genie und wahnsinn

[edel]

man sagt ja, genie und wahnsinn liegen nahe beinander, und viele genies hatten (und haben) ja definitiv einen anner waffel.
meine frage an euch: würdet ihr den wahnsinn in kauf nehmen für musikalische genialität?
greez
edel

ps: hab grad den film the cavemans valentine gesehen und drum kam die frage hier auf...

 

[Dr_Pug]

Einen Wahnsinnigen haben wir definitiv hier im Forum. Ob er auch Genie ist, könnte Ansichtssache sein [][][]

(ich meine nicht meine Wenigkeit, ich bin ziemlich normal für ein Ge* ach lassen wir das)

Aber ob man den Wahnsinn in Kauf nehmen wollte? Wie denn, wenn man es gar nicht merkt?

 

[Herr K]

Ich würde sagen, dass die Genialität der Leute, die verrückt und genial waren, durch die Verrücktheit begründet ist.
In Kauf nehmen, das ergibt keinen Sinn? Diese Menschen brauchen das nicht in Kauf zu nehmen, sie sind so und sie merken
es meistens auch nicht.
Genie ist aber in der Tat sehr schwer zu definieren. Für mich sind Genies auch Menschen, die
etwas aus einem ganz anderen Sichtwinkel betrachten, als der Rest der Menschheit, und deswegen
zu neuen Gedanken kommen.
Diese andere Sichtweise hat aber oft mit der Verrücktheit/dem Anderssein zu tun.

 

[Achim_der_2te]

Also, ich hab hier zumindest schon mal 'nen wahnsinnigen Holzklopper inner Band. Der hat sich Gestern 'n gründlichen Einlauf abgeholt, als er (seeehr) kurzfristig mit 7 wildfremden Annernfraggles (Projekt) die nächsten Montage blockieren wollte ... und zwar, ohne unseren Keyboarder zu fragen, wer denn noch so zu seinem 2.000 € Synthi in'n Raum darf [):]

Mit der Genialität weiss ich noch nicht. Also der kann, wenn er will, aber auch nur dann ... []

 

[Sentient6]

Wahnsinnig bin ich schon, wo kann ich mir jetzt die Genialität abholen? [**/]

 

[Lookbehind]

Hm, warum muss ich bei dem Thema spontan an [url="http://www.youtube.com/watch?v=VaW8zRF1mE0"]ihn hier[/url] denken?

 

[Penelope]

Ich wär gern ein wahnsinniges Genie. []
Würde es bestimmt selber nicht mitbekommen, wenn ich ordentlich eines an der Waffel hätte und wäre bestimmt mit meiner Musik glücklich. []

 

[Lookbehind]

Zitat:Original erstellt von: Penelope

Ich wär gern ein wahnsinniges Genie. []
Würde es bestimmt selber nicht mitbekommen, wenn ich ordentlich eines an der Waffel hätte und wäre bestimmt mit meiner Musik glücklich. []

Selig sind die geistig armen! []

 

[Lou64]

Also den Satz fand ich jetzt wahnsinnig genial [][]

 

[Nymi]

Ich bin sooo wahnsinnig genial, dass mir keiner folgen kann... [V]

 

[Dr.Sterni]

Tut mir leid, ich kann Dir nicht folgen, Nymi [][][][]

Zitat:
Musik ist in meinen Augen etwas Verbindendes.

Sobald das Geniale mich aus der Verbindung zu meinem Mitmenschen reißt, verzichte ich sofort! Für mich geht es im Leben um dich und mich. Alles was das untergräbt kann mir gestohlen bleiben.

Sauber!!!

 

[mooz]

höchst interessantes thema!

ob wahnsinn und genialität nahe beieinander liegen? ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
ich glaube das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

ob genialität erstrebenswert ist? für mich mit sicherheit!

ich habe kürzlich ein interessantes buch über kinesiologie in bezug auf musiker gelesen.
ich zitiere mal daraus zum thema genialität:

"Was bewundern wir denn an unseren großen Komponisten und Musikmeistern und, vor allem, was sagen sie selbst über ihre Schöpfungen?
Nach ihren Aussagen entstanden ihre Werke nicht nur durch hervorragende Technik, durch Können und Wissen, sondern jeder bestätigte, dass alles menschliche Bemühen unzureichend gewesen sei. So folgte der Anstrengung eine Phase tiefer Depression und Frustration, und erst in dem Moment, als der Künstler die Idee fast aufgab, sich zurückzog und innerlich losließ, kam plötzlich die entscheidende Inspiration und Offenbarung. Erst nach diesem Augenblick war es wichtig, dass der Künstler ein geeignetes 'Gefäß' war und ein exzellentes handwerklich-technisches Können besaß, um die Inspiration perfekt zu manifestieren.

Die Idee und das Wesen des Werkes entspringt nicht der Leistung der Künstlerpersönlichkeit, diese ist nur Ausdrucksorgan und Empfänger. Wann die Inspiration eintritt, in welcher Weise und ob überhaupt, entscheidet nicht unser Ego, sondern bewirkt die spirituelle Kraft und Ausrichtung in uns. Die bedeutenden Werke von Mozart oder Beethoven stammen nicht von dem 'Leberecht Mozart' oder dem 'Wüterich Beethoven', sie wurden lediglich von ihnen aufgeschrieben. Ihre größe und Genialität bestand in ihrer Kunst des innerlichen Hörens und Sehens und natürlich in der perfekten handwerklichen Niederschrift."

oder an anderer stelle:

"Kommen wir noch einmal auf den Begriff 'Genialität' zurück. Wir lernen schon als junge Musiker, das es Genies gibt, an die wir nicht im entferntesten heranreichen. Wir stellen unsere genialen Lehrmeister außerhalb von uns, haben nichts mit ihnen zu tun, grenzen sie aus unserem Leben aus.

Genialität aber ist keine persönliche Spitzenleistung, sie ist der auf ein Wort zusammengezogene klarste Ausdruck des Wirkens seelischer Kräfte im Menschen. Alles, was dem Intellekt nicht ein- und vorhersehbar ist, bezeichnen wir schnell als 'genial'.

Die allgemeine Unfähigkeit, größere, unsichtbare Kräfte in und um uns zu akzeptieren, könnte nicht besser demonstriert werden als durch die Vermessenheit, kleine Geistesblitze des Egos in der modernen Kunst zu Geniestreichen aufzuwerten. Kunst ist kein Wissengebiet oder Fach, sondern ein 'Lebensweg'."

"Es wäre für jeden Künstler wichtig zu begreifen, dass er Pilger zwischen den Welten ist, der geistigen und der materiellen – das Haupt erhoben in den Sternenhimmel, in das Universum, und mit beiden Beinen fest auf der Erde stehend. Auf diese Weise nehmen wir dann auch die mMenschlichkeit, das Menschsein mit all seinen Größen und Schwächen bei unseren verehrten Genies wieder war.

Unser Verstand, unser Intellekt, gleich wie scharf und analysierend er sei, vermag nichts zu schaffen, das überpersönliche oder gar universelleBedeutung hätte. Selbst im Bereich der Wissenschaft gilt dies. Egal, ob Nils Bohr, Dimitri Mendelejew, oder Albert Einstein – sie berichten einhellig, dass nicht ihr kontinuierliches, logisches Denken zum Ergebnis führte, sondern ein Traum, ein Wachtraum, ein plötzliches Erkennen und Herausgehobensein aus Zeit und Raum."

soweit.

 

[BigNeisi]

Ich werde vom Genius verfolgt....aber ich bin schneller........[]

oh...da ist es schon wieder.....ich glaube.....GULP[].....ups, ich[]HAHAHAAAHHA.....[]...ALGRZPFMPF[].......kommen wir zum Wetter...[ooo]HRUBÄÄÄHHH[]SABBERSABBERSABBERSABBER[]....Scheiß Inkontinenz[]......KARAMBA, KARACHO EIN WHISKEY!!!![]......

 

[BigNeisi]

Zitat:Original erstellt von: Calo

Zitat:Original erstellt von: BigNeisi

Ich werde vom Genius verfolgt....aber ich bin schneller........[]

oh...da ist es schon wieder.....ich glaube.....GULP[].....ups, ich[]HAHAHAAAHHA.....[]...ALGRZPFMPF[].......kommen wir zum Wetter...[ooo]HRUBÄÄÄHHH[]SABBERSABBERSABBERSABBER[]....Scheiß Inkontinenz[]......KARAMBA, KARACHE EIN WHISKEY!!!![]......

Was willst du uns damit sagen Neisi?
Oder ist dieser beitrag eher einzuordnen ind"Klamauk ohne Sinn"?

Vielleicht will ich damit sagen: Wer keinen Humor hat, verfällt leicht dem Wahnsinn, und ich glaube kaum, dass irgendjemand hier dem Wahnsinn verfällt, weil er en Genie ist, sondern eher, weil er zu wenig Humor hat.

 

[jam_bass]

Zitat:Original erstellt von: Herr K

Ich würde sagen, dass die Genialität der Leute, die verrückt und genial waren, durch die Verrücktheit begründet ist.
In Kauf nehmen, das ergibt keinen Sinn? Diese Menschen brauchen das nicht in Kauf zu nehmen, sie sind so und sie merken
es meistens auch nicht.
Genie ist aber in der Tat sehr schwer zu definieren. Für mich sind Genies auch Menschen, die
etwas aus einem ganz anderen Sichtwinkel betrachten, als der Rest der Menschheit, und deswegen
zu neuen Gedanken kommen.
Diese andere Sichtweise hat aber oft mit der Verrücktheit/dem Anderssein zu tun.

Genau so sehe ich es auch.
Wenn Wahnsinn ein Geisteszustand abseits der "Normalität" ist, so gibt es einen Bereich, der sehr weit entfernt ist (im Irrenhaus) und einen näheram Normalen liegenden Bereich.
Eine gewisse Entfernung ist aber mMn. unbedingt notwendig für geniale Kreativität.
Aussuchen kann das "Genie" sich das aber nicht selbst, sondern es kann nur inkauf nehmen, dass es entweder die Genialität für die Normalität aufgibt oder Wahnsinn und Genie gewinnt.

Von all dem gibt es beliebig große Abstufungen - so war Einstein relativ (!) normal; Nietzsche relativ verrückt.

 

[TomM]

Wir haben so eine idealisierende Vorstellung vom Genius, der jeder gerne ein wenig wäre. Dabei werden dann Geistesblitze und Großtaten durch ein hart erarbeitets Lebenswerk munter vermischt. Dazu kommt, dass der unangepasste Außenseiter immer die Aufmerksamkeit auf sich zieht, und gelegentlich ist grade er es, der über den Tellerrand geschaut hat. Nicht mehr und nicht weniger. Die esoterischen Deutungen gehen mir eher auf den Keks. Wer sich dafür interessiert, wie der menschliche Denkkasten wirklich funktioniert, sieht das erheblich nüchterner.

 

[jam_bass]

"Esoterische Deutungen"?
Was meinst du damit?

 

[mooz]

Zitat:Original erstellt von: Joerg

Der Gedanke, dass Wahnsinn nichts mit Genie zu tun hat, tut mir gut! Ich halte ihn für richtig. Das eine ist eher etwas krankhaftes, das andere etwas ausgezeichnetes, phantastisches!

Die Eltern eines Freundes waren zwei Sonderschul-Lehrer. Die erzählten gelegentlich von speziellen Begabungen ihrer ansonsten schwer einzugliedernden Schüler. Ich vermute, dass dies *ein* verantwortlicher Teil dafür ist, dass Genie mit dem Wahnsinn verglichen wird. Als "gestört" verstandene Menschn haben mithin besondere Eigenschaften, wie extremes Gedächtnis, Hochleistungsrechnen und ähnliches. Weiterhin ist es ja häufig so, dass Genies tatsächlich weitreichend nicht verstanden werden. Eben ein bisschen wie welche mit eher verwirrtem Verstand.

Die Zitate von Mooz finde ich sehr inspirierend. Wobei ich die völlige Negierung der menschlichen Anstrengung nicht teile. Es ist eine Mischung, soweit mein Verständnis, besser: mein Glaube!

Sehr schön auch der Gedanke, dass wir das Genie stets ausserhalb von uns sehen. Anstatt es als eine Anlage in einem jeden von uns zu verstehen, dessen Zustand zu einem Teil eben auch von unserem Denken, Handeln und unserer Überzeugung abhängt. Da kann ich nur bei Petrus einstimme: Herr, hilf meinem Glauben![]

ich verstehe diese abschnitte so, dass ein versuch rein über die ratio, also den verstand, genialität zu erreichen zwecklos ist. erst das zusammenwirken mit einer spiritualität vermag den genius oder das geniale freizusetzen.

spiritualität ist nichts esoterisches oder ein rein auf eine bestimmte religion begrenztes thema. bei verstandesmenschen klingeln da gerne die alarmglocken, weil spiritualität vom verstand her nicht zu verstehen ist.

spiritualität ist jedoch wirklich nichts außergewöhnliches – wohnt sie doch in jedem von uns inne. alleine der geist, der uns zum musikmachen treibt ist schon spiritualität – und nicht nur bare lust. meiner meinung nach.

es ist in der tat interessant, wie der menschliche denkapparat in all seiner neuronalen, bio-elektrisch-chemischen verquickungen funktioniert.

ich bin mir dennoch ziemlich sicher – der genialität wird man auf diesem wege nicht begegnen oder offen in die karten schauen können, weil sie sich auf einem ganz anderem terrain befindet – dem glauben, der spiritualität – der sich nicht bemessen, analysieren oder gar werten lässt.

wenn man 'verstand' und 'beseelung' jedoch koppelt, dann 'kann' dies geschehen. und jeder ist dazu prinzipiell in der lage. genie bleibt kein esoterisches wunderwerk noch ein vollkommen zu erklärendes schaubild.

somit reißt diese these die entrückung unserer genies in unerreichbare ferne eindeutig vom sockel. das finde ich sehr erfrischend daran. was jeder daraus macht, ist ihm natürlich selbst überlassen.

 

[jam_bass]

Zitat:Original erstellt von: mooz

somit reißt diese these die entrückung unserer genies in unerreichbare ferne eindeutig vom sockel. das finde ich sehr erfrischend daran. was jeder daraus macht, ist ihm natürlich selbst überlassen.

Der Gedanke, man könne selbsttätig daran arbeiten, irgendwann Genialität zu erlangen, mutet mich etwas befremdlich an. Es sei denn, es war so gemeint, dass der innere "Ruf", das normale Alltagsdenken einen gewissen Weg weit zu verlassen in Richtung "Wahnsinn" von hellhörigen Menschen wahrgenommen und befolgt werden kann.
Das Heraustreten aus der Normalität mit dem zwangsläufig damit verbundenen Risiko, sich selbst für "ver-rückt" zu halten und auch so behandelt zu werden, sehe ich dabei als unvermeidlich an. (also mMn. keine Genialität ohne Wahnsinn oder Ver-rücktheit).

Ich bin aber kein Genie - man müsste mal ein solches selber fragen . . .

 

[mooz]

hm, was ist so befremdlich daran, das potential dazu zu haben?

zum thema genie und wahnsinn: es gibt natürlich eine reihe von menschen als beispiel, die einerseits genie waren, aber andererseits auf allen anderen lebensbereichen hoffnunglos scheiterten und zu lebzeiten ihrer umwelt enormst auf den sack gingen. sie werden aber gerne in unserer gleichförmigen welt als "outstanding freaks" bezeichnet und für toll befunden.

so etwas finde ich persönlich überhaupt nicht erstrebenswert. pablo picasso – ein genialer schöpfer von bilder, aber was für ein patriarchistisches arschloch, welches in keinster weise sozial fähig war gesunde beziehungen zu frauen führen. miles davis, genialer musiker, aber ein übelster rassist. die reihe ließe sich beliebig fortführen …