Hmm, zuerst sollte klar sein welches Modell genau das ist - auf dem Avatar sieht's aus wie ein ATK-400 aber ich bin mir nicht sicher, ob's den 400er in dieser Farbe gab; die Klarlackierungen waren vor allem bei den Prestige-Modellen verbreitet (1300er Serie). Die wurden bis zuletzt in Japan produziert, während die 400er durchweg aus Korea kamen; soweit ich weiß, wurde die ATK Reihe eingestellt als Anfang 2004 die RD (Roadgear) Bässe auf den Markt kamen.
Sollte der Bass neu sein, dann gehe ich davon aus, dass er schlicht und einfach aus Lagerbeständen stammt: Der Preis geht in diesem Fall für einen 400er in Ordnung (gebraucht sollte der weniger kosten) und wäre für einen 1300er sensationell (die lagen letztes Jahr um die 1.000 Euros).
Wie auch immer, am wertstabilsten sind die älteren ATK-300/305, die alle aus Japan kamen und hervorragend verarbeitet waren. Die haben Ende der 90er neu um die 1.200 Mark und zuletzt 650-700 Euro gekostet und wechseln heute gebraucht für an die 500 Euro den Besitzer (gepflegte Modelle erreichen fast Neupreis). Gebrauchte 400er sind dagegen günstiger zu haben und weniger wertstabil; das liegt wohl an der Korea-Fertigung, denn diese Modelle haben eine größere Bandbreite an Verarbeitungsqualität. Ich hab etliche angespielt, von denen nur einer so gut gebaut war wie mein 300er.
Zur Historie - In der Tat wurde der ATK zunächst als günstigere (in Zahlen halb so teure!) Alternative zum Stingray konzipiert; allerdings haben die Japaner nicht einfach kopiert, sondern einige interessante Features eingebaut, die das Teil universeller machen als das 'Original':
- PU: Triple Coil statt Doppelspule, sorgt je nach Schaltung für mehr Vielseitigkeit beim Sound
- Durch die Sweet Spot Position des Humbuckers (näher am Hals als beim Stingray) mehr Druck untenrum
- Die massive Brücke sorgt für unglaubliches Sustain und wenn's noch mehr sein soll, kann man die Saiten auch komplett durch den Korpus ziehen
- 3-Band EQ serienmäßig: Sehr effektiv und prima abgestimmt
- Das Teil ist zwar schwer, aber so massiv gebaut, dass es einfach nicht kleinzukriegen ist.
Das Nachfolgemodell 400/405 bekam dann zusätzlich noch einen J-PU am Hals und der 3-fach Schalter wurde 5-fach, um die diversen Spulenkombinationen zu schalten (wie genau, müsste ich jetzt auch raussuchen). Der J-PU sorgt für eine Verbesserung des nasalen Sounds, den der 300er ansatzweise in der linken Schalterstellung produziert, hat aber keinen Einfluß auf den MM-ähnlichen Sound, der nachwievor nur aus dem Triple-Coil kommt. So ist der ATK sicher nicht die erste Wahl für Jazzer, aber alle Arten von Rockmusik sind das Metier dieses Basses: Drückendes Bassfundament, enorme Durchsetzungsfähigkeit (Mitten) und auf Wunsch schmatzende Höhen fürs Slapping. Letzteres ist mit dem komfortablen Spacing auch noch recht einfach, wenn man relativ große Hände hat *g* ...
Aber bevor ich jetzt auch ins Schwärmen gerate, noch ein Wort zur Elektronik: Meine hat mich noch nicht einmal im Stich gelassen, die Potis kratzen auch nach sieben Jahren noch nicht und rasten sauber in der Mittellage. Der Strom- bzw. Batterieverbrauch hält sich in Grenzen, wenn man die EQs nicht allzu weit aus der Mitte dreht (braucht man dank der effizienten Regelung meist auch nicht) - viel Boost bedeutet weniger Lebensdauer. Ganz wichtig jedoch: Immer das Kabel rausziehen, wenn man nicht mehr spielt (klar, während der Proben und in Spielpausen natürlich nicht) - so hält die Batterie doch recht lange. Als günstig und langlebig haben sich hier übrigens die billigen TDK vom Aldi erwiesen - die halten bei mir länger als so manch teurere Batterie
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Also, welches Modell Du auch immer hast, viel Spass braucht man damit kaum zu wünschen, den wirst Du schon haben
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