Regelbereich Tonestack

[oldschool]

Zum Regelbereich einer Tonestack-Klangregelung gibt es ja viele Vorurteile wie "damit kann man ja kaum was einstellen" und ähnliches.
Auch deshalb habe ich mal Aufnahmen dazu an meiner SugarBox gemacht, die noch über einen 4. Regler "Sugar" verfügt, den es in ähnlicher Form auch an vielen Amps unter anderem Namen gibt.
Die Aufnahmen sind jeweils so gemacht, dass sie mit Linksanschlag des Reglers beginnen und der dann immer weiter aufgedreht wird, zum Schluß dann noch kurz wieder zurück auf meinen Sweetspot.
Der wesentliche Unterschied zu einer aktiven Regelung ist, dass kein Frequenzbereich geboostet werden kann, mehr Tiefbässe oder mehr Glitzerhöhen geht also nur indirekt durch Absenken der anderen Regler. Hat man das einmal verinnerlicht, ist das Tonestack eine sehr effektive Möglichkeit, "seinen" Ton einzustellen.

 

[bassilisk]

Ich hol den Thread mal hoch, damit ich ihn nachher wieder finde.
Jetzt ist erstmal Mittagspause.

 

[bassilisk]

Ich habe ja zwei Verstärker mit Tonestack und zwei mit aktiver B/M/T Regelung (wobei die Bassmaschine ungenutzt im Keller steht, mangels Rockband).
Bei den Aktiven stehen die Regler ziemlich mittig, der Bass wird nach der Box und der Location eingerichtet, Treble immer etwas zurück genommen wegen Stilrichtung und die Mitten bleiben. So weit, so gut, so langweilig. Andere Einstellungen führen meist zu keinem befriedigenden Ergebnis. Schieberegler-EQs sind überhaubt nicht meines.

Beim Tonestack drehe ich gerne heftig hin und her, kann damit verschiedenste Sounds erzeugen, die zwar nicht immer passen, aber immer gut sind. Das macht mir Spass. Dabei hilft mir der Gedanke, dass es sowieso keine neutrale Einstellung gibt, sondern ich meinen Sound finden muss.
"Neutral" ist für mich überhaupt kein Thema, interessiert mich nicht. Ich will, suche und finde mit den Tonestacks immer geile Sounds.
Der Einfluss des Mittenreglers auf Gain und Zerre ist enorm und ein scharfes Werkzeug.

 

[whitewater]

Der wesentliche Unterschied zu einer aktiven Regelung ist, dass kein Frequenzbereich geboostet werden kann, mehr Tiefbässe oder mehr Glitzerhöhen geht also nur indirekt durch Absenken der anderen Regler.

Kann man so oder so sehen, geht man von Mittelstellungen aus, wird schon was mehr, wenn man weiter aufdreht. Für den praktischen Einsatz finde ich relevanter, daß ein Regler sich nicht nur auf den Bereich auswirkt, der dransteht. Und daß die Wirkung immer von der Stellung der anderen Reglern abhängig ist. Letztlich ist eine Klangformung aus einer Vorstellung heraus, ohne Vertrautheit mit dem jeweiligen Tonestack, eher Glückssache. Wer sich mit seinem Amp und dessen Tonestack auseinandersetzt, kann damit aber durchaus viel machen. Nach meiner Überzeugung hat auch die Geschichte mit dem Eigenklang bzw. Voicings solcher Amps viel damit zu tun, daß eine irgendwie als Ausgangsposition plausibel scheinende Reglerstellung (z.B. alle voll auf oder alle auf Mitte) meist eine wüste Kurve schnitzen. Sowas wie eine lineare Übertragung gibts meist nur bei völlig abgedrehten Einstellungen wie Mid voll auf, Bass/Treble voll zu.
Wie üblich Geschmackssache, entscheidend ist, was am Ende rauskommt.

 

[goldbass]

Sowas wie eine lineare Übertragung gibts meist nur bei völlig abgedrehten Einstellungen wie Mid voll auf, Bass/Treble voll zu.

Das ist einfach nur die Startposition bei den meisten Tonestacks und nicht völlig abgedreht. Du würdest bei einem "normalen" EQ doch auch mit alles auf 12 Uhr starten?

Beim Tonestack kannst du dann Bässe und/oder Höhen reindrehen, oder Mitten rausnehmen (und wenn die ganz rausgenommen sind, den scoop mit dem Höhenregler in der Frequenz zwischen 500 und 1000 Hz verschieben. Zusätzlich wirkt der Mittenregler wie Gain.

Was nicht geht, sind mehr Mitten als "Flat" oder gezielt Mitten auf einer bestimmten Frequenz dazugeben.

 

[oldschool]

Ich finde nachwievor die Regelung mit dem Tonestack sehr musikalisch; man muss halt mit den Ohren rangehen und nicht mit abstrakten Vorstellungen.
Aber was heist überhaupt: mir dem Tone stack? Darunter verstehen sicher ü 90% der Kollegen das Fender Tone Stack, aber die Welt ist größer (soll ja "inzwischen" auch andere Bassgitarren geben als den Precision Bass...)!
Ich habe mittlerweile das Fender Tone Stack aufgebaut, das Bone Ray Stack und seit gestern das James Tone stack; dann gibt es mindestens noch das Voigt Tonestack, das Baxandell-Tonestack, das Hiwatt Tonestack, das Marshall ToneStack, das Vox Tonestack...zusätzlich kann man in all diesen Schaltungen die Frequenzen nahezu beliebig abändern!
Mein nächstes größeres Projekt wird sein, einen Preamp zu bauen, der zwischen 5-6 verschiedenen Tonestacks umgeschaltet werden kann und auch einen Umschalter für 2 ECC83 enthält, die man dann vorgewärmt direkt miteinander vergleichen kann. Ist dann für zuhause, in den Bands brauche ich sowieso nur 1 Einstellung, die funktioniert...

 

[goldbass]

Mein nächstes größeres Projekt wird sein, einen Preamp zu bauen, der zwischen 5-6 verschiedenen Tonestacks umgeschaltet werden kann und auch einen Umschalter für 2 ECC83 enthält, die man dann vorgewärmt direkt miteinander vergleichen kann. Ist dann für zuhause, in den Bands brauche ich sowieso nur 1 Einstellung, die funktioniert...

Wow!

Ich finde nachwievor die Regelung mit dem Tonestack sehr musikalisch;

Ich mag Preamps, die flat gut klingen. Tonestacks sind für mich eine Klangwaage - bisschen Bass rein, oder Höhen und gut. Mehr brauch ich meistens nicht.