"Membran-Pumpen" beim Einsatz von Kompressoren

[Gast81018]

Ich hätt' da mal ein Problem...
Wenn ich bei Kompressoren (Test mit eigenem Boss BC-1X und geliehenem DK Hyper Luminal) vor meinen Amps (HB 800B und GK 700R eine höhere Kompression einstelle und beispielsweise die leere E-Saite mit dem Daumen slappe, "pumpt" die Lautsprecher Membran nach.

Der Effekt sieht aus, wie ein Gleichspannungs-Offset auf die Membran (ist es nicht, weil in unterschiedlichen Amp-Kombis getestet), so dass sie eine Weile in einer Auslenkung verharrt, um dann zurückzufallen (ca. 5mm im Experiment). Das ganze passiert bei moderater Lautstärke, also die Amps jeweils so 1/3 bis 50% ausgefahren.

Testlautsprecher: GK CX 115 mit B&C 15 / 76 Neodym.

Für mich sieht der Effekt äußerst ungesund aus, weil bei mehr Power vermutlich die Xmax des Chassis überschritten werden könnte - und rupf, die Schwingspule verkantet.

Oder sehe ich das falsch?

 

[Ratterbass]

Wenn du stark komprimierst, ziehst du das Ausklingen des Tons im Pegel hoch. Dass nun nicht nur die Transienten für ein starkes Auslenken der Membran sorgen, sondern diese deutlich länger "richtig" arbeiten muss, ist also nicht verwunderlich.

Ich gehe davon aus, dass die Membran nicht "steht", sondern sich nur schnell bewegt. Selbst ein tiefes E sind ja immerhin noch ~41 Perioden die Sekunden.

Oder verstehe ich dich falsch und die Membran "hängt" auch ohne Ton fest?

 

[TheBass]

Ich verwende den BC-1X schon seit Jahren, manchmal auch mit hoher Kompression (gelbe LEDs an). Den beschrieben Effekt habe ich noch nie beobachtet. Da muss irgendwas defekt sein. Kannst Du das mit einem anderen Amp verifizieren ? Evtl. auch mal den Hyper Luminal weglassen.

NB: wie sind die Bassregler am EQ beim Amp und Bass eingestellt ?

 

[Stratitis]

Das ist halt ein Problem, wenn am Amp der Tiefbass gehörig reingedreht wird. Der GK, sowie ein gemoddeter HB800B gehen fast bis "Gleichstrom" runter. Abhilfe schafft da ein Thumpinator oder der VONG, der schädliche Subsonic-Frequenzen steilflankig wegfiltert. Das passiert übrigens auch bei allen Arten von Zerrern, die ein stark asymmetrisches Clipping haben. Entweder man schaltet so ein Filter dahinter oder man muss mit den Tiefbässen am Amp aufpassen. Der VONG kann entweder unhörbar unter 30Hz wirken oder auch in höheren Frequenzen eingreifen, was sehr hilfreich ist, um dröhnigen Bühnensound in den Griff zu bekommen.

 

[Ratterbass]

Das ist halt ein Problem, wenn am Amp der Tiefbass gehörig reingedreht wird. Der GK, sowie ein gemoddeter HB800B gehen fast bis "Gleichstrom" runter. Abhilfe schafft da ein Thumpinator oder der VONG, der schädliche Subsonic-Frequenzen steilflankig wegfiltert. Das passiert übrigens auch bei allen Arten von Zerrern, die ein stark asymmetrisches Clipping haben. Entweder man schaltet so ein Filter dahinter oder man muss mit den Tiefbässen am Amp aufpassen. Der VONG kann entweder unhörbar unter 30Hz wirken oder auch in höheren Frequenzen eingreifen, was sehr hilfreich ist, um dröhnigen Bühnensound in den Griff zu bekommen.

Der HB800 hat doch bereits 'nen Hochpass bei 40Hz oder nicht? Und mit dem tritt es ja scheinbar auch auf.

 

[TheBass]

Das ist halt ein Problem, wenn am Amp der Tiefbass gehörig reingedreht wird. Der GK, sowie ein gemoddeter HB800B gehen fast bis "Gleichstrom" runter. Abhilfe schafft da ein Thumpinator oder der VONG, der schädliche Subsonic-Frequenzen steilflankig wegfiltert. Das passiert übrigens auch bei allen Arten von Zerrern, die ein stark asymmetrisches Clipping haben. Entweder man schaltet so ein Filter dahinter oder man muss mit den Tiefbässen am Amp aufpassen. Der VONG kann entweder unhörbar unter 30Hz wirken oder auch in höheren Frequenzen eingreifen, was sehr hilfreich ist, um dröhnigen Bühnensound in den Griff zu bekommen.

Der Amp hängt ja hinter dem BC-1X, soweit ich das verstanden habe. Der BC-1X räumt normalerweise im Tiefbass ziemlich auf und macht eher einen etwas schlankeren Bass. Klingt daher ziemlich untypisch, was @cubiskel da beschreibt.

 

[Stratitis]

Der HB800 hat keinen richtigen Hochpass, sondern einfach nur relativ kleine Koppelkondensatoren, die einen ganz weichen Abfall verursachen. Die gemoddete Version geht linear runter bis unter 20Hz. Ich hatte das seinerzeit nicht gemacht, um mehr Bass rauszuholen, sondern um Phasenverschiebungen zu minimieren. Im Falle von Cubiskel könnte ich mir vorstellen, dass er da mit ziemlich extremen Kompressoreinstellungen rumspielt und den Bass auch noch ordentlich boostet... Oder er hat nen Aktivbass, bei dem die Batterie zu Ende geht und der schon beim Slappen ne ordentliche DC-Welle rauswirft...

 

[Ratterbass]

Der HB800 hat keinen richtigen Hochpass, sondern einfach nur relativ kleine Koppelkondensatoren,

Ah. Ich hatte das nicht genauer verfolgt mit dem Amp.

Dann durchaus denkbar, dass da der Infraschall mit hochgedrückt wird durch die Kompression.

 

[deeptone]

Meinen DK Hyper Luminal nutze ich mittlerweile sehr häufig und grobe Membranauslenkungen sind mir bisher noch nicht aufgefallen.
An keiner meiner Bassanlagen hatte ich das von dir geschilderte Problem.
Von daher vermute ich dass das Problem woanders liegt.

 

[TheBass]

Ah. Ich hatte das nicht genauer verfolgt mit dem Amp.

Dann durchaus denkbar, dass da der Infraschall mit hochgedrückt wird durch die Kompression.

Dann wäre der BC-1X defekt. Meiner macht das jedenfalls nicht.

 

[Stratitis]

Oder wie gesagt Extremeinstellungen!

 

[Gast81018]

Kannst Du das mit einem anderen Amp verifizieren ?

Ja, wie ich geschrieben habe hab' ich den HB 800 B und den GK 700 RB dafür verwendet - mit gleichem Ergebnis...

NB: wie sind die Bassregler am EQ beim Amp und Bass eingestellt ?

alle auf 12

Oder verstehe ich dich falsch und die Membran "hängt" auch ohne Ton fest?

Tatsächlich sieht es so aus, als "hinge" die Membran in Auslenkung für wenige Sekundenbruchteile fest

Oder wie gesagt Extremeinstellungen!

nee, wie beschrieben bei beiden Amps jeweils alles auf 12 Uhr - ich dachte zuerst auch an den Kompressor und habe mir deshalb den Hyper Luminal geliehen, der Effekt ist der gleiche.

BTW: "Slappen" habe ich nur angeführt, weil bei so steilflankigen Impulsen der Effekt besonders deutlich auftritt. Bei meinem "normalen" Plek-Spiel ist er deutlich abgemildert, aber immer noch zu beobachten. Ich benutze - wenn ich einen Kompressor einsetze - vorwiegend starke Kompression, weil ich einen langsam ausklingenden Flächeneffekt benötige, also im Prinzip ein wenig einen "Elektrobass vom Keyboard" wg. Mangel an einem Keyboarder in der Band damit emuliere.

 

[deeptone]

Zwar glaube ich nicht dass es daran liegt, aber hast du schon einmal andere Kabel ausprobiert?
Oder auch einen anderen Bass?

Einfach weil der Effekt auch mit unterschiedlichen Amps und Comps auftritt und es ja an irgend etwas liegen muss.

 

[Ratterbass]

Ja, wie ich geschrieben habe hab' ich den HB 800 B und den GK 700 RB dafür verwendet - mit gleichem Ergebnis...


alle auf 12


Tatsächlich sieht es so aus, als "hinge" die Membran in Auslenkung für wenige Sekundenbruchteile fest


nee, wie beschrieben bei beiden Amps jeweils alles auf 12 Uhr - ich dachte zuerst auch an den Kompressor und habe mir deshalb den Hyper Luminal geliehen, der Effekt ist der gleiche.

BTW: "Slappen" habe ich nur angeführt, weil bei so steilflankigen Impulsen der Effekt besonders deutlich auftritt. Bei meinem "normalen" Plek-Spiel ist er deutlich abgemildert, aber immer noch zu beobachten. Ich benutze - wenn ich einen Kompressor einsetze - vorwiegend starke Kompression, weil ich einen langsam ausklingenden Flächeneffekt benötige, also im Prinzip ein wenig einen "Elektrobass vom Keyboard" wg. Mangel an einem Keyboarder in der Band damit emuliere.

Wie genau hast du die Kompressoren denn eingestellt? nach deinen bisherigen Beschreibungen bleibe ich bei meiner ursprünglicher Aussage.

 

[nichtmehrhier]

Ist da ein aktiver Bass mit Humbucker ziemlich dicht an den Saiten mit im Spiel?
Ich persönlich würde so ein Pumpen der Membran auf Dauer nicht zumuten und zu mehr oder leistungsfähigeren Lautsprecher greifen.

 

[Gast81018]

Wie genau hast du die Kompressoren denn eingestellt? nach deinen bisherigen Beschreibungen bleibe ich bei meiner ursprünglicher Aussage.

Boss: Level 9 Uhr, Release 12 Uhr, Ratio 15 Uhr, Threshold 10 Uhr
Darkglass: Compression 15 Uhr, Time 11 Uhr, Ratio auf zweithöchster LED, Mode FET, Time 13 Uhr, Blend voll, Output so ca 9 - 10 Uhr

Ist da ein aktiver Bass mit Humbucker ziemlich dicht an den Saiten mit im Spiel?

Humbucker ja, aber passiver Keramik-HB von MEC: https://www.thomann.de/de/mec_mm_st...MIgb7D6JSEgQMVc5KDBx2_xghNEAQYASABEgJxsvD_BwE

 

[Gast81018]

Einfach weil der Effekt auch mit unterschiedlichen Amps und Comps auftritt und es ja an irgend etwas liegen muss.

Nein, aber mit beiden passiven MEC-PUs eines Basses.

 

[bassilisk]

alle auf 12

Also, bei mir gehen die Regler nur bis 10; es soll auch Amps geben, bis 11 ("this one goes to eleven")...
Aber BIS ZWÖLF? Alder, was für ein Monstrum!

Naja, Scherz am Rande - back to topic.

Ganz abwegiger Gedanke: Kann das sein, dass die 50Hz deiner Beleuchtung das optisch so erscheinen lassen? Siehe: Stehende Wagenräder im Western.

 

[deeptone]

Nein, aber mit beiden passiven MEC-PUs eines Basses.

Das heisst lediglich dass es nicht an einem einzelnen PU liegt.
Mehr nicht.

Im Grunde genommen gehe ich ähnlich wie @Ratterbass von extremen Einstellungen aus.

 

[TheBass]

Boss: Level 9 Uhr, Release 12 Uhr, Ratio 15 Uhr, Threshold 10 Uhr

Bei der Einstellung kriege ich solche Effekte, bzw. 5mm Membranauslenkung in eine Richtung nicht hin. Das schaffe ich allerdings auch bei Extremeinstellungen am BC-1X nicht. Subbässe bzw. Infraschall lässt der BC-1X sowieso nicht durch. Am Amp hast Du den EQ ja auch auf neutral stehen. Klingt für mich bisher nach irgendeinem Defekt.

Passiert das auch, wenn Du den BC-1X und/oder den Hyper Luminal nicht drin hast ?