von konfusius. der sagt das.
was sind denn die sozialen mindestkomponenten, damit man nicht frei ist?
dadurch, daß ich von "traurigen überresten" rede, mache ich doch einen schleichenden übergang von einem in das andere deutlich.
Zitat:wikipedia
Soziale Marktwirtschaft ist ein gesellschafts- und wirtschaftspolitisches Leitbild mit dem Ziel, „auf der Basis der Wettbewerbswirtschaft die freie Initiative mit einem gerade durch die wirtschaftliche Leistung gesicherten sozialen Fortschritt zu verbinden“
wo haben wir denn in deutschland den sozialen fortschritt? in der riesterrente? in der praxisgebühr? oder im hartz4?
Zitat:wikipedia
Im Modell der Freien Marktwirtschaft wird allein durch den Markt bestimmt, was produziert und konsumiert wird, in welcher Menge und zu welchem #8203;#8203;Preis. Eine freie Marktwirtschaft besteht nach George Nikolaus Halm dann, wenn:
die Produktionsfaktoren (Arbeit, Land, Kapital) in privater Hand liegen und die Produktion auf Initiative privater Unternehmen erfolgt (also Privateigentum an den Produktionsmitteln und freier Wettbewerb)
Einkommen nur durch Dienstleistungen und die Gewinne privater Unternehmen erwirtschaftet wird
keine Planwirtschaft besteht
keine staatliche Kontrolle oder Marktregulierung besteht
die Marktteilnehmer haben Wahlfreiheit hinsichtlich Konsum, Berufstätigkeit, Sparen und Investieren (also freie Preisbildung, Gewerbefreiheit und Konsumfreiheit).
Eine völlig freie Marktwirtschaft ist allerdings nur eine Abstraktion. In der wirtschaftspolitischen Praxis liegt in allen Ländern mehr oder weniger eine staatliche Marktregulierung vor.
betrachten wir in diesem zusammenhang die zwei relevanten punkte, über die wir noch streiten können:
1. das produktionskapital liegt nur in privater hand. vor zwanzig jahren sind mir irgendwie mehr staatsbetriebe eingefallen als heute... es scheint einen trend zur privatisierung zu geben.
2. keine staatliche marktregulierung. wollen wir im angesicht der bankenkriese und zeltlagern vor börsen von "marktregulierung" reden? die commerzbank fühlte sich in den letzten zwei jahren enorm reguliert... wahrscheinlich dürfen wir ganz sozial in einem halben jahr wieder steuergeld in diese pleitebank pumpen.
in reiner form sehe ich da draußen keine dieser beiden varianten. aber ich komme nicht umhin, bei der täglichen zeitungslektüre ein gewisses bröckeln des sozialen zu bemerken.
wo gehören denn hedgefonds, wetten, ungedeckte leerverkäufe und dergleichen marktwirtschaftliche erscheinungen hin? zur asozialen marktwirtschaft? in den letzten jahren durfte ich gerade in bezug auf den finanzmarkt dinge lesen... wenn mein bankberater mir den kram als anlageform beschrieben hätte, hätte ich erst mal staunend gefragt, ob das ganze ein scherz ist, ob es legal ist und ob ich mich in der tür geirrt habe. vieles von dem kram erscheint mir zumindest so obskur und dubios, daß ich dahinter don corleone vermuten würde und nicht josej ackermann... so kann man sich irren. mein fazit: in vielen bereichen der wirtschaft gibts es keine form von regulierung. absolut keine. man hat sich sozialerweise geeinigt, von pistolenduellen auf der wallstreet um 12 uhr mittags abstand zu nehmen.
ich schätze, nicht nur der doc ist der meinung, daß man ein "gentlemans-agreement" nur mit einem gentleman schließen kann. über die ehrlosen... lassen wir jetzt mal einen beredeten mantel des schweigens fallen.
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