Lustiges Argument: ich mach den Bass insgesamt noch schwerer damit die Kopflast geringer wird. Anstatt der Ursache für die Kopflastigkeit zu beseitigen, als die Ursache anzugehen wird wird an anderer Stelle gehandelt und das Symptom wird überdeckt. Sorry für den sarkasmus.. . Aber ja, ein China Bass wie der Harley Benton wird bestimmt zugewinnen mit einer massiven Bridge, das glaub ich wirklich
Mit Verlaub, aber das ist m.E. sachlich nicht ganz korrekt.
1. hab ich durchaus auch kopfplattenseitig Maßnahmen ergriffen.
2. ist es einer Balkenwaage physikalisch egal, ob ich auf einer Waagschale was zugebe oder auf der anderen was wegnehme. Entscheidend ist was der Zeiger der Balkenwaage anzeigt. Das Symptom Kopflast wird also nicht "überdeckt". Wenn der Bass nach der Operation nicht mehr kopflastig ist, ist die Kopflast faktisch beseitigt. Es geht um Balance, nicht um Gesamtmasse. Die "Ursache" einer Kopflast kann ein zu schwerer Headstock/Hals sein, aber genauso ein
in Relation zur Kopfplatte zu leichter Korpus (Wie bei meinem 3,3kg leichten super long scale Hollowbody z.B., bei dem es schlicht nicht möglich wäre die Kopfplatte noch leichter zu bekommen.). Oder sogar eine ungünstige Korpusform/Position des Gurtpins.
3. ist es der Brücke m.E. egal aus welchem Land ein Bass kommt oder welches Logo draufpappt. Die original verbaute Messing Bridge war ja auch schon deutlich massiver und besser verarbeitet als jeder Blechsteg (wenn das nicht sogar die Budget-Wilkinson ist, die hier von anderen auch schon empfohlen wurde). An der gabs überhaupt nix zu bemängeln.
Dass der HB am Ende noch ein paar Grämmchen mehr auf die Waage brachte, dafür aber dann tatsächlich stabil ausbalanciert wie ein Anker hängt, bzw. auf dem Schenkel liegt und dadurch tatsächlich leichter wirkt, war so erhofft. Und der Erfolg gibt mir recht, würde ich meinen.
Guckstu:
Der gepimpte HB hat jedenfalls schon einigen deutlich teureren Jazzys anderer Herkunftsländer gezeigt, wo der Frosch die Locken hat. Und auch echte 70s Fender hatten beim Gewicht gerne mal die 5 vor dem Komma. Mancher schwört sogar auf die alten Schwergewichte. Auch wenn ich persönlich da eher weniger Zusammenhang zwischen Gewicht und Sound heraufbeschwöre. Meine leichten Hobel liefern jedenfalls auch.
Noch nicht 100% zufrieden bin ich mit dem Halsprofil, das ist aber keine Soundfrage, sondern haptische Präferenz. Und das Bundmaterial scheint billiger/weicher zu sein, als Markendraht, was sich m.E. durch in den Hochmitten etwas prominentere Bundgeräusche äußert. Iwann werde ich da mal meine Skills erweitern und mich an einer kompletten Neubundierung versuchen. Aber da gibts überhaupt keine Eile, der Hobel funzt.
Vor allem kann ich das nicht verstehen, dass man sich nen Harley Benton holt, wenn es, wie den Stagg aus Mitte der 70s für 300 Euro kommen kann..
Anhang anzeigen 609096Und schau mal auf das Gewicht (es kommt noch was dazu für die Control Plate..
Anhang anzeigen 609097
Schon mal Werbung an diese Stelle..
Für dein Verständnis: Der HB war ein Geschenk. Und geschenktem Gaul schaut man nicht ins Maul. Die Modderei hatte ich eigentlich nur zu Übungszwecken angegangen, Skills erweitern. Kann ja nicht schaden, wenn man sein Instrument selber optimieren kann, statt für Bund-/Sattelabrichtung immer zum Luthier zu rennen. Und der Billo ist da ja eine perfekte Basis. Wenn mans verbockt hat man ein paar Euro in den Wind geschisssen, oder mit Glück ein wirklich brauchbares Instrument und was gelernt. Der Bass mag billig sein, aber die gesammelte Erfahrung und der Spaß am Basteln ist unbezahlbar, dachte ich.
Dass das Ergebnis dann am Ende so zufriedenstellend war und ich einen echten Player hab, der gleichberechtigt neben meinen anderen, leichten, teuren Markenhobeln im Ständer steht, hat mich fast selbst überrascht. Der "seelenlose" Stangenbillo ist zum vollwertigen Instrument geworden, zu dem ich sogar einen emotionalen Bezug hab. Ein Unikat, natürlich nicht wirklich originell, aber meins. Dass der HB frisch aus dem Karton nicht unbedingt meinen Ansprüchen genügte, keine Frage. Aber schon der erste Fret-/Satteljob damals hat den Bass von der Kreisklasse in die Amateurliga geholt. Und nach den letzten Mods spielt er jetzt mindestens 2. Bundesliga, isso.
Mal abgesehen vom Gewicht und Alter: was stört dich an den HB? Bzw. was meinst du kann der Stagg besser?
