Ron Carter über E-Bassisten

[Basshole]

Zitat:Original erstellt von: Volvic

Zu "So What" muss ich aber sagen: Siehe "Master of all Trades" DVD, da spielt der Herr Müller den Song auf seinem Fender... klingt geil ey.

Zitat:Original erstellt von: Soulfinger

[

Zitat:Original erstellt von: basshole

... „So what“ von Miles Davis klingt affig mit dem E-Bass. So ist es nun mal.

Na dann empfehle ich mal die Erykah Badu-Live-Scheibe. Affig? Nö. Affengeil, das ja. []

...kann sein...kann sein... aber es ging mir doch nicht um "So What"... es ging mir um Stücke, die mit einem E-Bass nicht funktionieren - da habe ich dann eben "So What" gegriffen. Der Tenor meines Postings ist doch ein anderer...

Dann ersetzen wir eben "So What" mit "Loose Change " von Ron Carter (When Skys are grey9:

Basshole
Basshole

 

[bassnerd]

... ich finde es bewundernswert, was hier wieder mal teilweise geäussert wurde (z.B. Basshole: Kompliment)... ich persönlich denke über diese Dinge nicht soviel nach und versuche auch, nicht zuviel zu kategorisieren... das legt einen so fest, man beschränkt sich irgenwie...
Es gibt so zwischen Jazzern und Rockern (vollkommen allgemein gesagt) so ein gewisses Denken in Mustern und dem verschliesse ich mich! Ich fasse meinen Bass in erster Linie deshalb an, weil ich damit Spass haben will und ich frage mich dabei nicht, was denn nun eigentlicht geht und was nicht - genauso mache ich es beim Kontrabassen (jawohl, Fred hat einen und kann da auch leidlich mit umgehen...)... Jungs, was ich eigentlich sagen will: wir Musiker denken oft viel zu analytisch beim Musikhören und vergessen darüber hinaus manchmal den Genuss!!! Beispiel: wenn ich ein Stück höre, interessiert es mich in erster Linie nicht(!!!), ob ich den sound des Bassers besch... finde oder nicht. Mich interessiert in der Hauptsache, ob mich das Ganze gut anmacht oder nicht... analytisches Hören habe ich mir zum grossen Teil abgewöhnt und fühle mich saugut damit. Und deshalb ist es am Ende auch vollkommen egal, was Ron Carter (von dem ich viele Scheiben habe) oder Jeff Berlin (ebenfalls einige Scheiben von) sagen!!![][]

 

[chuckrainy]

ich denke der vergleich kontrabass - e bass macht keinen sinn es sind doch 2 volkomme unterschiedliche instrumente. genauso wenig sinn macht es zu sagen die akustikgitarre klingt reichlich übel als lead in ner metall- band.
bescheuert finde ich wenn leute versuchen den kontrabasssound auf dem e bass nachzumachen, dann versuch ichs doch gleich mit dem großen bruder.

zu den aussagen über grundton und achtel. glaubst du wirklich dass du ein besserer musiker bist weil du ne wakingbasslinie mit grunddton terz quinte erweiterung und verbindungstönen spielen kannst. das machen basschüler nach einem jahr aber spiel mal ne richtig groovende basslinie nur mit dem grundton ...........
ich denke jede musikrichtung hat ihren eigenen stil somit ist jeder querverweis überflüssig

 

[Oli Wan]

hiermit möchte ich noch die tuba mit einbringen!
und den guittaron!
und die orgel!
und überhaupt!

im ernst, natürlich kommt es auf den einsatzzweck an, auf den spieler, und nicht zuletzt: auf die zuhörer, oft unterschätzt, vergessen...sind ja nicht alle musiker, und selbstzweck ist doch wohl nicht unser ding, denke ich..
fazit: völlig egal, hauptsache song kommt gut.

 

[Bronco]

@Rumblebird:
ALso, dass Jazz einmal den Zweck hatte, zu unterhalten, ist absolut richtig, da müsste man nur mal Louis Armstrong fragen, wenn er noch lebte.
Naja, die These mit der Verkopfung des Jazz find ich nicht so gelungen:
Zum einen hat das wirklich schon mit dem Bebop angefangen (also in Amerika), zum Anderen hat sich die Musik, an die ich bei dem Wort "Verkopfung" als erstes denken muss, nämlich FreeJazz, auch unabhängig voneinander sowohl in Europa wie auch in den USA entwickelt, wobei gerade die schwarzen Amerikaner mit dieser Musik sich wiederum von der Louis-Armstrong-Onkel-Sam-Unterhaltungsmucke abgrenzen wollten. Dieser freie Jazz, den man auch als "Black Music" bezeichnete, war auch politisch:
Max Roach z.B. hatte Kontakte zu den Black Panther und Malcolm X, und viele LPs aus der Zeit haben politische Namen...

Sorry, wenn das jetzt ein bisschen "off-Topic" wurde, ich hoffe, dass Rumble damit was anfangen kann.

@Volvic: Wieso glaubst du, hier in der wissenschaftlichen Korrektheit eines Immanuel Kant formulieren zu müssen??
Und außerdem finde ich solche Thesen wie "E-Bassisten klingen Scheisse im Jazz" nicht so gelungen. Jazz ist extrem vielseitig, da gibt´s natürlich Straigt-Ahead-Sachen, bei denen ein funkig-klingender E-Bass nicht so passt, aber hör dir z.B mal Steve Coleman an, der auch immer einen E-Bassisten an seiner Seite hat und manchmal (siehe "Equilibrium") sogar einen E- und einen K-Bassisten, und alles harmoniert super und klingt vom Band-kontext trotzdem sehr akustisch...

 

[Bronco]

Oh, sorry, es gab ja auch noch eine zweite Seite hier in dem Thread... Naja, egal, ist ja immer noch halbwegs aktuell

 

[Volvic]

Is doch nur meine Meinung, Babe, jeder soll spielen, wie er will Aber kaufen muss ich die Platten trotzdem nicht

Und hör dir zB mal "Rögen Hals: Siggere Jazz ün Skörbot med Eleketrik" an, da klingts gräßlich

 

[Jost Halenta]

Irgendwie drängt sich mir der Verdacht auf, daß Ron Carter ein wenig frustriert ist, denn seine Äußerung ist mir zu pauschal und wirkt auch etwas arrogant.
Vielleicht sollte er sich mal mit den Klassikern unterhalten, denn die finden es jämmerlich, daß der Kontrabass fast ausschließlich gezupft wird. Der Kontrabass ist klanglich aufs Streichen gebaut worden und wird nur vereinzelt mal gezupft.

 

[BULL]

Hei,

jeder wie er will.....ein Kontrabass ist schon was feines....ich bin auch ein Fan vom Kontrabass, aber ich spiele E-Bass und ich bin zufrieden.
sicher hören sich die e-bässe etwas metallischer an, aber das ist reine Ansichtssache.....das mit den Solos ist so ne Sache, sicher gibt es Bassisten die nicht so gerne Solos machen, da hört es sich auch nicht gerade berauschend an...es gibt aber auch bassisten die das gerne machen und die fezten und grooven mit dem solo nur so ab dass es raucht...jeder wie er will....[]
[]

 

[Twinbay]

Hey, ich glaube, niemand ist in jeder Hinsicht immer und vollständig aufgeschlossen gegenüber Neuerungen/Veränderungen. Man baut für sich dann halt "Argumente", die diese Haltung erklären, und wenn es das Totschlag-Argument "Das is' einfach so!" ist (Schaut nur mal in die Instrumenten-Threads hier im Forum!).

Frustriert klingt R.C. für mich nicht, wohl aber etwas festgefahren. Aber diese Offenheit für Neues soll ja bei vielen im Alter abnehmen. Ohje!

Es kommt ja auch darauf an, was man machen will: Einen traditionellen Jazzquartettsound kriege ich z.B. mit Standard-Ebass und Mini-Moog nicht hin, ebesowenig, wie eine Hardrock-Band Kontrabass und Tenorsaxophon als Standard-Equipment ansehen würde. Aber wenn sich jeder fest an solche "Vorgaben" halten würde, hätte sich in den letzten Jahrtausenden nix getan und wir würden heute noch mit Stöcken auf hohlen Baumstämmen schlagen und grunzen (war das jetzt die Charakterisierung eines Neandertalers oder eines Schlagzeugers?).

Dafür klingt eine Standard-Besetzung eben auch nicht überraschend oder "anders"(nur auf den Sound bezogen!) und es sind gerade auch die Erweiterungen des Sounds, die für mich den oft verkrusteten Realbook-Jazz interessant machen können.

 

[edel]

geb ich doch auch noch meinen senf dazu.
also wie andere schon erwähnt haben, ist jazz ja ein weiter begriff. ich hab z.b. mal den mike stern live gesehen mit richard bona am 6-saiter , das war einfach traumhaft genial und eins der besten konzerte, was ich je gesehen hab, mal abgesehen davon, dass ich richard bona eh für einen der fantastischsten isten halte.
ich war auch (vor einigen jahren zwangsläufig, der gute ist ja leider tot) an einem konzert von ray brown, das war ein trio piano/bass/drums. der gute mann spielte den kb rein akustisch ohne verstärkung. nun war der saal schlauchartig, und da wir etwas spät kamen und bis über die hälfte des saals aus gestuhlt war, standen wir weit hinten. da hat man vom bass ÜBERHAUPT nix gehört, wirklich keinen ton!!! somit kann ich nun von mir sagen, ich hab den ray brown mal gesehen, aber gehört... leider nicht! schade sowas, der hat sich da vorn einen abgezappelt am db und ich hatte null ahnung, was er denn eigentlich spielt, man hat nur piano und drums gehört. das war vllt ein müll!
tscha, und selber gehör ich halt auch zur simplen hardrock-fraktion. von frickeln und bass-solo spielen halt ich nicht viel (in diesem stil, wohlgemerkt), da muss man einfach "bödele", wie wir schweizer zu sagen pflegen, bass und drums müssen einfach voll inne fresse rein.
aber zum glück gibts ja verschiedenes, ich würd jetzt auch nicht immer nur hardrock und metal hören wollen. zum spielen ist das meine welt, aber ausschliesslich das hören, wär ja dann doch langweilich.
es lebe die vielfalt!
greez
edel

 

[Volvic]

Ja und dann diese Aktion, wo er mit diesen 4 jungen Musikern gespielt hat und sich Nick nannte. Der Kommerz ist überall.