Den eigenen perfekten Sound einstellen?

[bauschi]

ich im laufe der jahre mehr und mehr zum plug ´n play spieler geworden....das hat nicht nur mitd er spielweise zu tun, sonder auch mit der wahl des für mich richtigen equipments.....das geht nun mal hand ind hand....

ob das durchschnittspublikum hören kann, was ich für bässe bevorzuge ist mir schnurz.....hauptsache ist, dass sie es fühlen können.....darauf kommt´s mir an....
das gleiche gilt für jegliche mitmusiker.

bauschi

 

[Boebl]

Mein Vorgehen dazu:

Ich geh mal davon aus, dass du deinen Bass so eingestellt hast, wie du ihn gerne spielst. Die Saiten die dir am besten liegen, die Tonabnehmer in der Höhe eingestellt und und und.
Was dir dabei helfen kann mit den meisten Amps klar zu kommen ist, wenn du dir bewusst machst welche Frequenzen deinen Sound wie beeinflussen. Das ist erstmal sehr trocken in der Theorie, aber wenn du die Möglichkeit hast dir einen EQ auszuleihen - als Bodentreter oder an nem Mischer oder sonstwas (zur Not irgend ne Software-Synthi-Lösung mit EQ)- dann kannst du das direkt hören und kriegst den Dreh eigentlich sehr schnell raus. Einfach alle Frequenzen mal durchhören - wie dein Bass klingt, wenn sie fehlt, wie er klingt wenn du sie boostest und wie sich bestimmte Frequenzen gegenseitig ergänzen oder beissen.
Wenn du dann ein grobes Bild vom Frequenzspektrum deines Instruments hast, hast du erstmal in der Praxis noch nichts erreicht. Allerdings ist bei so gut wie allen Amp-Herstellern dokumentiert welcher Regler welche Frequenzen wie beeinflusst. Das gibt dir ein bisschen Boden unter den Füßen. Vorallem wenn du mal über ne andere Anlage spielst kannst du dann einfach mal kurz die Regler durchchecken und weißt sofort, wie du drehen musst um deinem Lieblingssound näher zu kommen. Aber auch wenn du deinen eigenen Sound an deiner eigenen Anlage suchst. Irgendwann denkst du dir wirklich "hach, ein bisschen mehr um 400hz würde mir noch den kick geben" und dann weißt du "den Schalter flippen, den Knopf drehen". Ich denke um zu Wissen, wie du klingen möchtest, ist es nicht nur wichtig ein grobes Vorbild zu haben, sondern vielmehr zu Wissen was überhaupt geht. Wenn du weißt du hast jene Möglichkeiten für's Sound-Shaping, dann kannst du dir viel schneller einen Reim zu DEINEM Sound machen. Und auch kopieren geht dann leichter, wenn du weißt was dich von irgendwem anders unterscheidet.

Das ist genau genommen natürlich Korinthenkackerei, aber so denken gute Mischer - und wenn man gerade keinen hat, ist's ja nicht verkehrt wenn man sich zumindest mit seinem eigenen Instrument auch so aussereinander gesetzt hat.

 

[Lestat]

Zitat:Original erstellt von: Boebl

Mein Vorgehen dazu:

... aber wenn du die Möglichkeit hast dir einen EQ auszuleihen - als Bodentreter oder an nem Mischer oder sonstwas (zur Not irgend ne Software-Synthi-Lösung mit EQ)- dann kannst du das direkt hören und kriegst den Dreh eigentlich sehr schnell raus. Einfach alle Frequenzen mal durchhören - wie dein Bass klingt, wenn sie fehlt, wie er klingt wenn du sie boostest und wie sich bestimmte Frequenzen gegenseitig ergänzen oder beissen.

Ich hab ja nen EQ am AMP - oder meintest du noch was anderes?

Gruß
Les

 

[Boebl]

Ich hab meien Antwort oben noch ein bisschen ergänzt.
Klar geht der Amp EQ, aber so ein grafisches Breitband-Ding wär halt das Optimum. Wo du wirklich gezielt Frequenzbereiche anheben oder absenken kannst. Es gibt ja diese Boss-Pedale, die sind für den Zweck schon gut, aber ein bisschen unübersichtlich. Am besten geht's wenn du wirklich 8, 10, 12 oder 24 Schieberegler hast. Dann hörst du nicht nur, sondern du siehst es eben auch an Hand der Reglerstellung und irgendwie versteht mans dann noch besser.

Edit:
Zwar völlig überdimensioniert, aber im Grundgedanken sowas:
http://www.asia.ru/images/target/photo/51351262/Radio_Equalizer__EQ_01__EQ_02_.jpg

 

[Oli Wan]

ich finde die suche nach dem guten sound nicht überflüssig. das entscheidende ist natürlich dabei, den bandsound im auge zu haben!
(oder im ohr vielleicht besser..[])
wenn man sich auskennt und damit beschäftigt hat, kann man auch leichter probleme ausmerzen, auch schneller. bedingung hierbei natürlich kooperative mitmusiker..[ooo]
wenn ich also weiss, dass ich besser in bestimmten mittenbereichen ein wenig zurücknehme, damit stimme und gitarren besser hörbar bleiben, während der gitarrero sich gefälligst aus meinen tieferen frequenzen raushält, dann sind wir schon ein erhebliches stück näher am guten sound!
will heissen: den guten basston mach ich mit dem bass, den saiten, der einstellung des basses, und natürlich den fingern. den guten bandsound mach ich mit dem amp! daher ist beides richtig und wichtig.

 

[Boebl]

@Black Jack
Da hast du natürlich recht. Ich glaub mal gelernt zu haben, dass kaum ein Sinnesorgan in den Intensität der Wahrnehmung so relativ ist, wie unser Gehör. Wir hören nicht linear, wir können Laustärke und Frequenzunterschiede nur sehr schlecht wahrnehmen - und es lässt sich mindestens so leicht austricksen wie die Augen, wenn es um das "post-processing" im Hirn geht.

Trotzdem finde ich hat ein Multiband-Grafik EQ rein vom verinnerlichen eines Frequenzspektrums einen gewissen didaktischen Vorteil gegenüber einem Drehregler. Bei dem kannst du ja auch alles auf 10 drehen (... oder 11 ...) und dir dann einbilden, dass sich was getan hat. Aber zum anguggen ist's nicht so schön.

 

[Oli Wan]

zum lernen finde ich parametrische eqs interessanter, auch schwieriger natürlich, aber bei guten kannst du halt frequenz, bandwidth und plus minus db einstellen, da lernt man schon eine menge!
das publikum merkt schon, wenn der sound scheisse ist, es weiss halt nur nicht warum..

 

[Boebl]

Schön gesagt Ausser die Musikpolizei - die weiß, dass du doch bitte den Threshold deines Kompressors ein wenig runterschrauben solltest

 

[Oli Wan]

für die spiel ich nicht..[] ist mir egal.

 

[Lestat]

..jetzt jammer ich über zu viele Regler (eigentlich ja nicht wirklich) - und ich bekomme einen 235465463226567-Kanal-EQ empfohlen...

JA SEID IHR DENN WAHNSINNIG???

da muss ich ja 324 Jahre alt werden.. um das alles auszuprobieren..

 

[lukke]

ich glaube, dass dein Problem vielleicht doch mit anderem Equipment zu lösen wäre. ich will nicht sagen, dass dein zeug schlecht ist (Ampeg mit Glockenklang rockt!) aber Rick und Ampeg haben schon einen eigenen klanglichen Charakter, den man durch drehen an den Klangreglern nicht unbedingt verändern kann.
bei mir ist es so: entweder ich finde auf Anhieb, wenn ich mal einen anderen Bass oder bei Gigs auf einem fremden Amp und Box spiele, einen Sound mit dem ich zu frieden bin, oder man dreht und dreht und es wird einfach nicht besser, bzw. so, dass man damit wirklich glücklich ist. Man ist entweder sein altes Zeug gewöhnt oder hat eine bestimmte Klangfarbe im Ohr, die man erreichen will.
ich meine, wenn ich in meinen Bands über Mywatt bzw. Ampeg und Glockenklang Boxen spiele, kann ich z.B. bei einem SVT Fullstack drehen was ich will und bekomms nicht hin, aber es gibt genug Sounds, die auch fett klingen und gut in die Band Passen.

Vielleicht gibt der Rick (ohne Zweifel auch ein geiler aber auch sehr spezieller Bass) deinem Sound einen Charakter, der dich unzufrieden stimmt? Die Boxen würde ich definitiv ausschließen, über die klingt selbst ein billiger Amp gut, dein Ampeg ist (je nach Einstellung) im vergleich zum Vollröhren SVT eher nicht so klangfärbend. hast du mit deinen anderen Bässen das gleiche Problem?

 

[Lestat]

.. das Problem ist nicht.. dass ich mit Sounds furchtbar unzufrieden bin.. sondern eher, dass ich mich nicht entscheiden kann, für welchen guten Sound ich mich entscheiden soll... bzw. wie es hier schon geschrieben wurde:
Mal gefällt einem das.. - dann am nächsten Tag findet man es wieder gar nicht so gut.. - und man regelt wieder weiter.. bis man wieder zufriedener ist.. - das geht dann ein paar Tage und und und und ... man regelt und regelt..
Deshalb wäre sonen EQ mit sooo vielen schönen Knöpfen für mich ziemlich tödlich..

 

[chrisie]

Zitat:Original erstellt von: bauschi

...hauptsache ist, dass sie es fühlen können.....darauf kommt´s mir an.... das gleiche gilt für jegliche mitmusiker.
bauschi

und ich behaupte mal, dass genau dieses 'fühlen' nicht aus Tops, Boxen oder Tretminnen kommt, sondern bereits an der Ausgangsbuchse des Instruments anliegt... oder halt nicht...

 

[Boebl]

du sollst den ja auch nicht benutzen oder gar besitzen, sondern dich nur mal damit auseinandersetzen um zu lernen. Das ist ne Sache von ein paar Stunden und hilft dir dann mit deinen weniger Knöpfen besser zurecht zu kommen. Soweit die Idee.

Lass dich davon nicht abschrecken! Yoda hat sich bestimmt auf seinem Weg zum Jedi-Meister auch nicht von sowas abhalten lassen!

 

[chrisie]

Zitat:Original erstellt von: the.bassman

...ich unterscheide zwischen Ton und Sound. Wenn ich keinen guten Ton habe, nützt mir auch der beste Sound nichts. Ton ist das, was ich denke und über meinen Körper in Interaktion mit den Saiten und der Bassgitarre (und dem Plec) erzeuge. Sozusagen das, was an der Ausgangsbuchse des Basses herauskommt.

+1... schöner kann man's kaum ausdrücken - das schreib ich mir heute glatt ins Tagebuch []

 

[alex_de_luxe]

Mann, jetzt wollte ich auch grad dieselbe Stelle wie chrisie zitieren. Ton & Sound Konzept trifft die Problematik wirklich sehr gut.

 

[Oli Wan]

..und am ric liegt es gaaaaaaaaaaaanz sicher nicht! [P]

 

[caruso]

Nach Deinem ersten post habe ich schon das Gefühl gehabt, Du weißt nicht wirklich, was Du willst. Dein zeugs ist vollkommen in Ordnung, dagibt es nicht zu mäkeln.

Mal anders herum versucht: hast Du irgendwelche Platten, auf denen Dir der Sound gefällt (selbst in Anbetracht der Tatsache, daß die Aufnahme bearbeitet ist), gibt es irgendwelche musikalischen Vorbilder, deren Sound Dir gefällt?

Sodann noch: versuche mal, bei der nächsten Probe, heraus zu finden, welche Frequenzen die anderen abdecken, dann findest Du möglicherweise Platz für Deinen Sound.

Man kann das ja bei Rock/Bluesrock so machen wie Jack Bruce oder Jerome Rimson, überall sein und den anderen ''umspielen'', oder wie Boz Burrell durch ausgefeilte Linien den Gesamtsound füllen. Dann fällt mir noch Phil Kennemore ein,
der macht das, für meine Begriffe, in einer Rockband sehr gut.
Daheim ist das was ganz anderes, da kannst Du dann an einem für Dich angenehmen Sound feilen, der zu Solofuddelei passt.
Und, es wurde ja schon genannt, schreib's Dir auf, nichts ist ärgerlichen als nicht mehr zu wissen, wie der Klang gestern eingestellt war, der doch so prima war.

 

[Lestat]

...klar liegt das NICHT am Rick....

 

[benfischi]

Zitat:Original erstellt von: Lestat

.. das Problem ist nicht.. dass ich mit Sounds furchtbar unzufrieden bin.. sondern eher, dass ich mich nicht entscheiden kann, für welchen guten Sound ich mich entscheiden soll... bzw. wie es hier schon geschrieben wurde:
Mal gefällt einem das.. - dann am nächsten Tag findet man es wieder gar nicht so gut.. - und man regelt wieder weiter.. bis man wieder zufriedener ist.. - das geht dann ein paar Tage und und und und ... man regelt und regelt..
Deshalb wäre sonen EQ mit sooo vielen schönen Knöpfen für mich ziemlich tödlich..

Vielleicht ist dein Problem, dass du dir zu viele Gedanken machst? Du siehst ein Problem darin, verschieden zu klingen?
Ja, es gibt Bassisten, die man an ihrem Sound erkennt, aber so gut werde ich persönlich nie werden, um diesen einen herausstechenden Sound zu produzieren. Ich will nicht unbedingt einer sein, der den einen Sound hat. Mir geht es ähnlich wie dir, manchmal find ichs so besser, manchmal eher anders. Und ich komme damit gut klar. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich zur Zeit nicht sehr häufig mit Band spiele, aber als das noch häufiger möglich war, war es mir auch ziemlich egal. Mir ist wichtig, dass der Bass nicht zu laut ist und nicht dröhnt, sich also in das Gesamtklangbild angenehm einfügt - und das kann er auf die verschiedensten Arten. Ich lasse mich auf meinen eigenen Sound in dem Moment, in dem ich für mich spiele, probe oder auf der Bühne stehe ein, damit identifizier ich mich dann für den entsprechenden Abend ein, das bin dann "ich", mit meiner aktuellen Laune, Stimmung und meinem Klang.

Natürlich hängt das Ganze dann noch von den schon genannten Faktoren wie beispielsweise Musikrichtung ab, aber in nem gewissen Rahmen hat man ja doch sehr viel Freiheiten und Möglichkeiten.