Ron Carter über E-Bassisten

hmmmm....der kontrabass soll mächtiger klingen als der e-bass?

warum hat der dann e-bass früher den kontrabass ganz stark verdrängt?

nun..es lag daran, dass der e-bass deutlich besser zu hören war als der abgenommene kontrabass!

das erscheinen des e-basses war für viele kontrabass lineups der tod...und das ist zweifellos belegt.

in fast allen musikrichtungen wird der e-bass häufiger benutzt....weil er vielseitiger ist und mehr durchschlagskraft hat...da kommt ein kontrabass erwiesenermassen nicht mit.

zum e-bass im jazz:

es gibt genug jazz e-basser, die sich durch ihr können und ton einen weltruf erspielt haben...(steve swallow und tausende andere).

und diese leute findest du fast alle "scheisse"?

dann frage ich dich: wie beurteilst du denn DEIN spiel beim jazz auf dem e-bass?

bauschi

 
(Hab ich das alles gelöscht jetz... dann schreib ichs nochmal)

Alter, ich hab doch nur gesagt "scheisse klingen", nicht "sind scheisse", verdreh mich doch nich :-)
Ich finde zB, dass John Patitucci super scheisse ekelig klingt. Auch wenn er ein toller Bassist ist. Oder, dass sich Victor Wooten neben dem akustischen Banjo von Bela total grausam nach Hifi-Anlage anhört. Das beißt sich etwas.

Und mein eigener Sound... Mann, ich spiel nen Bass mit zwei Humbuckern, das klingt total künstlich und scheisse beim Jazz :-) Ich versuch dann irgendwie nen JB Sound hinzukriegen in Richtung Jaco, dreh Höhen raus... und dann hörts sich immer noch scheisse an. Deswegen versuch ich nach Möglichkeit die dumme dicke Kiste zu spielen, aber auf der kann ich nicht so gut Solieren.

Und zum "Puls". Diesen richtig fetten Herzschlag-PULS eines akustischen Kontrabasses, diese Trägheit, bis sich der Ton erst entfaltet, diese gewollte Unzulänglichkeit eines gezupften Streichinstruments... da gibts keinen E-Bass auf der Welt, der das hinkriegt... wird zumindest jeder überzeugte Kbassist behaupten ;-) Hab ich "mächtiger" gesagt? Wäre ja auch Quatsch.

Jetzt lasst gut sein, ich wollte keine Gesetze aufstellen, hab mich nur etwas kackerig/Jeff-Berlinerisch ausgedrückt, pardon for that, Leute.
 
Zuletzt bearbeitet:
tja...dieser fette herzschlag puls, ich weiss, was du meinst, der ist tatsächlich einmalig beim upright...aber leider hört man diesen nur in einer leisen akustischen formation...sobal der rest etwas lauter ist, ist´s leider dahin damit.

und orientiere dich in deiner ausdrucksweise nicht zu sehr an jeff berlin, der hat ´ne grosse fresse, spielt zwar wirklich irre geil, sein sound klingt aber halt auch kacke, vor allem im jazz.

ich selbst spiele keinen jazz, weil ich zu grossen respekt davor habe...und weil ich das auch nicht wirklich kann.

aber ich habe damit auch keinerlei probleme, weil ich mich nicht als wirklichen musiker sehe, geschweige denn als "echten" bassisten.

wenn ich z.b. jazz wirklich speieln wollte, würde ich es lernen und einfach tun.....ganz einfach.

ich selbst bin aus meiner eigenen perpektive gesehen einfach ´n typ, der auf ´nem bass spielt..nicht mehr, nicht weniger.

und ich höre einem richtig guten kick ass groover doch schon lieber zu als einem noch so guten jazz solo bassisten....denn der bass, egal ob upright oder e-bass, gefällt mir vom sound beim solo generell nicht besonders.

solieren klingt bei anderen instrumenten für mich einfach besser...´n bass kann da nicht mithalten, soundlich wie auch von der virtuosität.

bauschi[^]
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat:Original erstellt von: Volvic

... siehe auch: die heil'gen Schriften des Jeff Berlin ...
... Ich glaub, ich bin auch wieder auf die "Jeff Berlin-Schiene" geraten...
... hab mich nur etwas ... Jeff-Berlinerisch ausgedrückt...
Zum Vergrößern anklicken....
[:O!] ? Nur so aus Neugier: was meinste denn damit?

 
kleiner nachtrag:

mir gefällt der e-bass im jazz in manchen sachen durchaus..und er hat da auch absolut seine berechtigung....man denke nur an
"bitches brew" von miles bzw. die alten hancock/headhunters sachen.

das sind meilensteine...und der e-bass spielte dabei eine grosse rolle.

bauschi
 
... meiner bescheidenen Meinung nach ist das ein hochinteressantes Diskussionsthema, .... ein Thema, das nie auflösbar sein wird - trotzdem ... jedes Statement erhellt.

1. Ich schätze, Carter beschränkt sein Statement auf Jazz in einem klassischen (akustischen) Ensemble - er ist kein großer Musikhörer, das ist bekannt. Er kennt nicht sonderlich viel Musik. Er ist sehr konservativ. Ron Carter hat sich natürlich auch in moderne Gefilde gewagt. Man denkt bspw. an die große Hiphop-Scheibe "The Low End Theory" (1991) von A Tribe Called Quest. Ron Carter hat hier in dem Song "Verses from the Abstract" seine typischen pulsierenden, fetten Walking Bass Lines eingespielt. Aber – er hat eben bei diesem innovativen Werk nur das gemacht, was er immer machte und macht.

Und tatsächlich ist es besonders schwer den elektrischen Ton eines E-Basses in den Kontext einer rein akustischen Formation zu integrieren - so meine ich. Was Carter wohl nicht meint, ist der gesamte elektrische Aspekt des Jazz. Die 70er mit Fusion, Weather Report, Headhunters etc.. Genau hier macht eben der E-Bass die Besonderheit des Sounds aus.

2. M.E. sind E-Bass und K-Bass zwei völlig verschiedene Instrumente. Sicherlich wurde der E-Bass aus dem Mangel eines lauten Tons (und der Schwierigkeit der Verstärkung deselben) beim K-Bass entwickelt. Die Venues wurden größer und größer - der K-Bass setzt sich weniger und weniger durch. Interessanterweise haben K-Bassisten in dieser Zeit hauptsächlich darauf geachtet, laut zu sein. Das hat auch ihren Stil geprägt. Extrem fester Anschlag (z.T. auch Slapping) und Begrenzung des Spiels auf möglichst wenige Lagen. Eher hat der K-Bassist die Terz., Quinte, None ..etc. gespielt, als den langen Weg zum nächsten Grundton zu suchen. Er suchte bei Changes immer erst die Optionen, die er bereits in seiner Greifhand hatte. M.E. sind das eben auch Aspekte, die den typischen Ansatz und Stil des Kontrabass beim Jazz geprägt haben.

Ein berühmter K-Bassist (Name entfallen) sagte einmal in einem Interview sinngemäß das Folgende: "In den 30ern, 40ern und auch noch in den 50ern war es fast egal, was Du gespielt hast. Die exakte Tonhöhe war nie - auch nicht bei Aufnahmen - genau zu hören. Was Du rüber bringen musstest war Beat, Timing, Puls. Ich wurde einmal gefragt, was ich bei der X-Scheibe gespielt hatte. Ich musste dem Journalisten leider sagen, dass ich keine Ahnung habe."

Mit dem E-Bass bekam der Basston plötzlich eine ganz andere Qualität – einen völlig anderen Sound. Zeitgleich wurde aber auch die Musik revolutioniert. Es kam der Rock´n Roll, Rock, Funk und Pop – andere Baustellen.

3. Bass-Soli sind m.E. immer schwierig – ob K- oder E-Bass. Ein C auf dem K- oder E-Bass klingt lange nicht so, wie ein C auf dem Klavier oder der Gitarre – da kann man nichts machen. Ob der Bassist im Popkonzert einfach nur zwei, drei technische Mätzchen auf seinem E-Bass runterrotzt und das Publikum begeistert oder aber der K-Bassist extrem sophisticated um den Beat, den Change und die Time besonders filigran herumspielt. Beides wirkt leider immer aus dem Zusammenhang gerissen.

4. M.E. ist Jazz leider wirklich mehr und mehr verkopft. Eigentlich war Jazz Unterhaltungsmusik – im Prinzip die Urform des Pop- …Tanz- bzw. Unterhaltungsmusik. Die Instrumentalisten der Bigbands trafen sich nach ihren Engagements, um sich musikalisch auszutoben, zu experimentieren. Blaupausen zu entwerfen. Und dabei ging es nicht um Komposition … dabei ging es um technische Finesse. Diese Sessions sprachen sich bei Freaks rum. Das war der Ursprung des Bebop. Und leider hat der Jazz immer noch nicht aus dem Labor zum Publikum zurückgefunden – zumindest in den meisten Fällen. Der Cool Jazz war ein wertvoller Ansatz. Miles Davis versuchte den Jazz zurück in die Dance-Halls zu führen. Deshalb auch sein Crossover-Ansatz – er suchte Elemente des Rock, Funk etc. (eben die Elemente, die plötzlich damals die Ärsche zum Wackeln brachten) in den Jazz zu implementieren. Manchmal wurde es absurd … sehr oft hatte er brillante Ansätze.

5. Fazit
Man muss den K-Bass in seinem Spektrum und den E-Bass in seinem Spektrum sehen. „School Days“ von Stanley Clarke funktioniert nicht auf dem Kontrabass. „So what“ von Miles Davis klingt affig mit dem E-Bass. So ist es nun mal.

Basshole
 
Zuletzt bearbeitet:

Auch wenns vielleicht grad nich passt will ich kurz meine Meinung zu dem Thema schreiben.Also ich habe in meiner zweiten die Gesangsrolle und wir machen Screamo.Unser Bassist ist ein großer Jazz-Freund...und oft passt es einfach nicht was er spielt.Nicht nur er,es kommt auch bei vielen anderen bands vor,dass ein klasse rock/Metal/etc sound völlig verunstaltet wird in dem der bassist schwammige und nicht-bodenständige Harmonien spielt.Alles wirkt schwammig und irgendwie fehlt einfach das fundament und der soundteppich zum festhalten.kein magengruben-bass,der sich seinen weg durchs konzert grollt.oft einfach schade...
der jazz-bassist gehört in den jazz so wie es der name sagt.marcus miller zum beispiel,sehr geil,höre ich gern.meine meinung,vielleicht passts grad nich und ich bring das gespräch auseinander,hab halt auch nich alles gelesen
 
ist schon i.o....andreas...und das, was du beschreibst, kommt leider recht häufig vor.

virtuose vorbilder können sich gerade im bandkontext sehr negativ auswirken.

bauschi
 
Zitat:Original erstellt von: andreasonfire

Auch wenns vielleicht grad nich passt will ich kurz meine Meinung zu dem Thema schreiben.Also ich habe in meiner zweiten die Gesangsrolle und wir machen Screamo.Unser Bassist ist ein großer Jazz-Freund...und oft passt es einfach nicht was er spielt.Nicht nur er,es kommt auch bei vielen anderen bands vor,dass ein klasse rock/Metal/etc sound völlig verunstaltet wird in dem der bassist schwammige und nicht-bodenständige Harmonien spielt.Alles wirkt schwammig und irgendwie fehlt einfach das fundament und der soundteppich zum festhalten.kein magengruben-bass,der sich seinen weg durchs konzert grollt.oft einfach schade...
der jazz-bassist gehört in den jazz so wie es der name sagt.marcus miller zum beispiel,sehr geil,höre ich gern.meine meinung,vielleicht passts grad nich und ich bring das gespräch auseinander,hab halt auch nich alles gelesen
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Das ist garnichts Ungewöhnliches !!! Um ein einfaches Beispiel zu wählen. Cliff Williams von AC/DC ist bekannt für seine gnadenlosen Achtel-Basslines - er nagelt förmlich den Beat in das Publikum. Vom Tonmaterial ist das was er spielt serh simpel. Aber - seine Kunst ist eben die gnadenlose rockalike hämmernde Gradlinigkeit seines Ansatzes. Ich schätze, die meisten Top-Jazzer bekommen die Achtel nicht in der pumpenden Art hin. natürlich werden Jazzer im Timing sein und die Line problemlos spielen. Aber sie werden nicht den Hammerschlag von Cliff Williams haben. Er ist ein wichtiger Teil des AC/DC-Sound. Und - by the way... mit einem Kontrabass bekommt man das keinesfalls hin...[:D]

Basshole

P.S.: Cliff Williams spielt einen Stingray mit... dreimal kurz geraten .... natürlich Flatwounds.
 
Zuletzt bearbeitet:
er hat auch schon mal nen anderen Bass gespielt....[;-)] schön mit anodized Goldguard [:D]

Gleiches gilt aber auch für Adam Clayton von U2...man kann über den Schwierigkeitsgrad seines Bass-Spiels denken was man will, aber um seine Lines mit einer derartigen Sicherheit, einem so tighten Groove und auf den Punkt zu spielen und dann noch diesen Ausdruck hinein zu bringen, das ist beachtlich und deswegen ist er einer der ganz, ganz großen[;-)]
 
Zitat:Original erstellt von: Hozzy

er hat auch schon mal nen anderen Bass gespielt....[;-)] schön mit anodized Goldguard [:D]

Gleiches gilt aber auch für Adam Clayton von U2...man kann über den Schwierigkeitsgrad seines Bass-Spiels denken was man will, aber um seine Lines mit einer derartigen Sicherheit, einem so tighten Groove und auf den Punkt zu spielen und dann noch diesen Ausdruck hinein zu bringen, das ist beachtlich und deswegen ist er einer der ganz, ganz großen[;-)]
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... Du wirst lachen.. ich wusste nicht ob ich Adam Clayton oder Cliff Williams nennen sollte.

Basshole
 
Zitat:Original erstellt von: basshole

... „School Days“ von Stanley Clarke funktioniert nicht auf dem Kontrabass.
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Das hättste ihm aber besser mal gesagt! Auf der "Return To Forever Live" spielt er nämlich genau das bei seinem 18-Minuten-Kontrabass-Solo. [:D] (Unter uns: es klingt tatsächlich morb! [¦)])

Zitat:Original erstellt von: basshole

... „So what“ von Miles Davis klingt affig mit dem E-Bass. So ist es nun mal.
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Na dann empfehle ich mal die Erykah Badu-Live-Scheibe. Affig? Nö. Affengeil, das ja. [;-)]
 
ich denke, es kommt weniger auf die musikrichtung als vielmehr auf den bandkontext, sprich die instrumentierung an, also drums+akustikgitarre+vocals+kontrabass=geil, auch für rockmusik, oder verwandte. drums+e-gitarre+vocals+e-bass=geil, auch im jazz oder verwandte.
mir scheint einfach, gewisse instrumente harmonieren, andere eben nicht so, sprich naturinstrumente klingen halt besser zusammen, frequenzaufteilung klappt etc..
ich freu mich jedenfalls schon riesig auf meinen chennell arco bass.
(siehe thread: https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14782128 )
und ich mach keinen jazz..[¦)]
 
Zu "So What" muss ich aber sagen: Siehe "Master of all Trades" DVD, da spielt der Herr Müller den Song auf seinem Fender... klingt geil ey.
 
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