cellkirk74
Kalif anstelle des Kalifen
...den man ja derzeit als Einzelunterricht mit entsprechender Hygiene durchaus geben kann. Nur so am Rande....
Perspektive für Berufsmusiker nach Corona: Auftrittsverbote für Amateure?
...den man ja derzeit als Einzelunterricht mit entsprechender Hygiene durchaus geben kann. Nur so am Rande....
Slidemaster Dee
Des Rutschmeisters Reise.
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Das Abstimmungsergebnis ist bisher mit satten 100% für „Schnapsidee“ doch recht eindeutig. 
Das wäre schon ziemlich traurig, wenn Du so über unsere ForumskollegInnen denkst, die hauptberuflich Musik machen
II-V-I
30% Iron Member
Kneipensterben ist doch auch nur ein Phänomen des tschäinsching souschl biehefjäh
Bei uns im Ort (3500 Einwohner) hat das letzte Kneipchen vor ein paar Jahren zugemacht, noch bevor ich hergezogen bin (nicht, dass ich es qua Umsatz hätte retten können)
Die Zeiten, in denen die Männer nach der Arbeit in die Kneipe gingen und erst um 21 Uhr mit Dampf unter der Haube zu Hause ankamen, sind vorbei. Glücklicherweise.
Für die Gelegenheitsgänger ist das schade, aber die Gastwirte der reinen Schankstuben können mit dem Umsatz, den die generieren, nicht überleben. Vor allem nicht, wenn noch Pacht zu bezahlen ist. Und die Livemusik stirbt vielerorts dann ebenfalls, wenn es nur den Gastwirten überlassen wird. Denn auch das rechnet sich kaum, d.h. es bringt nicht in dem Maße mehr Kundschaft, als dass es Aufwand/Kosten bedeutet.
Bei uns im Ort (3500 Einwohner) hat das letzte Kneipchen vor ein paar Jahren zugemacht, noch bevor ich hergezogen bin (nicht, dass ich es qua Umsatz hätte retten können)
Die Zeiten, in denen die Männer nach der Arbeit in die Kneipe gingen und erst um 21 Uhr mit Dampf unter der Haube zu Hause ankamen, sind vorbei. Glücklicherweise.
Für die Gelegenheitsgänger ist das schade, aber die Gastwirte der reinen Schankstuben können mit dem Umsatz, den die generieren, nicht überleben. Vor allem nicht, wenn noch Pacht zu bezahlen ist. Und die Livemusik stirbt vielerorts dann ebenfalls, wenn es nur den Gastwirten überlassen wird. Denn auch das rechnet sich kaum, d.h. es bringt nicht in dem Maße mehr Kundschaft, als dass es Aufwand/Kosten bedeutet.
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whitewater
Rückfällig nach 25 Jahren
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Die Diskussion ist alt. Hatte damals schon meine klassische Lehrerin beklagt, daß die Amateure den Pros die Preise versauen. Aber mal andersrum, wenn über die nächsten 5 Jahre diplomierte Elektroingenieure nicht mehr nachgefragt sind, hab ich auch so ein Problem und das Mitleid hält sich in Grenzen. Es gibt ein Recht auf Wahlfreiheit des Berufes, aber keine Einkommensgarantie.
Unterm Strich ist das ganze aber auch ein Problem auf der Kundenseite. So wie sich unsere konsumierende Gesellschaft seit 20 Jahren systematisch alle lokalen Händler sturmreif schiesst, weil Onlineshopping, vor allem bei wenigen grossen, sooooviel schicker ist (Corona setzt da nur den Gnadenschuss), ist halt die Frage, was man zahlen will, und ob man, über alle gesehen, eine Infrastruktur professioneller Musiker finanzieren will. Im Gegensatz zu vielen anderen Kulturwerten (Bildende Künste! Literatur, etc. bis hin zur Imkerei) gibt es ja über die ganzen mehr oder weniger öffentlich finanzierten Orchester eine vergleichsweise weitreichende Solidar-Finanzierung, und zusätzlich einen gar nicht so mickrigen Markt, der nur von Pros abgedeckt werden kann (s.o. Touren, Musicals, etc.).
Wenn wir darüber hinaus lieber Billie Eilish und Taylor Swift streamen als unsere lokalen Pro-Künstler zu konsumieren und zu finanzieren, funktioniert ausser dem Amateurtum eben nur globalisierter Einheitsbrei. Und für Live-Events mit echten Musikern wird die Schere zwischen Erwartungshaltung des Publikums und Bereitschaft das zu finanzieren seit 30 Jahren immer dünner. Die Zeiten, als die US-Army ihren GIs Rock'n Roll Bands für die Army Clubs gesponsort hat, und die 200 Dollar am Abend auch noch richtig viel Geld waren werden nicht mehr wieder kommen.
Es ist hier wie an vielen Stellen beeindruckend, wie schwarmidiotisch wir alle (als Mitglieder dieser Gesellschaft) uns verhalten. Die Wirksamkeit als Teil einer grossen Gruppe wird fast immer der direkt erfahrenen Bequemlichkeit untergeordnet.
Noch zwei Punkte dazu:
-die Amateure zu vergrätzen wäre so ziemlich das letzte, was im Interesse der Pros wäre. Die stellen nämlich einen nicht unerheblichen Teil des zahlenden Publikums, und promoten das Interesse an der Musik ganz allgemein. In meiner Jugend galt es als unanständig, sich bei Kneipengigs von Bekannten auf die Gästeliste setzen zu lassen. Klar, da hätten von 250 Leuten 25 gezahlt. So funktioniert das nicht.
-Auch als Amateur habe ich lernen müssen, daß ein Minimum an Respekt leider nur über den Preis sichergestellt werden kann. Sicher sind das in vielen Fällen keine Gagen, von denen man als Pro leben kann, aber für wer meint, ich mach für umme den Kasper, kann sich andere suchen. Und als Amateur kann ich mir leisten, das durchzuziehen.
P.S.: was die Solidarität angeht, eine "Zwangsabgabe" auf Live-Musik, egal ob von Pros oder Amateueren gespielt, mit der Pros dann abgesichert werden könnten, fände ich durchaus eine Idee. Das Publikum soll halt bezahlen, wenn es das will. Aber ich glaube nicht dran, wenn ich schon die Diskussionen übers Urheberrecht erinnere.
Unterm Strich ist das ganze aber auch ein Problem auf der Kundenseite. So wie sich unsere konsumierende Gesellschaft seit 20 Jahren systematisch alle lokalen Händler sturmreif schiesst, weil Onlineshopping, vor allem bei wenigen grossen, sooooviel schicker ist (Corona setzt da nur den Gnadenschuss), ist halt die Frage, was man zahlen will, und ob man, über alle gesehen, eine Infrastruktur professioneller Musiker finanzieren will. Im Gegensatz zu vielen anderen Kulturwerten (Bildende Künste! Literatur, etc. bis hin zur Imkerei) gibt es ja über die ganzen mehr oder weniger öffentlich finanzierten Orchester eine vergleichsweise weitreichende Solidar-Finanzierung, und zusätzlich einen gar nicht so mickrigen Markt, der nur von Pros abgedeckt werden kann (s.o. Touren, Musicals, etc.).
Wenn wir darüber hinaus lieber Billie Eilish und Taylor Swift streamen als unsere lokalen Pro-Künstler zu konsumieren und zu finanzieren, funktioniert ausser dem Amateurtum eben nur globalisierter Einheitsbrei. Und für Live-Events mit echten Musikern wird die Schere zwischen Erwartungshaltung des Publikums und Bereitschaft das zu finanzieren seit 30 Jahren immer dünner. Die Zeiten, als die US-Army ihren GIs Rock'n Roll Bands für die Army Clubs gesponsort hat, und die 200 Dollar am Abend auch noch richtig viel Geld waren werden nicht mehr wieder kommen.
Es ist hier wie an vielen Stellen beeindruckend, wie schwarmidiotisch wir alle (als Mitglieder dieser Gesellschaft) uns verhalten. Die Wirksamkeit als Teil einer grossen Gruppe wird fast immer der direkt erfahrenen Bequemlichkeit untergeordnet.
Noch zwei Punkte dazu:
-die Amateure zu vergrätzen wäre so ziemlich das letzte, was im Interesse der Pros wäre. Die stellen nämlich einen nicht unerheblichen Teil des zahlenden Publikums, und promoten das Interesse an der Musik ganz allgemein. In meiner Jugend galt es als unanständig, sich bei Kneipengigs von Bekannten auf die Gästeliste setzen zu lassen. Klar, da hätten von 250 Leuten 25 gezahlt. So funktioniert das nicht.
-Auch als Amateur habe ich lernen müssen, daß ein Minimum an Respekt leider nur über den Preis sichergestellt werden kann. Sicher sind das in vielen Fällen keine Gagen, von denen man als Pro leben kann, aber für wer meint, ich mach für umme den Kasper, kann sich andere suchen. Und als Amateur kann ich mir leisten, das durchzuziehen.
P.S.: was die Solidarität angeht, eine "Zwangsabgabe" auf Live-Musik, egal ob von Pros oder Amateueren gespielt, mit der Pros dann abgesichert werden könnten, fände ich durchaus eine Idee. Das Publikum soll halt bezahlen, wenn es das will. Aber ich glaube nicht dran, wenn ich schon die Diskussionen übers Urheberrecht erinnere.
II-V-I
30% Iron Member
100pro!
Sehe ich auch so. Der Deal bei uns war bisher: Bewerbung, Plakatierung, Eintrittsgelder 100% für uns, Getränke/Verzehrumsatz 100% der Veranstalter. Mit fast immer sehr Ergebnissen für beide Seiten.
Spielen für lau oder gar Pay-for-Play so wie in USA leider en vogue, würde ich nie mitmachen.
Spielen für lau oder gar Pay-for-Play so wie in USA leider en vogue, würde ich nie mitmachen.
whitewater
Rückfällig nach 25 Jahren
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Es geht mir ja eigentlich nicht ums Geld. Aber die Erfahrung zeigt leider, ohne Geld keine Wertschätzung. Das geht los mit der Werbung, "kurzfristigen Änderungen der Spielzeiten", Beistellungen (Ja, die Anlage ist da, müsst ihr nur noch vom Truck holen und aufbauen) .....
G
Gast74883
Guest
Wir machen es immer so:
mindestens CHF100.- pro Bandmitglied + mindestens CHF100.- für den Mischer Mann (wenn wir ihn Mitbringen) + CHF100.- für die kleine Anlage oder eben CHF200.- für die grosse Anlage.
Und wir verlangen gratis Getränke! (mehr als 3 Bier, eine Flasche Wasser und einen Kaffee pro Kopf bevors heim geht sind das fast nie!)
Uns ist es durchaus klar, das bei einer 8 Köpfigen Band da durchaus etwas Kosten für den Veranstalter anfallen... aber günstiger gehts bei uns nur noch wenn wir wirklich einen plausieblen Solidaritätsgrund vorliegen haben!
mindestens CHF100.- pro Bandmitglied + mindestens CHF100.- für den Mischer Mann (wenn wir ihn Mitbringen) + CHF100.- für die kleine Anlage oder eben CHF200.- für die grosse Anlage.
Und wir verlangen gratis Getränke! (mehr als 3 Bier, eine Flasche Wasser und einen Kaffee pro Kopf bevors heim geht sind das fast nie!)
Uns ist es durchaus klar, das bei einer 8 Köpfigen Band da durchaus etwas Kosten für den Veranstalter anfallen... aber günstiger gehts bei uns nur noch wenn wir wirklich einen plausieblen Solidaritätsgrund vorliegen haben!
fmm
Well-Known Member
So ähnlich sieht es bei uns auch aus. Wobei wir nur 4 Mann + Mischer sind. Für Gigs ohne Mischer (Kneipe, private Feiern) und nur mit Gesangsanlage ist diese im Preis mit drin.
Slidemaster Dee
Des Rutschmeisters Reise.
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So finde ich’s bei Kneipengigs am angenehmsten. Ich mag da auch Hut statt Eintritt. Noch ein Kasten Bier für die Band, und gut ist für mich. Und wenn eine auswärtige Band supported und nett ist, kriegt die von mir aus auch am Ende den ganzen Eintritt/Hut.
Bassralf
Benötigte Bässe = vorhandene Bässe +1
Wir leben in einem marktwirtschaflichen System. Jede/r darf jeden Beruf ergreifen, den er/sie möchte. Es gibt jedoch keine Garantie darauf, dass man damit seinen Lebensunterhalt verdient. Das würde ja nur dann funktionieren, wenn es einen Konsumzwang zu einem festgelegten Preis gäbe. Wer sieht, dass sein/ihr Leistungsangebot vom Markt nicht angenommen wird, muss halt umsatteln und nicht 'rumheulen. Das ist die alte Weisheit der Dakota-Indianer.
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Ochsenblut
Well-Known Member
Ich liebe deine englische Rechtschreibung!
f_luxus
Diagnose: Zwangsangebasst
Traurig so etwas von einem Musiker zu hören. Was ist denn echte Arbeit? Vorstand einer Aktiengesellschaft sein? Weil man da finanziell abgesichert ist?
Sage ich übrigens aus der Perspektive dass ich im April 2020 schon eine Anstellung hatte um nicht bankrott zu gehen.
Wenn ich mich aber an die Zeit davor erinnere, in der ich meistens morgens um 8 ins Auto gestiegen bin und manchmal Abends um Mitternacht nach Hause nach der letzten Probe, Gigs bis 4 Uhr morgens und trotzdem Sorgen wie ich die Rechnungen zahle... Das hat sich schon nach Arbeit angefühlt. Ich jammer nicht, war meine Entscheidung, aber wenn ich sowas lese, werd ich ecbt sauer!
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II-V-I
30% Iron Member
Günther Öttinger wos mai inglisch tietschor end is still e bick aidel end rohl moddel:
Bassralf
Benötigte Bässe = vorhandene Bässe +1
Yepp, da liegt der Hase im Pfeffer. Es gibt Tätigkeiten, die die Gesellschaft quasi wie eine Gefälligkeit ansieht und demzufolge auch wenig bereit ist, diese auskömmlich zu bezahlen.
Doc
Egal wie, der Sound muss stimmen!
Genau das ist damit gemeint.
f_luxus
Diagnose: Zwangsangebasst
Sorry, aber dann viel Spaß in deinem Universum. Auf solche Ansagen kann ich verzichten.
f_luxus
Diagnose: Zwangsangebasst
Ich hoffe dir ist klar wie beleidigend und herabsetzend das ist. Eigentlich dürfte jemand der so denkt weder Radio hören, noch Konzerte besuchen (außer Amateurbands) und seine Kinder nicht in den Musikunterricht schicken. In Filmen sollte dir die Filmmusik abgestellt werden.
In YouTube solltest du nur Amateurmusik finden dürfen und Fragen sollten dir hier im Forum nur noch von Anfängern beantwortet werden, die einen lukrativen Job nachweisen können...
Der Hase liegt da im Pfeffer, wo Berufsmusiker sehr unterschiedlich bezahlt werden. Es gibt unter den Berufsmusikern einige Millionäre und sehr viele, die gerade so auskommen. Es gibt auch welche, die Festanstellungen haben. Anscheinend gibt es einfach mehr Musiker, die ihren Lebensunterhalt mit Musik bestreiten wollen, als der Markt hergibt. Ich kenne auch (edit: bildende)Künstler, für die es ganz klar ist, dass sie von ihrer Kunst nicht leben können und die ihr Geld auf andere Weise verdienen. Die haben auch Kunst studiert. Und mit Unterrichten ist beim Malen oder Bildhauern nicht so viel los wie bei der Musik.