Im Krankenhaus habe ich häufig erlebt, das die Sterbenden einschliefen, als die Verwandten kurz mal raus waren.
Kann natürlich Zufall sein.
Eine meiner Omas feierte groß ihren 80sten Geburtstag. Kurz danach hatte sie einen schweren Schlaganfall und das Hirn war voller Krebs. Sie wollte wohl unbedingt den Geburtstag feiern und hat alle Vorzeichen für sich behalten...
Als es zuende ging wurde ich aus der Firma zu ihr gerufen. Ich war ganz allein und das war extrem belastend für mich. Ich musste nicht, was ich tun sollte und war ganz allein.
Nach Stunden fuhr ich nach Hause und kurz darauf kamen meine Eltern. Als ihr Sohn da war, starb sie dann (ich war da mit mir alleine zuhause). Zum Glück hat der Hausarzt nicht versucht sie irgendwie am Leben zu lassen, sondern hat ihr lediglich den Übergang leichter gemacht (Schmerzmittel, ohne sie ins Koma zu schicken).
Meine Oma wollte wohl unbedingt, dass ihr Sohn bei ihr ist, wenn sie stirbt.
Als mein Vater starb habe ich das "nur" durch meine Mutter erfahren. Er war (wie ich) des Lebens Müde und froh, diese Erde zu verlassen. Daher starb er "zufrieden". Mein Vater hatte u.A. eine Erbkrankheit, bei der sich die Darmwand zersetzt und man ständig Blut verliert. Aufgrund meiner Physis müsste ich diese Krankheit eigentlich auch haben. Aber bei den Bluttests wären die geringen weißen Blutkörperchen ja aufgefallen. Meine Symptome ähneln allerdings extrem denen meines Vaters in seinen letzten Jahren.
Naja; mich wird man wohl nach einigen Wochen tot auf in meiner Kiste finden. Durch die vielen vorsätzlichen Lärmbelästigungen fällt es ja nicht auf, wenn jemand im Haus bewusstlos umkippt. Zumindest hat mich nie jemand aus dem Haus angesprochen, wenn ich mal wieder bewußtlos umgekippt bin.
Es kann alles soo schnell vorbei sein.....
Man kann nur hoffen, dass genug Zeit für einen guten Abschied bleibt und es trotzdem relativ schnell geht. Unendlich langsam sterben ist für keinen der Beteiligten schön...
