Scharfkantige Bundstäbchen; Griffbrett geschrumpft - Garantiefall?

[Lightmanager]

Mit ist unlängst bei meinem Sire Marcus Miller V7 aufgefallen, dass offenbar das Ebenholz-Griffbrett geschrumpft ist, so dass sich die Enden der Bundstäbchen etwas herausgearbeitet haben. Es ist nun nicht so, dass man sich beim Spielen die Finger aufreißen würde, aber man merkt es schon, speziell beim sliden.
Am Anfang war das definitiv nicht, da tat sich der Hals durch sein rolled Fretboard sehr positiv hervor.

Den Bass habe ich im Juli 2020 beim großen T gekauft. Hat jemand Erfahrung ob sowas über Garantie abgewickelt wird, oder ob sowas unter „arbeitendes Naturmaterial“ fällt?

 

[Tom Sofa]

Das ist nicht angenehm aber ziemlich normal, dass Holz noch nachtrocknet und dabei etwas schrumpft. Ruf doch bei den Thomännern an - wenn sie gut drauf sind, gibts da gar keinen Mucks und sie nehmen sich das Ding nochmal zur Brust.

 

[4low]

Ich würde jetzt mal bis zum Ende der Heizperiode abwarten...
Die Luftfeuchtigkeit hast Du auf dem Radar?

 

[Gast81411]

Ich hatte das auch schon bei einer Fender (US) Gitarre. Die Gitarrenwerkstatt beim Musicstore hat das für ein Trinkgeld in der Kaffeekasse in 10 Minuten erledigt (Bundkanten abgefeilt).
Nachdem es dann aber auch bei einer anderen Gitarre aufgetreten ist, haben wir mal die Luftfeuchtigkeit gemessen, war viel zu trocken...
Luftbefeuchter gekauft, aufgestellt und nach 3 Tagen waren die Bundstäbchen wieder da, wo sie hingehören.
Seitdem läuft eigentlich immer ein Luftbefeuchter (da gibt es ganz günstige) und es ist gut.

 

[Hozzy]

So schaut es aus. Im Winter bei Heizung an, ziemlich normal

 

[Lightmanager]

Ich hab mal meinen ganzen Fuhrpark gecheckt, der hier im Raum steht. Sämtliche Instrumente mit Ahorngriffbrett sind komplett unauffällig, Akkuklampfe mit Palisanderhriffbrett ebenfalls, zwei Custom-Instrumente mit ebenfalls Ebenholgriffbrett zeigen leichten Schrumpf, der V7 sticht aber heraus.

Hygrometer hab ich keins, aber die Idee mit dem Luftbefeuchter werde ich mal aufgreifen. Grundsätzlich läuft hier die Fußbodenheizung auf Automatik, also ist es nicht auszuschließen, dass es daran liegt.
Sollte sich dann keine Besserung einstellen, dann kann ich immer noch die Thomänner belästigen.

Danke für die Tipps!

 

[Gast51645]

hab das auch öfter... wenns nervt bzw. weh tut schleif ich die bundenden einfach ab... bei bässen die ohnehin 90% nur rumstehen wart ich die heizperiode ab.

 

[Hozzy]

Bist Du sicher, dass das Ebenholz ist

Mal unabhängig davon ist es normal, dass sich Hälse mit Ahorngriffbrett nicht so verhalten, weil diese in der Regel One-Piece sind. Bei Hälsen mit aufgeleimtem Griffbrett sieht das allein deswegen schon anders aus

Und: Fußboden-Heizung ist das schlimmste, was man in einem Raum mit Instrumenten haben kann. Trockener geht ja fast kaum. Bei normalen Heizkörpern findet eine Umwälzung der Luft im Raum statt. Bei Fußbodenheizung ist die Wärme gleich am tiefesten Punkt und steigt nur auf und verteilt sich im Raum und entzieht eben, gegenüber einer normalen Heizung, der Luft noch mehr Feuchtigkeit, da es quasi keine "Zonen" gibt...

 

[Talisker]

Seitdem läuft eigentlich immer ein Luftbefeuchter (da gibt es ganz günstige) und es ist gut.

Auf wieviel Prozent befeuchtest du?

 

[Gast81411]

Immer so um die 50%.

 

[Mudskipper]

Ebenholz mag es auch mal schön gepflegt zu werden, feucht drüber wischen und dann ölen - schon das kann u.U. durchaus helfen.
Luftfeuchtigkeit im Raum wird gerne mal unterschätzt. Es gab mal einen eigentlich sehr Boutique-igen Laden, der zwar toll sortiert aber viel zu trocken war, was vor allem für die akustischen Instrumente gar nicht toll war.
Das hier ist ganz interessant, wenn es sich auch eher auf akustische Instrumente bezieht.

https://www.musik-produktiv.de/media/info/pdf/Problemfall-Luftfeuchtigkeit.pdf

Und: Fußboden-Heizung ist das schlimmste, was man in einem Raum mit Instrumenten haben kann

Und das Schlimmste was mir passieren kann, ich mag das gar nicht sous vide durchgegart zu werden.

 

[Gast81411]

Wir haben auch Fußbodenheizung, daher sind die Luftbefeuchter auch so wichtig.
@Mudskipper , Danke für den Link

 

[4low]

Immer so um die 50%.

Das ist der Goldene Mittelweg... sollte zwischen 40 und 60% liegen. Grundsätzlich gilt: was für den Menschen passt ist auch für Holzinstrumente gut: unter 40% bekommt man unweigerlich Probleme mit den Schleimhäuten, und über 60% vermehren sich Dinge, die man nicht einatmen möchte...
Ich hab seit einiger Zeit die Philips Luftbefeuchter (2000er Serie) im Einsatz, und bin damit recht zufrieden. Wir haben auch Fußbodenheizung (das Haus so gekauft) und zu allem Überfluß auch noch ein Klavier im Wohnzimmer stehen...

 

[Talisker]

Immer so um die 50%.

Ja, klingt gut. Ich habe in meinem Keller 55% (allerdings muss ich dazu einen Trockner einsetzen), damit fühlen sich alle Geräte sehr wohl (sowohl full body als auch Akustik).

 

[el_loco]

Ihr wisst schon, dass man auch bei Fussbodenheizung die Temperatur steuern kann, oder?

 

[Gast74465]

Sollte sich dann keine Besserung einstellen, dann kann ich immer noch die Thomänner belästigen.

Ich würde es sowieso machen, denn:
a) es ist nicht die Heizung, dann muss es eh gemacht werden
b) es ist die Heizung - so what, nach derHeizperiode sind die Bundstäbchen (wenn das Holz wieder etwas quillt) halt 0,1 mm weiter drinnen - schadet bestimmt nicht

 

[TheBass]

Ist, wie hier mehrfach erwähnt, in der trockenen Heizperiode völlig normal. Bei meinen Bässen muss ich oft auch die Halskrümmung auf die jeweilige Jahreszeit einstellen.

Mit einer Bundfeile kann man die Bundkanten allerdings auch selbst nacharbeiten. Dazu ist die trockene Heizperiode ideal.

 

[whitewater]

Luftfeuchtigkeit im Raum wird gerne mal unterschätzt.

Schon, schon, das heißt aber nicht, daß das Problem neu sei es ist halt eher einfacher geworden.

- Musikhaus Hieber Lindberg

www.hieber-lindberg.de

Was das Wohlbefinden des Bassisten angeht, auch der freut sich, wenn die Luft nicht forzdrocke ist.

 

[Lightmanager]

Bist Du sicher, dass das Ebenholz ist

Mal unabhängig davon ist es normal, dass sich Hälse mit Ahorngriffbrett nicht so verhalten, weil diese in der Regel One-Piece sind. Bei Hälsen mit aufgeleimtem Griffbrett sieht das allein deswegen schon anders aus

Yep! Die 2nd Generation mit Erlekorpus haben Ebenholzgriffbrett.

Meine Ahornhälse haben eigentlich alle ein aufgeleimtes Griffbrett, außer der Hals vom Fender. Bei allen keine Auffälligkeiten.

Ihr wisst schon, dass man auch bei Fussbodenheizung die Temperatur steuern kann, oder?

Ach? Und hatte mich schon immer gefragt, wofür der Heizungsbauer damals diese komischen Kästchen an die Wand geschraubt hat...

Ich würde es sowieso machen, denn:
a) es ist nicht die Heizung, dann muss es eh gemacht werden
b) es ist die Heizung - so what, nach derHeizperiode sind die Bundstäbchen (wenn das Holz wieder etwas quillt) halt 0,1 mm weiter drinnen - schadet bestimmt nicht

Da müsste ich halt erst wieder einen großen Umkarton besorgen; hinfahren macht im Moment halt auch wenig Sinn.

Hab mir jetzt mal die Wetterstation von oben gemopst; die zeigt aktuell 24 % Luftfeuchtigkeit an. Also order ich wohl mal nen Befeuchter.

 

[Lightmanager]

Schon, schon, das heißt aber nicht, daß das Problem neu sei es ist halt eher einfacher geworden.

- Musikhaus Hieber Lindberg

www.hieber-lindberg.de

Was das Wohlbefinden des Bassisten angeht, auch der freut sich, wenn die Luft nicht forzdrocke ist.

Öhm, ich frage mich jetzt aber schon, wie ich mit dem Teil nen Solidbody befeuchten soll?
Und nein - Loch bohren ist keine Option!!!