Fairer Ausstieg - aber wie?

[Mamba]

Meine Situation ist folgende:
Bereits vor Weihnachten habe ich mir ein paar Gedanken über meine aktuelle Band gemacht, was sie wollen (hatte vor den Feiertagen eine entsprechende Diskussion gestartet) und was ich gerne machen möchte.

An der letzten Probe, das war am Donnerstag, war ich ein bisschen frustriert, hab aber versucht es mir nicht anmerken zu lassen. Unsere Ziele und Wünsche decken sich irgendwie gar nicht, mit der Gitarristin komme ich persönlich nicht klar (wenn man einen völligen Mist spielt darf man das ruhig zugeben und nicht auf mein Gehör schieben -> es kann ja mal passieren) und wenn das natürlich nicht stimmt, dann wiegt die Musikrichtung gleich nochmal mehr.
Zur Zeit gucke ich vor allem im Internet nach einer Band oder Musiker die mir eher zusagen würden, mittelfristig möchte ich gerne aus- bzw. umsteigen.

Deshalb mache ich mir folgende Überlegung:
Soll ich meinen Austritt bekannt geben und einfach noch mitspielen bis sie Ersatz gefunden haben?
Oder erst wenn ich bereits ne neue Band habe und halt allenfalls bei beiden parallel spielen bis der Ersatz da ist?

Einerseits wäre es nicht fair hintenrum mich umzuorientieren, andererseits weiss ich nicht ob ich Lust auf eine allfällige Durststrecke habe bzw. diese überhaupt gut wäre (von wegen musikalisch am Ball bleiben).

Was meint ihr?

 

[hotzenbasser]

Hallo Mamba,
ich kann verstehen, wie du dich fühlst, ein Ausstieg aus ner Band ist nicht unbedingt leicht. Ich bin soeben nach längerer Überlegung aus meiner 2. Band ausgestiegen weils nicht gepasst hat (letztendlich hat mir der Ego-Gitarrero den Ausstieg leicht gemacht ....).

Ich denke f.B. hats schon richtig gesagt.
Da du dich ja offensichtlich schon definitiv entschieden hast auszusteigen, würde ich den Ausstieg auf jeden Fall in einer Gesprächsrunde bekanntgeben.
Je nach Reaktion der anderen kannst du ja noch anbieten eine gewisse Zeit (z.B. 3-4 Monate oder bis zum nächsten Gig) mitzumachen.
So lässt du die anderen nicht im Stich und sie können dir nichts nachtragen. In der Zwischenzeit kannst du dich nach ner anderen Band umschauen. Wenn die Leute deiner jetzigen Band nach längerer Zeit keine(n) Bassist(in) finden, hörst du nach der vereinbarten Übergangszeit auf.

Zur Durststrecke: Ich persönlich bin froh, im Moment nur eine Band zu haben, so bleibt etwas mehr Zeit zum Üben, was für mich persönlich fast noch wichtiger ist, als das Zusammenspiel mit Anderen.
Und wenns bei dir dann halt mal gar keine Band wäre, wärs auch nicht tragisch, dann kommst du umso schneller am Instrument vorwärts durchs Üben.

 

[basshenning]

Ich würd auch meinen Unmut kundtun und den Ausstieg bekanntgeben. Gleichzeitig das Angebot unterbreiten, zu bleiben, bis die Leute einen Ersatz für dich bzw. du eine neue Band/Mitmusiker gefunden hast.
Bei letzterem Punkt darfst du ruhig egoistisch sein, du kündigst es ja vorher an.

Ich hab meinem Gitarrero-Sänger auch mitgeteilt, dass wenn das nicht bald was band-ähnliches wird und wir feste Proben und nen Drummer haben, ich mich anderweitig umgucken werde. Ich möchte nicht unnötig lange unter der Situation leiden. Du bestimmt auch nicht.

 

[Ninanoravera]

Hey Mamba..
Das tut mir leid für dich. Ist bestimmt nicht einfach.. Vor allem wenn du es jedem Recht machen willst. Ich würde aber an deiner Stelle die Karten auf den Tisch legen und wenn du dir ganz sicher bist dort nicht mehr spielen zu wollen. []
Ob du noch weiterhin bei ihnen spielst bis Ersatz gefunden ist, würd ich von der Reaktion auf dein Ausstieg abhängig machen. Wenn sie relaxt damit umgehen, dann wird es auch in den Bandproben bestimmt weniger Spannungen geben. "Es geht ja um nix mehr"[], ne Schmarrn, du weißt schon.[] Na viel Glück auf jeden Fall für deine Suche nach einer neuen Band.

 

[Mamba]

Besten Dank für eure Ansichten!
Von wegen Gigs gibts da keine Probleme, mit dieser Band wirds keine Auftritte geben (die wollen das nicht, zwingen kann ich ja niemanden). Es ist also nie um etwas gegangen, was von daher den Ausstieg sicherlich leichter macht. []

 

[FlamingoFlip]

Ich würde allerdings nicht sagen, dass du bleibst bis sie Ersatz gefunden haben. Die Leute neigen dann oft dazu sich keine Mühe bei der Suche zu machen, weil du sowieso lange genug bleibst.
Sag entweder, dass du solange bleibst bis du was hast, oder mach eine faire Zeit aus, z.B. 3 Monate, in der beide Seiten was finden müssen, oder eben eine kleine Durststrecke überbrücken müssen.
Wie hotzenbasser schon sagte, kannst du dann die Zeit nutzen um zu üben und neue Sachen zu lernen. Oder ist ein nahtloser Übergang so wichtig?

 

[Mamba]

Nahtlosen Übergang für mich weniger, aber ich will meinen (noch) Bandmitgliedern nicht den Spass wegnehmen, wenn du weisst wie ichs meine. []

Das Argument mit "bis ich ne Band habe" ist ja auch nicht ganz fair, was ich so gehört habe, ist es als Bassist einfach ne Band zu finden als für ne Band nen Bassisten zu finden....

 

[El Greco]

Seo offen. Wir hatten einmal den Fall, dass unser damaliger 2. Gitarrist einfach sagte: "Jungs, sry, das ist meine letzte Probe heute"...und das war´s.

Sag ihnen ganz ehrlich, dass du erwägst/vorhast auszusteigen. Sag ihnen die Gründe, und dass du gerne noch so lange bleibst, bis du ne andere Band hast. Außerdem weisst du ja nicht, wie die anderen Leute reagieren werden (bzw. ich weiß jetzt nicht, wie du mit dem Rest der Band klarkommst...und umgekehrt...).

Thema "Spass wegnehmen": also, die werden das wohl überleben. so traurig das ist, aber man kann auch ne Zeitlang ohne Bass zocken...

 

[FlamingoFlip]

@Mamba
Deswegen mein Vorschlag eine bestimmte Zeit festzulegen. Dann weiss jeder wie lange man noch zusammen ist und es gibt nachher kein "Du hast gesagt, du bleibst bis Ersatz da ist!"

Und zum alleine spielen:
Ich probiere gerade Band in a Box aus. Ist recht gut und macht Laune (auch wenn die Oberfläche etwas altbacken wirkt). Es ist natürlich nicht dasselbe wie eine richtige Band, aber ein guter Ersatz wenn man abends beim üben eine Begleitung will.
Und wie du bereits selber bemerkt hast, sind Bassisten gesuchte Leute. Es wird also nicht lange dauern bis du wieder was hast.

 

[Luisa]

Ich würde ehrlich gesagt erst darauf warten wie's bei den ankommt das du weggehst! Wenn es dann großen Streit gibt würde ich mir nicht den Zwang an tun und noch 3 Wochen mitspielen! Ansonsten ist son Zeitpunkt natürlich fairer!

 

[Mike`adelic]

Einfach aussteigen, Gründe nennen, nicht unfreundlich sein. Das ist schon alles. Es bringt keinem was, wenn du noch weiter mitspielst.

Im Endeffekt gibts keine "faire" Lösung für nen Ausstieg, also mach die Sache kurz und schmerzlos.

 

[artbass]

Zitat:Original erstellt von: Kulashaker

also du nennst nen gewissen zeitpunkt an dem du gerne rausmöchtest un wenn sie ihn akzeptieren velässt du die band nicht früher oder später sondern dann

Mh, das halte ich für wenig sinnvoll. Wenn sie den Termin nicht akzeptiern, soll man dann einen neuen machen, der denen besser passt? Gut, wenn sie sagen: "Dann packt deine Sachen und geh." mag dsa funktionieren, aber letztlich spielt die Akzeptanz der angehenden Ex-Bandmitglieder keine Rolle.

Ich hab meinen Ausstieg verkündet und gleichzeitig gesagt, dass ich bereit bin, die nächsten Auftritte noch mitzumachen, allerdings maximal bis Ende Januar. Die waren einerseits natürlich etwas geknickt, andererseits aber durchaus dankbar für das Angebot. Ist natürlich jetzt immer ein komisches Gefühl, wenn man sich trifft, aber es geht schon. Und wir sind auch nicht wegen persönlicher Dinge auseinandergegangen. Das kann ein wichtiger Unterschied sein.

 

[rabarvek]

Ich bin für gesunden Egoismus. Wenn du keinen Spass mehr hast und es für dich nur noch frustrierend ist, sehe ich keinen Sinn darin, länger als nötig zu bleiben. Dass du ihnen den Spass nicht verderben möchtest, ist zwar eine noble Haltung, aber umgekehrt scheinen sie sich ja auch nicht um deinen Spass zu kümmern.

Betrachte eine allfällige bandlose Zeit nicht als Durststrecke. Es ist in der Tat so, dass man als bandsuchender Bassist umschwärmt wird. Ich hatte jeweils viel Spass auf der Bandsuche und dabei bei verschiedenen Bands hineinzuschauen. Man sieht dabei viel Kurioses und und hat einige gute Jams.

 

[Mike`adelic]

Zitat:Original erstellt von: rabarvek


Ich bin für gesunden Egoismus. Wenn du keinen Spass mehr hast und es für dich nur noch frustrierend ist, sehe ich keinen Sinn darin, länger als nötig zu bleiben. Dass du ihnen den Spass nicht verderben möchtest, ist zwar eine noble Haltung, aber umgekehrt scheinen sie sich ja auch nicht um deinen Spass zu kümmern.

Betrachte eine allfällige bandlose Zeit nicht als Durststrecke. Es ist in der Tat so, dass man als bandsuchender Bassist umschwärmt wird. Ich hatte jeweils viel Spass auf der Bandsuche und dabei bei verschiedenen Bands hineinzuschauen. Man sieht dabei viel Kurioses und und hat einige gute Jams.

Genauso seh ich das auch. Guter Post!

 

[cellkirk74]

Ich seh das so wie die beiden Herren vor mir. Wenn es bei Euch dadurch nicht zu Zwangsabsagen von Gigs kommt, dann teil den anderen freundlich mit dass das nicht Dein Ding war und Du daher raus bist.

Ne andere Frage: Für was habt Ihr geprobt, wenn nicht um aufzutreten?

 

[e-bazz]

Ich teile die meisten Meinungen hier. bei fairness darf deine Persönlichkeit nicht zu kurz kommen. Da braucht es immer mindestens zwei Seiten.
Wenn du keinen Spass mehr empfindest beim Zusammenspiel mit der Band, ist das eigentlich auch nicht fair den Anderen gegenüber.
und wenn du versprichst zu bleiben bis ein anderer Bassist sich in die Kellerräume verirrt, besteht kein Anlass dringend einen neuen Bassisten zu suchen (sofern dies überhaupt ein Thema ist wenn du ausgetreten bist)

Grüzze e-bazz

PS : schau doch mal [url="http://www.music.ch/markt/artikel/8259/"]hier[/url]

 

[jalisco]

Was machst du jetzt, Mamba?
Lass dich nicht von der Gitarristin anpöbeln. Wie kommst du klar mit dem Rest von der Band? Oder wie kommt der Rest von der Band mit der Gitarristin klar? Ich meine, wenn der Zankapfel die Gitarristin ist und der Rest ist normal, schmeißt die Gitarristin raus. Ansonsten würde ich abhauen, ohne weitere Rücksicht zu nehmen. Ankündigen ist o.K, aber wenn ihr z.Z.keinen Gig in Sicht habt, würde ich schon weg gehen.

 

[Mamba]

Zitat:Original erstellt von: cellkirk74
Ne andere Frage: Für was habt Ihr geprobt, wenn nicht um aufzutreten?

Diese Frage musst du mir NICHT stellen, ich vermute aber, dass ihnen das gemeinsame spielen einfach gereicht hat. Insofern kann man wohl unsere "Proben" wohl eher als Spielabende bezeichnen. []

@ Jalisco: Wie f.B. schon gesagt hat: der Drummer und die Gitarristin sind zusammen, mit ihm verstehe ich mich sonst gut (wir sind uns vom Musikgeschmack und der Meinung ziemlich ähnlich) und die Sängerin gehört zu meinen Freundinnen aus der Oberstufe. Aber beide kommen gut mit der Gitarristin klar oder lassen sich zumindest nix anmerken.

@ e-bazz: Danke, hab ich schon gesehen. []

 

[El Draht]

Hmm, also ne Band mit der ich nicht irgendwann mal auftrete, das würde mich auch nicht reizen (wenn die musikrichtung stimmt jedenfalls)...

Glaubst du denn, dass sie unbedingt auf dich angewiesen sind, ich mein versteh das nicht flasch, wir wissen es besser und wissen, dass es ohne uns nur halb so schön ist, aber wissen das deine Bandkollegen auch? Wenn nicht, dann würd ich mich nicht zwingen weiter zu machen... Vor allem wegen dem nicht-auftreten.

Zur Durststrecke: Ich lieg jetzt seit 1 oder 2 Monaten aufm Trockenen und mir gefällts ganz gut, hab endlich Zeit n paar Lieder für meine nächste Band zu schreiben und einfach an der Technik zu feilen... Wenn wir dann irgendwann nen Schlagzeuger gefunden haben gehts weiter, aber bis dahin genieß ich dass ich mich endlich nicht mehr um alles zu kümmern... Stressfrei!

 

[Mamba]

Ich weiss bloss, dass sie doch relativ lange nach einem Bassisten gesucht haben bevor ich gekommen bin. Mal sehen was sie dazu sagen, sie haben ja auch schon ohne mich geprobt (konnte nicht kommen).

1 oder 2 Monate gehen ja noch, aber dann wie f.B. ein Jahr bandlos zu sein....