erkennen, was die gitarristen spielen?

[Geist]

hi ihr,

ich bin jetzt ganz frisch in einer band und beim gemeinsamen jammen hat sich folgendes problem ergeben:
ein gitarrist spielt etwas - der zweite erkennt was für akkorde das sind und spielt was passendes dazu. ich steh daneben und weiß nciht was ich spielen soll. wir haben das so gelöst dass sie mir bis jetzt gesagt haben was sie für akkorde spielen und ich dann so dazuimprovisiert hab (mit terz, quint, chromatic approach usw) ... aber auf dauer kanns das doch nicht sein? oder doch?
wie läuft das bei euch ab? woher wisst ihr, was die gitarristen spielen? oder ist das einfach nur übungssache und wenn man sie lang genug beobachtet weiß man das einfach??

ich hoff ihr weisen leute könnt mir helfen
lg
geist

 

[Nymi]

Tja, dazu Bedarf es einiger Grundkenntnisse der Harmonielehre (Quintenzirkel & Co. - trocken, ich weiß), evtl. des [url="http://www.musikerpark.de/cgi-local...stem/nn_lektion1.htm=Nashville-Number-System"]Nashville Number Sytems[/url] zur Erstellung von Leadsheets (was nebenbei auch das Verständnis der Zusammenhänge fördert), und ein geübtes relatives Gehör.

All das erfordert ein wenig Beschäftigung mit der Materie und ein wenig Übung, und kommt daher leider nicht von heute auf morgen. [ooo]

 

[geb]

Das relative Gehör zu trainieren ist der beste Weg!

Da meines nicht sehr gut ist schau ich den Gitarristen und/oder Keyboardern einfach auf die Finger. Dort wo die Ihren Zeigefinger haben, lege ich meinen auch hin. Wenn ich die Saite nicht genau erkennen kann probiere ich halt mal auf dem Bund alle aus.

Damit liegt man natürlich oft auch daneben, aber das schult dann auch bloß das relative Gehör

 

[astro]

Zitat:Original erstellt von: sKu
Natürlich wäre das Optimum, wenn alle Bandmitglieder von Harmonielehre richtig Ahnung hätten, aber wann ist das mal der Fall...

LOL - Bassist zum Gitarristen: "was spielst du denn da?" - "keine Ahnung, aber es klingt"

Mit ein bisschen Talent und/oder viel Übung kommt man dahin, die Töne, Akkorde und Intervalle direkt zu hören oder fühlen, dazu kommt, daß man ja seine Mitmusiker immer besser kennt. Schwieriger wird es noch, wenn Git verschiedene Stimmungen nutzt (bei uns: Cis, dropped B, E)
Hilft alles nicht viel, wenn git die Linie ständig ändert ("ich probier noch", grundsätzlich natürlich nicht verkehrt).

Was Du machen kannst:
1. schnapp Dir ne billige Gitarre und spiel selbst mal ein bisschen (zu Hause). Das dürfte helfen, sowohl die Griffbilder (optisch) als auch die Klangfarben verschiedener Akkorde (akustisch) besser zu erkennen. Ich hab's immerhin schon geschafft, eine Auflistung von Gitarrenakkorden zu kaufen, für die Gitarre selbst hat's noch nicht gereicht
2. betreib Gehörbildung. Es gibt z. B. kleine kostenlose Programme für den PC, mit denen Du Dir unterschiedliche Intervalle, Akkorde und Rhythmen ausgeben lassen kannst, die Du dann erraten musst. Außerdem gibt es hier natürlich noch 1000 andere Methoden.

Ich habe es leider bisher nicht geschafft, entsprechendes Training mal wirklich durchzuziehen, merke aber auch so, wie ich langsam besser werde - aber es könnte eben erheblich schneller gehen.

 

[Geist]

danke schonmal

@astro: was denn zB für programme? *neugierig schau*

 

[Christian :P]

Hey,

http://www.avatra.com/fretboardwarrior/bass_warrior.html

Oder auch mit Guitar Pro kannst du es versuchen....

Christian

 

[astro]

Zitat:Original erstellt von: Geist

danke schonmal

@astro: was denn zB für programme? *neugierig schau*

keine Ahnung mehr, wie die heißen. Kannst versuchen, mit der Suchfunktion im Forum zu finden. Ich glaube, bei justchords.de war auch was verlinkt

 

[b.l.s.]

super zum gehörtraining ist earmaster pro. auf www.earmaster.com kannst du dir eine trial-version für drei wochen runterladen.
damit kannst du intervalle, skalen, akkorde etc etc etc trainieren und das hilft sicher sehr beim "zurechtfinden".

 

[rabarvek]

So falsch find ich das gar nicht, die Gitarristen zu fragen, was sie spielen.

 

[Addam]

Genau, Gitarristen fragen und sich über das Arrangement unterhalten hilft schon eine ganze Menge.
Aber es kann nicht schaden, wenn Du Dir in Punkto Gitarre ein paar Grundkenntnisse beibringst (zeigen läßt und wichtig: selbst spielst), das schult das Gehör, schafft Verständnis für die Eierschneider, erleichtert die Zusammenarbeit und ermöglicht besseres Komponieren.
Eine gewisse Routine schleicht sich dann mit der Zeit von ganz alleine ein.
Ich spiele mit meinem Gitarristen nun seit über 12 Jahren und erkenne meist schon im Wechselansatz, wo er gleich auf dem Griffbrett hin will.
Mit anderen Gitarristen klappt das nicht, ich kenne sie halt zu wenig bis gar nicht. Da kommt auch schonmal ein zu später bis falscher Ton raus.
Dafür spielt man ja auch nur einfach und ungezwungen miteinander, bis ein ordentlicher Ablauf gefunden ist.

Computerprogramme finde ich ganz gut, um schnell mal wegen etwas nachzuschauen, das man covern möchte.
Aber besser und lehrreicher ist das Raushören bzw. sich in "Echtzeit" dem "Problem" zu stellen...

 

[Slaphannes]

hmmm, habe auch mit Gitarre angefangen.Dadurch habe ichden Vorteil da ich den Gitarristen auf die Finger schauen kann um zu wissen was Sache ist....Meine Theorie ist sehr begrenzt, kann dir aber sagen, das sich dein Gehör selbst schnell und mit wenig geduld ausbildet und festigt....mann bekommt mit der Zeit einfach ein Feeling dafür...also nur Geduld!!!!

 

[Geist]

aaah das problem löst sich gerade von selbst!
bei der letzten probe hab ichs nach einiger zeit geschafft zu erkennen was gegriffen wird - wunderbar

danke euch!

 

[RaVen_neu_1997]

joa einfach auffe finger schaun wenn er sich da zuviel kram zusammn wurstelt soll er das mal kurz zeigen und dann geht das schon irgentwie
ambesten is aber noch wenn der gitarrist dann meint man bräuchte ja keinen bassisten weil der eh nur das gleiche wie die gitarre spielt. loool und wenn man dann doch ma bisschen was "individuelles" spielt er das dann eh nich nicht wahrnimmt.
naja der is eh raus

 

[edel]

tschäh, was auch nützt, ist play-along üben. also zuhause massenhaft cds in n player rein und einfach dazu mitspielen aufm bass. schult das ohr in vielerlei hinsicht. es gibt ja auch gewisse grundschemen im songwriting, wie z.b. "II-V-I" also 2-5-1, bezieht sich auf die jeweiligen akorde der kirchentonleiter. mit der zeit erkennst du dann oft schon im voraus, wohin der gitarrero als näxtes wohl wechseln wird.
greez
edel

 

[jalisco]

Häufig musst du die Melodie erkennen und dann den bestpassenden Ton suchen (grundton) und wenn du den erwischt hast, bautst dann die Basslinie drüber. Wenn nicht so sicher bist, frag welche Akkorden er spielt und spielst du dann eine einfache Akkordenlinie, Grundtöne, die mit einem gut markiertem Rhythmus die Begleitung macht. Wenn du dir langsam die Harmonielehre aneignest wirst danach richtige Skalas einbringen. Das geht schon, es ist eine Frage dere Übung!!

 

[Hozzy]

Wie edel schon sagte, am besten Playalong üben, aufschreiben was man denkt was richtig ist und das dann ggf. kontrollieren...

Es kommt selten vor, daß man jammt, aber wenn, wende ich ganz einfach Jazz-Technik an...möglichst viel übers Griffbrett walken und jammen, irgendwann ist immer der richtige Ton dabei []

 

[rabarvek]

Im Pop / Rock Bereich ist 90% des Materials diatonisch, das heisst, alle Akkorde sind Stufenakkorde einer Tonleiter. Mit etwas Theorie und den Grundtönen ergibt sich damit schon eine ansehnliche Trefferquote.

 

[funkfreak]

Hallo erstmal!
Würde dir empfehlen dich einbisschen in Musiktheorie einzuarbeiten... und immer wichtig Theorie nicht trocken lernen sondern immer mit Klavier, Gitarre oder Bass umsetzen, so kannst du Tonleitern, Akkorde und Kadenzen sehr schnell erkennen... braucht zwar schon seine Zeit um das wirklich beinahe automatisch zu können!

Wenn du selbst Gitarre spielen kannst ist das natürlich auch ein Vorteil... doch was wenn du mit nem Pianisten jammen willst?! wü empfehle dir deshalb dein Gehör zu trainieren!
Ein guter Tip ist auch stets genau Musik zu hören (ohne Bass oder sonstiges Instrument) und zu analysieren (versuchen), das einzige Problem ist, dass man nicht sicher weiss ob es stimmt oder nicht...

 

[ehemaligerUser]

also ich muss es notgedrungen immer raushören da unser guitarero null ahnung von theorie hat und meistens selbst nicht weiß was er da macht *grummel*... kann ganz schön nervig sein ... aber gut issa []....

gruß []

 

[AGO-E]

Zitat:Original erstellt von: Slaphannes

hmmm, habe auch mit Gitarre angefangen.Dadurch habe ichden Vorteil da ich den Gitarristen auf die Finger schauen kann um zu wissen was Sache ist....Meine Theorie ist sehr begrenzt, kann dir aber sagen, das sich dein Gehör selbst schnell und mit wenig geduld ausbildet und festigt....mann bekommt mit der Zeit einfach ein Feeling dafür...also nur Geduld!!!!

Dem kann ich nur voll zustimmen. Bei mir isses genauso.

Und dann kommt noch dazu, dass mein Gitarrero und ich ähnlich denken und scheinbar auch ähnlich strukturiert sind. Mit der Zeit hört man dann "blind" (wäre das jetzt "taub"?[]) aufeinander. Bei uns bedeutet das vor allem, dass wir meistens in der gleichen "time" sind, was bei stops und anderen Betonungen ganz hilfreich ist.

Alles ne Sache der Übung und Gewohnheit = Erfahrung. Und die kommt mit der Zeit. [] Dann hört man nach ner kürzeren oder längeren Weile sogar Sachen aus Playalongs oder üblichen CDs raus, was da gerade gespielt wird. Man braucht dann manchmal sogar garnet mehr aufs Griffbrett vom Kollegen zu stieren. Denn jeder hat so seine Lieblingstonarten, -Harmonien, -Läufe usw. Da kann man (wie heisst das so schön auf Neudeutsch?) Antizipieren []