Der musikalische Gottesläster-thread

Nach den vielen interessanten postings hier meine 5cts (oder heißt das 2ct)?

Mir gefällt die Musik, die mich emotional berührt. Und wenn sie sich so einprägt, dass ich sie auch nach Jahren wieder hören kann und will, ist das perfekt. Dabei geht es am wenigsten um Perfektion. Vielleicht geht es noch nicht mal um die Band, sondern um den Songs, oder deren Songs. Hier wurden z. B. Pink Floyd oder die Doors als Negativbeispiele angesprochen. Völlig egal, ich finde z. B. "Riders on the Storm" egal wie unperfekt, von der Stimmung her absolut einzigartig und es gibt ein paar epische Sachen von PF, die mich bis ans Ende begleiten werden. Aber das ist natürlich vollkommen individuell.

Komischerweise ist mir klar geworden, dass genau dieser Aspekt "Musik muss emotional" berühren, in meiner Prog Band bei unseren Schöpfungen irgendwie zu kurz kommt. Komplex muss es sein, die Band will zeigen was sie kann, vielleicht auch technisch beeindrucken. Aber das ist eigentlich gar nicht der Punkt.

Als ich 2019 völlig erfüllt von einem Riverside Konzert in München zurückgekommen bin, und meine Wahnsinnseindrücke in unserer Band zum Besten gab
"deren Sachen sind im Vergleich zu unseren relativ schlicht, aber sie berühren mich musikalisch total, der Wiedererkennungs/Einprägungseffekt der Songs ist absolut da, ich hab Lust auf mehr... das hat mich emotional total angesprochen"
und
"lass uns doch etwas schlichter werden und mehr auf die musikalische Aussage an und für sich achten (unsere Songs sollten doch vor allem mehr musikalisch berühren und mitnehmen und nicht vor allen nur durch technische Perfektion, ausgefeilte Polyrhythmik, und Komplexität glänzen), machte sich Widerstand breit...mmmmh.

Der andere Punkt, und das passt irgendwie zur technokratischen Einstellung, ist dass technische Overload unserer Band die Komplexität total erhöht hat. Ich fand nicht, dass wir vor dem Investitionsschub einen schlechteren Sound hatten, im Gegenteil. Aber die Beherrschbarkeit wird immer schwieriger und am Ende zählt doch tatsächlich nur, was beim Publikum ankommt. Egal ob ich ein riesiges Streßbrett oder gar keins mitnehme...
 
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Hier wurden z. B. Pink Floyd oder die Doors als Negativbeispiele angesprochen.
Als threadersteller, der mit Pink Floyd angefangen hat, möchte ich ausdrücklich betonen, dass es hier keine Negativbeispiele geben sollte sondern ausschließlich sehr individuelle Empfindungen zu Musik.
Als ich 2019 völlig erfüllt von einem Riverside Konzert in München zurückgekommen bin, und meine Wahnsinnseindrücke in unserer Band zum Besten gab
"deren Sachen sind im Vergleich zu unseren relativ schlicht, aber sie berühren mich musikalisch total, der Wiedererkennungs/Einprägungseffekt der Songs ist absolut da, ich hab Lust auf mehr... das hat mich emotional total angesprochen"
und
"lass uns doch etwas schlichter werden und mehr auf die musikalische Aussage an und für sich achten (unsere Songs sollten doch vor allem mehr musikalisch berühren und mitnehmen und nicht vor allen nur durch technische Perfektion, ausgefeilte Polyrhythmik, und Komplexität glänzen), machte sich Widerstand breit...mmmmh.
Das erinnert mich an die Situation mit meiner Band in den frühen Achzigern, als mir die völlige Fixierung auf Spieltechnik und fusion-inspierierten Jazzrock irgendwann zu hohl und blutleer wurde.
Der andere Punkt, und das passt irgendwie zur technokratischen Einstellung, ist dass technische Overload unserer Band die Komplexität total erhöht hat. Ich fand nicht, dass wir vor dem Investitionsschub einen schlechteren Sound hatten, im Gegenteil. Aber die Beherrschbarkeit wird immer schwieriger und am Ende zählt doch tatsächlich nur, was beim Publikum ankommt. Egal ob ich ein riesiges Streßbrett oder gar keins mitnehme...
Du sprichst mir aus der Seele.
 
Als ich 2019 völlig erfüllt von einem Riverside Konzert in München zurückgekommen bin, und meine Wahnsinnseindrücke in unserer Band zum Besten gab
"deren Sachen sind im Vergleich zu unseren relativ schlicht, aber sie berühren mich musikalisch total, der Wiedererkennungs/Einprägungseffekt der Songs ist absolut da, ich hab Lust auf mehr... das hat mich emotional total angesprochen"
und
"lass uns doch etwas schlichter werden und mehr auf die musikalische Aussage an und für sich achten (unsere Songs sollten doch vor allem mehr musikalisch berühren und mitnehmen und nicht vor allen nur durch technische Perfektion, ausgefeilte Polyrhythmik, und Komplexität glänzen), machte sich Widerstand breit...mmmmh.
eine ähnliche diskussion hatte ich damals mir meiner metal kapelle.
aber einfache und einprägende songs zu schreiben ist nicht leicht....
 
24 Seiten und es gibt noch keine Todesopfer??

Zum Thema Eighties, was hier ab und an mal aufgetaucht ist,
bin zwar zu jung um aktiv mitzureden, aber ich habe mal gehört,
wer sich an die 80er erinnert, hat sie nicht erlebt. :D

Aber zu persönlichen Abneigungen:

Manowar (langweile Musik, peinliches Gepose)
David Bowie (cooler Typ, Musik hat mich aber nie abgeholt)
Bruce Springsteen (das Gleiche wie bei Bowie)
Foo Fighters (Dave Grohl wirkt unheimlich sympathisch, aber die Musik ist mir zu seicht)
R.E.M. (...)
U2 (zu schmalzig, bis auf Sunday Bloody Sunday, kann ich mir nix anhören)
Aretha Franklin (wird in den Himmel gelobt, ich kann persönlich nichts damit anfangen)
Linkin Park (einfach nö)
H-Blockx (?)
Die Toten Hosen (an Seichtigkeit nicht mehr zu überbieten, egal was die mal angeblich waren)
Die Ärzte (grenzdebiler Humor, gutes Elternhaus - wollten ein wenig rebellieren und waren dann Punk?)
Yngwie Malmsteen (dudeldudeldudeldudeldudel)
die komplette Neue Deutsche Welle (Karl der Käfer, DaDaDa - nein Deutschland hat keinen Humor)
Status Quo (find ich langweilig)

Und wahrscheinlich noch viele, viele mehr....
 
Ganz vergessen hier: Rammstein! Rammstein provoziert, überschreitet Grenzen, der Lindemann rrrrrrrollt das rrrrrrrrrr, die Amis gruseln sich wohlig. Rammstein spielt mit Nazi-Ästhetik, Rammstein verhöhnt Opfer. Ich finde die Musik mittelmäßig, die Texte zeugen von diversen Rissen in der Schüssel und die Darbietungen sind platt martialisch ohne Humor und eindimensional. So!
:bier:
 
Rammstein...

Gitarren und Texte genau so hart das sich Menschen mittleren Alters noch rebellisch fühlen können. Aber ok, bis ich 12 war fand ich s auch gut. Ansonsten ein skandal pro Album, denn an neuen musikalischen Ideen merkt keiner das es Neues gibt.
Bei Rammstein denke ich mir immer: wenn Du die Bühne in Brand setzen musst, damit Leute zu einer Show gehen um diese Marschmusik zu hören, dann stimmt da der Fokus nicht 🤷🏻‍♂️
 

Rammstein mag ich auch nicht. Aber sie haben eine riesige Fanbasis und bedienen offenbar einen bestimmten Geschmack. In der U-Musik geht es doch genau darum: langweile nicht ! Unterhalte ! Und genau das machen sie sehr erfolgreich. Blickt man zurück, welche Musiker erfolgreich waren, waren es selten die musikalisch ansprunchsvollsten Künstler, die den Erfolg hatten. Es waren immer die, die den Geschmack des Publikums getroffen hatten und nicht langweilig waren.
 
Rammstein mag ich auch nicht. Aber sie haben eine riesige Fanbasis und bedienen offenbar einen bestimmten Geschmack. In der U-Musik geht es doch genau darum: langweile nicht ! Unterhalte ! Und genau das machen sie sehr erfolgreich. Blickt man zurück, welche Musiker erfolgreich waren, waren es selten die musikalisch ansprunchsvollsten Künstler, die den Erfolg hatten. Es waren immer die, die den Geschmack des Publikums getroffen hatten und nicht langweilig waren.
Da hast du Recht! Langweile ist so ziemlich das letzte, was von einer Bühne kommen sollte. Allerdings finde ich es auch mal richtig und wichtig, Stellung zu beziehen. Dieses "alles hat irgendwo seine Berechtigung" oder "wer erfolgreich ist, hat recht" -Wischiwaschi finde ich langweilig. Man kann doch mal Stellung beziehen, auch wenn andere anderer Meinung sind.
:bier:
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hast du Recht! Langweile ist so ziemlich das letzte, was von einer Bühne kommen sollte. Allerdings finde ich es auch mal richtig und wichtig, Stellung zu beziehen. Dieses "alles hat irgendwo seine Berechtigung" oder "wer erfolgreich ist, hat recht" -Wischiwaschi finde ich langweilig. Man kann doch mal Stellung beziehen, auch wenn andere anderer Meinung sind.
:bier:

Was meinst du genau mit Stellung beziehen?:-)
 
Sagen, dass einem irgendwas nicht gefällt, auch wenn es nicht der Mehrheitsmeinung entspricht.
:bier:
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