Kinder
Erster Song, erste Krise 😉
- Ersteller Flox
- Erstellt am
ein einwand zu dem „jeder der was zum stück beigetragen hat ist automatisch mit songwriter“.
falsch!
gutes beispiel sind große produktionen mit nahmhaften studio-/sessionmusikern - da wird erwartet daß man sich musikalisch einbringt, ne tolle bassline beisteuert (um beim thema zu bleiben). da bekommt keiner irgendwelche credits außer der vereinbarten song gage.
schaut mal prominent bei MJs Thriller album nach. da kam keiner und meinte „hey Louis (Johnson), deine bassline ist so gut, komm da geben wir dir paar credits - ach und Steve (Lukather), du dann auch…“
falsch!
gutes beispiel sind große produktionen mit nahmhaften studio-/sessionmusikern - da wird erwartet daß man sich musikalisch einbringt, ne tolle bassline beisteuert (um beim thema zu bleiben). da bekommt keiner irgendwelche credits außer der vereinbarten song gage.
schaut mal prominent bei MJs Thriller album nach. da kam keiner und meinte „hey Louis (Johnson), deine bassline ist so gut, komm da geben wir dir paar credits - ach und Steve (Lukather), du dann auch…“
Kannst du dir irgendwas zwischen Orchesterpartitur und dem oben genannten vorstellen?
Da bin ich voll bei dir.
Ich komm doch nicht mit einem Song und dazugehörigen Verträgen an. Ich kenne auch keine Band, wo so etwas stattfindet. Machst du das? In einer befreundeten Band gab es mal Stunk, weil die ein Stück auf youtube veröffentlicht hatten, ohne den Komponisten, der die Band vorher verlassen hatte, zu nennen. Die haben das dann nachgeholt. Das hat aber mehr mit Eitelkeit zu tun als mit Geld. Tantiemen werden sowieso nur interessant, wenn sowas regelmäßig im Radio gespielt wird. Wegen 143,50 Euro mach ich mir doch die Leute nicht madig.
Die fälligen Vergütungen sind mit der GEMA-Gebühr beglichen.
Wenn man bei einer erfolgreichen Produktion mitgemacht hat, kann man in Deutschland Leistungsschutzrechte über die GVL geltend machen. Aber wie gesagt, nur wenn die Aufnahmen echt "Airtime" haben.
Das ist der springende Punkt. Die Studiomusiker haben gemäß schriftlichem Vertrag eine Auftragsarbeit geleistet, die mit der Gage abgegolten wurde. Alle Beteiligten waren sich darüber einig und haben dies entsprechend festgehalten.
(Die Höhe der Gage ist dabei übrigens maßgeblich, ob die Leistung tatsächlich rechtssicher und vollständig abgegolten ist. Wäre für das Thriller-Album z. B. ein mäßiger Erfolg erwartet worden, und die Musiker hätten entsprechend eine viel niedrige Bezahlung erhalten als bei Top-Produktionen üblich, hätten sie gute Chancen, nachträglich höhere Vergütungen oder sogar eine Erfolgsbeteiligung einzuklagen.)
Wie gesagt, wichtig ist m. E. nur, dass man sich (rechtzeitig) einigt und das möglichst auch belastbar festhält.
Ja, schrub ich doch: Die Übergänge sind fließend. (und werden möglicherweise je nach Sichtweise verschieden eingeschätzt)
Wenn die Autorenschaft anerkannt und gegenüber der GEMA benannt wird.
apb T.
Edit: ergänzt, um Mehrfachposts zu vermeiden
Zuletzt bearbeitet:
In Deutschland kannst du deine Tantiemen ausschließlich über die GEMA geltend machen. Ich und der Gitarrist meiner Band hatten in den Achzigerjahren unsere Sachen bei der GEMA angemeldet. Wenn man viel spielt, bekommt man den Mitgliedsbeitrag raus. Die 2, 3 mal wo wir im TV waren, haben den Bock auch nicht fett gemacht. Ein bisschen Geschick beim Auftun von Gigs und beim Verhandeln der Gagen bringt mehr.
Deshalb finde ich die Vorschläge für Verträge und die Diskussion um Tantiemen, GEMA, Senderechte... irgendwie merkwürdig. Ich will niemanden desillusionieren, aber die Wahrscheinlichkeit, dass da viel Geld bei rausspringt ist nicht besonders hoch.
Es ist aber eine interessante Erfahrung, wenn ich mit meinem Song ankomme, der all mein Herzblut, all meine Kreativität und all mein kompositorisches Können beinhaltet, und der Gitarrist sagt "find ich jetzt nicht so besonders". Damit muss man dann auch leben können, ohne angepisst zu sein. Einen schlechten Song durch die "Schwarmintelligenz" der Band dann wohlmeinend retten zu wollen, ist in den allermeisten Fällen töricht.
Die Fähigkeit unseres Gitarristen, mir zu sagen, dass er meinen song "nicht so besonders" empfindet, schätze ich im Übrigen sehr. Ehrliche Kritik hilft mehr als falsches Lob.
Ich kenne die Situation gut, in der die komplette Band während der Probe "Stücke schreibt". Habe ich auch schon so gemacht. Zusammen jammen, die besten Ideen sammeln und ausarbeiten. Das ist allerdings sehr zeitaufwändig und wenn man ehrlich ist, sind es meistens ein, zwei Leute, die dabei das Heft in der Hand haben. Wenn die zwei sich außerhalb der Probe zusammensetzen und Stücke schreiben, ist das meiner Erfahrung nach produktiver.
Zuletzt bearbeitet:
Das ist schon klar. Illusionen mache ich mir da keine. Wäre schon cool, wenn man in ein paar Jahren ein paar eigene Songs beisammen hätte, die man mal irgendwo zum besten geben könnte, aber wenn nicht ist auch gut. Dann haben wir halt einfach so Spaß gehabt.
Ich glaube, ich habe jetzt ein ganz gutes Bauchgefühl für das Thema entwickelt und ein paar gute Gedanken mitgenommen für das nächste Gespräch.
Wenn man ehrlich ist, muss man sich wahrscheinlich einfach eingestehen, dass weder ich, noch mein Gitarrist Multiinstrumentalist genug sind, um einen halbwegs fertigen Song mitzubringen. So gesehen, kann der Song erst in der Band zur Reife gebracht werden.
Denke, man wird sich dann mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass die Rechte im Zweifel bei der Band liegen.
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