Versuch macht kluch, würde ich meinen. Dein FL unterscheidet sich ja konstruktionsmäßig kaum vom bundierten Pendant. Insofern ist die Verarbeitung vermutlich nicht das Problem, der Chinese hat seine CNC bei meinem Gerät jedenfalls perfekt eingerichtet. Ich tippe also eher auf die Hölzer. Mein 75er ist mit 5,4 kg auch ein Anker, die Esche ist sehr dicht gemasert und bei dem Preis wohl kaum gut abgehangen.
Mr. Sandberg meinte zudem mal, dass schwere Hölzer Sustain fördern, aber weniger Attack liefern. Bei leichten Hölzern sei es entsprechend umgekehrt. Ob’s stimmt, sei mal dahingestellt, aber gerade beim FL spielt ja auch das Fretboard noch mehr mit rein, als beim Grätenbass. Und auch Black Nylons springen zwar grundsätzlich schnell an, brauchen also nur gestreichelt werden für einen vollen Ton, sind aber wie alle Flats keine Attackmonster, was die Transienten angeht. Besonders wenn man die „dünnen“ 50er spielt, die vergleichsweise labberig daherkommen. Ist zumindest mein Eindruck. Ich hab auf meinem sehr attackstarken Epoxy-FL 50er LaBella Nylons, eben um Attack/Punch etwas abzumildern. Hab dabei aber festgestellt, dass gerade schnelles Stakkatospiel leidet. Die Saite entwickelt da wegen ihrer Labberigkeit ein unschönes Eigenleben, wenn man mit gewohnt starkem Anschlag den Jaco an der Bridge spielt. Schwer zu handeln, wenn man während des Sets die Instrumente wechselt oder den FL nur gelegentlich umhängt. Ich denke daher an mal die dickeren 60er zu probieren, da die Nylon an sich ne richtig feine Saite ist.
Trotzdem wäre der PU-Tausch natürlich ne interessante Sache. Auch wenn viele mit den Roswells sehr zufrieden sind, muss das ja nicht deine Tasse Tee sein. Die sind wohl leicht überwickelt und liefern oben und unten etwas mehr Output als der klassische Vintage-PU. Vielleicht zu Lasten der für den FL wichtigen Mitten? Keine Ahnung.
