Jazzwoche Burghausen 2016
- Ersteller 4low
- Erstellt am
...keiner aus der Nähe, der interessiert ist?
Ich bin am Mittwoch da und hör mir Ron Carter mit Richard Galliano und der WDR Big Band an...
Man will es ja nicht verschreien, aber der gute Mann ist fast 80, und ich fürchte allzuviele Gelegenheiten ihn live zu erleben wird es nicht mehr geben...
Ich bin am Mittwoch da und hör mir Ron Carter mit Richard Galliano und der WDR Big Band an...
Man will es ja nicht verschreien, aber der gute Mann ist fast 80, und ich fürchte allzuviele Gelegenheiten ihn live zu erleben wird es nicht mehr geben...
So... nachdem ich mich als Einziger hier im Thread tummle - hier ein Kurzbericht von mir für mich:
Der gestrige Eröffnungsabend fand statt in der Wackerhalle in Burghausen, der Saal war zu ca. 70% voll.
Als Einstieg spielte das Kammerer Orköster - das am Vorabend die Endausscheidung des Nachwuchs-Preises gewonnen hatte... Bandleader und Trompeter Richard Köster stammt übrigens aus Burghausen und hatte als Einheimischer spürbar einen grossen Teil des Publikums auf seiner Seite.
Vierstimmiger Bläsersatz aus Trompete/Flügelhorn, Posaune, Bass-Posaune und Altsax... hört man so auch nicht oft...dazu Drums und eine begnadete Beate Wiesinger am Kontrabass... alle 6 grossartige Solisten so um die Mitte 20, die sichtlich und hörbar Spass hatten...ich war mit einem Kumpel da, der eigentlich wenig Jazz-affin ist, und dem hat es echt gut gefallen, obwohl die Truppe teilweise schon halsbrecherisch wurde... immer ein gutes Zeichen.
Also schonmal ein gelungener Einstieg, und hoffentlich hört man noch mehr von denen...
Nach der Umbaupause dann erstmal Richard Galliano und Ron Carter... Galliano ist eine Macht und ein spannender Einstieg für alle, die sonst nicht unbedingt Zugang zum Akkordeon haben (und wer kann das schon von sich behaupten... Vielen hier sind ja schon die vielen Knöpfe auf einem Fodera zu viel...
).
Beide für ein paar Nummern mit viel Gefühl unterwegs... ein Akkordeon punktet ja auch eher bei den leisen Tönen, und für Lautes gab es später noch hinreichend Gelegenheit...
Ron Carter ist eine Legende, und das spürt man einfach... und wie viele Legenden kommt er äusserst bescheiden und genügsam rüber... schönes Beispiel dafür, wie man einen heftigen Eindruck hinterlassen kann, ohne sich mit seiner Hundehütte in den Vordergrund zu drängen... aber das hat so einer schlicht und einfach nicht nötig.
Die WDR Big Band ist immer hörenswert - vor allem natürlich, wenn man wie ich selbst in einer Big Band spielt... und ich denke die hatten alle Spass an der ungewöhnlichen Besetzung... erst kamen ein paar Eigenkompositionen von Galliano (ohne Ron Carter), danach Carter mit ein paar Nummern aus dem Album, das er vor ein paar Jahren mit der WDR Big Band aufgenommen hat.
Immer wieder viel Raum für die tollen Solisten der Big Band.
Und alles dabei, von brachial laut und fetzig (wozu hat man einen 15-stimmigen Bläsersatz denn sonst?) bis schön leise und zurückhaltend. Sehr schön noch: Ron Carter Solo improvisiert solo über "You are my sunshine"...
Einzige Zugabe war nochmal Galliano / Carter mit einem Blues... und dann geht man mit der Hoffnung, den grossen alten Mann nochmal wiederzusehen... was mir in Erinnerung bleiben wird, sind die Grossaufnahmen (der BR hat mitgeschnitten und auch live (wenn auch leider mit einer kleinen Latenz) im Saal auf Leinwände projiziert) von Carters Händen: sehr schöne Greisenhände, die sich wieselflink und mit viel Ausdruck am Instrument bewegen... und wenn man bedenkt, was diese Hände schon alles mitgemacht haben...
Erwähnenswert noch der Gallien Krüger 15er Combo, über den alle drei Bassisten gespielt haben (nicht mikrophoniert) ... starkes Teil, das vor allem die Feinheiten und Dynamik sowohl in den Soloparts als auch im Ensemble extrem gut rübergebracht hat!
So... heimgekommen bin ich um 2 Uhr nachts - erschöpft aber glücklich...
Am Liebsten würde ich heute abend wieder hinfahren, zu Stanley Clarke - geht aber leider nicht, weil ich zwei Proben habe... vielleicht geht noch spontan was am Wochenende - ansonsten bin ich nächstes Jahr garantiert wieder am Start...!
Der gestrige Eröffnungsabend fand statt in der Wackerhalle in Burghausen, der Saal war zu ca. 70% voll.
Als Einstieg spielte das Kammerer Orköster - das am Vorabend die Endausscheidung des Nachwuchs-Preises gewonnen hatte... Bandleader und Trompeter Richard Köster stammt übrigens aus Burghausen und hatte als Einheimischer spürbar einen grossen Teil des Publikums auf seiner Seite.
Vierstimmiger Bläsersatz aus Trompete/Flügelhorn, Posaune, Bass-Posaune und Altsax... hört man so auch nicht oft...dazu Drums und eine begnadete Beate Wiesinger am Kontrabass... alle 6 grossartige Solisten so um die Mitte 20, die sichtlich und hörbar Spass hatten...ich war mit einem Kumpel da, der eigentlich wenig Jazz-affin ist, und dem hat es echt gut gefallen, obwohl die Truppe teilweise schon halsbrecherisch wurde... immer ein gutes Zeichen.
Also schonmal ein gelungener Einstieg, und hoffentlich hört man noch mehr von denen...
Nach der Umbaupause dann erstmal Richard Galliano und Ron Carter... Galliano ist eine Macht und ein spannender Einstieg für alle, die sonst nicht unbedingt Zugang zum Akkordeon haben (und wer kann das schon von sich behaupten... Vielen hier sind ja schon die vielen Knöpfe auf einem Fodera zu viel...
).Beide für ein paar Nummern mit viel Gefühl unterwegs... ein Akkordeon punktet ja auch eher bei den leisen Tönen, und für Lautes gab es später noch hinreichend Gelegenheit...
Ron Carter ist eine Legende, und das spürt man einfach... und wie viele Legenden kommt er äusserst bescheiden und genügsam rüber... schönes Beispiel dafür, wie man einen heftigen Eindruck hinterlassen kann, ohne sich mit seiner Hundehütte in den Vordergrund zu drängen... aber das hat so einer schlicht und einfach nicht nötig.
Die WDR Big Band ist immer hörenswert - vor allem natürlich, wenn man wie ich selbst in einer Big Band spielt... und ich denke die hatten alle Spass an der ungewöhnlichen Besetzung... erst kamen ein paar Eigenkompositionen von Galliano (ohne Ron Carter), danach Carter mit ein paar Nummern aus dem Album, das er vor ein paar Jahren mit der WDR Big Band aufgenommen hat.
Immer wieder viel Raum für die tollen Solisten der Big Band.
Und alles dabei, von brachial laut und fetzig (wozu hat man einen 15-stimmigen Bläsersatz denn sonst?) bis schön leise und zurückhaltend. Sehr schön noch: Ron Carter Solo improvisiert solo über "You are my sunshine"...
Einzige Zugabe war nochmal Galliano / Carter mit einem Blues... und dann geht man mit der Hoffnung, den grossen alten Mann nochmal wiederzusehen... was mir in Erinnerung bleiben wird, sind die Grossaufnahmen (der BR hat mitgeschnitten und auch live (wenn auch leider mit einer kleinen Latenz) im Saal auf Leinwände projiziert) von Carters Händen: sehr schöne Greisenhände, die sich wieselflink und mit viel Ausdruck am Instrument bewegen... und wenn man bedenkt, was diese Hände schon alles mitgemacht haben...
Erwähnenswert noch der Gallien Krüger 15er Combo, über den alle drei Bassisten gespielt haben (nicht mikrophoniert) ... starkes Teil, das vor allem die Feinheiten und Dynamik sowohl in den Soloparts als auch im Ensemble extrem gut rübergebracht hat!
So... heimgekommen bin ich um 2 Uhr nachts - erschöpft aber glücklich...
Am Liebsten würde ich heute abend wieder hinfahren, zu Stanley Clarke - geht aber leider nicht, weil ich zwei Proben habe... vielleicht geht noch spontan was am Wochenende - ansonsten bin ich nächstes Jahr garantiert wieder am Start...!
Zuletzt bearbeitet:
Similar threads
