Hallo Chris, und alle anderen Interessierten!
Mir geht es gut, und wie Du richtig vermutest, bin ich zur Zeit echt kaum in der Lage, etwas außerhalb des normalen „Workflows“ zu machen. So zum Beispiel auch das Aufnehmen und Schneiden der kleinen Videos. Das Squier Review Video kommt aber auf jeden Fall. Das nötige Material ist komplett im Kasten, es muss noch geschnitten werden, und es fehlen ein paar voice overs. Ich hoffe, das im März fertig zu bekommen. Danke für eure Geduld!
Zu Deiner Frage, Chris:
Meine gesamte Technik ist nicht gerade effizient, „sinnvoll“ und ermüdungsfrei. Allerdings habe ich durch das viele Spielen, auch mit dieser suboptimalen Technik, gute Ausdauer und Ton entwickelt. Ich habe einen sehr festen Anschlag, weshalb auch die Saitenlage auf meinen Instrumenten recht hoch eingestellt ist. Das kommt daher, dass ich von Anfang an recht viel live spielte, es aber auch ziemlich lange dauerte, bis ich mir einen vernünftigen Amp leisten konnte (mein erstes richtiges Rig war damals ein Warwick Wamp 280 und eine H&K BCL410/2). Die fehlende Lautstärke versuchte ich also durch heftigen Anschlag auszugleichen.
Diese Unsitte hat sich bis heute gehalten, und ich spiele nunmehr seit fast 30 Jahren Bass.
Der Daumen der linken Hand über dem Griffbrett ist ergonomisch gesehen auch nicht sinnvoll. Damit mute ich allerdings auch die tiefen Saiten, vor allem wenn ich mit Plektrum spielen oder slappe. Deshalb kann ich mir das auch nicht mehr abgewöhnen, auch wenn es dem ermüdungsfreien, lockeren und schnellen Spielen/Greifen nicht zuträglich ist. Die Position der Finger zum Griffbrett, bzw. der entsprechende Winkel, ist einfach nicht optimal.
Ich hatte eben erst sehr spät meinen ersten Unterricht, und da hatte ich mir diverse Dinge einfach bereits „falsch“ angewöhnt.
„Falsch“ setze ich hier übrigens bewusst in Anführungszeichen, denn wenn man es einmal von der positiven Seite beleuchten möchte, entwickelte sich durch meine Herangehensweise, und die daraus resultierende Technik, ein gewisser Stil, und auch ein Ton, der, so sagt man mir zumindest ab und zu nach, recht unverkennbar ist, und auf fast jedem Instrument funktioniert. Und Individualismus und Persönlichkeit können helfen, wenn es darum geht, Jobs zu bekommen.
Ich hoffe, dass dies Deine Frage ausreichend beantwortet.
Bässte Grüße und euch allen ein schönes, musikalisches Wochenende!
