Kein Bock mehr auf Schulband Mucke

[AchimII]

Mag sein. Ich finde, dass Tina Turner eine schöne Coverversion von proud mary hinbekommen hat, aber die Geschmäcker sind ja verschieden.

Als ich damals Help von ihr gehört hatte, kam mir das irgendwie bekannt vor

Interessant sind auch Roy Orbison (Love Hurts) oder Joni Mitchell (This flight tonight), 2 Stücke, die man eher mit einer anderen Band verbindet.

Aber mit CCR und Stones kann ich auch nichts anfangen. Als ich mich im Frühjahr wieder aufgerafft hatte, mir nach vielen Jahren wieder was zu suchen, hatte ich die Wahl zwischen so einer Cover-Band (samt Achy Breaky Heart und ähnlichen Knallern) und ner Band, die eigene Stücke machen wollte. Allein bei der Playlist der Cover-Band hatte ich Pickel bekommen. Die andere Band ist natürlich viel langsamer, aber so nach und nach haben wir uns gefunden, und es fängt an, Spaß zu machen. Gut, ich muß auch nicht davon leben.

 

[Loki]

Ich bin auch der festen Überzeugung dass AC/DC Hells Bells oder ZZ Top La Grange mittlerweile auch zum kotzen finden. Wenn die Leute zu CCR abfeiern dann weil sie das 3x im Jahr auf einem Konzert hören und nicht 698 Mal im Proberaum und alle 2 Wochen auf dem Gig

 

[Basspekoe]

Mein Fazit: Spielt was ihr wollt, aber habt Spaß dran. Die meisten Zuhörer sind eben nicht so musikverliebt wie wir und fühlen sich vermutlich wie ich im Teeladen, wenn ich doch wieder zu Pfefferminztee greife, anstatt zu erleseneren und kultivierteren Sorten. Verdreht der Teemann hinter meinem Rücken dann auch die Augen?

Ich glaube eigentlich ging es hier damit los, das der Teemann gezwungen wird, immer Pfefferminztee zu trinken, obwohl er ihn nicht mehr sehen kann...
Auch der Teemann wird sich im Teeforum darüber beklagen...

 

[EADG]

Es gibt echt leckeren Pfefferminztee ....halt nicht aus dem Teebeutel sondern in jedem marokkanische Cafe (müsste das nicht Pfefferminztee heißen?)

 

[EADG]

Aber um das Thema noch mal ein bisschen interessanter zu machen: Gibt es bei den Jazzern auch so eine informelle "Blacklist" ?

Wir haben uns letztens gefragt, ob "blue bossa" nicht das "smoke on the water" des Realbooks ist. Ist "autumn leaves" das "country roads" der Jazzer? "Stella by starlight" das "Satisfaction"?

 

[bassmansemi]

Um auf den Titel zurückzukommen: Entscheiden zu können, was man spielen möchte, ist legitim, gut und gesund. Am allerliebsten spiele ich mit meinem Trio eigene Songs, fast immer nur im Proberaum. Gut für die Seele, meine Insel der Glückseligkeit. Interessiert ansonsten kein Schwein.
Ich habe neulich bei einer Cover Band ausgeholfen, weil ich total gerne live spiele. Die Resonanz zu den abgenudelten Songs war überwältigend. War süß-sauer, weil die Energie toll war. Die erneute Erkenntnis, dass das die Leute mehr anmacht als ein tolles Solo oder ein intelligenter Song, genauso berührend. Am Ende aber z.B. doch geiler, als die Kommentare der Jazz Polizei am Ende einer Jam Session.

Mein Fazit: Spielt was ihr wollt, aber habt Spaß dran. Die meisten Zuhörer sind eben nicht so musikverliebt wie wir und fühlen sich vermutlich wie ich im Teeladen, wenn ich doch wieder zu Pfefferminztee greife, anstatt zu erleseneren und kultivierteren Sorten. Verdreht der Teemann hinter meinem Rücken dann auch die Augen?

Interessant, mir ging es manchmal ähnlich in Coverbands, dass ichs auf der einen Seite geil fand, dass die Leute abgefeiert haben, aber dann auch wieder sehr befremdlich, ja schon fast traurig, dass solche Resonanz bei eigenen Songs eher seltener ist..aber egal Spaß macht beides

 

[Scorn8]

Bei eigenen Songs kann das ja ähnlich laufen.
Im Proberaum haste überhaupt keinen Bock mehr das Teil zu spielen weil man es gefühlt schon mehrere hundert mal gemacht hat.
Live wollen die Leute aber immer den Song hören und dann macht's halt auch wieder Spaß ihn zu spielen.

 

[triona]

Musikpolizei ... meinen Dienstausweis abgegeben habe

.. letztlich werdet Ihr mit Eurem Gallagher-Programm nicht so richtig glücklich werden, wenn das Publikum nicht interessiert ist

Wenn sowas angekündigt wird, geh ich da hin, weil ich gerade genau das hören will. Und dann höre ich ja, ob es gelungen ist und mit Herzblut gespielt, oder ob es nur irgend ein 3. Aufguß ist, der einfach so herunter gedudelt wird, weil man Leute damit an die Konzertkasse locken kann.

Ich finde, dass Tina Turner eine schöne Coverversion von proud mary hinbekommen hat

+ 1

Die hat noch ein paar andere gute Cover gemacht. Genauso, wie auch Eric Burdon. Die haben beide mehr oder weniger die meiste Zeit ihrer überaus erfolgreichen Karriere vorwiegend Material gesungen, das sie nicht selber geschrieben haben.

Und einige ihrer erfolgreichsten Stücke waren vorher schon Hits bei anderen. Aber sie haben es dann auch immer wirklich neu interpretiert. Sie haben diesen Stücken ihren eigenen musikalischen Charakter aufgeprägt. Auch Joe Cocker hat das bisweilen so gemacht.


liebe grüße
triona

 

[Nick McNoise]

... Gibt es bei den Jazzern auch so eine informelle "Blacklist" ?

Wir haben uns letztens gefragt, ob "blue bossa" nicht das "smoke on the water" des Realbooks ist. Ist "autumn leaves" das "country roads" der Jazzer? "Stella by starlight" das "Satisfaction"?

Ja. Insbesondere Autumn Leaves finde ich ganz schlimm.

 

[Nick McNoise]

... CCR ist für mich z.B. der letzte Scheiß, weil die originalen Aufnahmen wie eine schlechte Schülerband klingen und jede mittelmäßige Coverband das auch genauso beschissen nachspielt. ...

Also war ich nicht nur auf den falschen Schulen, sondern habe auch ausschließlich den falschen Schüler- und Coverbands zugehört

 

[Basspekoe]

Es gibt echt leckeren Pfefferminztee ....halt nicht aus dem Teebeutel sondern in jedem marokkanische Cafe (müsste das nicht Pfefferminztee heißen?)

Pfefferminztee ist übrigens mein Lieblingstee...

 

[Basspekoe]

Also war ich nicht nur auf den falschen Schulen, sondern habe auch ausschließlich den falschen Schüler- und Coverbands zugehört

Jepp, du könntest heute der beste Bassist der Welt sein, wenn du was gescheites in deiner Jugend gehört hättest...

Spaß beiseite.... Was falsch ist, muss jeder für sich entscheiden. Du kannst CCR auch gut finden, wie viele andere auch. Ich finde halt CCR beschissen, wie viele andere auch....

 

[Nick McNoise]

Edit: Lassen wir's dabei bewenden.
Nützt ja eh nix.

 

[Basspekoe]

Edit: Lassen wir's dabei bewenden.
Nützt ja eh nix.

Nein, nützt nichts....

 

[Mr.Mingus]

Gibt es bei den Jazzern auch so eine informelle "Blacklist" ?

ich finde ja...

 

[BergiaBurns]

Gestern bei der Probe wurde ich gelobt, dass ich besser spiele als mein Vorgänger.

Nach der Probe wurde mir von einem Basser erzählt der auch vorgespielt hat. Der war gut aber nach 20 min hatte alle kein Bock mehr auf seine spassbefreite Art.

Es muss halt passen.

Der Gitarrist hat wieder gefragt ob ich wiederkomme. Scheint ein verbranntes Kind zu sein.

 

[xroads]

Nach der Probe wurde mir von einem Basser erzählt der auch vorgespielt hat. Der war gut aber nach 20 min hatte alle kein Bock mehr auf seine spassbefreite Art.

Es muss halt passen.

Korrekt!
Ich hab mal bei einer Soul/Blues Coverband vorgespielt, bei der Audition ziemlich abgerockt, und komisch ernste Blicke geerntet...hat eben nicht gepasst...

 

[Gast83636]

Habe ich so einmal erlebt bei einem früheren Freund in USA, der was Schlagzeuger und musste vorspielen bei einer Band und nahm mich mit. Naja, er beherrschte sein Schlagzeug und spielte extrem gut. Das war zuviel für die Jungs...sie spielten stur ihren Part und er lieferte richtig gut ab. Sie schauten alle nur bedröppelt und meinten, er sei zu wild *gg

 

[Chuck]

dass ich besser spiele als mein Vorgänger.

Kommt auf den Vorgänger an

 

[8Miles]

Ich wollte mal in eine Band einsteigen, die ich richtig gut fand: überdurchschnittlich gute eigene Songs, überdurchscnittlich gut gespielt. Für die Audition sollte ich drei ihrer Stücke vorbereiten. Eingedenk des Mottos von Mae West "Too much of a good thing can be wonderful" habe ich mir aber alle zehn Stücke ihrer CD draufgeschafft - inklusive Backing Vocals. Hat mir großen Spaß gemacht! Die Audition lief super, auch der Klönschnack danach war freundlich. Dennoch haben sie mich nicht genommen, sie konnten sich nicht einstimmig einigen. Sie haben dann einen Kollegen genommen, der "noch besser passt" und nach einem Jahr haben sie jetzt bereits den zweiten Bassisten am Start. Für die Zukunft sollte ich daraus lernen und bei Auditions lieber erstmal ein wenig auf die Bremse treten. Aber ich verwechsele leider immer wieder die Pedale… Too much of a good thing can be wonderful!