Echt banal? Töne auf dem Griffbrett lernen

[victor b]

Jetzt mal ´ne ganz blöde Frage mit Vorgeschichte:

nun halte ich mich doch schon seit Längerem in Zusammenhängen der Harmonielehre auf und ärgere mich immer wieder aufs Neue, dass ich erstmal - zum Teil echt lang, jedenfalls zu lang - darüber nachdenken muss, wo denn zum Beispiel das As überall auf meinem Bass zu finden ist.

Vielleicht mag das ja damit zusammen hängen, dass ich früher, bereits als Kind, Klavier gelernt habe und immer noch die Tastatur als eigentlich primär im Kopf habe und von da aus umdenke anstatt den direkten Zugang zu haben...

ALSO: Hat jemand eine möglichst effektive Methode für mich, die Töne auf dem Griffbrett endlich schnell drauf zu kriegen?

Gruß,
Victor B

 

[BrunoBass]

Tach Victor,
also ich persönlich habe es durch Übung gelernt! (wer hätte das gedacht [])
Was mir sehr weitergeholfen hat war ein Ausdruck des Griffbretts in guter größe und schön sichtbar vor mir zu haben.
Sollten deine Finger schon das machen was du willst würde ich viel "blind" spielen und nicht zuviel aufs Griffbrett selber gucken. (sobald du dir die Grundtöne gemerkt hast kannst du ja einfach von da aus abzählen. desweiteren empfand ich diese methode gut für die Gehörbildung)

Hoffentlich hab ich dir weitergeholfen, sollte das nicht der fall gewesen sein gibt es sicher noch viele andere Bassicer die ihre "Methoden" gerne weiterreichen. []

 

[Mamba]

Die Reihenfolge kennst du dank dem Klavier ja schon mal, da bist du gegenüber vielen anderen Anfängern (oder sagen wir solche die ebenfalls die Noten auf dem Griffbrett noch nicht so können) klar im Vorteil.
Dann muss man natürlich das "System" durchblicken, also wie die verschiedenen Saiten angeordnet sind. Ich muss das Zeugs auch noch lernen, aber mit dem Versuch die Logik zwischen den verschiedenen Saiten zu durchschauen fahr ich schon mal nicht schlecht. Abzählen muss ich teilweise immer noch, aber das ist die Übungssache die Bruno schon angesprochen hat.

Ich für meinen Teil probier gleich (wenn ich zu Hause bin) mal noch Jörgs Methode, verschiedene Herangehensweisen haben ja noch nie geschadet. []

 

[jogurt]

Gute Ratschlschläge die du da bekommst, ich kann nur raten, einiges davon auszuprobieren. Aber wahrscheinlich wird es für dich immer einfacher sein, die Notennamen auf dem Klavier schneller zu bestimmen. Obwohl ich zehn Jahre länger Bass als Klavier lerne, weiss ich auf dem Klavier immer den Notennamen des Tones oder der Toene, die ich spiele. Beim Bass weiss ich zwar oft den Namen des Tones nicht, aber weiss immer, welche Funktion der Ton innerhalb des soeben gespielten Akkordes hat, ob es der Grundton oder die Sekunde etc. ist. Bei mir sind das zwei verschiedene Denkweisen. Am besten ist es für mich, wenn ich gar nicht denke, aber das passiert mir nur auf dem Bass, auf dem Klavier bin ich zu ungeübt.

Gruss Jogurt

 

[Mike`adelic]

Zitat:Original erstellt von: Joerg

Das ist schlicht und einfach hart am Beginn!

Eine Methode, die ich sehr empfehlenswert finde: Tonleitern spielen, die Notennamen dazu singen.
Oder auch: einfach mal Stur alle Töne auf jeder Saite abgreifen und dazu die Namen sagen (auch hier: besser singen).
Nach Markus Setzer: einen bestimmten Ton suchen, wie Du schon selber schreibst. Dann die umliegenden Töne, die gleich daneben liegen dazu sich bewußt machen. Oberhalb vom Ab liegt ja gleich praktischerweise das A und unterhalb davon das G.

Was auch viel hilft ist, in der selben Lage unterschiedliche Tonleitern spielen. (man glaubt anfangs gar nicht wie viele man in einer Lage spielen kann... das sind nämlich fast alle gängigen!)
Besonders aufpassen würde ich auf die "graue Zone", also die zwischen 7. und 12. Bund. Viele Bassisten kennen sich dort überhaupt nicht aus...

 

[rease]

Ich spielte auch Klavier befor ich zum Bass kam.

Mir half es, wenn ich meine Bassläufe auf dem Klavier nachspielte. So stellte ich fest, was ich überhaubt spiele.

Umgekehrt half mir dann auch: Ich dudelte etwas auf dem Klavier und übernahm es am Bass, so kamen ganz tolle Basslinien raus und ich wusste erst noch, welche Töne ich genau greife =)

Cheers
Rease

 

[victor b]

Ja, genau, Jogurt, ziemlich genau so, wie Du´s beschreibst, gehts´s mir tatsächlich auch, und ich finde es einfach kurios, dass ich bei 15 Jahren intensiven Bass-Spielens immer noch zunächst die praktisch kaum genutzte Tastatur des Klaviers im Kopf habe! Diese will ich nun nach Möglichkeit als primär loswerden, wenn´s denn geht.

Treffend ist auch die Bemerkung von Mike`adelic mit dem 7.-12. Bund!

Wohlan denn, dank´ euch allen, bin schon dabei, Eure Tipps je nach Bedarf umzusetzen.

Gruß,
Victor B.

 

[Ninanoravera]

Hallo! Da waren echt gute Ideen dabei, das mit dem Griffbrett aufschreiben und ausdrucken find ich gut. Ich hab es so gelernt: Ich lernte auf jeder Seite (H-E-A-D-G) die C-Durtonleiter, spielte sie einmal rauf und runter auf jeder Seite und dann wieder bis zum ersten C. Natürlich hab ich die Noten auch immer brav mitaufgesagt, dasselbe Spielchen mit den anderen Tonleitern und siehe da, auf einmal war das Griffbrett keine unendliche Weite mehr.[...] Jetzt lern ich die Tonleitern noch von unten nach oben (H nach G Saite) und schon wird das Griffbrett dreidimensional.[] So hab ich das Griffbrett gelernt, es dauerte aber auch etwas. Wenn ich jetzt ein Fis suche muss ich mir nur noch aussuchen welches F mir am besten gefällt und entsprechend eins rüberrutschen. [][]