Ich hab einen BEAD-Dingwall hier und die Saiten, die drauf waren, waren nicht mein Geschmack und haben sich furchtbar in die Bünde gefressen. Aber so richtig richtig. Als mir das aufgefallen ist, sind mir fast die Augen rausgefallen. War mühselig das alles plan zu schleifen.
Hab mir bei Pyramid Custom Black Nylon Tapes machen lassen, die im Vergleich zu dem, was andere aufziehen, heavy top, light bottom sind und bin mit denen sehr, sehr, sehr glücklich - D-2 .072, A-3 .091, E-4 .114, B-5 .133. Damit klingt es nicht mehr so wie man sich einen Dingwall vorstellt, aber ich liebe tatsächlich genau das, was herausgekommen ist.
Ich hab auch bewusst nur den normalen Combustion geheiratet, nicht den Nolly, denn der geht mir zu heftig in die Mitten. Super, wenn man wie er gegen drei Gitarristen und einen Drummer, dessen Motto ist wenn ein Fell oder Becken sich nicht bewegt, schlag drauf, aber für ein Trio ist mir das nix. Ich hab jetzt deutlich mehr Wärme, etwas weniger Bass oben herum und viel mehr Substanz unten herum - im Vergleich zu den Originalsaiten.
Den Sattel musste ich bearbeiten, aber das ist ja kein Problem, weil das keine teuren Sonderspezialfeilen sind. Die Kerbe einer 150er oder 170er Kalium würde mich abschrecken.
Mein Aha-Effekt Moment kam mal, als ich einen 34er Vierer mit 110er E auf B gestimmt hatte. Spaßeshalber, um zu gucken, was passiert. Und ja, die Saiten haben am Instrument geflabbert, aber aus dem Amp kam eine überraschende Klarheit bis in den 15. Bund B-Saite, und darüber hinaus war es auch noch brauchbar. Sonst war wegen Dröhnen ab Bund 9 oder 10 so Hand auf's Herz Schluss. Bis dahin war ich eben auch dem Zug aufgesessen, das tiefe Saiten dick wie Darm sein müssen, die Mensur 35", Lautsprecher 18", aber nee, stimmt einfach nicht. Ich war überrascht, jeder, der das gehört hat war überrascht, und damit hatte sich mein Glaubenskrieg erledigt. Das war eine unheimliche Erleichterung in bis dahin immer dröhnenden Räumen.
Kommt sicherlich auch auf's Instrument an, aber ich denke, dass ein 115er, 120er B-Satz auf einem 34er Bass eine sehr gute Figur machen. Den Dingwall habe ich mir nicht wegen Unzufriedenheit oder um auf den Hypetrain aufzuspringen gekauft, sondern weil der mich von Design, Handhabung, Gefühl, besonders der Bespielbarkeit und einfach auch allem anderen komplett und vollständig überzeugt hat. Hätte ich den nicht angespielt, würde ich immernoch auf einem Hagstrom Beluga spielen oder ähnlichem und wäre nicht traurig. Wobei der aber ohne Flachs ganze zwei Kilo schwerer ist.
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