Eben! Ich will mich auf der Bühne hören und spüren, schließlich muss ich mich dort oben wohlfühlen.
Und ich mache nun mal keinen Senioren-Tanztee, sondern Rockmusik - und die darf und MUSS laut vorgetragen werden.
gross muss auch nicht unbedingt viel watt heissen! mein neuer fender bassman 100T (
) wiegt 22kg und hat 100W. allerdings ist er trotzdem lauter als meine vorher genutzte 1000W digiendstufe..die macht halt bei heftigen spitzen dicht und schaltet sich dann auch gerne mal aus, wenns zu viel wird, der fender rotzt dann halt bisken mehr..
ich liebe das ding!
mein zweitamp ist übrigens ein Hughes&Kettner Bassbase 400, wiegt in einem TT Rack gute 18kg, auch ein wirklich guter amp, ordentlich verarbeitet wenn man mal reinguckt, schöner ringkerntrafo etc., sehr guter sound!
Ich denke das hat nichts damit zu tun "wer ist besser", sondern der Threat heisst "Dicke Dinger - Heimat der schweren Amps.." Ich denke Kong wollte nur mal einen Thread aufmachen, indem jeder seine pfundigen Anlagen darstellen kann ohne das er sich rechtfertigen muss, warum er denn so ein Equipment benutzt.
Ihr seid alles Männer / Frauen / Bassisten / Bassistinnen nach meinem Geschnack!
Den Thread habe ich aufgemacht, da man in anderen Threads u.A. zu hören bekam, dass "leichte, flexible Digiamps eine intelligente, leichte Lösung sind, die in jedem Fall ausreichen." Sätze wie "Jaja,
trag schlepp Du nur deine unnötig schweren Eisenhäufen!" fielen wirklich mehrfach.
Ich kenne es seit meinen jungen Jahren so! 1979 habe ich mit meiner ersten "ernsthaften" Band, Hadley and the (Wild) Rangers" Folgendes Bühnen - Setup gespielt: Je nach Bühnen grösse einen oder zwei Türme, bestehend aus 1 x GK 800 RB, 1 x Eigenbau 215'' (Nachbau der Peavey-215''), darauf noch eine Eigenbau 212'' (Nachbau der Musicman 212'', mit der grossen Reflexöffnung), alles ohne Tweeter. Auf grossen Bühnen stand links und rechts von dem gigantischen Drumriser jeweils ein solcher Turm. Mit den insgesamt 800 Watt Ampleistung und 4 x 15'' + 4 x 12'' - Elektrovoice - Speakern war das eine Höllen-Anlage, die Soundmäßig wie optisch viel schönes hatte.
Als die Band sich 1985 auflöste, kam das ganze große Gerümpel erst mal weg, aber nur, weil ich die riesen-Anlage nicht mehr gebraucht habe. Ich habe damals zwei Bassisten sehr glücklich gemacht, einer hat mich erst vor nem halben Jahr angesprochen: "Weisst Du schon noch, dass Du mir mal ein Hammer-Fullstack verkauft hast?"
Also kam eine Eigenbau 410''-Box her, ich hab schon viel von der Box geschfrieben, sealed, ca. 350 Watt @ Ohm und in den exakten Maßen wie einer halbierten Ampeg 810'' Flatback. Die Box habe ich bis heute, und ich geb sie auch nicht her, sie klingt hervorragend als -Erweiterungsbox zu einem GK 200 MB / SWR Redhead / Marshall MB 4410, mit denen ich die Box schon länger betrieben habe, und standalone mit Vollröhrenamps, die ich geliehen hatte wie dem Orange AD 200 B oder - vor 25 - 30 Jahren - mit einem Orange Overdrive mit 120 Watt. Hammer-Sound! Die Box wartet auf einen Vollröhren-Amp, den ich mir zu gegebener Zeit anschaffen werde.
Dabei wollte ich bei der Öffnung des Threads ich in keinem Fall missionarisch tätig sein. Meine Meinung ist, so denke ich, bekannt: Jeder darf das spielen, was er möchte - oder sich leisten kann. Mir sind aus verschiedenen Gründen grosse, schwere Amps mit anständigen Ringkerntrafos und Ausgangsübertragern, die anständig Reserven bieten, einfach lieber als Digi-Endstufen, die eben dann doch maldicht machen, sogar aussteigen wenn ihnen etwas zu warm wird. Ausserdem, schlagt mich, aber ich höre es, wenn eine Didi-Endstufe im Spiel ist. Mir gefällt der Sound von Röhren- / Transenamps mit diiiicken Eisenteilen besser. Punkt.
Ich spiele in drei festen Bands, und ich bin viel am spielen und auftreten. Irgendwann habe ich mal überschlagen: Etwa 1.700 Gigs habe ich in knapp 38 Jahren gespielt. Das macht gut 3 Gigs / Monat, wobei die Frequenz mal viel höher war (jeden oder jeden 2. Tag), mal aber auch 3 Monate kein Gig war. Da sind 1.700 eine realistsiche Zahl. Dazu probe ich seit jetzt 2 Jahren mit drei Bands, wobei ich mich nicht mit jeder Band jede Woche treffe, dennoch wird zwei mal die Woche geprobt. Ich übe täglich ca. 2 - 3 Std, je nach dem, obs neues Material gibt oder nicht. (das ist auch der Grund, warum ich an einen "Übungsamp" andere Maßstäbe anlege als jemand, der alle paar Tage mal ne Stunde herumnudelt....
)
Nicht nur deswegen: Meine Amps müssen zuverlässig und, für den Fall der Fälle, leicht zu reparieren oder auszutauschen sein. Mein SWR Redhead hat mir etwa 16 - 18 Jahre lang gute Dienste geleistet. Der Peavey TMax sollte jetzt auch schon 25 Jahre auf dem Buckel haben, er läuft beinahe jeden Tag.
Noch leichter und besser zu reparieren als MosFet - Amps oder herkömmlichen Endstufen sind Röhrenamps. Bei den Digiamps wird es früher oder später heissen: "Das Motherboard haben wir nicht mehr, wird auch nicht mehr hergestellt." Oder es heisst: "Lohnt sich nicht mehr." Aber einen 50 Jahre alten Fender / Marshall / Ampeg /you name it - Röhrenamp wird man auch noch in vielen Jahren durch die übersichtliche Struktur der Verdrahtung und der leicht austauschbaren Röhren reparieren können. Täglich werden in der USA alte Ampeg B15 / B 18 restauriert, es werden Ausgangsübertrager und Trafos getauscht, Röhren und Widerstände/Kapazitoren gewechselt. Auch alte Transistor-Amps bekommen einen "Cap-Job. Und dann gehts weitere 30 Jahre weiter mit der Mukke! Vollgas!
Trotz all dem bin ich kein Fundamentalist und weit weg von jedem Dogma. Ich habe zwei kleine, leichte Amps. Einen Markbass LM II und einen Ibanez Promethean 5110. Die nehme ich mit, wenn ich keinen Platz im Wagen habe, um eine der grossen Anlagen mitzunehmen, wenn es sich nicht lohnt - und/oder, wenn die Bühne so klein ist, dass ich mit der 810'' keinen Platz habe. Auch das kommt vor.
In einer Kneipe mit 50 Zahlenden genügt der Promethean, und wenn es dann 100 - 200 Leute sind, die beschallt werden sollen, kommt der LM II samt der SWR Workingman 212'' mit. Die ist mit Beyma-Woofern aufgerüstet, leistet jetzt 700 Watt an 4 Ohm. Daran kann sich der LM II sehr gut austoben. Ich suche immer noch eine praktikable Möglichkeit, den SVP Pro über eine Buchse direkt mit der Endstufe des LM II zu verstärken, dann hätte ich das absolute Stack für diese etwas "grösseren kleinen" Gigs.
Also, postet über eure "Dicken Dinger"! Hier ist allerdings nicht der Platz, dauernd von der "kleinen, kompakten Anlage, die so einen Eisenhaufen aus dem Wasser bläst" zu schreiben. Wir wollen hier Erfahrungen mit grossen Boxen, mit Fullstacks, mit Vollröhrenamps, mit Vorstufe-Endstufe- Rack - Lösungen und mit schweren, (mehr oder weniger) leistungsstarken herkömmlichen Transistor- oder MosFet-Amps, ob Volltranse, Hybrid oder Zweikanaler teilen und diskutieren.
Ich denke, dass so gut wie jeder die Vor- und Nachteile von Digiamps kennt - und jeder auch aus Seinen persönlichen Gründen Seinen Amp gewählt hat. Ihr werdet von mir niemals eine Schmähung von leichten, kleinen, kompakten Digiamps lesen, die den Besitzer zusammen mit einer FMC 1123 oder der "Nymi Spezial" in 1156 glücklich machen. Das wäre nämlich reiner Kindergarten.
Ciao
Uwe
