Hallöchen!
Habe mir die Tage einen Compressor von Exar bestellt, und wollte Euch von meiner Meinung darüber berichten.
Zu beziehen ist das Gerät über den Vertrieb von Adrian Kuban Marusczyk, www.public-peace.de , oder in verschiedenen grösseren Musikhäusern zum Preis von 79€ per Vorkasse. Ich habe das Dingen bei Public Peace direkt bestellt, da ich kleinere Vertriebe lieber direkt unterstütze. Vorher getestet habe ich nicht.
Alle hier beschriebenen Eindrücke sind subjektiv und erheben keinen Anspruch vollständigkeit und absolute Wahrheit.
Meine bisherigen Erfahrungen mit Compressoren sind eher marginal, d.h. ich hatte eine Zeitlang ein 19" Gerät von Behr... und kurz den Limiter von Boss. Also nicht wirklich verwöhnt.
Erhofft habe ich mir, dass die Durchsetzungsfähigkeit meines Basses in der Band gesteigert wird, kleine Spielereien mit Flageoletts hörbar werden und ich etwas mehr Druck erhalte... Des Weiteren wollte ich ihn als Limiter nutzen, da der Output meines Basses mörderisch ist und die Vorstufe des Amps ständig übersteuert.
Ich spiele einen G&L Tribute L-2500 mit Plek über einen Markbass LMK (wie little Mark, jedoch mit 2 Kanälen) in eine 212 Box mit Horn aus der Pro Serie von FMC. In meiner Band gibt es einen Gitarristen mit einem Marshall JCM800 und passender 412er Box. Stil ist in etwa an spätere Live of Agony, Audioslave, RATM,..... angelehnt.
Optik/Haptik:
Der Compressor hat ein Gehäuse aus Metall in Anthrazit, die 4 Regler sowie die Schaltfläche sind aus Kunststoff und Orange. Alles wirkt recht stabil und ordentlich verarbeitet. Die Regler laufen angenehm sahnig, aber nicht so leicht, dass sie sich sofort verstellen. Die Stellung ist gut ablesbar. Der Fusschalter hat einen sehr kurzen Schaltweg, was ich persönlich sehr angenehm finde, und quittiert das Schalten mit fühlbarem Einrasten. Des Weiteren gibt eine rote LED Schaltstatus und Batteriezustand an.
Das Pedal ist recht schwer und an der Unterseite mit Moosgummi, so dass es stabil steht.
Im Allgemeinen also ein sehr angenehmer Eindruck. Etwas skeptisch bin ich wg des Kunststoffschalters, vielleicht wäre Metall hier etwas angebrachter, aber wie gesagt, er wirkt schon ziemlich stabil, und ausserdem muss ich ja nicht unbedingt meine 94kg Lebendgewicht komplett auf das Pedal stellen.
Anschlüsse und Batterie:
Instrument in und Out sind sehr feste am Gehäuse verschraubt, die Gefahr des Ausbrechens besteht nicht. Es gibt 1Anschluss für ein 9V Netzteil an der Oberseite. Alternativ wäre die Nutzung einer 9V Block-Batterie möglich. Hierzu kann man an der Unterseite ein kleines Fach öffnen (ohne Werkzeug), wo man die Batterie einlegen kann. Diese wird bei Nutzung eines Netzteils nicht genutzt. Beim Einlegen sollte man tunlichst auf richtige Polung achten, da hier nicht die üblichen Klemmen wie z.B. bei Boss Geräten genutzt werden, sondern lediglich zwei Blechzungen als Kontakte dienen. Die Verpolungsgefahr ist demnach recht hoch. Im "Beipackzettel" wird darauf hingewiesen, dass in einem solchen Fall die Batterie sehr schnell leer wird.
Mit Einstecken des Instrumentenkabels wird das Gerät aktiviert.
Also auch hier wird im Allgemeinen der übliche Standard geboten, der in meinen Augen auch praxistauglich ist und vollkommen ausreicht.
Zur Haltbarkeit der Batterie kann ich noch nichts sagen.
Garantie, Lieferumfang:
Zum Gerät selber gibt es eine kurze Bedienungsanleitung mit drei Vorschlägen zum Einstellen. Von Exar gibt es eine 3Jahresgarantie bei Fehlfunktion mit Austauschen des Gerätes sowie eine lebenslange Garantie zur kostenlosen Reparatur. Hierbei zahlt der Nutzer nur die Versandkosten. Die Garantie verfällt bei eigenmächtigem Öffnen des Gerätes. Hierzu ist an einer Gehäuseschraube ein Farbklecks als Sicherung angebracht!!!!
Wenn das so unproblematisch funktioniert wie es wirkt, gehen bei mir echt beide Daumen steil nach oben!!!
Einstellungen, Regelmöglichkeiten:
Attack: Reguliert das Einsetzen des Kompressors
Sustain: reguliert die Länge des Ausklanges
Tone: reguliert den Klang
Level: reguliert den Output des Compressors.
Für mich waren nur die beiden Regler Attack und Sustain wichtig, da ich hiermit die Wirkungsweise des Kompressors regeln konnte. Output nutzte ich um das Signal mit Kompressor an das Signal ohne angleichen zu können. Der Tone Regler irritierte mich etwas, da ich den Kompressor nicht nutze um die Klangfarbe des Instruments zu beeinflussen. Hierfür habe ich den Amp, sowie nen 2Band EQ am Bass. In Mittlestellung verhält sich der Regler jedoch klangneutral. Da bleibt er bei mir auch. Fazit: Einfache Regelmöglichkeiten ohne viel Schnick-Schnack. Den Tone Regler könnte man sich allerdings auch sparen.
Sound, Einstellung:
Kommen wir zum Wichtigsten und Zentralen Punkt der ganzen Sache:
In der Bedienungsanleitung des Kompressors wurden drei Einstellungsvorschläge mit dem Namen Slap Bass, Pick Rock und Sustainer gemacht. Da ich mit Plek rocke, fand ich den Vorschlag Pick Rock passend und stellte den Kompressor entsprechend ein. Natürlich musste ich noch den Output anders regeln, da mein G&L hier echt ein Tier ist.
Alleine gespielt fand ich den Klang jedoch ziemlich glanzlos und dumpf, in der Band ging ich dann ganz unter. Mist. Also erst einmal ausschalten und weiter spielen.
In der Pause dann noch etwas rumgeregelt, und der Sound wurde echt besser (übrigens absolut frei von Nebengeräuschen!!). Dadurch, dass im Grunde nur zwei Regler das Kompressionsverhalten beeinflussen und deren Wirkung sehr deutlich ist kommt man sehr schnell zu ansprechenden Ergebnissen.
Zweiter Versuch mit Band: leider auch nicht der Brüller, da ich mich kaum hörte. Also: Master hoch-----> Jetzt war wieder etwas besser.
In der Pause habe ich dann Gain etwas nachgeregelt und den Master wieder runter gedreht. und siehe da, jetzt stimmte es!
Meine Erklärung: Ohne Kompressor habe ich den Preamp des Markbass regelmässig in die Übersteuerung getrieben, was den Klang stark beeinflusst hat und durch die Verzerrungen wirkte der Bass präsenter als bei einem absolut cleanen Signal welches ich ja jetzt hatte. Nachdem ich dieses nachgeregelt hatte wurde ich durch einen fetten, drückenden Bass belohnt, der dem Rest der Band ein absolut solides Fundament geben kann.
Ich denke, dass ich recht schnell eine sehr gute Einstellung des Compressors gefunden habe. Die Bedienung macht es einem hier auch wirklich leicht. In den nächsten Proben werde ich sicherlich noch Kleinigkeiten an den Einstellungen ändern, aber prinzipiell bin ich sehr zufrieden.
Fazit: Der Kauf des Kompressors hat sich für mich voll gelohnt. Das Signal wird angenehm angefettet (schreibt man das so?) ohne es zu verbiegen, es kamen keine Nebengeräusche dazu und die Ortbarkeit des Basses in der Band ist erheblich gestiegen! Das Spiel wirkt für mich besser kontrollierbar und klarer. Kleine Schmankerl wie Flageoletts oder weitere Verzierungen werden auch endlich vom Rest der Band wahrgenommen (Ob das immer ein Vorteil ist werden wir sehen).
Der Kompressor gibt mir das was ich benötige und vorher erwartet habe. Was will ich mehr?
Resüme:
Plus:
- Preis
- Verarbeitung
- Garantie
- Sound bzw. Wirkung
- einfache Bedienung
- kurzer Schaltweg
- keine Nebengeräusche
Minus:
- Gefahr der Falschpolung der Batterie
- Tone Regler erscheint mir überflüssig
(- Fusschalter aus Kunststoff)
Zusätzliche Info:
für 20€ Aufpreis bietet Exar auch die Installation eines True Bypass an. Eine Verfälschung des Klanges bei ausgeschaltetem Compressor war jedoch für mich nicht festzustellen.
Soundbeispiele und weitere Einstellungsvorschläge gibt es auf der Seite von Public - Peace.
Weitere Fragen beantworte ich gerne, auch Kritik ist erwünscht. Ich hoffe, dieser Bericht hilft jemandem bei seinem Kaufentscheid.
Grüsse!!!
Nils
Habe mir die Tage einen Compressor von Exar bestellt, und wollte Euch von meiner Meinung darüber berichten.
Zu beziehen ist das Gerät über den Vertrieb von Adrian Kuban Marusczyk, www.public-peace.de , oder in verschiedenen grösseren Musikhäusern zum Preis von 79€ per Vorkasse. Ich habe das Dingen bei Public Peace direkt bestellt, da ich kleinere Vertriebe lieber direkt unterstütze. Vorher getestet habe ich nicht.
Alle hier beschriebenen Eindrücke sind subjektiv und erheben keinen Anspruch vollständigkeit und absolute Wahrheit.
Meine bisherigen Erfahrungen mit Compressoren sind eher marginal, d.h. ich hatte eine Zeitlang ein 19" Gerät von Behr... und kurz den Limiter von Boss. Also nicht wirklich verwöhnt.
Erhofft habe ich mir, dass die Durchsetzungsfähigkeit meines Basses in der Band gesteigert wird, kleine Spielereien mit Flageoletts hörbar werden und ich etwas mehr Druck erhalte... Des Weiteren wollte ich ihn als Limiter nutzen, da der Output meines Basses mörderisch ist und die Vorstufe des Amps ständig übersteuert.
Ich spiele einen G&L Tribute L-2500 mit Plek über einen Markbass LMK (wie little Mark, jedoch mit 2 Kanälen) in eine 212 Box mit Horn aus der Pro Serie von FMC. In meiner Band gibt es einen Gitarristen mit einem Marshall JCM800 und passender 412er Box. Stil ist in etwa an spätere Live of Agony, Audioslave, RATM,..... angelehnt.
Optik/Haptik:
Der Compressor hat ein Gehäuse aus Metall in Anthrazit, die 4 Regler sowie die Schaltfläche sind aus Kunststoff und Orange. Alles wirkt recht stabil und ordentlich verarbeitet. Die Regler laufen angenehm sahnig, aber nicht so leicht, dass sie sich sofort verstellen. Die Stellung ist gut ablesbar. Der Fusschalter hat einen sehr kurzen Schaltweg, was ich persönlich sehr angenehm finde, und quittiert das Schalten mit fühlbarem Einrasten. Des Weiteren gibt eine rote LED Schaltstatus und Batteriezustand an.
Das Pedal ist recht schwer und an der Unterseite mit Moosgummi, so dass es stabil steht.
Im Allgemeinen also ein sehr angenehmer Eindruck. Etwas skeptisch bin ich wg des Kunststoffschalters, vielleicht wäre Metall hier etwas angebrachter, aber wie gesagt, er wirkt schon ziemlich stabil, und ausserdem muss ich ja nicht unbedingt meine 94kg Lebendgewicht komplett auf das Pedal stellen.
Anschlüsse und Batterie:
Instrument in und Out sind sehr feste am Gehäuse verschraubt, die Gefahr des Ausbrechens besteht nicht. Es gibt 1Anschluss für ein 9V Netzteil an der Oberseite. Alternativ wäre die Nutzung einer 9V Block-Batterie möglich. Hierzu kann man an der Unterseite ein kleines Fach öffnen (ohne Werkzeug), wo man die Batterie einlegen kann. Diese wird bei Nutzung eines Netzteils nicht genutzt. Beim Einlegen sollte man tunlichst auf richtige Polung achten, da hier nicht die üblichen Klemmen wie z.B. bei Boss Geräten genutzt werden, sondern lediglich zwei Blechzungen als Kontakte dienen. Die Verpolungsgefahr ist demnach recht hoch. Im "Beipackzettel" wird darauf hingewiesen, dass in einem solchen Fall die Batterie sehr schnell leer wird.
Mit Einstecken des Instrumentenkabels wird das Gerät aktiviert.
Also auch hier wird im Allgemeinen der übliche Standard geboten, der in meinen Augen auch praxistauglich ist und vollkommen ausreicht.
Zur Haltbarkeit der Batterie kann ich noch nichts sagen.
Garantie, Lieferumfang:
Zum Gerät selber gibt es eine kurze Bedienungsanleitung mit drei Vorschlägen zum Einstellen. Von Exar gibt es eine 3Jahresgarantie bei Fehlfunktion mit Austauschen des Gerätes sowie eine lebenslange Garantie zur kostenlosen Reparatur. Hierbei zahlt der Nutzer nur die Versandkosten. Die Garantie verfällt bei eigenmächtigem Öffnen des Gerätes. Hierzu ist an einer Gehäuseschraube ein Farbklecks als Sicherung angebracht!!!!
Wenn das so unproblematisch funktioniert wie es wirkt, gehen bei mir echt beide Daumen steil nach oben!!!
Einstellungen, Regelmöglichkeiten:
Attack: Reguliert das Einsetzen des Kompressors
Sustain: reguliert die Länge des Ausklanges
Tone: reguliert den Klang
Level: reguliert den Output des Compressors.
Für mich waren nur die beiden Regler Attack und Sustain wichtig, da ich hiermit die Wirkungsweise des Kompressors regeln konnte. Output nutzte ich um das Signal mit Kompressor an das Signal ohne angleichen zu können. Der Tone Regler irritierte mich etwas, da ich den Kompressor nicht nutze um die Klangfarbe des Instruments zu beeinflussen. Hierfür habe ich den Amp, sowie nen 2Band EQ am Bass. In Mittlestellung verhält sich der Regler jedoch klangneutral. Da bleibt er bei mir auch. Fazit: Einfache Regelmöglichkeiten ohne viel Schnick-Schnack. Den Tone Regler könnte man sich allerdings auch sparen.
Sound, Einstellung:
Kommen wir zum Wichtigsten und Zentralen Punkt der ganzen Sache:
In der Bedienungsanleitung des Kompressors wurden drei Einstellungsvorschläge mit dem Namen Slap Bass, Pick Rock und Sustainer gemacht. Da ich mit Plek rocke, fand ich den Vorschlag Pick Rock passend und stellte den Kompressor entsprechend ein. Natürlich musste ich noch den Output anders regeln, da mein G&L hier echt ein Tier ist.
Alleine gespielt fand ich den Klang jedoch ziemlich glanzlos und dumpf, in der Band ging ich dann ganz unter. Mist. Also erst einmal ausschalten und weiter spielen.
In der Pause dann noch etwas rumgeregelt, und der Sound wurde echt besser (übrigens absolut frei von Nebengeräuschen!!). Dadurch, dass im Grunde nur zwei Regler das Kompressionsverhalten beeinflussen und deren Wirkung sehr deutlich ist kommt man sehr schnell zu ansprechenden Ergebnissen.
Zweiter Versuch mit Band: leider auch nicht der Brüller, da ich mich kaum hörte. Also: Master hoch-----> Jetzt war wieder etwas besser.
In der Pause habe ich dann Gain etwas nachgeregelt und den Master wieder runter gedreht. und siehe da, jetzt stimmte es!
Meine Erklärung: Ohne Kompressor habe ich den Preamp des Markbass regelmässig in die Übersteuerung getrieben, was den Klang stark beeinflusst hat und durch die Verzerrungen wirkte der Bass präsenter als bei einem absolut cleanen Signal welches ich ja jetzt hatte. Nachdem ich dieses nachgeregelt hatte wurde ich durch einen fetten, drückenden Bass belohnt, der dem Rest der Band ein absolut solides Fundament geben kann.
Ich denke, dass ich recht schnell eine sehr gute Einstellung des Compressors gefunden habe. Die Bedienung macht es einem hier auch wirklich leicht. In den nächsten Proben werde ich sicherlich noch Kleinigkeiten an den Einstellungen ändern, aber prinzipiell bin ich sehr zufrieden.
Fazit: Der Kauf des Kompressors hat sich für mich voll gelohnt. Das Signal wird angenehm angefettet (schreibt man das so?) ohne es zu verbiegen, es kamen keine Nebengeräusche dazu und die Ortbarkeit des Basses in der Band ist erheblich gestiegen! Das Spiel wirkt für mich besser kontrollierbar und klarer. Kleine Schmankerl wie Flageoletts oder weitere Verzierungen werden auch endlich vom Rest der Band wahrgenommen (Ob das immer ein Vorteil ist werden wir sehen).
Der Kompressor gibt mir das was ich benötige und vorher erwartet habe. Was will ich mehr?
Resüme:
Plus:
- Preis
- Verarbeitung
- Garantie
- Sound bzw. Wirkung
- einfache Bedienung
- kurzer Schaltweg
- keine Nebengeräusche
Minus:
- Gefahr der Falschpolung der Batterie
- Tone Regler erscheint mir überflüssig
(- Fusschalter aus Kunststoff)
Zusätzliche Info:
für 20€ Aufpreis bietet Exar auch die Installation eines True Bypass an. Eine Verfälschung des Klanges bei ausgeschaltetem Compressor war jedoch für mich nicht festzustellen.
Soundbeispiele und weitere Einstellungsvorschläge gibt es auf der Seite von Public - Peace.
Weitere Fragen beantworte ich gerne, auch Kritik ist erwünscht. Ich hoffe, dieser Bericht hilft jemandem bei seinem Kaufentscheid.
Grüsse!!!
Nils
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