher stark befeuert und damit Positionen wie (i) unter Druck setzt, will ich mich im Folgenden exemplarisch mit (A) befassen und(
B ) beiseite lassen".
schade. ich persönlich neige zu ansicht (iii) ... aber was der autor über (A) schreibt, ist auch durchaus lesenswert.
nachtrag: auch die anderen publikationen von herrn wild sind eine fundgrube:
http://unibas.academia.edu/MarkusWild
