Nur mit Grundtönen spielen, geht das oder ist es zu schlicht?

Spiele Grundtöne bis es dir zu langweilig wird. Dann fang einfach an Quinte und Octave zu spielen und wenn du dazwischen noch Zeit findest einfach die dazugehörige Terz und schon hast du ordentlich zu tun. Der nächste Schritt wäre dann einfach auf der entsprechenden Moll Pentatonic zu improvisieren. Ich spiele zum Beispiel keinen Song gleich. Selbst wenn wir den 3 mal hintereinander spielen, weiß ich im Normalfall gar nicht mehr was ich davor gespielt habe und keiner in der Band hat mich schon jemals darauf angesprochen. :D

Edit sagt: Wenn es natürlich eine wichtige Stelle für den (Cover)Song ist, dann muss man sich schon an das Original halten. ;-)
 
Also unser Bassist in der Band (Jazz) hat ja erst im März letzten Jahres mit dem Bass angefangen (kommt von Sax, Klarinette, Keys, Akkordeon) und entsprechend zunächst auch nur Grundtöne, dann auch Quinten gespielt, das rhythmisch aber sehr gut....

Klappte hervorragend...und unser Pianist war happy, da er auf einmal beide Hände zur Verfügung hatte.

LG

Chu...
 
Also, ich kenne glaube ich ziemlich genau deine Problematik, Rüstzeit hört sich nach christlicher Musik an, und da ist das standart, und es gibt auch oft keine wirklichen Vorlagen nach denen man sich richten kann und das proben sind eher durchlaufproben für das grobe und die Abläufe...
ich hab das inzwischen relativ gut raus, das wichtigste ist es einfach auf das lied zu hören, bei ruhigen sachen reicht es manchmal auch einfach einen grundton zu halten, und nur 1-2 zwischentöne als überleitung zu spielen...
Naturlich kann man auch jede menge technischen Kram einbauen, in der besetzung Cajon, A-gitarre und bass kann man sich als "Solist" richtig austoben... oder es lassen, gerade in solcher musik ist weniger oft mehr, fühl dich in das lied rein und versuche die Athmosphäre durch deinen Groove zu unterstützen, nicht durch deine krasse Technik...
oder lern Pentatonik und probiere dich einfach mal aus, wo passt es und wo hält man sich besser zurück, das musst du selbst entscheiden! ;-)
 
Grundton der gerade gespielten Harmonie auf die "eins" ist schon nicht so verkehrt. Falls ein Drummer dabei ist, kannst du alternativ zum Durchvierteln oder Durchachteln seine Bass-Drum als Orientierung für dein Spiel nehmen: Bass-Drum und Bass synchron ergibt soliden Groove und ist mal was anderes als immer nur Viertel oder Achtel. Ich denke auch, dass in zwei Wochen nicht soooo viel mehr hinzubekommen ist.

Aber auf Dauer gibt ein Bass wesentlich mehr her als nur Grundtöne und Quinten. Falls es zu einigen Songs Noten für den Bass gibt, lohnt es sich sicher mal, die anzuschauen bzw. durchzuspielen. Es ist immer interessant, wie andere Leute (in dem Falle der Komponist) den Bass einsetzen würden.

Und so Tipps wie "verlass dich auf dein Gefühl, nicht denken" klingen gut, für mich sind sie aber hohles Geschwätz. Gutes Bassspiel braucht Entwicklung, Inspiration und Struktur. Und die kommen nicht allein aus der eigenen Gefühlsblase sondern - unter anderem - durch harmonische und rhythmische Analyse der Songs, die du spielen möchtest.
 
Auch meine 2 Cent in Dein Glas:

Generell ist der Grundton etwas sehr Schönes, lass ihn Dir niemals ausreden. Reden wir von schönem alten, Jazz ist Grundtonachteln jetzt nicht unbedingt die perfekte Lösung. Ab Rock aufwärts ist das immer möglich und häufig gar Pflicht. Wenn Du jetzt noch eine Quint findest und weisst, dass Du zum Ende einer Phrase mit einer Oktave Gedengelt schön Druck machst, dann ist schon sehr viel, sehr richtig. Es gibt viele Lieder, die sehr ausgefeilte Basslinien haben, bei manchen macht man auch einiges kaputt, wenn man "nur" den Grundton groovt, aber auf einer Party-Mucke mit Schlucki Publikum, bist du mit dem Grundtom immer perfekt angezogen.
 

@ochsenblut

Ich persönlich meinte auch nicht "alles nur aus der emotion heraus.
Ich sitze auch oft mehrere Tage am austeilen und basteln einer bassline zu einem Lied, aber bei 20 neuen Titeln in 2 wochen geht das eben nicht, also muss man wissen IB welche Richtung das stuck geht und dann nach Gefühl entscheiden wie man jetzt spielt...
 
Eliashaugk schrieb:
Rüstzeit hört sich nach christlicher Musik an, und da ist das standart, und es gibt auch oft keine wirklichen Vorlagen nach denen man sich richten kann und das proben sind eher durchlaufproben für das grobe und die Abläufe...
Zum Vergrößern anklicken....
?? was bedeutet das ??
Da gibt's dann 2 Wochen vorher Leadsheets mit Text und Chords für alle, aber genaueres bleibt geheim und wird vom Bandleiter erst vor Ort preisgegeben, damit man sich das gemeinsam erarbeitet? Keine Audiodateien mit verbindlichen Arrangements?
Ist das freie Mucke?
 
@W.A.S.P.chen das klingt zwar krass, aber man gewöhnt sich dran, ich bin mir nicht 100% sicher ob es beim Tread ersteller so ist, aber bei uns ist es so gang und gebe, und nachdem man sich daran gewöhnt hat ist es eigentlich ziemlich cool, als eingespieltes Team mit maximaler freiheit, so sind auch schon spontan z.B. coole Country, Reggea oder Funk Versionen bei rausgekommen...
 
W.A.S.P.chen schrieb:
?? was bedeutet das ??
Da gibt's dann 2 Wochen vorher Leadsheets mit Text und Chords für alle, aber genaueres bleibt geheim und wird vom Bandleiter erst vor Ort preisgegeben, damit man sich das gemeinsam erarbeitet? Keine Audiodateien mit verbindlichen Arrangements?
Ist das freie Mucke?
Zum Vergrößern anklicken....

das bedeutet, daß alles auf dem g-sus akkord basiert...
 
Wenige Noten (evtl. nur die Grundtöne) im richtigen Feeling gespielt klingt besser, als mehr Noten zu spielen (evtl. noch falsch phrasiert) und es passt nicht zu den Harmonien der anderen.
Mit mehr Zeit kann man sich ja dann das alles noch passend draufschaffen...
Wenn man gut auf die andren hört, wird das Gehör zunehmend besser und die mehr Noten und Töne kommen am Bass von ganz alleine und immer öfter richtig. :bier:
 
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