passende noten für basslauf

[RAGE]

moin moin,

ich habe ein problem mit dem schreiben von bassläufen.
wir haben ein lied wo ich mit den gitarren zusammen auf der a saite z.b.

777777773333333355555555222222222 spiele

beim zweiten durchgang lassen die gitarren aber nur klingen und ich spiel weiter. an der stelle würde ich gerne einen basslauf machen.

z.b. habe ich mir eine einfache variante überlegt. z.b. 7--7--9--12--
aber wie bekomme ich heraus ob die noten passen, ohne vorher alles auszuprobieren.
Ansnonsten bräuchte ich ja sehr lange um mir einen lauf zu überlegen.

 

[El Rabino]

dafür brauchst du erfahrung und/oder theoriewissen. du könntest ja schonmal mit der pentatonik oder mit akkordtönen arbeiten. außerdem kannst du in verschiedenen lagen spielen. hast du eigentlich mal probiert, das e tief zu spielen?
eure tonfolge sieht mir nach e-moll aus. da passen deine töne 7-7-9-12- (also e/e/fis/a) schon rein. je nach gesang und gitarrenakkord musst du aber mit dem fis aufpassen. aber ferndiagnosen sind ja immer recht schwierig. []

 

[RAGE]

naja unser sänger singt nicht wirklich nach noten. tatsächlich spiele ich bei dem lied sonst mehrere variationen. teilweise spiele ich das e tief und an einigen stellen spiele ich das ganze eine oktave tiefer, da ich einen 5 saiter habe.
nur jetzt wollte ich mich weiter vorwagen. einfach um mich selbst weiterzuentwickeln. und da an der stelle die gitarren klingen lassen, also ja halt nur eine note gespielt wird, wäre das ja eine ideale stelle. der gitarrenakkort ist einfach der dazu passende powerchord. beim e dann also e - h- e. ausser ich hab die frage falsch verstanden.

 

[El Rabino]

Eine Frage gabs nicht. []

Also ich orientiere mich gern an den Akkorden, dem Gesang und dem Schlagzeug, wenn ich einen Basslauf spielen soll/will/muss/darf.

Die Akkorde, die die Gitarristen eigentlich spielen (auch wenn sie nur Grundton und Quinte spielen) sind die hier (mit der Septime in der Klammer):
Em = e - g - b - (d)
C = c - e - g - (b)
D = d - fis - a - (c)
Bm (oder auf Deutsch Hm) = b - d - fis - (a)

Du siehst vielleicht, dass es so eine Art "Akkordpaare" gibt Em + C und D + Bm. Diese Paare haben einige gleiche Töne. Damit kannst du ein bisschen rumprobieren...das kann ganz gute Effekte bringen. Aber spiele trotzdem auf die 1 erstmal den jeweiligen Grundton.

Lustig finde ich diese Tonfolge:
/E -G -G -E / C -E -G -E / D -Fis -Fis -D / B -D -Fis -D/

 

[RAGE]

also ich habe mich jetzt erstmal mit pentatonik beschäftigt. das lied ist eigentlich in D. also ist die A saite in G.
damit habe ich folgende folge "geschrieben": 7-7-9-11 /3-3-5-7/ 5-5-7-9/ 2-2-4-6. oder halt alles doppelt, wenn man es schneller spielt.

dein beispiel finde ich aber auch richtig gut, weil ich dadurch gut verstehe, wie man so einen lauf gut aufbauen kann. das beispiel mit den akkorden find iche auch gut.
das hat mir jetzt viel mehr geholfen als alles andere, was ich bis jetzt im internet gefunden habe.
vielen dank dafür. mein "lauf" ist natürlich sehr einfach aber das liegt auch daran, weil etwas komplizierteres bei dem lied nicht passt.
dein beispiel ist für mich aber spielerisch interessant, weil man dann nich blöd irgendwelche leichten abfolgen runterrattert sondern sich mal fordert und auch etwas beiträgt, was übers stumpfe notengeballer hinausgeht.
ich mag es aber gerne langsamer. also nicht jede note doppelt. dadurch kommt plötzlich mitten im lied eine eigene dynamik heraus.

 

[El Rabino]

dankeschön. bekomme ich mein geld doch zu recht. []

dein lauf ist auch interessant. aber versuche mal statt dem 4., 6. und 11. den 3., 5. und 10. bund. das passt dann besser ins tonmaterial.
du machst dir das auch viel leichter, wenn du statt der lagen, die saiten wechselst. also:

gl - - - - - - - - - l - - - - - - - - l - - - - - - - - - l - - - - - - - - - l
dl - - - - - - - - - l - - - - 0 - 2 -l 0 - 0 - 2 - 4 - l - - - - - - 0 - -l
al - - - - - - - - - l 3 - 3 - - - - -l - - - - - - - - - l 2 - 2 - 3 - - - l
el 0 - 0 - 2 - 3 - l - - - - - - - - l - - - - - - - - - l - - - - - - - - - l

damit kannst du viel entspannter spielen. den lauf zum e-akkord hab ich tiefer notiert, weil die gitarren ja wahrscheinlich sonst in der gleichen tonhöhe spielen. das würde mit dem fis wohl zu matschig. außerdem bis du ja auch der bass. []

 

[El Rabino]

...was aber in dem fall käse ist, weil es ja um den song geht und der ist e-äolisch. und ohnehin ist das alles das gleiche tonmaterial. allerdings relevant sind die stufenakkorde. natürlich hast du in einem Bm7b911b13 auch die töne aus deiner phrygischen tonleiter. das ändert für den song aber relativ wenig.

 

[El Rabino]

ich hab dich schon verstanden. (mich wohl aber ungünstig ausgedrückt)

er spielt aber vermutlich keinen jazz. das modigequatsche ist doch hier komplett irrelevant...außer natürlich, man will eine tonleiter auf jedem ton spielen. bei den meisten rock und pop geschichten reicht es doch völlig aus, wenn man für den anfang mit den akkordtönen und ein paar erweiterungen aus dem tonalen spektrum der song-tonart herumspielt. danach kann man mal richtung blues schauen und hier und da chromatische töne/blue notes einsetzen. das halte ich für eine vernünftige herangehensweise.
im zweifel immer erstmal so einfach wie möglich und so kompliziert wie nötig. jemandem, der seit 2 jahren spielt und der einen basslauf basteln will zu sagen, er hat eine tonleiter auf jedem ton sitzen halte ich für unnötig. das verwirrt mehr, als dass es hilft.

edith will dir noch den rest geben: basslinien werden im echten leben in den seltensten fällen aus modi gebildet. [P]

 

[alice d.]

beschäftige dich mal mit dem thema "walking bass". du brauchst für den anfang eigentlich nur das jeweilige akkordgeschlecht (dur oder moll oder der olle powechord). zu jedem kannst du die quinte spielen (alles mal beispielsweise vom g auf der e-saite aus gesehen, also 3 immer als grundton):
--5
3--
dann gehen noch die terzen, die das geschlecht der akkorde definieren, beim powerchord kannst du dem ganzen mit deiner terz ein geschlecht aufdrücken:
moll:
3-6
oder dur:
--1
3--
nimm dir jetzt mal vier noten vor dem nächsten akkord und bastel was in der art grundton-terz-quinte-terz oder so. interessant wird es, wenn du mit dem letzten ton in eine gewisse nähe zum nächsten grundton kommst, dann kannst du mit einer triole und einem darin verbauten durchgangston zum nächsten grundton flutschen. dabei kannst du auch noch rumprobieren, ob du dich von oben oder von unten an den nächten ton heranpirschst. das kann viel spaß bringen, aber auch ein wenig zu bluesig bis jazzig klingen.

wenn es ganz einfach sein soll ist auch so etwas wie bei "zombi" von den cranberrys nett und gibt viel schub.

ne völlig andere variante wäre auch, rhythmisch zu arbeiten. zwar auf dem ton zu bleiben, aber mit pausen, längeren und kürzeren noten, triolen, shuffle-feeling oder so spirenzchem dem ding einen stempel aufdrücken.